Mittwoch, 4. April 2012

VON MEISTERTRÄUMEN UND FERIENPLÄNEN

7 Spiele lang kann es gehen.
7 laaange Spiele mit kurzen Nächten.
Jaja, mein geliebtes Eishockey, meine Jungs vom SCBern. Wir sind Symbiose weit über 40 Jahren und wie es mir geht steht - zumindest in den Wintermonaten - im direkten Zusammenhang zu den Spielergebnissen. Nachdem dann aber diese Saison die Qualifikationsphase ... wie soll ich es freundlich benennen ... jetzt nicht der absolute Bringer war, dachte niemand von uns "Kennern der Materie" an ein grossartiges Weiterkommen in den Play-Offs.

Der Ausdruck Play-Off bedeuten übrigens, dass die 8 besten Mannschaften der Saison erst in Viertels-, anschliessend im Halb- und zuletzt, als Höhepunkt - im Final den Besten der Guten erküren. Die Mannschaft welche als erste 4 von maximal 7 Match gewinnt, kommt weiter, bzw. wird im Final Schweizer Meister. Alles klar?
Und Leute, was soll ich sagen - WIR sind im Final. Meine Mannen vom Schlittschuh Club Bern und ich!
Gestern war der erste Finalmatch. Wir haben übrigens gewonnen!!!

Diese Zeit des Jahres gelte ich im nahen - und mittlerweilen auch im weiteren - Bekanntes- und Freundeskreis als glattweg unzurechnungsfähig. Nicht nur, dass ich dauerheiser bin, bin auch konstant adrenalingeflutet und entsprechend hibbelig. Erst recht, wenn so ein Match wie gestern Abend ist ... Leute ... das ist jetzt vielleicht verbal nichts für zarte Gemüter ... aber so ein Klassematch ist wie Sex für die Augen. Visualerotik.
Da möchte man, dass es gar nicht mehr aufhört. Und ist dann die Schlusssirene doch irgendwann mal fällig, ist man fix und alle, weil man jede Sekunde mit jeder Faser des Herzens - und allen anderen Fasern auch - mitfightet hat und voll dabei ist. Diese Spannung! Diese Aufregung! Ich möchte in solchen Zeiten weder Blutdruck noch Pulsfrequenz wissen!
Wenn ich dran denke, dass keine Saison vergeht, wo nicht an irgendeinem der Matchs Jemand einen Herzschlag erleidet ... das ist echt schlimm weil man so nahe dabei ist ... dann sage ich oft, dass ich genau auch so ein Kandidat dafür bin.
So viel an Spektakel, Freude (zumindest, wenn meine Jungs gewinnen). Manchmal schier nicht auszuhalten für einen Fan wie mich.

Ist der Match fertig, ist aber mit Adrenalin noch längst nicht Ende! Bis der Kater und ich dann endlich zu Hause ins warme Bettchen hüpfen, geht es schon haarscharf auf Mitternacht zu ... und schliesse ich dann die Augen, eröffnen sich mir die Torszenen nochmals in Slow-Motion vor dem inneren Auge. Ich spüre förmlich das Aufstieben des Eiskristallschnees auf meiner Haut, alleine beim Gedanken an eine packende Torszene. Und höre das Knallen des Spielers an die Band beim Bodycheck.
Wie bitte soll ich da schlafen?? Und wenn dann eeeendlich gegen 01.30h mein Puls sich beruhigt hat und an Schlaf zu denken ist ... geht das alles bei mir im Traume weiter. Nicht selten weckt mich dann der arme Kater, weil ich der Ruhe abträgliche Schlachtgesänge von mir gebe. Oder am applaudieren bin.

Und wenn jetzt Jemand annimmt, dass ich um 05.00h beim Weckergebimmel halbtot aus dem Bette wanke, der irrt. Ich schiesse förmlich aus den Kissen und bin gleich hellwach und bereits wieder am plaudern, lachen. Fremd-Bemerkungen wie "hast Du heute einen Clown gefressen...?" sind mir nicht unbekannt. :-)
Uff! Sehr anstrengend für meine Mitmenschen.
Vor allem vor dem Hintergrund, das ich ja momentan in der Regel 18-Stunden-Tage habe.
Und fit bin wie ein Turnschuh - bis es mich dann das nächste Mal gottjämmerlich ins Bett knallt ... kennt man ja unterdessen. Mich stoppt nur das Leben. Tja.

Vor allem heute morgen mein armer Werkstattkollege ... er hatte verschlafen und ich hab ihn dann angerufen ... bin total unvermittelt mitten in seine allerschönsten Träume geknallt - mittels folgendem Text: "Hellöu Mister, this is yur pörsonally weik öp caal. Please left yur Hintern out of the bed, go immiiidiatly in the badroom an teik ä schauer. Then yu cäm ultimativ with Fullspeed in our garage. Thänk yu in ädvance."
Manuel hat nix gesagt, ausser "bin gleich da". Verstanden habe ich aber klar und deutlich: "STIRB!"
Das habe ich dann jeweils von meinen Adrenalinschüben ... *SCHULTERZUCK*

Und Leute - so geht das jetzt im 2-Tages-Rythmus! Donnerstag ist Match in Zürich, Samstag Match in Bern usw. Und ich: mitten drin, nicht nur dabei! Ende dieser Spielserie bin ich dann jeweils total fertig, mindestens so fertig wie die Spieler auf dem Eis. Meine Mitmenschen um mich herum auch.
Dann macht es PFFFFFFFFFFFFFFF .... wie bei einem Ballon der Luft verliert. Und das Fränzi Sternenzauber ist nur noch Hülle!!! Jesses Gott!

Doch ich hab vorgesorgt: Ferien!! Ferien auf Rhodos im Mai. Mhhhhhh! *TRÄUM*. Da nicht so ganz klar ist, wie unser Herbst aussehen wird und ob Ferien in dieser Zeit möglich sein werden, haben wir uns kurzerhand vorgestern und innert Minutenfrist zu einem 10-Tages-Urlaub entschlossen. In unser herrliches Hotel TINA FLORA. Hin zu unseren Freunden, zu unserer besonderen Art von Familie. Wie immer. Ihr wisst schon.
Muss sein.
Ich kann gar nicht sagen, wie sehr wir uns freuen!

Und angesichts meiner hier nun dargestellten Situation ...

... FREUEN SICH ALLE BETROFFENEN MIT UNS!
:-)

2 Kommentare:

die Malerin hat gesagt…

Jeep, das klingt gut Rhodos, tut Euch beiden gut, Kraft tanken für Euch und vorher noch einen Abstecher nach good old germany hier warten wir noch auf Euch. Pläne schmieden ist angesagt, bevor der April zu Ende geht.

Mümü Lydia ♥♥3

alice hat gesagt…

ich freu mich mit euch....ertsens, dass der SCB so toll spielt (ich denke, weil du sie so anfeuerst) und dass ihr bald Ferien auf Rhodos machen werdet! Eure Spontaneität ist lobenswert.

Ich hab mich gerade krumm gelacht ob deinem Weckdienst! Hammer!

♥♥♥Grüessli, Alice

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