Dienstag, 17. April 2012

DIE PURE UNVERNUNFT

Nennt mich die unvernünftigste Person aller unvernünftigen Personen!
Nennt mich unmöglich - die unmöglichste Person überhaupt!
Sie spinnt, die Sternenzauberin! Ja, sie spinnt wirklich!
Und wisst ihr was? Allesamt habt ihr Recht!

Nämlich weil ...

... es hat damit angefangen, dass ich letzten Samstag beim Match unglaublich gefroren hab. Einerseits mag es das Resultat gewesen sein - andererseits wohl eher noch, als dass ich am Donnerstag anlässlich des Arztbesuches im Wartezimmer zwischen diversesten Viren und Bakterien verweilen musste und ich mir weiss Gott schon wieder was eingefangen hab.
Na ja, Fakt ist halt einfach auch, dass von der erhofften und gedanklich per 2012 angepeilten Entschleunigung in meinem Leben nicht die Rede sein kann. Im Gegenteil!
Aber es sind GUTE Dinge welche mich fordern. Und soll ich in genau dem Moment zurückstehen, wenn lange angedachtes endlich ins Rollen kommt?

Langer Rede kurzer Sinn: von Samstag auf Sonntag begann das Fieber, begannen die Halsschmerzen, die Ohrenschmerzen. Gripperückfall mit Angina. Gestern Arzttermin und wieder Antibiotika. 1 Woche Bettruhe.
BETTRUHE?

Die Bettruhe kann mich mal!
Nicht, weil ich sie nicht nötig hätte - dringend nötig hätte, aber:
Heute ist FINALISSIMA! Der letzte, der spannenste, der alles entscheidende Match in der Hockeyarena zu Bern. Dieses ganz besondere Gefühl ist wie kurz vor der Geburt ... oder wie die Sekunde vor dem JA-Wort in der Kirche. Nicht zu beschreiben, dafür umso mehr zu fühlen!
Ich  K A N N  heute nicht zu Hause im Bett bleiben. Ich kann nicht. Meine Beine sind heute Morgen einfach aufgestanden, die Füsse haben mich selbständig ins Bad getragen, die Dusche hat mich abgebraust, meine Hände mich angezogen. Und irgendwie hat mich Giovannni an den Bahnhof gefahren. Mein lieber Freund Raphael hat mich in den Zug verfrachter - und dieser (der Zug) ist mit mir intus Richtung Bern gefahren. Das Tram hat mich sozusagen vor der Bürotüre abgesetzt und meine Stiefel stiefelten zielsicher ans Pult. Da sitze ich seither. Stockheiser, Tee trinkend, fröstelnd, schwitzend - ungläubig beäugt, für definitiv verrückt erklärt, liebevoll unterstützt von Chefs und Kollegen.
Für mich ist die Regel nämlich DIE: Wer arbeiten kann, kann heute Abend dafür auch an den Match. So einfach geht das. Oder eben ... so schwer. Alles andere wäre meiner Garage gegenüber auch nicht fair.

Hätte ich doch wenigstens nicht dieses halbe Pack RICOLA-Halsweh-Täfeli mit Zitronenmelisse gelutscht. Habe erst zu spät auf der Packung gelesen, dass das Zeug stark abführend wirkt. Merci. Soviel weiss ich nun auch. Als wäre Husten und Niesen nicht genug! Jetzt muss ich auch noch gaaaaaanz gaaaaanz vorsichtig Husten und Niesen!
Schutzengel ... könntet ihr bitte für heute mal Verstärkung im grösseren Mass anfordern? Ich glaube, ich brauch das jetzt. 2 Engel für meine Vorderfront, dito oben und unten ... und neu nun eben auch noch für hinten ...
Danke!

Wo verblieb ich vorhin ... oh ja ... beim Match. Ohne mich wird heute Abend der Match nicht angepfiffen. Wahrscheinlich mehr gefühlsmässig denn real - aber was spielt das für eine Rolle!? Ich habe jetzt nicht 1 Jahr genau auf DIESEN Augenblick gewartet, um dann im Bett zu liegen, Däumchen zu drehen und meine Freunde auf und neben dem Eis am TV sehen zu können. Das geht einfach nicht.

Alleine dieses bange Gefühl heute, diese vielen Fragen, diese vorfreudige Hoffnung ... und auch die Angst: werde ich in in paar Stunden unsagbar glücklich - oder traurig sein? Feiere ich heute auf dem Eis unten, ausgelassen und befreit vom Druck der Finalserie - oder schleiche ich mich möglichst unerkannt aus der Halle?  Weine ich Freudentränen ... oder eben einfach nur Tränen?

Wer mich ein bisschen kennt, der weiss, dass meine Leidenschaft für den Hockeysport - und ganz besonders für meinen SCBern, weit über dem "normal" üblichen Masse ist. Ich hab schon so viel erlebt mit den Jungs - auf dem Eis, neben dem Eis. Als sie damals an Ostern mit Schoggihasen für die Kidz vor unserer Haustüre standen, oder die plauschigen Grillabende, die Autogrammstunden am Kinderfest im Quartier, die Hilfe für gemobbte Kinder ... ich könnte hunderte Erlebnisse erzählen.
Der SCBern und ich, wir sind wie ein altes Ehepaar.
Eingespielt aufeinander, die Macken bekannt, verlässlich.
Und da, wenn Einer den Anderen braucht.
Darum erlaube ich mir, heute total unvernünftig zu sein.

In solchen Momenten halte ich es gerne mit Nicolas Chamfort:
"Durch die Leidenschaft lebt der Mensch, durch die Vernunft existiert er bloß".

ERGO: ICH LEBE!!!



4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

waaaaahnsinn! fränzi, liebes,
pack dich ganz warm ein und besorg dir pampers....lach.... weisst du solche die nach gebrauch noch trocken bleiben....so dass dein "fudeli" keinen schaden annimmt!
ich kenn das nur zu gut, will man oder (frau) etwas, dann auf biegen und brechen... gell?
ohne wenn und aber.....
du kannst das bett später lange genug hüten...aber pass trotzdem auf dich auf ja?
hoffe dass die "giele" deinen wunsch erfüllen.
empfange gesund machende liebi grüessli vo mir
therry

alice hat gesagt…

den Worten von Therry gibts nichts hinzuzufügen, ich bin der gleichen Meinung!

♥♥♥Grüessli, Alice

Paderkroete hat gesagt…

Liebes mein Sternenzauberchen ...nein ....ich nenne nich nicht "Unvernünftig" ...für dich finde ich nur diese Worte:

Unglaublich emotional, liebevoll, ideenreich, mitfühlend, hilfsbereit, fröhlich, kämpferisch,charmant und herzensgut !!! Ich drück deinem Team unbekannterweise die Daumens und hoffe du hast einen ganz wunderbaren Abend :-)

Stärneschyiin hat gesagt…

♥ ich hab dich gestern zweimal im TV beim Spiel gesehen:-) ♥♥♥
Herzlichst Nathalie

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