Dienstag, 31. August 2010

MEIN BADEANZUG HEISST BERTA

Judihuiii! Frau COPUDOR ist neu am und im Sternenhimmel. Darüber freue ich mich - immer wieder - mit Purzelbaum und Schlagzeug-Tusch. Herzlichst WILLKOMMEN und tonnenweise gute Unterhaltung für Dich. Lachtränen und auch von den andern, Spinnereien, Träumereien und so Dinge erwarten Dich hier. Fühl Dich wohl.
Schön bist Du da!

Ja Leute - gestern habe ich damit begonnen, die notwenigen 777 Sachen für den Urlaub zu packen. Photoapparat, Badeanzug, Sonnenmilch und Mückenstecker sind parat.
Als mir der Badeanzug, er heisst BERTA, in die Hände kam, kam parallel der Gedanke an den letzten Valentinstags hoch. Und ich grinste.
Und weil ich heute eng, gaaanz eng in der Zeit bin - trotzdem bei euch sein möchte - gibt es Dosenfutter. Ist aber echt lecker! Bisschen frische Gewürze darüber gestreut und schön angerichtet. Ich hoffe, es schmeckt.
Guten Appetit!

Das ist übrigens ""Berta - in der Taille ein wenig verjüngt. Soviel an Schummelei darf sein.


STERNENZAUBER STEPPT!
Menschmenschmensch ... was war das gestern für ein toller Abend!
Ich bin noch immer ganz im Banne von Michael Flatley´s LORD OF THE DANCE. Hui, das ging ab!

Das Erlebnis begann sehr gemütlich. Schätzeli und meiner einer liessen uns mit dem Zug zum Orte des Geschehens nach Zürich chauffieren. Während Katerli mir völlig zu Unrecht (und aus Erfahrung) unlautere Shopping-Absichten unterstellte, suchte ich auf der teuren Bahnhofstrasse doch nur die Tramhaltestelle zum Kongresshaus! Männer tztztztztz!
Wir hatten uns da nämlich um 17.00h mit Chef und Cheffreundin verabredet, wollten das Intro des zu geniessenden Abends kulinarisch einläuten. Allerdings .... stand da auf der Karte bei den Vorspeisen / Suppen die feine, legierte Hummersuppe mit dem Hauch von Cognac und einem Schaum aus Weissichnichtmehr mit warmen, selbstgemachten Brot aus biologisch angebautem Roggen für den kleinen Obolus von Fr. 65.--, mit Salätchen dazu (5erlei grün mit Sesamkruste und altägyptischem Dressing à la mode du chef Fr. 90.-- ....
... wir haben uns dann für das Restaurant SAM´S entschieden.
Mhhhh!


Ist eigentlich eine Pizzeria American Style, aber der Börger mit Country Cuts und Salat war auch super lecker, die Pizzen dito, der Eisbecher mit heissen Früchtchen sowieso.
So begaben wir uns gestärkt ins Kongresshaus, enterten unsere guten Plätze und harrten der Dinge die da kamen.

Und es kam so einiges! Ein Flöte spielendes Sandfrauchen, das Tänzer und Träume zum Leben erweckte, rockende Geigerinnen, eine eindrucksvolle Sängerin (zu ihr gleich noch mehr), stampfende Testosteronsäulen in Form steppender Männer, feenhafte Östrogenzapplerinnen in Form hinreissender Damen, geniale Musik - mal mystisch, mal techno-popig, mal irisch-amerikanisch folklorig, Stepptanz der Superlative mit Flamenco-Affinität. Eine audiovisuelle Opulenz, welcher ich mit offenem Munde, Ohren, Sinnen hilflos erlag. Ich habe heute Muskelkater vom Klatschen! Leute - ich hab geklatscht, bis sich meine künstlichen Nägel verabschiedet haben, allesamt! Sogar einen Ohrring hatte ich im Verlust. Chef hat den zum Glück aber wieder gefunden.

Zur Sängerin wäre noch zu sagen, dass Chef diese als das schwächste Glied in der Kette ortete und ihr Dazutun zu dieser Spektakel-Show von ihm punktuell nicht eingeordnet werden konnte. ICH persönlich empfand sie als den beruhigenden Part und die Verbindung zwischen den diversen Showteilen. ER war sich nicht ganz im Klaren, ob sie jetzt als Nummerngirl oder Pausenclown zu definieren sei.
Gut, zugegeben. So ein bisschen aufpeppen kann man die Dame. Nicht stimmlich, da ist sie Klasse. Aber in ihrer Ausstrahlung, dem Charisma. Barbara und ich hatten aber sofort die rettende Idee - wie es nun mal unser Naturell ist: Wir bewerben uns als Highlight, Hingucker und Aufpepper im Sinne von Backroundsängerinnen. Barbara übernimmt den Part des "Schubiduuuu", ich tendiere zur anschliessenden Einlage "Ua-Uaaaa".
Wir müssen mit dem Flatley Michael mal reden. Unbedingt. Wer weiss, vielleicht sind wir bald mit auf Tournee!

Das Ganze war einfach nur ein Augen- Ohren- und Sinnes-Schmaus. Sehr empfehlenswert!
Mir persönlich haben die Steppeinlagen so super gut gefallen. Wie diese Männer und Frauen da in totaler Harmonie, im absoluten Gleichschritt ihre Schuhe aufs Parkett geknallt haben. Man zappelte automatisch mit. Nach der Vorstellung lag mein Mantel eine Reihe weiter vorne, meine Tasche eine Reihe weiter hinten. Und ich war fix und alle. Noch eine weitere Stunde - und mein Deo hätte versagt. So sehr hat mich diese Vorstellung mitgerissen und animiert.


Und hier wären wir beim springenden Punkt angelangt.
Was diese Damen und Herren da vorne auf der Bühne so locker auf die Bretter knallen - das ist meiner Ansicht nach mit ein bisschen Übung zumindest ansatzweise auch für den Hausgebrauch machbar. Oder? Als ich diesen Gedanken meinem Katerli auf der Heimreise leise vermittelte, damit zu spielen begann, hat er so getan, als würde er schlafen. Dabei hat man das Augenrollen selbst unter seinen geschlossenen Lidern genau gesehen! Banause!

Meine diesbezüglichen Absichten habe ich dann heute Morgen in die Tat umgesetzt. Habe mir den pinkfarbenen Badeanzug geschnappt, vorne und hinten an die Turnschuhe je ein grosses 5 Frankenstück geklebt, hab meine Hochzeitstag-Tunika angezogen und bin in die Küche stolziert. Da haben wir einen Steinplattenboden und das Steppen müsste mit meinen selber gebastelten Steppschuhen hier prima gehen. Ganz dolle knallen müsste es!
Ich habe es dann also probiert.

Katerli war zu dieser Zeit grad unterwegs um frische Gipfeli fürs Frühstück zu holen. Er wird nie erfahren was passiert ist. Und ich werde den Teufel tun, ihm auch nur eine Silbe davon zu verraten. Aber euch, euch erzähle ich es unter dem Siegel der Verschwiegenheit:
Ich steppte los. Im Ansatz zumindest. Die ersten paar Schritte gingen sosolala - für meine Begriffe als Anfängerin gar nicht schlecht. Allerdings hätte ich dann den Side-Stepp in Richtung Küchentisch (Glasplatte) besser nicht machen sollen, denn da bin ich auf dem vorderen 5-Franken-Stück des linken Turnschuhs auf dieser blöden Bodenplatte ausgerutscht und seitlich mit dem Ellbogen auf die gläserne Tischplatte geknallt. Boah, hat das weh getan, der Musikknochen (Surr-Beinli) schmerzt immer noch! Frau Müller von unten hat dann - meiner Meinung nach - völlig überreagiert und mit irgendwas energisch an die Decke geklopft. Das hat mir aber nicht sonderlich grossen Eindruck gemacht. Als aber die Dohlen, die stets im Winter unser Balkongeländer bevölkern, Reissaus genommen haben, erklärte ich das Projekt "Sternenzauber goes Michael Flatley" als gescheitert.
Schätzu kam anschliessend nach Hause und bekräftigte mich in diesem Urteil. Er meinte lapidar, bei den Hebefiguren hätte es dann sowie Probleme gegeben. Prima. Danke. Schönen Valentins-Tag dann noch. Du kannst mich auch!

Er hat dann seine Aussage zwar relativiert, indem er mir zu bedenken gab, dass diese Tänzerinnen geschätzte 28 Jahre jünger wären als ich und es nicht an meinem Talent liegen würde, eher am verpassten Moment.
Hätte ich damals also besser statt der kaufmännischen Lehre steppen gelernt. Dann vielleicht ...

Anyway - ich schliesse ab mit diesem Thema. Auf die Gefahr hin, dass der Welt eines der grössten Stepptanz-Talente für immer und ewig verborgen bleibt.
Aber ihr, ihr wisst jetzt davon.

DANKE FÜR DEN APPLAUS!

Montag, 30. August 2010

SCHÖN WAR ES, EINFACH SCHÖN!

Während ich hier schreibe, löst in ein paar Minuten der Montag gerade den Sonntag ab. Bin irgendwie noch nicht schläfrig - wohlwissend, genau diesen Umstand in etwas weniger als 5 Stunden sowas von zum Teufel zu wünschen!

Mein Schätzu-Katerli war da und unser Wochenende so schön. Das vorletzte vor meinen Ferien.
Es gab viel zu lachen, zu leben und zu lieben. Wir haben sie genossen, die wenigen Stunden. Es ist mir immer wieder eine Freude, aus dem Wenigen viel zu machen.

Eine liebe Freundin hat mir diese Woche den hilfreichen Satz mit auf den Weg gegeben: "Energie folgt der Aufmerksamkeit". Sie hat mir dieses vielsagende Bild in mein Denken gepflanzt - eine Taschenlampe, die das Gute, das Schöne, das Wesentliche, ein Ziel sucht und das Licht darauf bündelt. Der Blick folgt automatisch dem hellen Kegel. Dies war hilfreich.
Alles was belastet und weh tut im Augenblick, das tut es sowieso. Darauf muss man sich nicht konzentrieren. Man soll sie zulassen - Schmerzen, Zweifel, Gedanken.
Aber das Augenmerk, das richte ich auf unsere frohen Lebestunden, auf die hellen Momente und die Hoffnung - auf das was gut tut, was gut ist.

Schaut mal her:

Wir haben unser Thun unsicher gemacht - feinen Cappu getrunken, viel geredet, genossen

Bei Kerzenschein - schöööön

Stunden mit viel Herz

Am Abend haben wir uns das Musical "Dällenbach Kari" gegönnt.
Dafür gibt es nur ein Wort: Wahnsinn!
Darüber werde ich noch schreiben - mehr als eindrücklich, viel mehr als interessant
und so viel mehr als nur Theater mit Musik und Gesang!

Haben uns leckere Fischknusperli einverleibt

Meinem Schätzu hat es sichtlich gemundet

Die Seebühne Thun ist einfach ... wunderbar!
Ein Musical in dieser Kulisse erleben zu dürfen - da bleiben keine Wünsche offen.

Und auch wenn es zeitweise geregnet hat - das tat dem Spass keinen Abbruch.
Des Katerchens gequältes Lächeln war bloss Show :-)


Und nun ist Montag.
Ich arbeite noch 4 Tage und am 07.09, da geht's dann ab nach Rhodos.
Wünsche uns Allen - euch und mir - einen wunderschönen Wochenbeginn,
von Herzen alles Liebe, alles Gute, Glück.
Und richten wir die Aufmerksamkeit auf die wesentlichen Dinge des Lebens ...

... AN JEDEM TAG DIESER NEUEN WOCHE

Sonntag, 29. August 2010

ICH WOLLTE DOCH NUR EIN BUCH!

Ich brauche eure Unterstützung.

Mir steht immer noch der Mund offen - und ich habe mich noch nicht entschieden, ob ich laut schreiend und zutiefst empört um Hilfe rufen ... oder mich gleich morgen an einen der ortsansässigen Bestatter zum Probeliegen wenden soll. Damit ich zumindest noch zwischen Kirschholz oder Eiche rustikal - oder doch eher die IKEA-Variante in Kiefer wählen darf.

Denn ansonsten - diese Erfahrung habe ich gestern gemacht - habe ich keine grosse Wahl mehr. Der Möglichkeiten gibt es nur noch wenige. Frau ist beschränkt, im wahrsten Sinne des Wortes.

Seit gestern habe ich gelernt, dass Frauen in meinem Alter (Jahrgang 61 und tiefer) sich stets in der Nähe eines Defibrilators aufhalten sollten. Mich informieren sollte über die gängigen Medikamente gegen Depressionen und faltige Hälse, aufgelaufe Füsse und Krampfadern. Dies bitte möglichst unauffällig. Und leise. Sozusagen unsichtbar. Weil sichtbar ... oh neeeeee. Nicht mit Jahrgang 61 und tiefer. Geht gar nicht.
Assoziierte mir das Bücherregal in meiner Lieblingsbücherei.
Seit gestern weiss ich nämlich : ich bin ein Krisenherd.

Das war ja ein Tiefschlag sondergleichen!
Aber noch eine viel breitere Seelenschneise schlug das Bücherregal "Männer". Ihr glaubt mir nicht - dann lest aufmerksam weiter.
Den Frauen empfehle ich einen künstlich gesüssten Fencheltee mit einer homöopathischen Dosis an Baldriantropfen.
Den Männern empfehle ich - aus Rücksicht auf die nähere Umwelt - ihre Freude im Zaume zu halten und eventuell im Ansatz angedachtes Vuvuzela-Getröte zu unterlassen. Auch bitte keine öffentlichen Kundgebungen und medienwirksame Statements.
NEIN!

Aaaalso, gestern war das so: Ich flanierte durch das schöne Thuner Städtchen und blieb, wie fast immer, in einer der Büchereien hängen. Mich zieht es stets magisch dahin. Meine Denke gab mir den Input, dass ich da ja sowieso da hin sollte, weil ich noch Ferienfutter für Rhodos benötige.
1 Buch fürs absolute Nichtdenken, 1 Buch für spannende Momente. Und eines für's Mensch sein - was zum darüber Nachdenken und danach mehr wissen. "Maria, es schmeckt ihm nicht" war schnell gefunden, der Krimi auch. Aber Buch Nr. 3 war eben anspruchsvoller. So begab ich mich intuitiv vor das Regal "Frauen".

Im Unterschied zum Männerregal, war das Regal "Frauen" in 2 Kategorien aufgeteilt - das hat mich ja schon stutzig gemacht. Da war also "Frauen" und ...


... lest selber.
Leute, ich bin bald 49 Jahre alt - und wenn man bedenkt, dass das Durchnittsalter einer Schweizerin momentan bei 84,2 Jahren liegt, dann muss ich konstatieren:
Ich bin über dem Zenit.
Ergo richtig beim Regal "2. Lebenhälfte"!
AUTSCH!


DARF ICH NUN VORSTELLEN:
DIE BÜCHERAUSWAHL FÜR FRAUEN "2. LEBENHÄLFTE":
(Frauen, setzt euch vorher)
Fazit: Es helfen nur noch Wunder. Aha.

Erst hat frau dann also immer Migräne ...

... die logische Schlussfolgerung - das Buch gleich daneben:

Wer hier noch keinen Schreikrampf hat, der darf weiterlesen

Nackenschlag folgt auf Nackenschlag

Noch keinen Nervenzusammenbruch?

Vielleicht jetzt?

Jetzt aber bestimmt. Ja?

Hier das letzte Aufbäumen :-)


ICH SCHLEPPTE MICH RÜBER ZUM BÜCHERREGAL FÜR MÄNNER.
MIT LETZTER KRAFT.
AUCH MÄNNER WERDEN ALT - HABE ICH ZUMINDEST GEDACHT.
Gefunden habe ich:

Echt jetzt?

Das muss man(n) wissen:

Mann oh Mann...

Ich knirsche gerade mit den Zähnen - ihr auch?

Yes, we can! We? Oh no....!
Only for men.

*FAUCH*!

Auf dem verbleibenden Zahnfleisch robbte ich in die Esoterik-Abteilung ...
... und habe folgendes Buch gekauft:


Leute - ihr entschuldigt mich jetzt.
Heute ist nicht aller Tage, ich komm wieder, keine Frage.

ABER JETZT - JETZT GEHE ICH ALTERN
:-)
SCHÖNEN SONNTAG!

Samstag, 28. August 2010

NOCH NICHT ALLER TAGE ABEND

Nach einigen Wochen Sommerpause, kam gestern mit dem Landregen auch das "FRIDAY" wieder.
FRIDAY ist ... der Eine oder die Andere erinnert sich vielleicht ... das Gratisheft für Junge und Jung-Gebliebene, mit sämtlichen Trends, In und Outs, welche das Leben angeblich erst so richtig lebenswert macht. Mit deutlicher Betonung auf ANGEBLICH.

Und dann ist FRIDAY auch noch das bunt bedruckte Papier, welches meinen Kreislauf sehr anregt, da mich eigentlich sonst nichts so schnell von 0 auf 100 bringt wie eben ... FRIDAY.
Na ja, vielleicht mein Schätzu-Katerli noch, aber das ist was angenehm anderes.
Die Mache ich einfach extrem sinnfrei. Und so talentlos. So schmerzhaft platt. Kann ja aber auch sein, dass ich im wahrsten Sinne des Wortes Lichtjahre über dem anfokussierten Kernpublikum liege und mit "Jung-Geblieben" bis maximal 21 Jahre gemeint ist?
Mich macht dieses Blättchen jeweils innert 10 Minuten um ... ähhhh .... (nähere Angaben möchte ich hier nicht machen, bemerke ich gerade) Jahre älter. Lässt mich fühlbar runzelig werden, so à la tibetanischer Nackttempelhund. Und die Cellulite wellt wie feuchte Pappe vor sich hin! Und wäre ich nicht so blond (---- ööhhm ----), täte mir jedes einzelne graue Haare weh.
Ich finde es immer wieder erheiternd - oder auch nicht - wenn hagere XS-Models "Activia-Drinks" empfehlen, damit frau sich nicht so aufgebläht fühlt. Sagen die - während das Tangahöschen sich von Beckenknochen zu Beckenknochen hangelt und man in den Zwischenraum noch einen Duden schieben könnte, so einen richtig dicken Wälzer. Autsch!
Tragisch Leute, echt tragisch.

Aber auf der anderen Seite erlebe ich beim Lesen die schönsten Augenroller, die spitzesten NEEEEIN-Schreie, die empörtesten Kopf-hin-und-her-Verneiner, die ungläubigsten Das-kann-jetzt-aber-nicht-sein-Momente. Zum grossen Glück liegt FRIDAY mit seinen Trendprognosen jeweils weit vom Schuss. Ich zumindest habe diesen Sommer keinen einigen Menschen mit Militärhelm und darauf montierten Mickey-Mouse-Ohren rumflanieren sehen. Und niemand trug ein nach Öl stinkendes Panzer-Tarnnetz als Tunika. An keinem Strand der Welt wurden Badenixen anstatt in Flip-Flops in dicken Militärtretern angetroffen.
Und das ist gut so!

FRIDAY hatte Sommerpause. Und ich Zeit, mich davon zu erholen. Aber Freitags hatte ich nun so gar nichts mehr, über das ich mich künstlich aufregen konnte. Nicht, dass ich stänkern MUSS, aber so 2 Monate gar nicht ... ob das mein inneres Gleichgewicht nicht picklig werden lässt? Jugend-Akne und Mitesser am inneren Gleichgewicht - wäähhhh!
Jedenfalls ist nun die Sommerpause beendet. Sagte auch der Landregen und der Temperatursturz.
So habe ich mich denn gestern auf FRIDAY gestürzt wie Wespen auf süssen Fruchtkuchen - im Wissen, gleich erschlagen zu werden. Aber - ich will schliesslich informiert sein, wie der/die/das Bunny läuft.
Menschen mit meinem Verfalldatum haben ein Recht, die Wahrheit zu erfahren. Zumindest tendenziell.

Mit mir sassen 3 Teenager im Zugsabteil - allesamt mir FRIDAY vor der Nase. Und so um die 17 ersehe ich als GENAU das anvisierte Alter von FRIDAY.
Die 3 plapperten munter vor sich hin, diskutierten den einen, dann den anderen Artikel - und ich erfuhr so nebenbei:
Dass Landebahn-Kinnbärtchen total angesagt sind. Nicht nur, dass ich das nicht wusste ... ich kann mir sogar jetzt - Stunden später - nix darunter vorstellen. Selbst googeln half nicht.
Out ist dafür Knutschen in der Kassenschlange. Oh oh oh - wo ich das doch so gerne tue. Irgendwie muss man sich die Zeit da ja vertreiben - warum also nicht küssen bis das Laufband qualmt?
Die 19-jährige Vanessa Irgendwas ... kommendes Filmsternchen ... erzählt munter drauflos, dass sie Filme machen werde, die Kids nicht schauen können. Riiiiiispect! Und dass sie immer eine Wand um sich herum habe - nur so fühle sie sich in Sicherheit. Ich hoffe, das Mädchen hat eine gute Therapeutin, die auch Hohlraumbehandlungen anbietet.

Aber der absolute Ober-Burner war Anatol. Doch dazu muss ich jetzt ein bisschen ausholen ... in FRIDAY kann man ein Bild von sich hochladen, einen äusserst intelligent-anspruchsvollen Fragebogen ausfüllen und findet sich mit etwas Glück (?) und Style (?) in der nächsten Ausgabe wieder. Unter der Rubrik "Das bin ich!". Angepriesen wird dies sinnigerweise mit dem Titel "JETZT BIST DU DRAN!"

(Bild aus FRIDAY, Ausgabe Nr. 34 abgeknipst)

Ich habe übrigens daran gedacht, mich da mal probehalber vorzustellen. Und eine Reaktion einzufordern.
Zurück zu Anatol. Diesmal also hatte ER das Rennen gemacht. Er sinniert über seinen Body "...er ist mein ganzer Stolz..." um 2 Zeilen weiter unten seiner Calvin-Klein-Unterhose Bestnoten zu attestieren "...fühlen sich ganz toll an ..." . Wieherndes Gelächter passierte mir aber erst, als Anatol von seinem Plüschhasen schwärmt "er gehört eigentlich meiner Mutter. Ihr einziges Plüschtier ist nun mein Talisman".
Anatol wird übrigens halbnackt, auf seinem Schreibtisch kniend - mit einem langen Degen in der Hand (*BRÜLL*!) - gezeigt. Oben ohne, die Hose auf Halbmast, weil sonst käme ja die rote Calvin Klein(e) Unterhose nicht richtig zur Geltung. Passend zum Outfit die schwarzen Strümpfe und Lackschuhe.

(Bild aus FRIDAY, Ausgabe Nr. 34 abgeknipst)

Aus meiner irrelevanten Sicht hat der Talisman voll versagt! Sowas von verkackt! Sonst hätte er den lieben Anatol vor so einem Auftritt bewahrt! Oder?
Plüschhasen sind halt eben auch nicht mehr das, was sie mal waren ...

Ich rollte wieder mal meine 2 Augäpfel, mein Doppelkinn vibrierte gefährlich - und deponiert das Heft im Abfallkübel.
Die Mädchen sahen mir zu und taten es mir gleich.
Halloooo Zielpublikum?!? "Sagt mal, gefällt euch das Heft nicht?" - so meine ehrlich erstaunte Frage. Antwort: Gekicher. Und "das lesen wir doch nur, weil es so unterirdisch und deshalb amüsant ist. Und der Typ da ... total peinlich!".

Ich finde, unsere Jugend ... sorry, denen sagt man heute "junge Erwachsene", alles andere wäre despektierlich - ist gar nicht so schlimm wie man immer meint.

ES IST NOCH NICHT ALLES VERLOREN!

Freitag, 27. August 2010

WIR SIND WUNDERBAR!

So beginne ich defitiv am liebsten meine Geschichten: HERZLICH WILLKOMMEN IM / AM GESCHICHTENHIMMEL, LIEBER WortSchmid. Schön bist Du da, darüber gibts bei mir ein Gefreue der Sonderklasse! Fühl Dich wohl, hab Spass. Hier ist immer was los und ich wünsche Dir kurze Weile und langen Atem. :-)

Aber nun zum Geschichtchen:
Ich bin nämlich wunderbar. Wusstet ihr das?
Und warum habt ihr nie was gesagt?
Herrjee ... hätte ich früher davon gewusst ....

Das habe übrigens nicht ICH gesagt. Das hat SIE gesagt.
Soviel möchte ich gleich mal klarstellen.
Nicht dass noch jemand denkt, ich sei irgendwie grössenwahnsinnig geworden.
Wobei ... ich finde, sie ist eine aufrichtige, ehrliche Haut. :-)
Ungemein sogar! Bewundernswert!

Mit SIE meine ich Ismi. Vom Ismiwurszt-Blog. Die hat mir nämlich heute einen Award geschenkt. Weil ich so wunderbar schreibe und bin. Es ist mein dritter Award und eigentlich bin ich überhaupt nicht scharf auf Awards. Habe schon 2 davon erhalten, die haben mich zwar auch sehr gefreut weil ich die Menschen mag, die sie mir schenkten - habe sie mir allerdings an irgendeine imaginäre Wand genagelt (nur die Awards!) und etwas stiefmütterlich behandelt.
Aber mein derzeitiges biorythmisches Tiefdruckgebiet brauchte gestern einen Award.
Hier ist er:



Weil ... ich habe gestern unsere Ferien als Paar beim Reisebüro annulliert, mich als zumindest ferienmässige Solotänzerin geoutet und mir noch die Single-Reisenden-Strafe in Form des Doppelzimmerzuschlages wegen Alleinbenutzung eingesackt. Ach herrjee. Habe der netten Damen am Telefon vom armen Katerli-Schätzu erzählt und meine Seele rausgestülpt - und dass ich doch gar nicht wirklich reisen will, aber muss ... und überhaupt und sowieso. Ihr wisst ja ...
Sie hat aktiv zugehört und mich fernmündlich durch den Telefonhörer sozusagen oral umarmt. Das tat gut.

Und jetzt mal ehrlich - wer braucht nach sowas nicht einen Award? Bevor ich mich höflich bei Frau Ismi bedankt und ihrer weitsichtigen, äusserst klugen und total berechtigten Entscheidung Applaus sowie Anerkennung gezollt habe, googelte ich natürlich erst mal bei Wikipedia unter "Award".
Darin stand, dass ein Award eine Auszeichnung für aussergewöhnliche Tätigkeiten ist. Eine ganz besondere Anerkennung für ganz Besonderes.
Ich hab dann sofort gepostet, dass ich annehme. SUBITO. Sie mir den Award EXPRESS zuschicken soll. Aber ein bisschen plötzlich.
Meine gestrige Verfassung war nämlich so, dass ich selbst die goldene Himbeere angenommen hätte. Und vor der wird echt gewarnt!

Ich sollte vielleicht kurz mal für Nichtkenner der Sternenzauberischen Blogosphäre erklären, dass am 07.09. die Abreise nach Rhodos ansteht. Mit meinem Liebsten, der mir letztes Jahr in Lindos auf Rhodos einen wunderbaren Ring an den Finger gesteckt und laut JA, ICH WILL gesagt hat. Nicht, dass er diese Worte rückgängig machen wollte ... neeeee! ... aber es geht ihm überhaupt nicht gut und seit Wochen - ja, unterdessen sind es Monate - liegt er im Krankenhaus. Meine Bauchspeicheldrüse findet das alles Schei... gar nicht gut und spinnt in der Gegend rum. Die Kräfte-Batterien können nicht mal mehr mittels Booster gepusht werden und so habe ich die Wahl zwischen selber ins Krankenhaus oder Ferien auf Rhodos. Sagt der Doc. Und der muss es ja wissen.

Das alles ist nicht ganz einfach. Wir hatten es uns so schön vorgestellt ... zusammen den ersten Hochzeitstag feiern. Die kleine Kapelle besuchen, ein Kerzchen anzünden. Essen gehen im kleinen Restaurant in Haraki. Einander zuprosten, auf weitere 100 Jahre.
Es hat mich - ich muss es zugeben - bis heute einige Päckchen an Tempos und laute Schluchzer gekostet.
Aber jetzt kann ich mir wenigstens den Award ausdrucken und ins Reisegepäck legen. Und falls ich flennend am Abend im Zimmer hocke, niemanden da hab, der mir Buttermilch auf den Sonnenbrand am Rücken schmiert ... dann nehm ich das Award-Blatt und lese laut vor:
Sternenzauber - Du bist wunderbar. Sternenzauber - Du bist wunderbar. Sternenzauber - Du bist wunderbar. 10 x hat mir eine Fachfrau gesagt, dann besteht auch die Chance, dass ich es irgendwann mal glaube.
Soll ich jetzt gleich noch 7x - oder glaubt ihr mir auch so?

Ich möchte doch noch auf den Sonnenbrand zurück kommen. Weil - der ist garantiert. Oder darf man am Strand fremde Menschen bitten, einem den Rücken einzureiben? Ich war noch gar nie alleine in den Ferien und hab so gar keine Erfahrung mit solo den Rücken eincrèmen. Und überhaupt ... schmeckt das Stifado so ohne den Kater-Schätzu? Wer photographiert MICH - auf dem Monte Smith beim Sonnenuntergang? Wem geb ich die Hand beim Bummeln durch Rhodos Altstadt? Und ... der süssliche, kalte Weisswein Imiglikos, ist der überhaupt auch ohne ihn immer noch süsslich?

An dieser Stelle klinke ich mich kurz aus, muss kurz mal ein Tempo holen. Und wieder 10x "Ich bin wunderbar" sagen gehen. Wegen dem dran glauben.
P A U S E
So, bin wieder da.
Habe ich euch eigentlich schon gesagt, dass ich wunderbar bin?
*ROTZUNDTRÄNENABWISCH*

Ach ja, möge mein Galgenhumor mich durch die nächste Zeit begleiten. Nur noch ein paar Tage, dann ist Abflug.
Gestern habe ich zumindest mal den Koffer vom Schrank runter geholt - da war noch die weisse Schleife vom letzten September dran ...


Vielleicht hätte ich anschliessend auch den Roy-Black-Film nicht anschauen sollen. Nein, hätte ich nicht.

*Sternenzauber - Du bist wunderbar ...*
10 x
Tempoooos! Schneeeeeheellll!

Dass ich den Award ergo ganz dringend gebraucht habe, dies versteht nun Jede/r. Oder?
Ismi hat meinen Tag gerettet.
Und ihr Alle hier, klar doch!

Ich finde - und das wollte ich dringend gesagt haben - ihr seid irgendwie ... wunderbar!

DANKE!

Donnerstag, 26. August 2010

WIE MIR DER SCHNABEL GEWACHSEN IST

Meine lieben Blogfreundinnen und Blogfreunde

Eigentlich kennen wir uns ja nun schon sooo lange, oder?
Ihr kriegt von mir und meinem Leben oft mehr mit, als unsere direkten Nachbarn. Und meist seid ihr die ersten Menschen am Morgen, mit denen ich Buchstaben tausche. Wir tauschen nebst Worten auch Erlebnisse, Photos, Eindrücke, Taschentücher, Heiterkeiten und pure Gefühle.
Das ist gut so.

Vorgestern gab es einen Crash-Kurs in Schwingen, dem Schweizer Nationalsport. Kam gut an!
Und so ein paar typische Berner Ausdrücke habe ich hier auch schon vermittelt. Dinge wie:

Damit nerven wir liebend gerne Touristen und bitten darum, diese Worte nachzusprechen:
Chuchi-Chäschtli /Chirschichueche / Miuchmäuchterli =
Küchen-Kasten / Kirschkuchen / Melkeimer

Auä de scho = doch, doch!

Doch ich meine, jetzt ist die Zeit gekommen, euch mal meinen wunderschönen Bärner-Dialäkt näher zu bringen. Wer weiss, wann wir uns mal treffen?
Berndeutsch ist wirklich eine heimelige, gemütliche und melodiöse Sprache. Übrigens die Beliebteste der Schweiz.
Langsamkeit sagt man uns Bernern nach - was auch wissenschaftlich bewiesen ist. Mittels einer Vergleichsstudie mit anderen Städten aus der grossen, weiten Welt wurde bewiesen, dass Berner und Bernerinnen im Schnitt länger brauchen, um einen Zebrastreifen zu überqueren.
Man sagt, wir seien Geniesser.
Ich weiss: Wir sind Geniesser!
In der Ruhe liegt bekanntlich die Kraft.

Unsere Gemütlichkeit manifestiert sich auch in so manchem Witz:
Ein Berner macht seinen ersten Fallschirmsprung. Man hat ihm beigebracht, auf 3 zu zählen (eis, zwöi, drüüü!) und dann die Reissleine zu ziehen. Die Instruktoren schauen vom Boden aus zu, wie der Berner aus dem Flieger jumpt.
Er fällt und fällt und fällt -  kein Fallschirm öffnet sich. Panik macht sich breit, die Menschen am Boden schauen dem Ganzen aufgeregt zu.
Und es passiert, was passieren muss ... der Berner fällt ungebremst und ohne dass sich der Fallschirm geöffnet hätte, mitten in einen grossen Misthaufen. Retter sind sofort zur Stelle und bergen den armen Mann aus dem Mist. Gerade eben hat lupft man ihn auf die Krankentrage, als der Berner laut *DREI* sagt und an der Reissleine zieht ...

Es ist mir ein Vergnügen, euch heute Franz Hohler vorstellen zu dürfen - und seine berühmte Nummer "TOTEMÜGERLI". Hört einfach mal hin und geniesst. Ihr werdet wahrscheinlich kein Worte verstehen und es trotzdem total unterhaltend finden - es ist das Hinhören mehr als wert!
Schwelgt in berndeutschen Ausdrücken und solchen, die vorgeben, welche zu sein. Aufgrund dieser Geschichte wurden nämlich neue Berner Ausdrücke geboren!
Viel Vergnügen!



Ihr möchtet das gerne noch in Schrift und Satz? Aber klar doch! Lest es laut vor ... :-)

TOTEMÜGERLI

(Es bärndütsches Gschichtli. Am Lagerfüür vorläsä)
Gäuit, wemer da grad eso schön binanger sitze, hani däicht, chönntech vilicht es bärndütsches Gschichtli verzelle. Es isch zwar es bsungers uganteligs Gschichtli, wo aber no gar nid eso lang im Mittlere Schattegibeleggtäli passiert isch.


Der Schöppelimunggi u der Houderebäseler si einischt schpät am Abe, wo scho der Schibützu durs Gochlimoos pfoderet het, über s Batzmättere Heigisch im Erpfetli zueglüffe u hei nang na gschtigelet
u gschigöggelet, das me z Gotts Bäri hätt chönne meine, si sige nanger scheich.
"Na ei so schlöözige Blotzbänggu am Fläre, u i verminggle der s Bätzi, dass d Oschterpföteler ghörsch zawanggle!"
"Drby wärsch froh, hättsch en einzige nuesige Schiggeler uf em Lugipfupf!"
U so isch das hin u härgange wie nes Färegschäderli amene Milchgröözi, da seit plözlech Houderebäseler zu Schöppelimunggi:
"Schtill! Was ziberlet dert näbem Tobelöhli z grachtige n uuf u aab?"
Schöppelimunggi het gschläfzet wie ne Gitzeler u hets du o gseh. Es Totemüggerli! U nid numen eis, nei, zwöi, drü, vier, füüf, es ganzes Schoossingong voll si da desumegschläberlet u hei zängpinggerlet u
globofzgerlet u gschanghangizigerlifisionööggelet, das es eim richtig agschnäggelet het.
Schöppelimunggi u Houderebäseler hei nang nume zuegmutzet u hei ganz hingerbyggelig wöllen abschöberle.
Aber chuum hei si der Awang ytröölet, gröözet es Totemüggerli:
"Heee, dir zweee!"
U denen ischs i d Chnöde glöötet wie bschüttigs Chrüzimääl dure Chätschäbertrog. Düpfelig u gnütelig si si blybe schtah wie zwöi gripseti Mischtschwibeli, u scho isch das Totemügerli was tschigerlisch was pfigerlisch binene zueche gsi. Äs het se zersch es Rüngli chyblig u gschiferlig aagnöttelet u het se de möög
glige gfraget:
"Chöit dir is hälfe, ds Blindeli der Schtotzgrotzen ueche z graage?"
Wo der Schöppelimunggi das Wort "Blindeli" ghört het, het em fasch wölle ds Härzgätterli zum Hosegschingg uspföderle, aber der Houderebäseler het em zueggaschplet:
"Du weisch doch, das men imene Totemügerli nid darf nei säge!"
U du si si halt mitgschnarpflet.
"Sooo, dir zweee!" het ds Totemügerli gseit, wo si zum Blindeli cho si, u die angere Totemügerli si ganz rüeiig daaggalzlet u hei numen ugschynig ychegschwärzelet. Da hei die beide gwüsst, was es
Scheieli Gschlychets ds Gloubige choschtet u hei das Blindeli aagroupet, der eint am Schörpfu, der anger a de Gängeretalpli.
Uuuh, isch das e botterepfloorigi Schtrüpfete gsi! Die zwee hei gschwouderet u ghetzpacheret, das si z näbis meh gwüsst hei, wo se der Gürchu zwurglet.
Daa, z eis Dapf, wo si scho halber der Schtotzgrotzen uecheghaschpaaret si, faht sech das Blindeli
afah ziirgge u bäärgglet mit schychem Schtimmli:
"Oooh, wi buuchet mi der Glutz!"


Jetz hets aber im Schöppelimunggi böös im Schyssächerli gguugget. Är het das Blindeli la glootsche u isch der Schtotzgrotz abdotzeret, wie wenn em der Hurligwaagg mit em Flarzyse der Schtirps vermöcklet hätt.
"Häb dure, Münggu!" het em der Houderebäseler na naargräätschet, u de het er nüt meh gwüsst.
Am angere Morge het ne ds Schtötzgrötzeler Eisi gfunge, chäfu u tunggig wien en Öiu, u es isch meh weder e Monet gange, bis er wider het chönne s Gräppli im Hotschmägeli bleike.
Totemügerli u Blindeli het er keis meh gseh sis Läbe lang, aber o der Schöppelimunggi isch vo da a verschwunde gsi.
S git Lüt, wo säge, dass sider am Schtotzgrotzen es Totemügerli meh desumeschirggelet.
Franz Hohler

Was ich noch sagen wollte: mein Schätzu-Katerli (Direktimport aus Deutschland) beherrschte nach wenigen Wochen den Berner Dialekt perfekt. Sehr erstaunlich! Und ganz toll!

ALLES KLAR? :-)

Mittwoch, 25. August 2010

IRREN IST MENSCHLICH

Es liegt auf keinen Fall daran, dass ich die Lesebrille nicht getragen habe.
Gut - zugegebenermassen habe ich in der letzten Zeit schon mal daran gedacht, dass es so völlig daneben nicht wäre, dem Optiker demnächst einen Besuch abzustatten. Seit ich im Zug die Gratis-Abendzeitung meiner Sitznachbarin besser lesen kann als meine, habe ich solche Gedanken.
Wie gesagt, es liegt nicht daran.
Nein.


Nun mal aber der Reihe nach: Gestern Morgen tuckerte ich mit Giovanni, meiner Vespa, Richtung Bahnhof. Eben hatte mir der Radio-Onkel noch mitgeteilt, dass der Tag schwül, sonnig und durchaus warm bis heiss werden wolle. Davon merkte ich allerding um 06.00 nicht viel - und meine Gänsehaut erinnerte visuell an eine säugende Muttersau!
Vielleicht hätte ich doch nicht die Flip-Flops anziehen sollen - und T-Shirt ohne Jacke. Hätte ich im Rückblick nicht tun sollen. Selbst die 15jährigen Küken am Bahnsteig, die, welche ansonsten eigentlich alles andere als blickdicht und wärmend angezogen sind, trugen zumindest Ballerinas und ein dünnes Woll-Jäckchen über dem Hauch von bauchfreiem Nichts.
Nur ich, ich verkündete textilmässig Hochsommer. Ein Irrlicht, sozusagen.

Eventuell - so denke ich gerade - lag es an der morgendlichen Unterkühlung, dass ich sah, was ich sah. Die Ausgangslage war wie folgt:
Sternenzauber auf Giovanni. Rollend auf der Hauptstrasse zur Kreuzung Mattenstrasse. Im Kreisverkehr braust mir ein Cabrio derart rasant vor Giovannnis Vorderreifen, nahm mir die Vorfahrt, dass ich völlig entgegen meinem Naturell geneigt war, eine unflätige Schimpftirade in das Erwachen des frühen Morgens in Richtung Cabriofahrer zu schleudern.
Leider reichte meine Energie in diesem Stadium des frühmorgendlichen Mensch-Seins noch nicht für die dazu benötigte Lautstärke aus, so dass sich einzig und alleine das Visier meines Helmes vom Atem leicht beschlug. Kaum sichtbar.

Aber meine Augen sahen ihn, den Fahrer. Ein blondes Föhnfrisurmodel Baujahr viel zu alt! Sogar von hinten war seine Solariumbräune zu erahnen. Die Goldketten, die diversen. Und die Schuhe aus echtem Krokoleder-Imitat. Bestimmt trug er ein rosa Hemd mit weissem Seideneinstecktuch. Ich könnte schwören!
Und neben ihm ... wen wundert es - mich nicht ... ein Dame mit einer Haarpracht à la Farrah Fawcett, ihr erinnert euch? Haare bis zum Ar.,. Allerwertesten. Echt, diese Haare! Sowas hatte ich ja noch selten gesehen! Man sah nur Haare! Eine Wallemähne! Ich sah sie zwar nur von hinten - aber auch hier wage ich zu sagen: Bestimmt grellblauer Lidschatten, viel zu dunkel nachgezogene Augenbrauen, die Lippen umrandet mit schwarzem Lip-Liner und auf jeden Fall falsche Wimper. Keine Nägel, nein Krallen. Knallrot lackiert! Und Stilettos, mit Absätzen aus Chrom. Ich wette! Zurückgelehnt im hohen Recaro-Ledersitz.
Eine Tussi durch und durch.
Der Fahrer zumindest - der hat durch den Rückspiegel debil grinsend mein total erschrocken-empörtes Gesicht betrachtet. Und sie ... kein Blick, kein einzigen Blick. Sass einfach neben dem Fahrer, schüttelte nichtssagend ihre Mähne. Er - er tätschelte sie, kraulte ihre lockige Pracht.
So ein Macho! So ein Weib! Die passten prima zusammen, wie die Faust aufs Auge. Arrogant, blasiert. Aber Hauptsache ein Cabrio in Ferrari-Rot.

Wer eine Sternenzauberin ist, die lässt sich ja nicht einfach so alles gefallen. Nicht an einem Morgen, an dem ich derart an die Zehen fror. Alleine dieser Umstand reichte ja schon zur Aggressionsattacke. Und dann noch sowas! Ich drehte Giovannis Gashebel bis zum Anschlag voll durch und nahm die Verfolgungsjagd auf. Kurz mal zähnefletschend HALLLLLLO sagen ... oder so ...!
Weil - an der Ampel beim Bahnhof, spätestens da, habe ich sie eingeholt. Soviel war sicher! Ich gab Gas und brauste schneller als mein Schutzengel fliegen konnte.

Noch 50m ... noch 40m ... noch 30m ... JA - DIE AMPEL STEHT AUF ROT ... ich wusste: gleich habe ich die Beiden! Noch 20m ... noch 10m ... langsam begann ich zu bremsen und fuhr schon rechts ran, gleich neben das Cabrio. Helmvisier nach oben. Klappe auf, schon mal tief Luft holen, Blick nach links ...

Und hier, hier möchte ich jetzt gerne den Zeitlupen-Modus einschalten.
Noch während die ersten Buchstaben des Zornes und der Empörung über meine Stimmbänder Richtung Halszäpfchen zur Zunge unterwegs waren, sich zu Worten formierten, wanderte mein Blick weiter in Richtung Fahrer plus Tussi und blieb schreckensgeweitet an der Tussi mit der enormen Haarpracht hängen. In diesem Augenblick der Erkennens verpufften alle die (un)schönen, lauten, zurechtweisenden Buchstaben in der Luft.
Der Luft, die ich so dringend gebraucht hätte - weil ein Lachanfall unüberschaubaren Masses mich zu schütteln begann. Ich schrie vor Lachen, ich japse, ich quietschte, ich quiekte, ich stöhnte, ich verschluckte mich, ich hustete, ich rollte mich schier vor Lachen im Strassengraben.
Dank Slipeinlage ist aber weiter nix passiert.

Sicherlich möchtet ihr jetzt die Auflösung dieser meinen imposanten Gefühlsäusserung wissen. Ich verrate sie - wenn auch nicht soooo gerne. Weil ich Depp echt ein bisschen blöd dastehe.

Mit einem hatte ich aber auf jeden Fall Recht: Die Damen hatte Krallen. Allerding unlackiert.
Die vermeintliche Tussi-Dame war nämlich ...

... EIN AFGHANE! SO EIN WINDHUND ABER AUCH!



Dienstag, 24. August 2010

BÖSE BUBEN UND EIN KÖNIG

Keine Sterne diese Nacht?
Von wegen! Immer heller wird es - ein Vergnügen! Heute darf ich ... R.G. BELLE, BINE und DieMia im Geschichtenhimmel mit Freude begrüssen.
Ihr solltet mich mal sehen, wenn ein neuen Sternchen leuchtet. Da wird geforscht, geschaut, gelesen, gefreut - in Gedanken mache ich Purzelbäume und Loopings inkl. gestreckter Schraube. In Realität strahle ich und finde das so toll!
WILLKOMMEN ihr Drei, herzlichst. Wünsche euch eine gute Zeit hier, kurzweiliges Verweilen. Schönes, Spannung, Freude, Spass und auch Tiefgang. Schön seid ihr hier!
Eben Leben.

Und nun muss ich euch dringend erzählen ...

... dies hätte ich nicht gedacht.
Nie im Leben!
Dass ich mal den bösen Buben beim "Hosenlupf" zuschaue und davon begeistert bin.

Dabei war ich ja früher selber ein "böses Mädchen". Zumindest in der Art der Light-Variante.
Keine 8 Jahre alt war ich, Rädelsführerin einer Bande. Hatte ein Dutzend Jungs hinter mich gerottet - und Mädchen die aussahen wie Jungs. Jede/n davon habe ich als meinen Bruder ausgegeben - Einer gefährlicher als der Andere. Ich habe gerauft, trug immer schon Jeans, kurze Haare, aufgeschürfte Knie und ein Lachen.
Am liebsten spielte ich Indianer-Häuptlingsöse oder Robinia Hood, mein Besenstielpferd war in meinem Fühlen wilder als jeder freilebende Leit-Hengst.
Im Wald und in der Prärie unterwegs für Alle, die schwächer waren. Oder ein bisschen anders. Menschen wie Tiere.
Würde ich noch heute so machen .... bzw., mache ich! Meine Bande nennt sich heute Freunde und ist auf Zuruf zum Kampf für das Gute bereit.

Bloss ... Angst vor Spinnen hatte ich schon damals.
Aber - wozu hat man Brüder? :-)

Doch zurück zu den bösen Buben. Die SchweizerInnen unter meiner Leserschaft werden jetzt wissend lächeln. Die Gazetten schweizweit sind voll davon! Ich rede vom Schwingen. Schwingen ist so typisch schweizerisch wie Käsefondue, Toblerone und Matterhorn. Der Schweizer Nationalsport - nebst Hornussen und Steinstossen. Ihr wisst - wir sind ein bisschen eigen.
Schwingen geht so: 2 starke Mannbilder schauen böse drein, ziehen sich kurze Hosen aus Jute über, stolzieren mit durchgedrücktem Kreuz in den weich gepolsterten Sägemehlring, packen sich an besagten Hosen und tun alles, den Gegner mittels einer der Schwünge - die da heissen "Brienzer", "Wyberhaage", "Churz", "Lätz", "Hüfter" und noch andere zungenverknüpfende Ausdrücke - auf den Rücken zu legen. Wer mit 3/4 der Schulterpartie im Sägemehl liegt, hat verloren. Der Gewinner reicht ihm die Hand, zieht ihn hoch und wischt ihm das Sägemehl von Rücken.
Irgendwie ... sehr urchig das Ganze. Bodenständig vom Gröbsten. Und wenn ich jeweils zuschaue, wie viel Sägemehl so ein Schwinger pro Gang zu mampfen kriegt - ob er will oder nicht - habe ich keinen Appetit mehr!

Warum ich aufs Schwingen komme? Am Sonntag wurde das eidgenössische Schwing- und Älplerfest in Frauenfeld ausgetragen. In einer Arena, in welcher fast 50'000 Zuschauer Platz haben, gekommen waren aber um die 250'000 Menschen! Für die Verhältnisse unseres kleinen Landes sozusagen exorbitant.
15km Kabel wurden verlegt, das Budget betrug 20 Millionen Franken und die Liveübetragung von 18 Stunden Schwingen erreichte die kleinste Ecke im Lande.
Die Schweiz schaut aufmerksam hin, wenn Mannen von der Grösse um 1.90m und grösser, einem Lebendgewicht von um die 150kg, einander in die Hände fallen. Aber hoppla!
Und erst der Preis für den König - so heisst der gestandene Mann, der im Schlussgang die Hände in die Höhe reckt, von einer stürmischen Menge bejubelt und bestaunt wird: Der Preis ist heiss - er heisst diesmal Arnold, ist 1,60 Meter gross, wiegt 1100 Kilogramm und mit seinen drei Jahren ist der Siegermuni bereits sechsfacher Vater.
Für EU- und andere Bürger ausserhalb der Schweiz: Muni = Stier.

Irgendwie bin ich gar nicht traurig, dass mein Schätzu-Katerli mit seinen 1.73m und um die 80kg gar nie in so einen Sägemehlring wird steigen dürfen - geschweige denn, König werden! Wo bitte sollte ich den Siegermuni verstauen? Vielleicht auf dem Balkon zwischen Basilikum und Schnittlauch? Im Reduit, zwischen den Konserven? Könnte Probleme geben ...

Nun sollte ich wahrscheinlich noch irgendwie die Brücke zum Anfangssatz schlagen. Kurz gesagt - ich hab bloss kurz mal "reinschauen" wollen, in das Tun der starken Mannen. Und blieb hängen! Am Sägemehlring, bei Arnold, der Spannung und diesem Riesenfest. Sowas von gemütlich, sowas von friedlich! Und das bei so viel Testosteron ... erstaunlich.

Erzählt habe ich nun viel - vielleicht sollte ich jetzt noch Bilder sprechen lassen:

Der Hosenlupf

So sieht ein gewonnener Gang aus

Dem Verlierer trotzdem Respekt zollen - und ihm das Sägemehl vom Rücken wischen

Der neue König der Schweiz:
Wenger Kilian (recht) und Arnold, der Preis-Muni :-)

Für mehr Bilder:
http://swissimages.orphea.com/index.pgi?Language=ge&UserName=SWIM&PassWord=GUEST&query=ESAF2010%20

Schätzu-Katerli meint, er wolle da unbedingt mal dabei sein. Jaja, mein Deutscher! :-)
Bis gestern habe ich ihn ausgelacht.
Jetzt suche ich dringend 2 Tickets fürs nächste Jahr (was ziemlich aussichtslos ist, man wartet 2 - 3 Jahre auf ein Ticket!) ... fragt mich bitte nicht warum.
Ist so, weil ist so.

ES JUCKT MICH EINFACH!

Montag, 23. August 2010

SONNTAG, SPINNE UND SPAGHETTI

Ein herzliches WILLKOMMEN für Mischa. Darüber freue ich mich sehr ... Mischa ist mein älterer Sohn und ich darf nun sogar seinen richtigen Namen nennen :-). Übrigens: HAPPY BIRTHDAY!!
Hab Spass in meinem Geschichtenhimmel. Für einige der Storys bist Du ja sogar der Verantwortliche!
Schön Dich hier zu haben.

Nun zu dem gestrigen Tag ...

... was für ein Sonntag!
Erst mal war es einfach wunderschön, mal wieder neben meinem Schätzu zu erwachen. Wenn irgend jemand meint, ich hätte auch nur irgendwie annähernd gut geschlafen ... Pustekuchen! Ich habe zugeschaut, wie er schläft. Ich habe seinem Atem gehorcht und es genossen, wenn ich ihm ganz sachte die Handinnenfläche streichelte und er leise seufzte.
Er sieht so schön aus, wenn seine Locken völlig zerwühlt sind von der Nacht.
24 Stunden lang kleines Glück ganz gross.
Schön war es.

Ein Mann im Hause ist eine wirklich gute Sache. Meiner sowieso. Ich brauche den! Wirklich!
Nicht nur, weil er einem am Sonntag Morgen den Kaffee ans Bett bringt - auch wenn alleine dies schon 100 Punkte aufs Konto des Kandidaten einzahlt.
Aber schaut selber:

Eine riesige Riesenspinne! Höchst gefährlich. Frisst mit Vorliebe blonde Frauen.
Da muss ein Mann her, HILFE!
Schätzu hat mich gerade noch im letzten Augenblick gerettet.
Zum Glück.
Ich bin sicher - er würde sich jedem Dinosaurier in den Weg stellen, bloss um mich zu retten.
Einzig vor Stechmücken ... vor Stechmücken hat er Angst.
Aber dafür hat er ja mich!

Der ältere Sohn, Mischa, hat am 23.08.2010 Geburtstag, wird 23 Jahre alt. Und wünschte sich einen Familienabend mit den berühmten Spaghettis vom Schätzu.
Schätzu ist nämlich nicht nur mein Lockenkopf-Engel, nicht nur der beste Kaffeemacher, der mutigste Spinnenjäger - nein - er ist ein begnadeter Koch und kein Kochtopf vor ihm sicher.
Welch Glück!
Der Weg zum perfekten Sugo aber, der ist tränenreich.
Zwiebeln schneiden ist angesagt!

Es brennt!

Mooooment ...

Aber er ist tapfer. Schnibbelt weiter.
Karotten, Stangensellerie, Petersilie und mehr.

Und wenn alles im Topf ist - 4 Stunden köcheln lassen

Mhhhhhhhhh!!!! Lecker!

Dazu frisch geriebenen Parmesan, herrlich!

Finden die Jungs auch!

Der Sonntag war rundum wunderbar.
In jeder Hinsicht.
Gut, dass mein Schätzu-Katerli für ein paar Stunden nach Hause durfte.
Ich brauche den Kerl - weil ich ihn liebe!

WAS HIERMIT KLAR BEWIESEN WÄRE!

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