Montag, 30. November 2009

WEIL DU ETWAS BESONDERES BIST!

Meine lieben Sternenzauber-Geschichten-LeserInnen

Diese Geschichte hier und jetzt zu schreiben ist mir eine Ehre. Ich widme sie einem besonderen Menschen: Meinem Senior-Chef.
Er hat letzten Samstag seinen Geburtstag gefeiert. Und wird am 10. Januar zu einer grossen Reise aufbrechen.

Ich bin gerade daran, ihm unser Geschenk einzupacken. Wenn ich von "uns" spreche - damit meine ich die Menschen seiner Firma, seine Mitarbeiter - somit auch seine Söhne. Es ist diesmal ein ganz besonderes Geschenk, ein Album mit Fotos von uns, voller Texte, Wünsche, Gedanken, Gedichte.



Er soll all das mitnehmen können auf die grosse Reise, welche er zusammen mir seiner Frau im nächsten Jahr machen wird. Er wird uns in diesem halben Jahr mit Sicherheit bestimmt so sehr vermissen wie wir ihn. Seine Gedanken werden sich mit den unserigen auf halbem Wege kreuzen. An einem jeden Tag - dessen bin ich mir sicher.

Ich möchte euch diesen Menschen heute ein wenig näher bringen - aus meiner Sicht.
Es ist jetzt lange Jahre her - ich war damals 42, stand da mit 2 Kindern, ohne Geld, dafür mit grossen Verpflichtungen und noch grösseren Zukunftsängsten. Das ist so, wenn einem von Heute auf Morgen der Boden unter den Füssen weggerissen wird - und meine Erinnerung holt die Zeit nicht gerne in die Gedanken zurück.
Ich brauchte einen Job der uns über Wasser hält, ich brauchte Menschen die mir Vorschussvertrauen geben. Es war schliesslich 20 Jahre her, seit ich die letzte, feste Anstellung als Sekretärin inne hatte. Klar - unterdessen hatte ich vieles erlebt, eine Familie aufgebaut, meinen Mann unterstützt, Zeitungen in der Nacht ausgetragen, Hauswartjob, Aushilfe im Büro, des Sonntags Inventar im Einkaufszentrum gemacht, habe an Schulen in der Gewaltprävention gearbeitet und viele Stunden gemeinnützige Arbeit geleistet. Aber: Ich war in erster Linie Familienfrau. Mit Lust und Wonne!

Was nun? Was tun?
Eine Freundin erzählte mir von diesem 60%-Job in der Garage in Bern. Von A - Z ein Allround-Sekretärinnenjob. Wie für mich gemacht - mit Menschen zu tun haben, Trubel, Verantwortung, Herausforderung. Meine Bewerbung habe ich im letztmöglichen Moment abgeschickt - ich wusste zwar was ich kann. Aber so von 0 auf 100 in einen anspruchsvollen Job? Da hatte selbst ich ein bisschen Bammel.
Aus vielen, vielen Bewerbungen war ich dann eine der drei, welche zum Vorstellungsgespräch aufgeboten wurde. Wenn ich daran denke ... dann fühle ich heute immer noch meine zitternden Knie, mein Herzrasen, meinen Puls im Hals - wie waren damals die Hände feucht vor Aufregung.
Ich - die ich fast 20 Jahre aus dem Beruf war, 42 Jahre mittlerweilen und bis heute noch nicht Auto fahren kann - ich durfte mich vorstellen in einer Garage!

Da sass dann dieser Mann hinter seinem Schreibtisch - ein am Menschen interessierter, dem was man sagt sehr aufmerksam zuhörender Mensch. Sein offener, kluger Blick, die liebevolle - ja herzliche Ausstrahlung. Er hat die Gabe, dass man sich in seiner Nähe wohl fühlt.
Als ich mich nach eine Stunde verabschiedete, war in mir ein richtig gutes Gefühl. Nicht nur betreffend dem Job. Da hatte mir jemand zugehört. Richtige, wichtige Fragen gestellt - und nicht nur, ob ich WORD und EXCEL im Schlaf beherrsche und sattelfest in Buchhaltungsprogrammen bin.
Eine Woche später rief er mich an - "am 1. März wäre dann also ihr erster Arbeitstag - ist das ok so?"
Und wie!!!! MERCI! Ein wunderbarer Tag damals.....

Da hatte mir also jemand Vertrauen geschenkt - und Hoffnung in mich gesetzt. Mich angestellt - obschon es jüngere, mitten im Berufsleben stehende Bewerberinnen zur Genüge gab. Aber er setzte auf mich.
Als Chef und als Mensch. Das werde ich ihm nie, nie vergessen.

Die Zeit bis zu meinem ersten Arbeitstag konnte ich kaum abwarten - und dann war er da, dieser 1. März.
Seither habe ich viel erlebt und viel gelernt. Aber das Eindrücklichste war stets, ist und wird immer sein: Mein Chef. Er hat ein immenses Wissen - und das in jeder Hinsicht. (M)ein Vorbild, sowohl als Chef, als Arbeiter, als Vater, als Vorgesetzter, als Freund wie auch als Mensch.
Er setzt gezielt Vertrauen in Andere, er unterstützt wo es nötig ist, lässt laufen wo es sinnvoll ist. Mein Chef ist da, wenn man ihn braucht. Er ist ein Mitdenker, ein Anpacker, ein Entdecker, ein Ideenmensch, ein Macher, ein Humorist, ein grossherziger und grosszügiger Mitfühler, ein unaufdringlicher Stützer, er ist Halt, Sicherheit, Wärme und Geborgenheit.
Wenn er lacht - und er lacht viel, gerne - dann kommt man gar nicht drum herum mit zu lachen. Er reicht die Hand wo es ihm nötig erscheint, er ist stets aufrichtig, ehrlich und berechenbar. In allem was er tat, was er tut - vergisst er nie und zu keiner Zeit die Verantwortung als Mensch anderen Menschen gegenüber.
Und er wagt viel, er ist ein mutiger Mann.

Mittlerweile 2 Jahre über sein Pensionsalter hinaus, wagt er ab dem nächsten Januar mit seiner Frau zusammen seinen lange gehegten Traum zu leben: 6 Monate Südamerika. Nochmals die Pfade betreten, die er in jüngeren Jahren gegangen ist. Menschen treffen, die ihn Teile seines Lebens begleitet haben. Erinnerungen hochleben lassen, neue Erfahrungen mit den alten verknüpfen. Eindrücke bestätigen und die Einladung neuer gerne annehmen - das wird er.
Ich, seine Söhne, Alle die wir bei ihm arbeiten, wir gönnen es ihm von ganzem Herzen. Mehr als nur! Er hat es verdient.

Unsere Mitfreude ist aufrichtig und ehrlich. Endlich geht es bald los - er hat sich schon Jahre darauf gefreut. Es lässt uns so sehr teilhaben an seinen Plänen, er erzählt uns von den gebuchten Flügen, den Hotels und allem drum und dran, den Gedanken, Vorfreuden und Ideen. Wenn er erzählt und dieses Blitzen in seinen Augen hat - er steckt uns alle an mit seiner Energie.

Da sitze ich also nun und schreibe über einen Menschen, der mein Leben im bestmöglichen aller Sinne unwahrscheinlich geprägt hat. Ich schreibe für ihn diese Geschichte, weil er A) Geburtstag hat und B) uns bald für ein halbes Jahr verlässt. Ich habe nicht nur feuchte Augen, es kullern sogar ab und zu ein paar Tränen.
Tränen, weil ich - wir alle - unseren Chef mehr als nur vermissen werden. Es wird uns so viel mehr als "nur" fehlen. Er ist halt einfach die gute Seele.

Lieber Chef, Du bist mittlerweilen ein Freund geworden - für den ich ohne mit der Wimper zu zucken und zu jeder Zeit durchs Feuer gehen würde und werde.
Wie wir ALLE in Deiner Firma. Jedes von uns wird Dir auf ganz persönliche Art und Weise DANKE sagen. Ich tue es mit dieser Geschichte.
Geniesse die Zeit in Südamerika, wir werden Dir schreiben - immer wieder. Wir werden an Dich denken - stets.
Kommt gesund wieder.
Ich freue mich schon heute darauf!


Dir gehört meine ganze Hochachtung, mein Respekt und ein grosses Stück meines Herzens.

DANKE DASS ES DICH GIBT! MIR WÜRDE ANSONSTEN UNENDLICH VIEL FEHLEN!

Sonntag, 29. November 2009

ÜBER INSPIRATION UND FLEISCHLICHE GELÜSTE

Mein Schatz, mein Liebster, mein Kater - er ist stattlich auf die wundervollste Art die es gibt. Ich muss es einfach mal sagen: er ist schön. Wirklich und ehrlich. Er ist so .... mhhhhh, er hat soviel von .... ohhhhh und nicht zu vergessen dieses bestimmte .... wowwhhhh! Er ist genau so, wie für mich ein Mann sein muss.
Und ich gehe jetzt mal stark davon aus, dass er das Gleiche von mir sagen wird. Fragt man ihn unter Vorhaltung einer geladenen Pistole.

Das Einzige, was mir den Rang ablaufen könnte, kommt aus der Region des Bündnerlandes. Es ist erstaunlich. Ich habe es heute Morgen wieder gedacht - dieser liebevolle Blick, dieses sehnsüchtige Lächeln, dieses butterweiche Timbre in seiner ansonsten äusserst männlichen Tenorstimme, die Zartheit mit der er an diese Sachen ran geht. Die Vorfreude ist ihm anzusehen - das sanfte Rot welches seine Wangen überzieht, ist es denn soweit.
Nein Leute - es ist keine der holden und herbschönen Weiblichkeiten aus der Ostschweiz, welche sein Herz so hoch schlag lässt, seine Pulsfrequenz beschleunigt. Es ist:

- Bünderfleisch
- Bündner Mostbröckli
- Bünder Rohschinken
- Bündner Hobelfleisch
- Bünder Rohess-Speck
- Salsiz in allen Varianten

Er mag es luftgetrocknet, gepökelt, geräuchert, gekocht... egal. Wie sagt mein Katerli immer so schön und grinst dazu "...Hauptsache, die Ernährung ist ausgewogen".

Man stelle sich die Situation von gestern Abend vor: Katerli hatte uns mit seinem Hit Spaghetti Bolognese wieder mal ins pure Staunen versetzt - solche Spaghettis krieg ich nirgendwo in Italien, nicht bei der Nonna - nur bei ihm. Dafür stand er ganze 4 Stunden in der Küche!
Wir haben es uns gut gehen lassen, ein Glas vom leckeren Rotwein dazu genossen. Pappsatt gingen wir vom Tische.
Was macht Katerchen 10 Minuten später...? Schleicht ab in die Küche, man hört das leise Quietschen des sich öffnenden Kühlschrankes, anschliessend diesen unverkennbaren Ton wenn man das luftversieglte Päckli mit Bündnerfleisch an der Lasche aufzieht. Und dann ist Ruhe. Beängstigende Ruhe. Leises Stöhnen, begehrliches "Mhhhh", ehrliches "geil!".
Hernach kommt er schmatzend zurück ins Wohnzimmer. Sein schönes Gesicht strahlt nahezu überirdisch und würde man ihm in diesem Augenblick in jeden Mundwinkel ein Blümchen stecken - er hätte am Hinterkopf einen Blumenstrauss. Der Mann ist dann die unverfälschte Zufriedenheit, mit sich und der Welt im Reinen. Er ist glücklich. Seine Seele muss früher mal einem begnadeten Bündner Metzgermeister gehört haben - ich wette!

Heute Morgen - the same procedure as every sunday: Ich decke den Tisch mit Tellern, Messern, Margarine mit den gesunden Fettsäuren und Buttermilchzusatz, Konfitüre mit wenig Zucker, ein paar Trauben. Und Butterzopf. Katerchen macht wahrend dessen den Kühlschrank auf - und im Unterbewusstsein höre ich sein mehrstimmiges "HALLELUJA - gesegnet sei das Bündnerland"! Um seinen Teller tischt er Butter auf, Cervelat, Mett, Putenbrust und das gesamte Sortiment der oben erwähnten Bündnerspezialitäten, ein paar Gürkchen und Silberzwiebelchen, Pfeffer.
Das Sammelsurium an Herrlichkeiten ist noch nicht auf dem Tische, als das erste Scheibchen Fleisch schon den Weg in Schätzis Mund findet.
"Sag mal, Katerli - Du warst ja heute früher aus dem Bett als ich - hast Du etwa schon wieder schnabuliert...??" - meinen Blick auf das halbleere Pack von dem Bündnerfleisch werfend. Katerchen schlägt seine blitzenden Äugelein nieder, seine Wangen bekommen diesen bestimmten Hauch an Rot und er meint schelmisch "...nicht der Erwähnung wert...". Glucks hörbar amüsiert "ist einfach soooo gut"!


 
Sagt es, setzt sich an den Tisch und beäugt mit dem Blick einer Löwenmami auf ihre Kinderschar das Sortiment der Leckereien.

Er ist ein Gourmet - soviel ist sicher. Er behandelt Bündner Spezialitäten schier so gefühlvoll wie mich. Jeder andere Mann beisst rein - ich meine jetzt ins Fleische aus dem Bündnerlande - er, er legt es sich auf die Zunge. Dann schliessen sich die Augen, er lächelt entrückt vor sich hin, ein gutturaler Laut entspringt seiner Seele via Stimmbänder und gibt preis, dass er im höchsten Frühstückshimmel gerade die oberste Plattform erreicht hat.
Manchmal legt er dann in solchen Momenten weich und warm seine Hand auf meine Hand, die andere Hand schwingt mit sanften Bewegungen in der Luft - als würde ein Dirigent in eine Symphonie den Taktstock schwingen - und ich meine zu wissen, dass er damit dem Gott des Bündner Fleisches huldigt.

Man Mann ist die Sinnlichkeit in Person. Er weiss zu geniessen - und ich liebe dass er so ist. Es ist letztendlich nicht zu meinen Ungunsten.
Gäbe es ihn nicht, würde mir genau so eine Geschichte fehlen. Und vieles mehr.

Er ist meine Inspiration.
Und ich die Seine.

Vor dem Bünderfleisch. 

Hoffentlich. :-)

Samstag, 28. November 2009

WARUM HAT DER SAMSTAG NUR 24 STUNDEN?

Warum bloss ... das geht nicht! Das geht gar nicht!

Leute, es geht gegen 14.00h und ich irre noch immer in meinem Hausanzug - wisst ihr, dem schwarzen mit den Blingbling-Steinchen - durch die Wohnung. Die Haare auf Sturm, den 3ten Latte schlürfend, vieles und doch noch nichts wirklich gemacht.

Ansonsten bin ich ja ein organisiertes Menschenkind. Habe meine Pläne im Kopf, den Planer in der Tasche, trage zusätzlich die Termine im Handy ein, schreibe sie sogar noch ins Outlook-Programm, hinterlasse Zettel am Magnet-Board in der Küche und vergesse auch nicht, mich im Familienkalender einzuschreiben. Na ja - das mit dem Familienkalender ist vielleicht ein wenig übertrieben ... habe gerade bemerkt, dass immer noch das September-Blatt "aktuell'" ist...

Aber am Samstag - am Samstag werfe ich alle diese Regeln über Bord und lebe in den Tag hinein. Da habe ich ja Zeit - massenhaft Zeit für alles!
Tun das nicht alle Menschen - alles das, was man in der Woche erledigen, was man sich gönnen wollte und nicht dazu kam, das packt man in den Samstag.
Samstag wird ausgiebig ausgeschlafen, Samstags bruncht man, Samstags werden Kinder und der Wocheneinkauf gemacht, es werden Meerschweinchenställe und Katzenklos ausgemistet, man will den Stadtbummel und den Latte Macchiato geniessen.






















Zeit in der Buchhandlung und gleich noch im Fitnesscenter verbringen, die längst fällige Nagelpflege nachholen, nebenbei die Wäsche zusammenlegen, sich gleichzeitig einen ruhigen Nachmittag gönnen, den Bürotisch endlich aufräumen und die Zahlung mittels E-Banking erledigen, Geschenkkarte für den Chef in der Papeterie auswählen, Mutter telefonieren, ein offenes Ohr für des Freundes Problem haben, die schwarze Jeans kaufen gehen - Winterstiefel auch, Mails beantworten, endlich auf den letzten Drücker den Krankenkassenwechsel vollziehen, die Sommergarderobe in den Keller räumen. Und andere Kleinigkeiten, welche man von Montag bis Freitag nicht geschafft hat. Der Abend ist für den Hockeymatch reserviert.
Und auf jeden Fall will ich unbedingt und sowieso meine Samstags-Geschichte schreiben. Es juckt so sehr in den Fingern!

Nun ist es wirklich bereits nach 14.00h - ich sitze vor dem Compi und mein tapferes Katerli kämpft in genau diesen Minuten um einen Parkplatz, damit er sich dann gleich voll und ganz dem Gerangel um einen der letzten Butterzöpfe widmen kann. In geschätzten 2 Stunden werde ich auf der Treppe seinen schleppenden Schritt hören, freudestrahlend die Türe aufmachen und ihm die 5 vollen Tüten zu seiner Entlastung abnehmen, in die Küche tragen.
Neinneinnein - richte Deinen strafenden Blick von mir weg, ich war ja nicht untätig heute. So ist es nicht! Bis 10.00h habe ich mich meiner Traumwelt ergeben. Diese wurde brüsk unterbrochen, als mein Schätzu mir den Kaffee ans Bett brachte. Fand ich gut.
Zu unserer Schande muss ich gestehen, dass es dann noch glatte 1,5 Stunden gedauert hat, bis wir unsere Astral-Körper gen Dusche bewegt haben. Es war so kuschelig und gemütlich - und schliesslich ist es unser freien Samstag. Jawoll!
Anschliessend Brot mit Nutella, ein Latte - herrlich.

Dann kam mir der glorreiche Spontan-Einfall, die Ideen meiner MitleserInnen hier im Blog heute und genau jetzt in die Tat umzusetzen. Und wenn ich jeweils jetzt sage, dann meine ich auch jetzt. Und wenn ich ich sage, meinte ich diesem speziellen Falle Katerli. Der Compi-Spezialist ist er - ihr wisst ja.
Ein zu korrigierenden Punkt war, dass man in meinem Blog erst das Intro sieht und runter scrollen muss um einen Beitrag zu lesen. Mir wurde erklärt, dass Internetbenutzer in der Regel eher keine Ambitionen haben nach Beiträgen zu suchen oder einleitende Texte zu durchforsten. Den gewünschten Text soll man anwählen können und BUMMZACK, er muss da sein.
Ich bin halt da eher der schnörkelige Typus - bei mir darf es durchaus noch Ablenkungsmanöver drin haben und Tüdelidü da und Tödelidö hier ... ich bin halt Sternenzauber. Und Umwegen nicht abgeneigt. Meist treffe ich da auf interessante, interessanteste Dinge.
Aber - ich bin durchaus lernfähig! Und Wünsche erfülle ich gerne.

Die zweite Anregung fand ich wirklich Klasse - ein Gästebuch muss her. Etwas, das mein Blog-Anbieter so nicht Sternenzauber-konform (also mit Click anwählbar) anbietet, aber man kann es mittels HTML-Text in den Blog einarbeiten. Sagt Katerchen. Und Katerchen muss es wissen.
So haben wir uns vor den Compi gesetzt - er in den Chefsessel ich auf den alten Fernseher den wir längst mal entsorgen wollten (...vielleicht nächsten Samstag...?).
Und dann wurde geübt. Rege Diskussionen betreffend "welche Farbe" und "wohin damit" lösten Schreckenssekunden ab. O-Ton Katerchen: "Shit". Ich: "Man sagt nicht Shit". Er. "Ok - Scheisse. Wo ist das Intro? Habe ich jetzt das Intro gelöscht? Da wärst dann aber Du Schuld, weil Du immer so viele Fragen stellst. Bringst mich völlig aus dem Konzept!". Ich: "Ich soll Schuld sein, wenn Du mein Intro löschst?!? Nur weil ich was gefragt habe?!? Weisst Du eigentlich wie lange ich an diesem Intro gewerkelt habe *SCHNIEF* und jetzt soll alles für die Katz sein *HEUL*"??!!??".
Kurz bevor die Situation eskaliert ist und ich mit Gummibärchen um mich warf, hat sich dann mein Intro unter den Entwürfen gefunden. Katerchen meinte dazu, er hätte doch gleich gewusst dass es irgendwo sein müsse. Ich putzte mir die Tränen weg, er sich die Schweisstropfen auf der Stirn - wir küssten uns und alles war wieder gut. Sternenzauber liebt Kater.
Wie von Geisterhand hatte ich dann auch plötzlich wie gewünscht mein Intro rechts vom Text. Und dazu auch noch ein Gästebuch. Wowwh!
Katerchen ist der Beste!

Es ist nun bald 15.00h. Ich werde mich tageslichttauglich herrichten, mit Giovanni dem Roller in die Stadt fahren und mir ein bestimmtes Buch holen: In "She Success" geht es um die Frage, wie Frauen es schaffen können, Karriere, Familie und auch noch die persönliche Weiterentwicklung unter einen Hut zu bekommen. Ein 12-Wochen-Erfolgsprogramm.

Viel mehr schaffe ich heute nicht.

Der Rest muss halt werten.
Bis zum nächsten Samstag! Spätestens aber Samstag in 12 Wochen. :-)

Freitag, 27. November 2009

STERNENZAUBER ALS INDOOR-MANAGERIN

Als ich heute morgen - schlaftrunken kurz nach 07.00h - den Kühlschrank aufmachte und hinten in der Gemüseschublade die Orange angeln wollte, kam mir dieser grüne, schlaffe Matschbeutel in die Finger. Oh! Oh oh oh! Nicht dass Du jetzt denkst, was alle denken! Nein! Das ist NICHT die leckere Babyzucchetti für das feine Ratatouille von Sonntag vor 3 Wochen. Nein, ist es nicht. Definitiv nicht.
Der grüne Matschbeutel ist das chemisch-biologische Experiment betreffend der Restwert-Toleranzkurve und der Klärung der Frage, welche abiotischen Eigenschaften die Photoysnthese in diesem Prozessabschnitt bezüglich des Ökosystems hat. Man unterscheidet zwischen oxygener und anoxygener Photosynthese. Was ich hiermit klar beweisen habe. Oder so. Claro?

Dies ist der Versuch einer Erläuterung, warum ich mein Programm von heute ("ich geh mir Stiefel kaufen die zu meiner neuen Frisur passen") über den Haufen geworfen habe und mich restlos dem Hausputz verschrieben habe. Jaja, es ist gar nicht so einfach - 80% Job, 150% Kinder und ein weltumspannender Anteil Schatz, Freunde, Deutschlandausflüge und all die anderen wichtigen Dinge mitsamt dem Haushalt unter einen Hut zu bringen. Das Schreiben meiner Geschichten nicht zu vergessen! Und ich - ich bin ja auch noch da!

Um mich auf diesen strengen, alles von mir fordernden Tag vorzubereiten, habe ich mir erst mal einen latte macchiato gebraut und die Tarotkarte auf Facebook gezogen:
DER NARR = Suche, kindliche Neugier, Offenheit, Lebendigkeit, Chaos.
Diverse Fragen muss man vorab klären. Claro?

- Soll man den grauen, neuen Teppich unter dem 2.20m Doppelbett weiterhin als "anthrazitfarbenes Accessoir" ausgeben - oder klar als Staub anerkennen? Ich habe kürzlich in der Werbung gesehen, dass man diesem Teufelszeug nur mit Herrn Swiffer drohen muss und dann kann man vor die Haustüre stehen und der Staubkugel auf Nimmer-Wiedersehen nachwinken. Fazit: Herr Swiffer muss her!
- Ob Lotti heute zu Überstunden bereit ist? Lotti ist mein Bügeleisen und ich muss sagen - sie ist in letzter Zeit diskret im Hintergrund geblieben, dieses Weib! Mein Katerli hat den zu bügelnden Wäscheberg auf 1m 20cm geschätzt. Ich finde das völlig übertrieben - aber sowas von! 1m 15cm und keinen Millimeter mehr! Immer diese Unverhältnismässigkeiten....
Lotti wird heute ranklotzen müssen - will Katerli auch nächste Woche in Hemd und Hose zur Arbeit fahren. Wobei ich persönlich eigentlich finde, dass er auch im Bademantel ganz lecker aussieht.
- Der Spiegel im Bad  ist voller weisser Punkte. Muss ich mir Sorgen machen? Masern? Schweinegrippe?  Oder eine Art von Allergie gegen mein quietschfideles Strahlelächeln um 05.00h des Morgens - hat ja mein Schätzeli auch so seine Mühe damit. Na ja, vielleicht sind es wirklich nur diese profanen Zahnpastaspritzer, die man mit Glasreiniger wegkriegt. Ich werde einen Versuch starten. Müssen.
- Nun zum Wäscheberg. Hat eigentlich jemand der hier anwesenden Menschen eine Erklärung für mich, warum gerade Socken stets verkehrt rum und dazu noch halb zusammengewurstelt im Wäschekorb liegen? Muss das so sein? Und warum müssen die jungen Leute von heute wieder diese Cashmere-Pullunder in Mode bringen - die, welche man einzeln von Hand im Lavabo ganz sachte mit Perwoll color, Perwoll black, Perwoll fresh oder Perwoll sport waschen muss? Und einem aufgrund dessen dann die 2 Tage zuvor akribisch wunderbarst aufgeklebten Kunstfingernägel an der MIGROS-Kasse beim Geld aus dem Portemonnaie holen wegspicken? Hä?
- Wenn frau dann auch noch einen sport-verrückten jungen Anwärter auf die Goldmedaille im Biken an der WM 2011 zu beherbergen hat, er ihr Sohn ist und sie dessen Trainingskleider waschen muss - dann wundert es doch wirklich nicht, dass Valverde-Entspannungsdragées im Badezimmerschrank zu finden sind. Korrektur: Zu finden wären. Da drin muss dringend mal aufgeräumt werden!
- Soll ich das oberste Regalbrett des Bücherregals auch wischen und vom Staube befreien - wo bitte schreibe ich dann schnell mal eben Telefonnummern auf - wenn nicht da?
- Ob die Sammlung der 1´001 MIGROS-Einkaufstüten irgendwann mal Wert hat? Wenn ja, dann sammle ich nämlich weiter.
- Ob es keinen Haarspray gibt, der sich nicht am Boden des Gästebades festsetzt und somit jedes Staubkörnchen, mein ägyptischer Gesichtspuder mit dem Goldschimmer und sogar die Nylons festklebt?
- Gibt es kein Verbot, welches Spinnen verbietet, dass sie über die Reichweite einer 1.65cm-Frau mit Zuberechnung der  Staubsaugerrohrlänge ihre Netze ausbreiten? Breitbeinig dastehen und mich von der hohen Decke aus angrinsen? Na ja - immer noch besser, als dass sie mir nahe kommen...
- Kann sich irgend jemand vorstellen, dass ich über 20 Jahre immer im gleichen Migros-Zentrum einkaufen war, genauestens wusste wo ich Maizena her kriege, wo Waschmittel, Klorollen, Kartoffeln und all die anderen Notwendigkeiten sind ... jetzt völlig aufgeschmissen bin, weil dieses Migros-Zentrum nun Einkaufsparadies heisst, neu gebaut wurde und ich für den Einkauf des Kartoffelbrotes schier das Navigationsgerät mitnehmen muss? Gewohnheitstier ich.

Leute, all diese und noch ganz viele andere Fragen habe ich. Ich befürchte, dass ich leider keine Zeit finde um auf die Antworten zu warten. Ich fühle Lottis Atem im Nacken....
Jaja, komme gleich!

Nur noch kurz den latte fertig trinken und Schätzis Briefchen lesen - er hinterlässt mir immer ein liebevolles Briefchen, wenn er denn früher aufstehen muss als ich. Ich liebe ihn dafür.
UND WAS MUSS ICH DA LESEN?

"Mach Dir einen schönen Tag!"


CLARO?

Mittwoch, 25. November 2009

GABRIEL GÜNTHER UND DIE HEISSLEIM-ORGIE

GESCHAFFT!
Freunde - ich hab es geschafft ... und ich bin geschafft! Darf aber voller Stolz verkünden, dass nun in unserem Wohnzimmer der adventigste aller Adventskränze steht. Er steht nicht nur einfach so da - es ist unglaublich - er verbreitet Atmosphäre, er duftet, er schmückt. Durch meine Hände Arbeit erschaffen. Leute, ich bin stolz.


Ganz bestimmt wollt ihr Alle nun wissen wie es war - oder? Na guuuut - dann will ich euch nicht länger auf die Folter spannen und erzählen:
Heute morgen im Büro war der Compi-Mensch bei mir. Er ist der Mann, der sowohl meine Bugs wie diejenigen des Compis wieder gerade rückt. Hans ist wunderbar - auch wenn man den grössten Mist veranstaltet hat ... Hans findet immer eine Lösung, flickt und gibt einem dazu noch das Gefühl, höchstens momentan und partiell einen kleinen Blackout gehabt zu haben, aber ansonsten ein ganz toller Hecht zu sein und enorm Potential in sich zu haben. Ich mag den Mann.
Viel zu schnell war es 12.00h und ich sah mich förmlich gezwungen, infolge mir selbst auferlegter Umstände den Heimweg anzutreten und basteln zu gehen (Details sind der Geschichte von gestern zu entnehmen).
Der Zug fuhr pünktlich, ich hatte keinen Migräneanfall und auch sonst war mein Wohnort weder weiträumig abgesperrt noch durch Schneemassen verschüttet.
Da musste ich jetzt durch.

Während der Heimfahrt las ich noch kurz das Kursaufgebot - MITNEHMEN: 4 Kerzen, Flachzangli, Baumschere, Geld. Geld hatte ich dabei, der Rest musste noch besorgt werden. Durch Zufall fand ich bei uns zu Hause sowohl Zange wie Schere. Und die 4 Kerzen waren dann auch schnell besorgt. Habe zwar nur rote Kerzen gekriegt obschon ich gerne knallpinkfarbene gewollt hätte - aber das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert. Nein. Ist es nicht. Je schneller sich der Uhrzeiger gen 14.00h bewegte, umso bewusste wurde mir diese Tatsache.

Ich war dann auch die Erste, die sich im "Blütenreich" zur Bastelstunde einfand. Kleinlauter als auch schon und staunend .... überall standen reine Kunstwerke an Adventskränzen. Und da sollte nun also gleich.....? Doch Migräneattacke?
Aber da war es schon zu spät - Cou-Cousins zauberhafte Frau kam lachend herein geschwebt, drückte mich und schnitt mir den Fluchtweg ab. Dann lernte ich noch viele andere, wirklich tolle Frauen kennen. Die Namen weiss ich nicht mehr, aber welche Kerzenfarbe ihre Adventskränze hatten, dies hat sich schier fotografisch in mein Gedächtnis eingeprägt. Seid mir also nicht böse, wenn ich euch hier z.B. als Grün-Kerzen-Frau-rechtsvonmir oder Weiss-Kerzen-Frauvonvisavis benenne, es ist lieb gemeint.
Die Bastel-Tante heisst übrigens Margrit und ist wirklich Klasse!

Margrit rief dann uns als Schar zusammen und sagte, dass die Allermeisten ja schon X mal da gewesen seien und ob es jemanden hätte, der noch nicht .... ? Ich streckte schüchtern und die Schultern entschuldigend zuckend die Hand in die Luft. Wurde dann auch gleich in die erste Reihe vorgelassen, damit ich als absolutes Greenhorn das Prozedere aus nächster Nähe verfolgen konnte.
Ich lernte: Oasis ist nicht etwa diese leicht anrüchige Rotlicht-Bar mit den Table-Dance-Girls, nein, Oasis ist das mit Wasser vollgesogene grüne Steckmaterial, welches das Wunderwerk Adventskranz erst möglich macht. Mir wurde beigebracht, wie man eine Kerze krisensicher auf den Kranz schnallt. Ich wurde geschult, wie man Zweigchen schneidet "immer von hinten" - später, wie man die Schnittwunde desinfinziert und Pflaster drauf klebt. Und dass man Ruhe rein bringen muss. Man unterrichtete mich in Stecktechnik - "von aussen nach innen ... und immer schön gegen die Kerze stecken". Anschliessend, wie man mit Heissleim das Dekomaterial für die nächsten paar Wochen bombenfest anklebt.
Wie ich das Zeug von meinen Kleidern kriege, werde ich wohl googeln müssen. Und die Brandblasen heilen sicher bald von selber ab.

Als dann der theoretische Teil soweit klar war, dass die anwesenden Damen mittels Nicken anzeigten dass sie alles verstanden hatten, fiel der Startschuss:
DIE SPIELE MÖGEN BEGINNEN - LUDI INCIPIANT, wie der Lateiner so schön sagt. Mir stand das Gefühl eher nach ALEA IACTA EST - DIE WÜRFEL SIND GEFALLEN.

Total motiviert habe ich Drähte heiss gemacht - pro Kerze zwei Stück, sie mittels der Flachzange brachial in die Kerzen gewürgt und mir nur ein bisschen die Finger verbrannt. Nach Kerze 3 hatte ich aber alles schon ganz gut im Griff. Die Cou-Cousin-Frau stand mir auch beratend zur Seite und half. Dann mussten die Kerzen auf dem Oasis-Ring verankert werden. So weit, so gut. Habe mir dann Heidenkraut, Koniferen, Tannengrün und diverse undefinierbare Gewächse an den Tisch geholt und in praktische Portionenhäppchen geschnitten. Und dann gesteckt. Und gesteckt. Und gesteckt. Nochmals gesteckt. Und gesteckt. Ich könnte jetzt eigentlich noch die nächsten 10´000 Zeilen schreiben, dass ich kleine Ästchen gesteckt habe. Meine ersten Rückenschmerzen hatte ich schon, als der Kranz gerade mal an der Aussenseite rundherum begrünt war. Sah megacool aus - wie ein Mann mit Glatze und grünem Haarkranz. Nach gefühlten weiteren 10´000 Zeilen "und ich habe gesteckt" waren meine Finger von dem Geäste verstochen und alles voller Harz. Der Pulli auch. Der Fotoapparat auch - schliesslich musste ich ja die Tat filmen. Glaubt mir eh sonst Keiner, dass ich so was gemacht habe!
Aber immerhin - dank Cou-Cousins-Frau's Hilfe nahm mein Adventskranz so langsam Form an. Nur noch ein paar Löcher stopfen, Ruhe rein bringen (das sagt Margrit gerne) und tief durchatmen. Dann war die Pflicht geschafft und das Dekorieren - die Kür - konnte beginnen.
Mein Gesichtaussdruck gab zuweilen Anlass zum Schmunzeln, war ich doch leicht verspannt im Erscheinungsbild und meine Körperhaltung war - sagen wir mal - aufschlussreich.
Es war dann irgendwann mal gegen 16.00h und ich brauchte dringend einen Kaffee - der mir auch mit einem Lächeln serviert wurde. Dass mir infolge des Grünzeug-Chaos auf meinem Pult Tannengenadel den Kaffee veredelten - ich spürte es nicht wirklich. Es hat eh überall gepikst. Mehr oder weniger - darauf kam es nicht mehr an!
Anyway - die Restenergien in mir haben sich dann anschliessend zu einem Powerpaket vereint und ich habe mich daran gemacht, Deko-Sachen auszuzwählen. Da traf ich auf Gabriel Günther. Gabriel Günther fand ich drüben in der Blumenabteilung - ein mit Samt überzogener Engel. Er sieht schnuckelig aus, ein putziger Kerl - so, als würde er Gabriel Günther heissen.
Nun gut - Gabriel Günther war dann mein erstes Stück, welches ich auf dem Kranze festklebte. Muss hier aber auch zugeben, dass er gleichzeitig auch das letzte Stück war, welches ich anklebte. Na ja ... als ich den Kranz zum ersten Mal in die Höhe hob, kullerte mir Gabriel Günther vor die Füsse. Ein gefallener Engel. Hat zum Glück aber niemand gesehen und ich habe ihn ganz schnell mit Unmengen von Heissleim wieder festgemacht. Der hält nun bis in alle Ewigkeit. Halleluja!
Mal abgesehen von G.G. verklebte ich noch: Kugeln in weiss, silber, rot, rosa, violett, Sterne aus Holz und Filz, Herzen aus Glas, Engelsflügel in weiss, meine Finger. Und so einiges mehr.
Also was Heissleim anbetrifft, weiss ich jetzt nicht genau ob echt ich SOOO ein Doofi bin - oder die Heissleim-Pistole einfach nicht richtig funktionierte. Man stelle sich das vor: In der einen Hand die Kugel - in der anderen Hand die Heissleimpistole. Man drückt und nix fliesst raus. Funktioniert nur, wenn man hinten bei der Pistole diese Leimwurst reindrückt. Prima. Echt prima. Wie soll das gehen? Ich habe also die Kugel auf die Tischplatte gelegt und beide Hände hatten mit der Pistole zu tun. Wenn dann heisser Leim auf die Kugel tropft, macht sich diese irgendwann mal selbstständig und rollt davon.
OH! Und wie ich das jetzt gerade schreiben, kommt mir siedendheiss in den Sinn, dass ja eine der Kugeln bei so einer Aktion auf den Boden geknallt und in 1´789 Stücke zersplittert ist. Die Kugel habe ich nicht bezahlt! Es sind zwar nur -.40 Rappen. Aber ich verspreche, ich geh noch diese Woche zu Margrit und leg das Geld in die Kasse. Sorry!

Irgendwann gegen 17.00h stand ich dann aber voller Stolz vor meinem selber gebastelten, wunderschönen, eigensinnigen, sensationellen Adventskranz. Boahhhh - what a feeling! 100 Franken hat mich dieses Werk gekostet, viele Gedanken, Nerven und eine Rückenschmerztablette. Aber es hat sich echt gelohnt!
Der Grünen-Kerzen-Frau-rechtsvonmir möchte ich noch ganz herzlich danken, dass sie mir mein Kranz-Wunder bis vor die Haustüre gefahren hat. Mit meinem Roller Giovanni war das ein Ding der Unmöglichkeit.


Da steht er also nun: Mein Adventskranz. Und G.G. (Gabriel Günther) lächelt sanft.
Fotos werden heute Abend übrigens noch hochgeladen! Und hier eingestellt! (muss auf mein Katerli warten ... )

Habe ich schon erwähnt, dass ich Margrit meine Mailadresse schicken soll?
Damit ich in den Verteiler für weitere Kurse aufgenommen werden kann.
Oh ja!

Dienstag, 24. November 2009

GEH BASTELN!

Also. Ich habe einen Cou-Cousin. Der ist echt nett. Und - er hat eine Frau. Und die ist auch nett, sehr sogar.
Damit begann das ganze Debakel.

Nichts Böses ahnend öffnete ich kürzlich die Mail, welche diese nette Frau an mich schrieb - ob ich denn nicht Lust hätte, mit ihr einen Mittwoch Nachmittag zu verbringen. DOCH KLAR - WOLLTE ICH SCHON LANGE MAL!
Sie schrieb mir, dass am 25.11. bei mir zu Hause gleich um die Ecke ein Advenz-Kranz-Bastelkurs stattfände - dieser Event sei jeweils der totale Burner. Die Kursleiterin ein Hit, die Stimmung voll cool. Vor allem - die erbastelten Adventskränze absolute Unikate und einmalig.
Genau DAS befürchte ich eben auch!

Ich kann gut: mit Menschen und Tieren. Buchstaben fasse ich in Wörter und diese wiederum in Aussagen - kommt an. Ich löse fast jedes Problem und finde stets einen gemeinsamen Nenner. Ich habe ein Auge für das Schöne, ein Ohr für das Stille und Empfinden für Wesentliches.
Habe eine grosses Herz.

Aber ... 2 linke Hände!

Ich kann nicht
... ach, so einiges .... aber am wenigsten kann ich: basteln.

Schon als Kind in der Grundschule war ich der Schrecken einer jeden Handarbeitslehrerin. Immer wenn sogenanntes "Examen" war - die Präsentation der diversen gestrickten Socken und Hüttenfinken, der gehäkelten Glasuntersetzer, der genähten Schürzen und...und...und - wurde mir ein Ferientag gewährt. Ich hatte allerdings die Auflage, alle meine Arbeiten ausnahmslos mit nach Hause zu nehmen und sie niemandem zu zeigen.
Später wurde ich vom Handarbeitsunterricht dispensiert, eher suspendiert ... - ich habe den begründeten Verdacht, dass die arme Frau Baumgartner nah am Suizid war und sich weitere Schreikrämpfe meinetwegen ersparen wollte.
Ab diesem Moment waren wir alle glücklich - ich sowieso, durfte ich doch beim technischen Zeichnen mitmachen.

Meine Mutter war auch eines der Opfer meiner ausgeprägten Bastel-Talentfreiheit. Trotzdem gab sie sich eine Heidenmühe, dass ich meinen lieben Omas, Opas, Tanten, Paten usw. jeweils ein selber gebasteltes Weihnachtsgeschenk präsentieren konnte.
Dir als Leser/In ist wohl spätstens zu diesem Zeitpunkt klar, was meine Mama getan hat um eine Familien-Vollblamage zu verhindern: selber basteln. Unter meinem Namen. Sie sparte sich damit viele Packungen Valium...!
Kaum bekam ich von meinen Eltern Taschengeld, habe ich Geschenke gekauft. Man mag es liebslos nennen - liegt da aber völlig falsch. Es schonte die Nerven aller Beteiligten - glaube mir. Bitte.

Als ich dann selber Mutter wurde, hatte ich sozusagen ein 50%-Déjà vu. Während ich Max noch heute dafür bewundere, dass er sich als Kind förmlich durchs Leben gebastelt und die unmöglichsten Dinge selber gefertigt hat - schlug Moritz eher in meine Richtung. Anstatt den hölzernen Schlüsslanhänger mit der Farbe zu bemalen, hat er alles um sich herum bemalt - inklusive Katze - kippte dann auch auch noch das mit Farbe vermengte Pinselputzwasser auf ex runter und reiherte dem Arzt anschliessend farbenfroh die Praxis voll. Suuuuper!


Einzig mit meinem sündhaft teuren Dior-Lippenstift, dem wunderschön dunkelroten, da hat Moritzchen echt Talent bewiesen. Als er mir nämlich die weissen Fugen im Badezimmer, die beigen Badezimmer-Plättli und sich selber bis zum bitteren Lippenstiftende phantasievollst - und äusserst kreativ in seinem Wirken - vollkritzelte.

Du kannst Dir nun also vorstellen, was die Mail dieser netten Frau meines Cou-Cousin angerichtet hat. Ein Dilemma der Extraklasse! Um mir die Entscheidung abnehmen zu lassen, habe ich meinen lieben Chef gefragt: "Du, Chef - gell, Ende November geht gar nicht mit frei nehmen - oder? Da ist Radwechselzeit und wir haben doch alle Hände voll zu tun...?!Oderrrrr....?"
Was macht mein Chef? Was macht er??? Er lächelt sein breitestes Lachen - und sagt: "Geh basteln!"

Einen Joker hatte ich noch - habe der Adventskranz-Vormacher-Tante gemailt und ihr gebeichtet, dass ich mehr als keine Ahnung vom Adventskranzbasteln habe, es ein nicht zu unterschätzendes Risiko ist mir Heissleim, Zangen, Draht und dergleichen in die Finger zu geben und überhaupt - sie hätte ja sicherlich eh keinen Platz mehr im Kurs...? Die Antwort war: "Ich freue mich auf Sie, habe noch einen freien Platz. Und keine Angst - wir kriegen das hin!" Wir?

Morgen ist es nun also soweit. Ich habe ein Gefühl wie am Tag vor dem Zahnarzt. Wurzelbehandlung. Muss mir noch irgendwo 4 Kerzen besorgen. Und ein bisschen Blingbling zur Deko. Silberspray und Glasplättchen. Engelshaar und Glitzerfäden.
Stacheldraht? Vielleicht...

Die Schweiz wird morgen Abend um einen sehr extravaganten und ausgesprochen eigenwilligen Adventskranz reicher sein.
Und die Adventskranz-Demo-Dame um viele Nerven und Illusionen ärmer.
So wird es kommen. Wie heisst es immer so schön....


... mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ...

Montag, 23. November 2009

I´M DREAMING OF A WITH CHRISTMAS

Ich sitze hier vor dem Computer und summe noch immer die Melodie vor mich hin ...

"I'm dreaming of a white Christmas
just like the ones I used to know.
Where the treetops glisten,
and children listen
to hear sleigh bells in the snow..."


Passiert ist es gestern Abend. Und es ist immer noch in mir, ganz intensiv, wird eher stärker. Dieses wunderbare Gefühl, von dem ich euch allen hier jetzt so gerne erzähle.

Wir liessen den Sonntag Abend ausklingen - sassen gemütlich, aneinander gekuschelt und händchenhaltend auf dem Sofa vor dem Fernseher, haben in Ermangelung des ansonsten obligaten "Tatort" die Entscheidung der grössten Schweizer Hits 2009 mitverfolgt. Bligg und seine Rosalie waren übrigens unser Favorit.

Zwischen dem Voting und der Siegerverkündung haben die 4 Tenöre der Schweiz - QUATTRO - das Weihnachtslied "I'm dreaming of a with christmas" gesungen. Gerade wollte ich meinem Katerli sagen, dass mir der frühe Weihnachtsrummel doch so ein klein bisschen auf den Keks geht und das kitschige Geschneeflocke von der Studiodecke übertrieben ist ... als diese Stimmen, die Melodie, die Stimmung und ein unerklärbar schönes Gefühl von Geborgenheit völlig Besitz von mir und meinem weichsten Punkt in mir nahmen.

Eine wundersame beschützende Wärme breitete sich in mir aus, ich hielt die Hand vom meinem Schatz ganz fest in der meinen - einen Tick fester als sonst. Er tat im gleichen Moment das Gleiche - wir fassten uns enger. Kein Wort wurde gesprochen, es lag ein Zauber in der Luft und das Herz lächelte.

Mir wurde in diesem Augenblicke so sehr bewusst, dass mein letztes, richtiges, feierliches, schönes Weihnachts- und später Neujahrsfest ganze 7 Jahre her ist. Als Familie. Als Teil von etwas Ganzem, etwas Grossem.
Alle die Weihnachtstage zwischen Damals und Heute habe ich infolge Fernbeziehung entweder ohne Partner oder ohne meine Kinder verbracht. Und oft genug ohne Alle. Von festlicher, gelöster, heiterer und glücklicher Stimmung weit entfernt. In der Empfindung eine sogar sehr belastete Zeit, weil Menschen sowohl die guten wie die schlechten Momente doch sehr viel bewusster durchleben. Die Seele spiegelt in der Rückschau Freude wie Schmerz, dessen sind wir uns allzu oft gar nicht bewusst.

Meine Wohnung hatte ich immer sehr heimelig, voller Glitzer, Silber und in weichen Rosétönen dekoriert, mit Engelsflügeln, Lichtergirlanden - und mitten drin Fritzchen, mein Weihnachtsbaum für jedes Jahr. Überall Hell, Glanz, Kerzenschein.
Und doch ... es fehlten mir die Menschen die der Grund sind, warum ich lache, mich gut fühle, glücklich bin. Das schönste Drumherum ersetzt zu keiner Zeit und nie dieses eine, dieses grosse, dieses besondere warme Gefühl.
Und waren sie da, diese Menschen - dann nur kurz zu Besuch und der Abschied vorprogrammiert.

Gestern Abend fand ich ihn nach all den Jahren wieder - den Grund, warum ich mich diesmal freuen kann, freuen darf, wie ein kleines Kind. Ohne wenn und aber. Auf das Fest am 24.12. mit der Familie in Deutschland und auf den 25. und 26.12. mit uns als Familie - ihm, den Kindern, mir. Bei uns. Hier. Zu Hause.
Es ist mir, als wäre ich endlich wieder ganz. Angekommen nach einer langen Reise. Mein Fühlen sitzt vor einem Kamin, schaut den wärmenden Flammen zu und trinkt dazu eine heisse Schokolade mit einem Schuss Whisky und Sahneschaum. Mein Fühlen hat nun nie mehr kalt.
Endlich.


Ich könnte gerade eben die schönsten Wörter-Blumensträusse erfinden, verschenken und Sterne nach ihm und mir benennen. Ich möchte laut lachen vor Freude und gleichzeitig ganz still sein um diesen ganzen Genuss auszukosten, ihn mir auf der Seele zergehen lassen wie die crèmige Schokolade einer Praline.
Möchte die Welt umarmen - und meine doch nur ihn: Meinen Schatz. Mein Katerchen.

Die Band "Patent Ochsner" möge mir verzeihen, wenn ich meine Gefühle an die Worte ihres Refrains anlehne - er sagt kurz und bündig, wofür ich gerne ein Buch schreiben würde: "Ewegi Ebbe und Flut, im Schturm isch jede Hafe guet - aber Dine isch dä wo ig scho ha vermisst, wo ig no gar nüt vo Dir ha gwüsst..." - für meine deutschen Freunde die Übersetzung: "Ewige Ebbe und Flut, im Sturm ist jeder Hafen gut - aber Deiner ist der, den ich schon lange vermisste, noch bevor ich von Dir wusste...".

Das also ist gestern Abend passiert. Mächtig viel, so finde ich.

DANKE...

Sonntag, 22. November 2009

SCHUBS DEN KEGEL! EINE DUFTE SACHE!

Liebe Leute

Anstatt dass ich heute .... endlich mal wieder ... so richtig, aber so ganz richtig, aussschlafen konnte, habe ich meinen Herzallerliebsten an einen Kegelmatch begleitet. Es war sein Wunsch und sein Wunsch ist mir Befehl - insofern ich es mit mir und meinen Wünschen vereinbaren kann. Das war in diesem Falle machbar.
Mein Schätzu ist nämlich ein begeisterter Sportkegler. Und das nicht erst seit gestern! Nein! Das erste Zusammentreffen mit einer Kugel auf der Kegelbahn fand statt, als noch nicht genau zu definieren war, wer denn nun grösser sei - Kugel oder Klein-Schatz.
In den Jahren danach und bis heute ist er zu einer Sportgrösse in Deutschland gewachsen, in Sportkegler-Kreisen geht ein Raunen durch die Menge, tritt er auf die Bahn. Ich bin natürlich megastolz auf ihn!
Mit seiner Übersiedlung aus Deutschland in die Schweiz hat Deutschland ihn natürlich ein wenig an uns, an die Schweiz verloren. Nicht ganz - weil ab und an wird er zu Spielen eingeflogen.

Nur kurz zur Information: Mein Schatz spielt "Schere" - so nennt man in Fachkreisen diese Art von Kegeln. Nicht vergleichbar mit unserem Kegeln. Die Kugeln mit denen er spielt, sind in etwa so gross wie eine Grapefruit und nur 3,5kg schwer - ganz im Gegensatz zu unseren Schweizer Wasser-Melonen-Kugeln, welche um die 10kg gewichten. Die Bahnen sind im Gegensatz zu den unserigen ganz schmal, sind länger, gekehlt und verbreitern sich erst ganz hinten.
Es war also gar nicht so einfach, mein Katerchen auch sportmässig in der Schweiz zu integrieren.

Sein grosser Traum wurde aber wahr - die Schweiz bietet auf gerade mal eben 2 Bahnen eine nahe verwandte Art "seines" Kegelns an, das Classic-Kegeln.
Und so jockelt er 1 Mal die Woche zum Training in Bern los. Da ist er gerade kürzlich offiziell dem Verein beigetreten - und ich meine zu wissen, dass dies nicht nur der Anfang von was ganz Tollem ist, sondern ein beidseitiger Zugewinn. Nicht nur in sportlicher Hinsicht.
Die Berner Kegler sind stramme, gestandene Mannen - und auch Frauen. Eine Gemeinschaft von bodenständigen, schnörkellosen, herben, herzlichen Menschen.

So auch heute. Es fand in Sumiswald - also mitten im tiefsten Emmental - ein Cup statt. Sumiswald hat ein riesiges Sportzentrum mit eben auch einer solche speziellen Kegelbahn. Und weil ich meinen Schätzu so was von lieb habe, stolz auf ihn bin und die Menschen in seinem Verein halt auch gern mag, habe ich zähneknirschend die Pein über mich ergehen lassen, dass der Wecker um 08.30h meinen Traum brüsk unterbrach. Dabei hatte ich gerade Georg Clooney mit einem Rosenstrauss vor mir stehen ... aber ehrlich gesagt - welche Frau will schon den Clooney Tschortsch, wenn sie einen Mann wie den Meinen haben kann?
Deshalb habe ich den Tschortsch mit dem ersten Weckelgebimmel ins Nirvana geschickt, mich meinen neben mir schlafenden Katerchen zugewandt, seine zugeklemmten Äugelein geküsst, seinem sonoren Schnurren zugehört und ihn wach gestreichelt.

Schnell mal unter die Dusche, Frühstück im Stehen und ab gen das Emmental.
Die Emma aus dem Navigationsgerät hat uns in 3/4 Stunden den Weg gewiesen - und so haben wir pünktlich die Halle erreicht. Die strammen Mannen standen in ihren Trikots schon parat - ich sah es durchs Fenster. Als ich durch die Türe in die Halle eintrat, habe ich es auch gerochen. Es roch so ähnlich grenzwertig wie meine pinkfarbene Schweinslederjacke. Ich liebe diese Jacke heiss und innig, aber irgendwie habe ich immer das ungute Gefühl, dass irgendwas nebst dem Leder von diesem Tiere da noch irgendwo drin hängt....
Aber immerhin - ich habe garantiert auf jeder Zugfahrt einen freien Platz für meine Taschen neben mir.

Na ja, man soll ja nicht so sein, es war noch relativ früh für Sonntag und Duschen muss man eh nach dem Match - wieso denn schon vorher? Ich will nix gesagt haben! Die Mann haben sich dann aufgestellt, die Paarungen wurden ausgelost und schon fiel der Startschuss.
Herrlich.
Echt - da kriegst Du Dinge zu sehen ... aber hallo Herr Sportkegelverein! Man kriegt da also als Frau doch einiges geboten: Schmale Schulterpartie, zum Hüftbereich runter sich nicht verjüngend. Ausgeprägter Bauchansatz dazu Stelzenbeinchen in schneeweiss. Lässig die sehr kurze Sporthose, an der Seite bis schier hin zur Taille hoch geschlitzt - garantiert auf jeden Fall unglaubliche Beinfreiheit und damit auch einen nicht zu unterschätzenden Bewegungsradius!
Sehr souverän die weisse, durchsichtigen Sporthose - darunter ein verwaschener Slip in hellschwarz, der entweder 3 Nummern zu klein gekauft wurde oder aus einer Zeit stammt, wo S noch prima passte. Darüber das hautenge Muscle-Shirt in gewagten Farbkombinationen, welche die meinen sein könnten.

Tönt jetzt sehr ketzerisch - soll es aber nicht sein. Ihr kennt mich ja. Ich schmunzle für mich und hab ehrlich Freude an den Mannen. Es sind Herzmenschen - und DAS ist wesentlich.

Mein Katerchen hat natürlich wieder mal den Vogel abgeschossen - statt eines Frottiertuches (welches die Spieler stets lässig um den Hals tragen), hatte sich der beste aller Männer den blauen Frotté-Badewannenvorleger aus dem Schrank geangelt. Hätte ich nichts gesagt - Schätzu wäre erbarmungslos mit dem Badeteppich um die Schultern auf die Bahn gegangen! Aiaiaiaiaiai!

Mit den zunehmenden sportlichen Aktivitäten (8tels-Final) stieg nicht nur die Spannung - nein, auch die Intensität des etwas strengen Geruches. Katerchen sagt dazu immer: "Es duftet männlich". Oh ja, ausgeprägt männlich. Testosteron lag gefühlt tonnenweise in der Luft - und sonst noch so ein paar andere dufte Sachen. Einer anderen anwesenden Spielerfrau schien es ähnlich wie mir zu ergehen in ihren Dufterlebnissen - sie öffnete die Hallentüre weit. Herrlich frische Luft trat ein, welch Wohltat! Aber gleichzeitig eben auch kalte Luft und so musste dann die Türe leider wieder geschlossen bleiben. Erstunken sei noch Keiner - erfroren schon.
Ich schwor mir einfach, dass ich spätestens dann den Raum verlasse, wenn die Augen zu tränen beginnen.

Nun ja. Nach 3 Stunden haben wir den Rückweg angetreten und ich hänge jetzt dann mal gleich unsere Anziehsachen nach Draussen. Die Navi-Tante hat uns nämlich auf dem Heimweg ganz schön auflaufen lassen. Dauernd ran zu Kuhweiden und Bauenhöfen.
Kann es sein, dass wir .....?

In 2 Wochen ist Klausen-Kegeln und Geschenke-Verteil-Abend.
Ich weiss schon, was ich schenken werde: Deo und Duschzeug.
Aber - mit einem Lächeln!

DER 1´000ste BESUCHER

Heute - vielleicht gleich - ist jemand hier der 1´000 Besucher auf meiner Seite.
Diesem besonderen Umstande werde ich aus lauter Freude eine Geschichte widmen.

UND ... der 1´000 Besucher darf sich bei mir eine Geschichte wünschen - oder ein Gedicht - oder einen Brief.

Bitte melde Dich bei sternenzaubers-geschichtenhimmel@hotmail.com
Ich würde mich so sehr freuen Dir was Gutes zu tun!

Es ist für mich ein wunderbares Gefühl, wenn ich sehen darf, was in dieser kurzen Zeit auf dieser Seite alles passiert ist.
Ich bekomme so viel - dafür an ALLE hier - MERCIIIIIIII!!!!!!!!!

Bis später, hier, zur neuen Geschichte von heute :-)


Herzlichst
Sternenzauber

Freitag, 20. November 2009

CHE GUEVARA LEBT!

Die Geschichte welche ich Dir heute zu erzählen habe, sie trägt sich genau so an jedem Abend zu. Sie ist weder erfunden - noch habe ich Dinge dazugedichtet.
Nur so ein paar Kleinigkeiten. Ganz kleine Kleinigkeiten. Ehrlich!

Seit einigen Wochen erlebe ich meine tägliche, ganz persönliche Revolution. Was genau revolutioniert werden soll, ist meiner Aufmerksamkeit bis heute entgangen. Aber er ist da.
Che Guevara. Sein voller Name ist Ernesto Rafael Guevara de la Serna.

"Mein" Che Guevara heisst vielleicht Peter Meier, Daniel Baumgartner oder Fritz Müller ... aber er fühlt sich nicht wie Peter Meier, Daniel Baumgartner oder Fritz Müller. Nein!
Er ist Che. Che ist übrigens nicht einfach nur ein Name - es ist eine argentinische Redewendung und heisst gemäss Wikipedia: "Hör mal!" oder "Pass auf!" Genau so tritt er auch auf.

Jeden Abend gegen 18.00h finde ich mich auf Perron 3 ein, kurz darauf fährt der Zug gen zu Hause. Meist bin ich vor Che am Bahnhof - doch das laute Gepolter seiner Militärstiefel kündet sein Kommen an. Und fast automatisch will mir die Hand zum Grusse an den nicht exixtenen Hutrand schnellen und ich wehre mich vehementestens gegen mein inneres Drängen Habachtstellung einzunehmen.

Er ist immer in diese besonderen 4-Frucht-Military-Hosen gekleidet, trägt dazu meist ein khakifarbenes Hemd und eine grüne Militärjacke mit so ganz aussergewöhnlich eindrucksvollen Schulterpatten drauf - Symbol Faust - in jeder nur erdenklichen Variante.
Das rote, manchmal avokadofarbene Beret schräg in die Denkerstirn gezogen, stösst er lautstark und im Befehlstone seine Anweisungen aus, schaut einem dazu mit beklemmend stechendem Blicke an. Diese Taktik der Einschüchterung geht soweit, dass ich irgendwann mal ganz bestimmt mit "JAWOLL" antworten werde ...!

Dieser Guerillaführer, dieser Mann der kubanischen Revolution ... er schreitet mit hocherhobenem Haupte die Reihen der Aufdenzugwartenden wie bei einem Defilee ab. Truppenübung auf dem Perron. Versammlung der Streitkräfte seines Regimentes.
Ich bin jeweils drauf und dran, den Regenschirm als Waffenersatz akkurat bei Fuss zu stellen!

Bis der Zug dann endlich einfährt, kaut er lässig an seiner Zigarillo, lässt uns Fussvolk aber dabei nicht aus den Augen. Dass Keiner sich auch zu weit weg von ihm bewege - im Falle eines Manövers. Oder so.
Ist der Zug dann endlich da, wird präventiv Raumsicherungsaktion betrieben, was soviel heisst, als dass Che den Platz vor dem Eingang mit seinen weit ausgestreckten Armen frei hält - damit erst mal er und sein grosser Militärrucksack Platz zum Einsteigen haben. Anschliessend wird das Abteil rekognosziert. Nicht dass er sich danach etwa in die Riege der Normalos einordnen würde - nein, er steht an der Türe, inspiziert einen Jeden von uns eindringlich, lässt uns in Reih und Glied durchmarschieren.
Sitzen wir dann mal endlich alle, stolziert er durch die Reihen - wohl um zu schauen, wen es zu rekrutieren lohnt. Krault sich dazu in seinem typischen Barte.
Ich verzieh mich jeweils hinter meine Zeitung und tue durchsichtig. Das ist gar nicht so einfach, wenn man ein so bunter Vogel ist wie ich!
Mir ist unwohl.

Ist dann alles in seiner Armee-Einheit soweit gesichtet, bewegt er sich nach draussen vor die Abteil-Türe, geht in die Knie und bleibt genau so, unbeweglich - den Blick auf die Türe gerichtet - laut spanisch fluchend, in der Hocke. 20 Minuten später steig ich dann aus - muss ergo an Che Guevara vorbei. Er ist immer noch da, hockt wie ein Panther vor dem Sprung in der Nähe des Lokomotivführers Türe und mustert uns Abtrünnige mit abschätzigem Blicke.
Wir, die wir seine Division einfach so verlassen. ... als würden wir seine Ideale und Ideen verraten. Denunzianten, Deserteure!!
Nicht mal raus robben, nein ... einfach aufrecht gehen! Verlogenes Volk....!
Sein Blick exekutiert uns jeden Abend neu.

Was und wer sich wohl hinter diesem Menschen verbirgt?
Ich bin manchmal versucht, das herauszufinden.

Ich muss meinen Schatz mal fragen, in wie weit er - im Falle eines Falles - bereit wäre, einer Lösegeldforderung nachzukommen...

Donnerstag, 19. November 2009

STERNENZAUBER STATT TRISTESSE

Irren kann glücklich machen - davon bin ich seit gestern Abend überzeugt...

Eine Situation, wie es sie jeden Tag wohl tausende Male gibt - auf der ganzen Welt. Es ist 18.30h, der Zug ist eben angekommen, die Menschen beeilen sich den Bus noch zu erreichen.
Sie sind müde vom Tag, diese Menschen. Die Hetze des Tages lässt so langsam nach - die Einen sitzen mit geschlossenen Augen da, andere lesen irgend eine Gratiszeitung, der Mann vorne telefoniert wohl kurz nach Hause um zu melden, dass er gleich da sein wird.
Die Dame vor mir stellt ihre Tasche auf den Nebensitz - für mich immer ein deutliches Zeichen der Abgrenzung und auch einer gewissen Ignoranz, denn der Bus ist voll, wenige freie Sitzplätze. Neben mir ist noch frei - ein junger Mann hat sich davorgestellt, ist ein wenig unsicher - soll er sitzen oder nicht? Er entscheidet stehen zu bleiben.
Allgemein herrscht Ruhe und man ist froh, bald daheim zu sein. Und ein Jeder hängt seinen Gedanken nach, ist mit sich beschäftigt. Selbst ich.
Also - wie immer.

Die Türen schliessen, der Bus ruckt an. Fährt durch die Strasse nach vorne zum Kreisel - und ich bemerke, dass unser Städtchen in hellem Weihnachtsglanze leuchtet. War letzte Woche noch nicht. Die Zeit läuft ...
Unbewusst schaue ich in die Schaufenster - voll von Engeln, Nikoläusen, Kutschen, künstlichem Schnee. Ob ich wohl so langsam an Geschenke denken sollte?
Nein Sternenzauber, nicht heute Abend, lass es. Und überhaupt. Zu früh.

Der Bus hält kurz am Kreisel, fährt weiter. Aber .... hallo .... sitze ich im falschen Bus? Der müsste doch jetzt um den Kreisel rum, unter der kleinen Bahnhofbrücke durch, rechts hoch! Er aber fährt pfeilgrade in die andere Richtung.

So langsam kommt Leben in die Bude. Der junge Mann schaut mich ein bisschen hilflos an, der alte Mann da vorne hat die Augen wieder offen, schaut verdattert. Jemand dreht sich zu mir um und fragt, welcher Bus denn das sei? Irritation macht sich breit. Ein Fahrgast geht nach vorne zum Chauffeur - und wieder ist es ganz still im Bus ... wir könnten ja ein Wort verpassen. Alles hört man nicht - aber doch soviel, dass dieser Mann die Frage stellt, die wir uns Alle stellen: Sitzen WIR im falschen Bus - oder fährt der CHAUFFEUR die falsche Route?

Kurzes Knirschen und Knarren im Mikrofon - dann die Stimme des Fahrers: "Liebe Gäste - ich habe gestern eine Tochter bekommen. 3kg 400gr. schwer, 52cm gross, putzmunter. Das schönste Kind welches die Schweiz - nein, die Welt! je gesehen hat. Meine Gedanken sind bei ihr und meiner Frau - entschuldigen Sie mich bitte, dass ich wohl aus dem Gefühl heraus und meinen Gedanken folgend Richtung Krankenhaus gefahren bin. Ich wende an der nächsten Kreuzung und fahre Sie dann zu den gewohnten Haltestellen. Tut mir leid. Trotzdem einen schönen Abend".

Die Menschen lächeln - ja, sie lachen. Erst nur einfach so, jeder für sich - dann einander an. Jemand beginnt zu klatschen. Und immer mehr Menschen stimmen mit ein. Gratulationsrufe werden laut. Man nimmt es locker, Gespräche untereinander entstehen. So ruhig wie es noch vor 3 Minuten war - so munter und fröhlich geht es jetzt zu und her.
Und sogar der junge, scheue Mann der eben noch da stand, setzt sich plötzlich neben mich und wir plaudern zusammen.

Der Chauffeur wendet wie versprochen und bald ist auch die erste "reguläre" Haltestelle erreicht. Eine ältere Frau mit Gehhilfe steigt aus - 2 junge Mädchen helfen ihr. Der Chauffeur sagt übers Mikrofon: "Auf Wiedersehen und schönen Abend" - von überall her aus dem Bus der gleiche Wunsch. Und so geht es nun Haltestelle für Haltestelle. Wer den Bus verlässt wird verabschiedet, wer rein kommt wird begrüsst ... was entsprechendes Staunen bei dem Jeweiligen auslöst, welches aber sofort von Lächeln und Gegengruss abgelöst wird.
Eine warme Behaglichkeit breitet sich aus.

Sie erinnert mich viel mehr an Weihnachten als all die Beleuchtung, Dekorationen und die Schaufensterauslagen.

Ich hätte noch lange auf diese Weise durch die Gegend gondeln können - endlich weiss ich nämlich, wie die Frau heisst, mit welcher ich immer am Mittwoch Abend im Bus heimfahre - oft haben wir schon zusammen geplaudert, nie aber einander die Namen gesagt. Der junge Mann neben mir heisst Pascal und macht eine Banklehre.

Es war ein schöner Abend, eine besondere Fahrt. Aus Leuten wurden Menschen, die sich miteinander verbanden - wenn auch nur für einen kurzen Augenblick, so doch für eben genau diesen Moment. Wir Alle hatten es plötzlich gar nicht mehr so wahnsinnig eilig nach Hause zu kommen.
4 Minuten an Fahrzeit verloren - dafür ganz viel gewonnen. Nicht messbar in Zeit und Geld. Aber im Gefühl.

Irgendwie freue ich mich auf nächsten Mittwoch, wenn ich wieder den 18.30h Bus besteige.
Vielleicht trifft man den Einen oder die Andere ja wieder?
Hoffen wir das Beste!

Mittwoch, 18. November 2009

STERNENZAUBER UND INTERNET

Hätte ich bloss nie gefragt.
Wie konnte ich nur! Es war einfach zu früh heute. Viel zu früh für ein solches Gespräch.

Kurz nach 06.00h - mein Katerli und ich gondelten heute ausnahmsweise mit Wilhelmine, unserem Auto, zur Arbeit. Mittwoch ist Wilhelmine-Tag. Weil am Mittwoch Abend der beste aller Männer in den Club kegeln geht und dies ohne Auto nicht pünktlich zu schaffen wäre. Deshalb.

Und da kam ich auf diese - rückblickend irrwitzige Idee - ihn zu dieser Tageszeit über meine Pläne zu informieren ... nämlich meine Geschichten hier mittels Fotos zu veredeln, zu ergänzen. Mit dem Gedanken, dass es für die Leserin / den Leser interessant wäre. Ich schreibe nämlich nicht nur unwahrscheinlich gerne, nein, ich fotografiere auch fürs Leben gerne. Das schöne "Sternenzaubers-Geschichtenhimmel-Foto" hab auch ich gemacht. Sonnenaufgang auf dem Niesen, Juni 2009. War das ein schöner Moment....!

Ob er mir dabei helfen würde, hab ich gefragt. Ob das machbar sei, hab ich gefragt.
Du musst nämlich wissen: Ich arbeite jeden Tag am und mit Computer. Komme soweit auch ganz gut klar. Aber es ist nicht so, das ich diesen Kasten liebe. Ich habe zu ihm ein eher zwiegespaltenes Verhältnis. Nicht immer tut er, was ich will. Oft brauche ich mit ihm mehr Zeit, als wenn ich die Arbeit ohne ihn gemacht hätte. Er hat mich schon in richtig kritischen Augenblicken böse im Stich gelassen. Er ist mir Fluch und Segen zugleich.
Mein Computer hat noch keinen Namen. Ich glaube, ich taufe ihn "Gollum". Ich halte es mit dem Computer wie Gandalf aus HERR DER RINGE mit Gollum: „Mein Herz sagt mir, dass Gollum noch eine Rolle zu spielen hat, zum Guten oder zum Bösen“.

Doch zurück zu meiner Frage an Katerli: "Hilfst Du mir?"

Normalerweise ist Katerchen um diese Zeit eigentlich noch gar nicht ansprechbar. Meine Monologe verlangen zwischen 05.00h und 07.0h auch nicht zwingend Antworten - aus der Erfahrung heraus. Deshalb war es für mich umso überraschender, dass er voll auf dieses Thema ansprang.
"Aber klar doch Schatz - ist voll easy. In HTML kannst Du problemlos Bilder einbinden - dieser Vorgang wird eigentlich von jedem gängigen Browser unterstützt. Nimm einfach ein Bild im GIF oder JPEG-Format, hinterlege die Adresse und binde dann ein. Natürlich musst Du die zwischen relativen und absoluten Pfaden unterscheiden - aber das ist ja kein Ding".

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Ich habe geschluckt - mich geräuspert und trotzdem blieb meine Stimme piepsig. Ich, die ich sonst eine angenehm warme Tonlage mein Markenzeichen nenne - ich piepste ein verunsichertes: "Aha".
Dass mein Mann ein kluger Mann ist, dies ist mir nichts Neues. Er ist unglaublich belesen, weiss über alle möglichen Dinge Bescheid. Und dass Technik - insbesondere Computer - sein Interesse in besonderem Masse ansprechen, ja, auch das war mir bekannt.
Aber so eine Niederlage meines Intellektes - von dem ich doch bisher eine gute Meinung hatte .... *NEINABERAUCH*!
Was blieb mir in einem solchen Moment anderes übrig als mich in den Satz zu retten: "Ich muss nicht alles wissen, gell Katerli, aber ich muss wissen, wo ich mir die nötigen Infos und Hilfe holen kann - nämlich bei Dir. Oder.....?"

Er schien dies aber überhört zu haben und unterrichtete mich munter weiter ... ich und mein Ego schrumpften unterdessen weiter im Autositz. Habe im Crashkurs zwischen Freudenbergplatz und Eigerplatz gelernt, dass HTML Dateien aus reinem ASCII Text (American Standard Code for Information Interchange) bestehen. Logo! Ich weiss nun von Tags, Heads, Titles, Bodys, Frames, Templates und Hyperlinks.
Mein absolut und gänzlich verständnisloser Blick veranlasste ihn zu abschliessendem Satz: "Tja, ich bin halt ein interessierter User".

Ich hoffe, dass mein Selbstbewusstsein diesen Tiefschlag irgendwann verkraften kann. Dass ich meinem Katerchen irgendwann mal wieder auf Augenhöhe entgegentreten kann. Und vielleicht sollte ich wieder mal mit meiner Freundin Isabel Essen gehen, sie ist Psychotherapeutin - sehr erfolgreich. Ja, das sollte ich wirklich.

Ich habe gerade im Internet gegoogelt, ob es denn eventuell eine Selbsthilfegruppe in meiner Nähe gibt.
Ich fand nur die ONLINE-SELSTHILFEGRUPPE.

NEIN!

Dienstag, 17. November 2009

GRAZIE MARIA!

Ich habe es Dir ja schon berichtet - letzten Samstag war ich im Outletshop meiner Wahl und habe mich - wie böse Zungen behaupten - glücklich geshoppt. Nein nein, so ist das ja nicht. Aber eine gewisse Zufriedenheit ist nicht zu verleugnen. Ich bin halt auch nur eine Frau.
Dieser Zufriedenheit Genüge zu tun, sie vollends auzukosten - dies beinhaltet ritualgemäss den anschliessenden Gang zur kleinen Eisdiele Venezia.

Oberhausen Osterfeld Süd, Industrie-Viertel.
Nicht wirklich eine schöne Gegend - Du und ich, wir möchten Beide da nicht wohnen. Ein bisschen unheimlich, das Ganze. Mit dem Überschreiten der Strasse, überschreite ich immer gleichzeitig auch die Grenze zu einer schier anderen Welt. Frauen gehen an mir vorbei - das Kopftuch tief ins Gesicht gezogen, dunkle Mäntel über langen Kleidern, den Blick nach unten gerichtet, links und rechts Kinder an der Hand, schwere Tüten schleppend.
Ihre Männer, Brüder, Väter zusammengerottet an den Strassenecken - sie schauen dafür umso mehr. Machen Bemerkungen - und ihren Blick spürt man im Rücken. Ich als bunter Vogel falle da natürlich noch umso mehr auf.
Auch wenn ich dies sonst sehr geniessen kann, hier nicht.
Bei den Sitzbänken die Jugendlichen - mit Bier- und Schnapsflaschen in der Hand. Die Jungens mit Jeans auf Kniekehlen-Halbmast, Käppis mit einem geschätzten 50cm Schirm, laut lärmend, gröhlend. Die Girls aufgetakelt und äusserst unvorteilhaft "aufgehübscht", im Vergleich zu Ihren Müttern ein peinlicher Gegensatz. Verkehrte Welt....
Diese Menschen wohnen in einer Gegend, die immer ruhiger wird. Bei vielen Geschäften sind die Schaufenster mit Pappe abgedeckt, in ungelenker Schrift ist auf vergilbtem Papier geschrieben "ZU VERMIETEN", meist aber in einer mir fremden Sprache. Andere Läden sind verbarrikadiert mit dicken Gittern.
Es herrscht Arbeitslosigkeit, Hoffnungslosigkeit und Resignation.

Und hier, inmitten dieser für mich eigenartigen Welt, deren Stille nur ab und zu - viel zu selten - von Kinderlachen unterbrochen wird, steht diese kleine, alte Eisdiele.
Die grellbunte und doch in der Farbe abgeschossene, überdimensional grosse Eistüte aus Plastik ist das Aushängeschild. Das Angebot ist auch hier auf A4-Blätter geschrieben und innen an die Türe geklebt. "Eis selbstgemacht - auch als Diabetikereis erhältlich", die Schrift kaum mehr lesbar. "Frische Waffeln", "Hausgemachte Torten und Kuchen".

Wenn man die Türe öffnet, ertönt ein vielstimmiges Klingeling - die alten, orangen, abgewetzten Plüschsessel strahlen diesen ganz bestimmten 70-er Jahre-Mief aus - rumstehende Dekostücke haben schon bessere Zeiten gesehen, vor Jahrzehnten. Uralte Leuchter haben dieses diffuse Licht welches entsteht, wenn alles verstaubt ist und nur noch die Hälfte der Glühbirnen funktioniert.
Die Frau am Tresen schaut jeweils nur kurz auf, nickt mir zu. Sie trägt immer eine dunkle Kittelschürze, ihr ganzes Wesen wirkt verlebt, desilllusioniert, resigniert, abgearbeitet, verbraucht, alt und sehr müde. Noch nie in all den Jahren seit ich diese Eisdiele besuche, stand eine andere Person als sie hinter dem Tresen.
Ist sie nicht gerade am Putzen, so bedient sie, kreiert Eisbecher, backt Kuchen, garniert Torten.

Wenn ich mir einen Platz ausgesucht habe, bringt sie mir meist wortlos die Karte und man könnte meinen, ich wäre noch nie dagewesen. Alle 6 Wochen bestelle ich mir eine Waffel mit heissen Kirschen, mit Vanilleeis und einem Tupfer Sahne, dazu einen latte macchiato.
Und was dann kommt, ist für mich immer aufs Neue besonders, erstaunlich und erwähnenswert:
Mit welcher Hingabe diese Frau die Lebensmittel behandelt - wie sachte sie den täglich frisch gemachten Teig auf das Waffeleisen fliessen lässt, die Kirschen heiss macht, frischen Rahm schlägt - von Hand! - und in den Spritzbeutel füllt. Mit welcher Sorgfalt sie mit dem Löffel Vanilleeis aus dem Kübel zu Kugeln formt. Die Waffeln sind fluffig, weich, schmelzend und duften wunderbar. Das Eis ist durchsetzt mit diesen kleinen Samen der Bourbon-Vanille - fein, herrlich! Serviert es mit einem dieser Blicke, mit dem Mütter ihre Kinder betrachten.

Sie stellte mir auch am Samstag wieder den Teller hin - ich sagte: "Danke - das sieht aber lecker aus und wird wie immer auch so schmecken" - erst da schien sie zu realisieren: "Oh - Sie sind es! Guten Appetit" - und zum ersten Mal huschte ein scheues Lächeln über ihr Gesicht.

Während ich genoss, kam eine alte Frau rein, setzte sich an den Nebentisch und wurde bedient - "wie immer?" ... "ja, wie immer" - und schon bekam die Frau ihren wohl gewohnten Eisbecher mit dem wohl gewohnten Kaffee. Alles ging mehr oder weniger wortlos vor sich, aber keineswegs gefühllos. Da war Vertrautheit und eine Art von wortloser Verbundenheit. Interessant!
2 kleine Kinder drückten sich unterdessen die Nasen am Schaufenster platt. Trotz des zügigen Novembertages waren sie nur mit Jeans und dünnem Pulli bekleidet. Und auch hier - ohne dass gesprochen wurde - bekamen die 2 Kleinen eine Eiswaffel mit Schokoeis, einfach so. Sowohl die liebevolle Geste des Schenkens, wie auch die glänzenden Augen der Kinder sagten mehr als tausend schöne Worte!

Die Waffel gegessen, den latte getrunken - es war für mich an der Zeit nach Hause zu gehen. Mein Schatz holte mich gleich ab. 3 Euro und 90 Cent hatte ich zu zahlen, 5 Euro drückte ich ihr in die Hand. "Ist ok so". Sie schaute mich ungläubig an. "Weil Sie sich so grosse Mühe geben, weil ich das schätze und gerne wieder kommen werde".

Ihr ernstes Gesicht verwandelte sich in eine strahlende Sonne, ihr Lächeln machte das ganze Drumherum vergessen. Sie streckte mir die Hand hin: "Ich heisse Maria".
Zum ersten Mal war diese Frau schön und viel jünger, als ich gedacht hatte.

Bis nächstes Mal, Maria. Und ... GRAZIE...!

Montag, 16. November 2009

STERNENZAUBER IS BACK

Ja, wir sind zurück - Katerli und ich haben gegen 18.00h die Grenze zur Schweiz passiert, sind gesund und glücklich wieder zu Hause.
An den Computer will ich nur schnell, denn die Lider meiner Äugelein flattern wie Schmetterlinge im Frühlingswinde...


Aber so ein paar Zeilen, die müssen sein. Ich habe wieder 1´000 neue Eindrücke gewonnen, vieles erlebt und könnte glatt stundenlang neue Geschichten schreiben. Über was alles ich schreiben möchte?

Angefangen von der Fahrt nach Deutschland. Wir sind ja am frühen Nachmittag losgedüst und kurz nach der Grenze bei Freiburg i.B. in den ersten Stau geraten. Während ich dem relativ gelöst entgegen treten kann - vielleicht auch deshalb, weil ich ja nicht fahren muss - werden bei Katerli jeweils gewisse Urinstinkte angesprochen. Das dem Manne eigene Fluchtverhalten wird eingeschränkt, es fallen Salven von Wörtern die bestimmt früher bei erfolgloser Mammut-Jagd ihre Berechtigung hatten und es sei in dieser Situation keiner Frau geraten, so belanglose Sachen wie "ich hätte Lust auf Kaffee" oder "ich muss jetzt dringend mal..." zu formulieren. Ihr Held wird schweigen, mit den Augen rollen, höchstens die Hände verwerfen.

Das Blöde war, dass wir nach dem Freiburger Stau noch in diverse vergleichbare Situationen gekommen sind. Dies trug jetzt nicht unbedingt dazu bei, dass mein Katerli und ich Schunkel-Lieder hätten singen können, glucksend und kichernd gen Düsseldorf gefahren wären. Nö.
Ich als verständnisvolles Frauenzimmer habe diese Gelegenheit zum Anlass genommen, mein Leben revue passieren zu lassen (...ab einem gewissen Alter kann man sich da die Zeit recht gut und lange vertreiben...), nicht an Kaffee zu denken und das Aufs Klo müssen weg zu hecheln.
Hast Du schon mal ein Baby geboren? Ja, genau so ein Gefühl war das. Im Kreissaal ist das so, dass in der letzten Phase der Geburt die Presswehen einsetzen. Das fühlt sich an, als wäre eine Patrone im Gewehrlauf stecken geblieben, die einfach raus MUSS. Aber noch nicht raus darf. Noch nicht jetzt. Frau muss dann hecheln. Ganz flach hecheln, wie ein waidwunder Hund - und darauf warten, dass alles gut wird. So oder ähnlich war auch mir zu mute, die Blase klatschvoll, bei jeder Bodenwelle überquoll schier mein Tränenkanal ... und mein Katerchen war froh, dass er nach so vielen Staus endlich freie Bahn hatte. Bloss jetzt diesen Lauf nicht unterbrechen...!
Ich nehme es vorneweg - ich hab tapfer durchgehalten. Ich hoffe, es hat mir in Ratingen niemand zugeschaut, wie ich im Kreuzstich die Treppe hochge....wasauchimmer und aufs Klo getorkelt bin. Aber Leute - es tat so gut. Sooo gut. *AUSSCHNAUF*

Der Samstag war dann beherrscht vom Shoppen. Nicht Kampf-Shoppen, nein, reines Genuss-Shoppen - unterbrochen vom Dringlichkeits-Shoppen. Und weisst Du was!?! Ich habe ein neues Parfum gefunden! Jabadabadooo! Das ist so selten wie ein 6er im Lotte. Ein Parfum, das zu mir passt. Bis heute hatte ich nur Magie Noire (siehe: http://sternenzaubers.blogspot.com/2009/10/die-verfuhrung.html) und so ein paar Mitläufer. Aber seit Samstag habe ich nun auch noch: CONCENTRÉ D'ORANGE VERTE von HERMES, Paris. Boahhhh - das ist ein warmes, herrliches, winterliches, aromatisches Gute-Laune-Parfum mit einer sinnlichen Note, die Katerchen schier den Verstand raubt. So muss ein Parfum sein.
Aufgrund des durchschlagenden Erfolges habe ich mir die ganze Linie geschenkt - nun kann ich Duschen, mich Eincrèmen, mich Desodorieren, Parfumieren und auch noch die Hände waschen.
Nein - ich bin kein Snob, ich hatte bloss Geburtstag! Bin grade eben selber stolz, wie ich diese Überleitung zu meinem Jahrestag gefunden habe - aber dazu später mehr.

Der Samstag Nachmittag war insofern in jeder Hinsicht erfolgreich, weil ich bei "meinem" Outlet-Shop (siehe: http://sternenzaubers.blogspot.com/2009/11/nix-anzuziehen.html ) ein paar Sachen zum Anziehen gefunden habe, die OLALA sind - dazu noch welche die sowas von ABER HALLO sind - nicht zu vergessen das eine WOWHHH. Habe mir anschiessend in dem kleinen Café bei Maria in Oberhausen eine leckere Waffel bestellt - mit heissen Kirschen und Vanilleeis....mhhhh...auch davon in den nächsten Tagen mehr.
Der Samstag wurde im trauten Kreise der Familie beschlossen - Schwiegerpaps hatte Geburtstag und meine Schwiegermam ein paar Tage vorher. Katerchen war in seinem Element ... Kassler mit Sauerkraut, Kartoffelsalat und Ciabattabrot. War zugegebenermassen eine Sünde wert. Herrlich war es und spät wurde es.

Um 00.00h vom 14.11. auf den 15.11. haben mein Schätzu und ich dann mit einem sprudeligen Prosecco auf meinen Geburtstag angestossen. Dieser Mann ist unglaublich, er findet immer so schöne Worte und liebe Gesten. In den verliebe ich mich jeden Tag neu - und er ist selber schuld. :-)
Der Sonntag hatte für mich so unendlich viele, wunderschöne, liebevolle, herzliche Überraschungen parat. Schön, einfach nur schön. Bin aus dem Geniessen gar nicht mehr raus gekommen. So viele Menschen haben an mich gedacht - dafür möchte ich hier ein ganz grosses DANKESCHÖN schreiben. Ich hab euch lieb, allesamt. MERCI.
Dieser einmalige Tag wurde mir noch verschönert, in dem mein Schätzu mich zu Pepe eingeladen hat. Pepe ist Spanier und serviert Fleisch, welches es sonst nirgendwo in dieser Qualität gibt. Das Rinderfiletstück teilt sich schon nur, legt man sachte das Messer drauf - so butterzart ist es. Die Beilagen köstlich, das Ambiente heimelig.

Kurze Zwischenfrage: Sind wir verfressen...? :-o

Auch ein so toller Tag geht mal zu Ende - und schon sind wir im Heute angekommen. Ausschlafen, ein Frühstück serviert bekommen das es nur bei IHR gibt - und nur in DIESEM Hotel - auch davon ... später mehr. Kurz gesagt: der perfekte Morgen. Anschliessend packen, nächsten Termin reservieren, Tschüss sagen und losfahren. Schnell noch bei Katerchens Eltern vorbei, sie doll drücken und herzen, versichern, dass wir am 23.12. wieder auf der Matte stehen. Katerchen wollte noch schnell die Handhabung des Receivers (hääää??) bei Vaters neuem Fernseher erklären. So von wegen HDTV (häääää?) und so. Bei dieser Gelegenheit haben Schwiegerpaps und ich gemerkt, dass wir ähnlich untalentiert in Dingen wie Fernseher programmieren usw. sind, doch auch dazu ... später mehr.
Nun gut, wir fuhren dann, 700km zurück in die Schweiz.
Eben sind wir angekommen.

Und jetzt - nur noch schnell unter die Dusche. Dann ab in die Federn. Der Wecker wird um 04.45h unerbittlich sein....

Ich hätte Dir noch so viel zu erzählen - zwischen jeder von meinen geschriebenen Zeilen hier, stecken mindestens 30 noch ungeschriebene. In den nächsten Tagen wirst Du auch sie lesen können.
Das bisschen hier - es musste sein. Weil ich so gerne für Dich schreibe und es schön ist, wenn Du mit lebst.

Doch jetzt - AUS DIE MAUS!

Freitag, 13. November 2009

NIX ANZUZIEHEN!

Die Euros sind gewechselt, der Koffer gepackt, die Laune besser denn je.
Es ist soweit - wir gehen auf Deutschland Tournee.

Und ... das ist auch nötig! Sowas von nötig! Ich habe es gerade heute morgen wieder gedacht - in all den 4 Schränken und den 2 Garderobeständern .... nix zum Anziehen da. Na ja, schon. Aber eben doch nicht das, was meine Seele jetzt so dringend braucht. Und mein Herz. Meine Wohlfühlstimmung.
Kennst Du dieses Gefühl? Es beginnt schon bei der Unterwäsche ... heute ist mir zum Beispiel nach Seide auf der Haut. Wenn ich schon auf Reisen gehe, dann aber wohlfühlig, schick und up to date. Nirgendwo in meinem Schrank findet sich jetzt gerade DIE Farbnuance "aubergine" - leicht ins Lila abdriftend. Nirgendwo - auch wenn ich noch so suche!
Geht gaaaar nicht.
Das gleiche Spielchen bei den Jeans, dem Pulli, dem Schal, dem Schmuck, den Schuhen, der Tasche.
Panik macht sich breit.

Ich brauche eine kleidertechnische Rundumerneuerung. Mit den entsprehenden Accessoires. Verständlich - oder?
Verstehst Du mich? Und Du? Du auch nicht? Du da drüben? Du vielleicht...? Haaaallllooooo - versteht mich denn hier niemand?
Na ja, dann werde ich darauf warten, bis eine Frau diese kleine, feine, meine Geschichte liest. :-)

Mein Liebster weiss schon immer ganz genau, was wir jeweils des Samstags in Deutschland tun. Shoppen. Also - nicht dass man(n) mein Notwendigkeit-Shoppen jetzt mit dem üblichen, profanen Lust-Shoppen verwechselt. Es ist was ganz anderes - weil Bedarf.
Wir werden morgen Nachmittag erst mal die Ratinger Innenstadt beglücken. Es hat da so eine kleine Boutique - Vitrinchen heisst sie. Die gefällt mir ganz besonders gut, weil die Kleidergrössen ausschliesslich mit M, L, und XL angegeben werden. Und bei diesem Stretch-T-Shirt letzthin, da bin ich passgenau in M reingeflutscht. Und wenn ich den Jeansknopf aufgemacht hab, hat sich das Hüftgold-Röllchen im Übergang von der Hüfte zur Taille auch nicht sooooooo abgezeichnet. Ich hab dann aber trotzdem L genommen.

Sind die Kaufverhandlungen im Vitrinchen erfolgreich abgeschlossen, geht es 20m weiter rechts in die Boutique Bijoux. Modeschmuck in allen Farben, Formen, Materialien. So muss es im Paradies aussehen! Und es ist erstaunlich - Katerchen ist auch immer wieder total verwundert - ich bin da äusserst talentiert stets neue Teile zu finden, die mich und meine Garderobe optimalst ergänzen. Es ist wie ein kleines Wunder ....
Und ich mag Wunder.

Stehe ich dann mal da, dekoriert wie ein Weihnachtbäumchen, lustwandle ich weiter zu "Nanu-Nana" - da gibt es Handschuhe, Schals und Taschen. Und Dekomaterial. Doch dieses Thema - Deko - ist derart umfangreich und geschichtenträchtig, dass ich ihm später mal eine separate Story widmen werde.

Hat mich mein Allerliebster endlich erfolgreich da rausgelotst (ich sehe ihn vor meinem inneren Augen sich den Schweiss von der Stirn wischen...), machen wir uns auf grosse Fahrt nach Oberhausen.
Oberhausen liegt ca. 20 Min. (ohne Stau...) von Ratingen weg. Es ist dieser Moment, wo ich - die ich ansonsten die Ruhe selber bin, meistens - leicht nervös werde. In Gedanken nochmals meine Kleiderschränke und Bedürfnisse durchgehe, augenrollend und Schultern zuckend die Euros zähle, den Kontostand checke ... und strahlend meine Kreditkarte küsse.
Wir gehen nämlich zum Outlet-Shop meines bevorzugten Kleidergeschäftes.

Rein wissenschaftlich gesehen, passiert dann Folgendes: Es werden Neurotransmitter ausgeschüttet.
Soooo sachlich, wie das nun aber tönt, ist es keinesfalls. Ich würde es eher so beschreiben: Während mein Dopanin das Serotonin zu einem heissen Samba auffordert, tanzen die Oxytocine extatisch zuckend in mir. Noradrenalin verliert völligst die Contenance und flirtet hemmungslos mit den anwesenden Endorphinen. Unterdessen spielt Phenethylamin Luftgitarre, jumpt wildgeworden durch die Adern, ist völlig von der Rolle.
Ich nenne es kurz: Glück. Mir geht es gut! Prima! Super!
Wegen der vergleichbaren Wirkung von Rauschgiften werden Glückshormone auch als körpereigene Drogen oder endogene Drogen bezeichnet - habe gegoogelt und mich schlau gemacht.
Wen wundert es da also, dass mir - die ich völlig zugedröhnt bin und dieses irre Glitzern im Blick habe - alleine schon nur das Wort LAGERVERKAUF Kribbeln im ganzen Körper verursacht. Attackeeeeeeeeeee!!!!!

Um von diesem Trip runterzukommen hilft nur noch: Sich schleunigst in den Laden begeben und die Objekte der Begierde näher begutachten. Und siehe da - kaum sieht man sich mit den neuen Kleidern in Spiegel, legt sich die Aufregung ein bisschen, samtiges Gefühl legt sich um die geschundenen Nerven, der Puls normalisiert sich und alles ist gut.
Peace.

Wetten, dass ich morgen Abend dem besten aller Männer die neue Seidenunterwäsche in der Farbe "aubergine" - leicht ins Lila abdriftend - vorführen kann...? Wetten?

Donnerstag, 12. November 2009

CURRYWURST, POMMES UND DOPPELT MAYO

Es gibt wenige Dinge welche mein Schatz wirklich vermisst seit er in der Schweiz lebt - mal abgesehen von seiner Familie, den Freunden und dem wunderschönen Marktplatz in Ratingen.
Aber etwas gibt es, worauf er sich immer wieder unheimlich freut, sobald wir uns in Richtung grossen Kanton aufmachen:
Die kleinen Fressbüdchen.

Wenn mein Kater diesen Blick hat - diesen gaaaanz bestimmten Blick, dann will er entweder: den heissesten Kuss den er von mir kriegen kann - oder Currywurst mit einer grossen Portion Pommes und doppelt Mayo.

Die Geschichte hat vor fast 45 Jahren im schönen Städtchen Ratingen bei Düsseldorf ihren Anfang genommen. Klein-Katerchen war vergleichbar mit der italienischen Art von Katern - spindeldürr, drahtig, eher klein und dauernd auf der Jagd nach Essen. Er wuchs heran, mampfend. Die Strassen von Deutschland unterscheiden sich da wirklich sehr zu den unserigen.

Schatz verputze in seinem Leben auf dem Weg von zu Hause bis zur Schule, zur Uni, zur Bank, zum Arbeitsplatz: ungezählte Portionen der eben erwähnten Currywurst mit Beilage - Insiderausdruck: Manta-Schale, oder für Eilige CPM (Currywurst, Pommes, Mayo), zur Abwechslung gelüstete ihn Zwiebelfleisch, Gulasch, Grünkohleintopf mit Mett, alles schnell vom kleinen Büdchen an der Ecke. Natürlich durfte es auch mal der Chinese mit seiner Rührpfanne sein - oder sehr empfehlenswert: der Grieche und sein Gyros mit viel Zwiebeln und Zaziki, die obligaten Pommes. Und für einen Schaschlikspiess, bei dem das Fleisch so locker-mürbe bereits alleine beim Anblick in die Sosse fällt - er gäbe schier sein Leben.
Wahlweise der Türke oben an der Strasse, mit lecker Döner (mit oder ohne scharf), Lamacun, Börek, Salat. Und wenn es ganz deutsch zu- und hergehen soll, dann sind da immer noch die knackigen Thüringer-, Nürnberger- oder Rostbratwürschen. Oder lieber das halbe Grillhähnchen, der rassig gewürzte Schenkel dieses Tierchen? Nicht zu vergessen die Frikadellen in X Ausführungen, die da zum Beispiel heissen: Jägerfrikadelle, Zigeunerfrikadelle, Curryfrikadelle undundund.
Die Pizza mit doppelt Käse um Mitternacht hätte ich beinahe vergessen!
Dazu ein eiskaltes Bierchen. Oder Cola. Gummibärchen hat es zu Hause genug...

Doch der Kerl blieb ein Spargel! Mit dieser gemeinen - uns XL-Models verwehrten - Lizenz zum (Fr)essen. Er genoss und lebte diese Tatsache ausgiebigst in den Strassen von Deutschland.
Blieb dabei immer der Schluck warmes Wasser in der Kurve, blieb ein "Jüngelchen" und war bis mit weit über 20 gezwungen, noch stets den Ausweis vorzeigen, wollte er sich mal "Der weisse Hai 2" im Kino anschauen.

Mit 40 muss er auf ominöse Art und Weise diese Lizenz mitsamt dem Spargel-Gen verloren haben. Unwiederbringlich. Und wurde was er heute ist ... mein wunderschöner, strammer Kater mit Bäuchlein. Noch kein Mann gab mir dieses weiche, kuschelige Gefühl wenn ich meinen Kopf auf ihn bettete. Ich liebe diesen Mann und seine Konturen. Es passt zu ihm. Und wie!
Ohne Schalk und doppelten Boden - er ist der schönste Mann, für mich sowieso!

Morgen Abend müsstest Du meinen Schätzu mal sehen - wie er durch die Gassen und Gässchen Ratingen's spaziert, seine Nase immer schnuppernd im Wind, die nächste Bude könnte schliesslich gleich um die Ecke sein!

Er wird mich mit schmachtenden Augen anschauen, mit diesem Blick aus Puderzuckeraugen garniert mit Sternenglitzerstäubchen auf den Wimpern, das pure Sehnen. Und fragen - mit diesem verruchten, rauchigen Timbre in der Stimme: "Schatz ... weiss Du was ich jetzt will - jetzt gleich?"
Ich, als erfahrende Frau, werde ihn durch meinen dichten Wimpernkranz von unten lasziv anschauen - mit meinem mir eigenen Lockblick, werde ein bisschen die Lippen schürzen, sie mit der Zungenspitze kurz befeuchten - ohne den Blick von ihm zu wenden, versteht sich - und sagen - ebenso rauchig und timbriert wie er vorhin: "...aber klar doch....", ziehe ihn genau in dem Moment zu mir, in dem er sagen wird:

"Du machst mich glücklich!" - dann laut und deutlich dem Mann am Stand hinter mir zurufend: "1 Currywurst mit viel Sosse, 1 grosse Portion Pommes und doppelt Mayo"!

2 x. Bitte!


Nachtrag 13.56h: Mein Katerli hat drum gebeten, doch bitte nicht die feinen Backfische, Fischbrötchen, Rollmöpse, geräucherten Aale und Konsorten zu vergessen......

Mittwoch, 11. November 2009

DEUTSCHLAND, WIR KOMMEN!

Am Freitag ist es endlich wieder mal soweit: Familienbesuch in Deutschland!
Darauf freue ich mich immer, sehr - auch wenn die Reiserei nervt. Doch die Zeit die wir da verbringen, ist ganz besondere Zeit.
Meine Schwiegerfamilie, Freunde, Bekannte ... ich hab sie lieb.

Am Donnerstag Abend werden wir dann also unsere 7 Sachen packen, meine Habseligkeiten kommen in den kleinen schwarzen Koffer mit den silbernen Sternen drauf ... die ich mit Leucht-Glitzer-Glimmer-Stift selber draufgemalt habe ... Träumerle, ich.
Und am Freitag laden wir unsere Wilhelmine voll (für Noch-Nicht-Insider: Wilhelmine ist unsere grande dame, ein Mazda 626, schon gesetzteren Alters - aber noch immer rassig!) - und ab geht es, Richtung Düsseldorf.

Mein Schätzeli hat früher das Wort "raschmöglichst" doch sehr wörtlich genommen - mit unserem Wilhelminchen ist das nicht empfehlenswert. Nicht, dass sie nicht könnte - und wie sie kann! Bis 180 km/h hat er sie gedrückt - und da war noch Luft gen oben - sie hat geheult. Ich meinerseits hatte Angst, dass mir die Radkappen um die Ohren fliegen, der Keilriemen reisst, Lack zu bröckeln beginnt und es das Dach lupft. Seither gondeln wir mit Wilhelminchen- und Sternenzauber-verträglichen 120 km/h über die Strassen Deutschlands. Besser so.

Ich bin gewissermassen eine Angsthäsin auf der Strasse - eine ungeliebte Beifahrerin. Er sagt: Schisserin! Ab 130 km/h beginne ich nämlich die nichtexistente Bremse zu drücken, verstrebe mich mit Händen und Füssen am Chassis, halte mich an allen möglichen Dingen fest. Mein Blick wird leicht glasig, Atmung und Puls bedenklich schnell, Haare gesträubt, die Haut überzieht sich mit roten Flecken.
Und wehe, ein Auto drückt sich - für mich völligst unerwartet - gefühlte 1,368 cm vor unsere Wilhelmine ... dann schreie ich! Laut! Spitz! ÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄÄHHHHHHHHH!

Uiiiiii ... der ansonsten lammfrommste, gutgelaunteste, liebenswerteste und gutmütigste Schatz aller Schätzelis mutiert augenblicklich zu einer Furie. Ich werde mit dem bösesten aller bösen Blicke bombardiert - er greift sich ans Herz und bezichtigt mich allen Ernstes, sein baldiges Ableben zu forcieren. Seine weichen, so schön geschwungenen Lippen sind nur noch als bleicher Strich sichtbar...
Da heisst es dann aber für mich: OBACHT STERNENZAUBER! Ich bin für 5 Minuten mucksmäuschenstill, atme nur ganz flach und tue so, als sei ich gar nicht da. Jetzt bloss nichts riskieren! Ein falsches Wort - und ich mach ab der nächsten Autobahnraststätte Autostop! Sind 5 Minuten um, räuspere ich mich unaufdringlich. Wenn er DANN nicht durch die Nase schnaubt, lege ich probehalber mit der mir angeborenen Sanftmut meine Hand zärtlichst auf seinen Oberschenkel, streichle ganz sachte und frag mit Säuselstimme und Schmachtblick: "Scha-a-a-a-a-a-a-atz - geht es Dir gu-u-u-ut?"
Wenn er sagt: "Weib Du!" - und seine Hand auf die Meine legt, ist alles wieder paletti und Kater liebt sein Weib. Bleibt es aber still, zieh ich ganz schnell die Hand zurück und starte erst nach weiteren 5 Minuten einen Versöhnungsversuch. Dann ist wieder gut - und ich geb mir eine Heidenmühe NICHT mehr zu schreien. Höchstens im Notfall...

Kommen wir ohne Staus durch (...ich höre in meinem inneren Ohr meinen Schatz bitter-höhnisch lachen...), schaffen wir die Strecke in ca. 7 Std. ER möchte am liebsten in einem Ruck durchfahren - ICH brauche mindestens 2x einen latte macchiato ... und 3x ein Klo. Kaffee ist wassertreibend.
Irgendwann ist es dann aber vollbracht, wir parken vor unserem wunderschönen, kleinen Hotel. Uff! Geschafft!

Endlich wieder meine "neue" Familie umarmen - ich mag sie. Nein, ich liebe sie. Sie sind besonders, sie sind gerade heraus, sie sind herzlich, sie sind ehrlich. Sie haben mich liebevoll aufgenommen und wir schätzen uns gegenseitig.
Sie - meine Schwiegermami - backt die besten Waffeln der Welt und kann so wunderbar Geschichten erzählen! Und er - mein Schwiegerpaps - bei ihm lächelt mein Herz stets ganz besonders. Auch wegen ihm und für ihn schreibe ich diese meine Geschichten, weil ich weiss, dass er sie gerne liest. Es ist schön, wenn er lacht.
Meinen Schwiegereltern habe ich vieles zu verdanken - das Beste (zusammen mit meinen Kindern) sowieso: Ihn, meinen Schatz. Haben sie echt gut hinbekommen! MERCI!

Ach Du, ich hätte Dir so viel zu erzählen - von den Menschen die ich da kennengelernt habe. Von meinen Shoppingabenteuern. Von Currywurst und Schaschlik. Vom deftigen Rheinländer-Charme und heftigen Ruhrpott-Storys.
Doch dazu morgen mehr...

Wir lesen uns. Hier.
Gleicher Ort, gleiche Zeit.
Bist Du dabei?

Dienstag, 10. November 2009

NOVEMBERTAGE

Ich habe gestern ein schönes, ein wichtiges Gespräch geführt - mit einem lieben Freund.
Danke Dir.
Er hat mir erzählt von den Novembertagen. Von der Melancholie dieser Zeit. Die Tonlage seiner Stimme schwebte bei dieser Beschreibung wie ein rot gefärbtes Blatt, das vom Baum - getragen vom Winde - langsam zu Boden gleitet.

Während dieses Gespräch wie ein munterer Bach dahin plätscherte, füllte sich die eine Waagschale des Novembers mit den Eindrücken der Dunkelheit - die da ist, wenn wir am Morgen aus dem Hause gehen und wieder, wenn wir am Abend nach Hause kommen. Regen legten wir in diese Schale, Regen ... der sich - je länger der November dauert - mit Schnee vermischt.
Ich hatte die Menschen in "meinem" Zug um halb 7 vor Augen und im Sinn ... nicht wirklich gesprächig, in sich gekehrt. Sie gähnen - so oft und so heftig, dass sich schier die Plomben zählen lassen.
Wintermäntel, Schals, Mützen, Stiefel - dunkle Farben. Und es ist viel ruhiger als sonst.
Die junge Frau am Fenster, sie schaut zu wie die Tropfen auf der Scheibe Wege zeichnen.

Ich dachte auch daran, dass ich unseren Balkon so langsam winterfest machen sollte - die Wurzeln des Olivenbaumes zu seinem Schutze gut einpacke - in diese Bubble-Folie, die ich so gerne mag. Auf die Luftbläschen drücken und es knallen lassen.
Ich müsste die pinkige Tischdecke draussen jetzt dann endlich rein nehmen und sie bis zum nächsten Frühling verstauen. Und den Grill gut zudecken ... er erinnert an die vielen schönen Sommerabende auf dem Balkon. Mein Schatz und ich. Mit Freunden. Mit den Kindern. Schön war es.
Wie oft sassen wir bis Mitternacht draussen - satt und zufrieden - vom feinen Lammfilet, herrlichen Kartoffelgratin, den frischen Salaten und vor allem - den guten Gesprächen. Noch die letzten Schlucke Wein zusammen geniessend.
Der erste, gemeinsame Sommer mit ihm, meinem Liebsten. Ein Sommer ohne Abschiede. Was war das schön...

Und ob dieses November-Rückblickes machte sich in mir dieses Gefühl breit, diesem meinem Leben zu Dank verpflichtet zu sein.

Deshalb mache ich HEUTE und JETZT einen Schritt weiter rüber - zur anderen, noch leeren Waagschale. Als Gegengewicht zu des Novembers Schwermut möchte ich reinlegen:
Die bunte Blätterpracht von gold bis violett. Ich möchte Dich dazu verführen, 100gr. heisse, duftende Marroni zu kaufen, Dir die klammen Finger daran zu wärmen - die Marronis zu schälen und zu geniessen. Hol Dir Kerzen - viele, farbige, wohlduftende. Und spüre am Abend ihre Wärme. Probiere Dich durch Teesorten aus Ländern die jetzt Sommer haben, gib nicht einfach einen Würfel Zucker rein, gönne Dir den Luxus von braunen Kandiszuckersticks. Das ist feinster Kandiszucker der an einem Holzstäbchen kristallisiert ist, braun deshalb, weil unter Zugabe von Karamellzucker.
Schenke Dir einen Nachmittag im Bücherladen - setzt Dich da in den tiefsten, weichsten Sessel und vergiss die Zeit.
Gönne Dir ein Suppenkochbuch, lad Freunde ein - geht auf den Markt, holt Kürbisse und Kräuter - und dann kocht. Kocht zusammen, habt Spass, lacht, erzählt euch Geschichten vom Sommer und esst die feine Suppe - mit Sahneschaumhäubchen oben drauf - und viel Schnittlauch darüber.
.
Und am ungemütlichsten aller November-Gammel-Sonntage schreibe einem lieben Menschen einen lieben Brief. Keine Mail und keine SMS - nein, einen richtigen Brief. Du wirst daran Freude haben - und vor allem Freude machen!
Hast Du den Brief dann zur Post gebracht, lass Dir ein Bad ein - gib Mandelöl hinein, Rosenöl und ein paar Tropfen Honig, verwöhne Dich und Deine Sinne. Geniesse es, wie feinduftender Schaum auf der Haut prickelt, schliess Deine Augen und träume Dich wohin Du willst. Träume kennen weder Zeit noch Raum noch Grenzen.
Ich wüsste noch viel mehr, was trübe Novembertage bunt machen könnte. Du auch?

All diese guten Gedanken - und mein Lächeln - lege ich in diese Waagschale, die mir zu leicht vorkam.
Nun - so scheint es - hält es sich die Waage.

Und mir ist, als wäre es im Raum schön warm geworden.
Ich hoffe, bei Dir auch.

Samstag, 7. November 2009

STERNENZAUBER GOES TAMIFLU

Gestern Abend schon - dieses leichte Frösteln. Und keine Lust auf Kaffee. Bedenklich.
Die Woche war streng, ich hab viel erledigt und wenig geschlafen. Darauf schob ich meine Müdigkeit.
Eine grosse Portion Schlaf mit ohne Wecker - und ich bin wieder die Alte. Moment. Also ... will sagen, ich bin so gut wie neu. Ist halt ein bisschen der Charakter des November´s - sagt man, viele Leute klagen über Müdigkeit. Warum soll es Sternenzauber nicht zumindest für ein paar Stunden auch so gehen?

Ergo ergab ich mich gestern Abend meiner Schlappheit, schlief den Schlaf der Gerechten und erwachte heute morgen voller .... Nichttatendrang.
Alleine die Augenlider zu lupfen empfand ich als Anstrengung. Katerchen brachte mir einen Kaffee ans Bett - und der schmeckte nicht. Ich liess ihn kalt werden. Kalter Kaffee macht schön. Mein Blick vorhin in den Spiegel hat mich daran erinnert, dass er immer noch unangetastet auf dem Nachttisch steht.

Mein Kater litt noch bis gegen halb 12 mit mir im Bett, hüpfte dann aber wie eine Sprungfeder raus und ging Frühstück zubereiten. Die Nummer mit der Sprungfeder hab ich auch probiert, bin aber kläglich am Bettrand gescheitert. Kraftlos ist noch masslos übertrieben. Na ja - immerhin habe ich es aber dann doch zumindest bis zum Computer hin geschafft. Mails lesen und ins Facebook schauen. Freunde treffen ist immer gut wenn es einem schlecht geht - und auf Facebook trifft man immer jemanden. Bloss heute nicht. Einen Kraftakt habe ich dann aber vollbracht, ich bin der Gruppe "Richtige Frauen haben Kurven und richtige Männer wissen das" beigetreten. Immerhin.

Während mein Kater schon wacker ins das neu eröffnete Einkaufszentrum stiefelte, quälte ich mich unter die Dusche. Das Wasser erst schön heiss - und zum Abschluss kalt. Das bringt den trägsten Kreislauf in Schuss und macht fit. Normalerweise. Ich hab einfach nur fürchterlich kalt gekriegt und mich ins warme Bett verkrümelt. Oh dieses erhabene Gefühl - sich in die weichen Kissen sinken zu lassen, die Augen geschlossen zu halten und nur atmen zu müssen. Mhhhh.
Nach einer halben Stunde befand ich aber, dass ich SO meinem Schatz nicht unter die Augen treten will. Er kennt mich ansonsten als Energiebündel welches kaum zu bremsen ist. Diesen guten Eindruck soll er auch künftig haben - also: LOS!
Alleine das Wort LOS liess mir den kalten Schweiss ausbrechen. Aber zumindest mal in den hier im Blog bereits legendären quitschgelben Bademantel und die ebenso bekannten knallrosa Schluppen schlüpfen - das macht doch schon ein ganz anderes Bild!
Ich habe mal nachgelesen: Gelb vermittelt das Gefühl vom Schwerelosigkeit, Heiterkeit, Behaglichkeit und Wärme. Rosa wirkt mädchenhaft, süss und weckt den Beschützerinstinkt.
Also bei Katerchen hatte das Erscheinungsbild meiner Wenigkeit nun folgende Wirkung: Er schaute mich an wie ein Bus, liess die 2 Taschen fallen, sagte *UMHIMMELSWILLEN* und - "Du hast auch schon mal sexier ausgesehen" und "habt ihr in der Schweiz auch so eine Art Notfallarzt?".
Das bisschen Kraft in mir hat sich dann somit auch gleich ins All pulverisiert, mit dem letzten Rest von Energie hab ich mich ins Bett fallen lassen - und mein Liebster hat mir eine Orange gebracht. Sauber geschält, fruchtig und süss. Fein. Hätte ich bloss nicht vorhin noch die Zähne geputzt gehabt. Wääääähh! Aber ich bin ja hart im Nehmen, habe nichts gesagt und tapfer alles runtergeschluckt. Vitamin C ist jetzt wichtig!

Gerade eben habe ich mich doch noch in richtige Kleider gestürzt - und war wirklich Willens, zumindest mit dem Staubsauger durch die Wohnung zu schleichen.
Wurde aber mit strengen Worten des Meisters zurück ins Bett - wahlweise Couch - zitiert. Und: er will mir keinen Kuss geben. Und gerade JETZT hätte ich seinen Kuss nötig. Jetzt, wo es bergab geht.

Überall tut alles weh, ich bibbere vor innerer Kälte - während ER die Balkontüre weit aufmacht ... "es ist heiss hier drinnen...". Punkto Hitze: Ja, die spüre ich nun trotz allem so langsam auch. Sie kriecht mir über die den Rücken hoch - und da tut auch schon alles weh, jeder Muskel, jeder Knochen. Du wirst lachen - der weiche Chefsessel vor dem Compi ist im Augenblick der Platz, wo ich mich noch am Wohlsten fühle. Meine geschundenen Knochen sitzen da irgendwie gut. Im Moment.
Deshalb habe ich die Gunst der Stunde genutzt, Dir hier mein Nöte mitzuteilen. Ich bin halt ein mitteilsamer Mensch.

Und mir scheint - es geht mir schon ein wenig besser.
Das ist das Schöne an Freunden die Zuhören.
Danke.

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