Freitag, 27. Juli 2012

WUNDER, ENGEL UND KONSORTEN ... GOOD JOB!

Ihr Lieben

Wie oft in den letzten 2 Jahren habe ich mir vorgestellt, dass es "ZOOOIINNNGGGG" macht - und wir hätten wieder ein ganz stinknormales Leben. Gewisse Dinge eine Selbstverständlichkeit: Arbeit, gebraucht werden, Wertschätzung, Lob, Bestätigung, Hoffnung, Zukunft für den Kater.
Dass mein Leben so gut gelingt - dies war nicht immer nur ein Glück. Es hat dem Kater oftmals vor Augen geführt, was ihm vermeintlich nicht gelingen wollte.

Klar, ich und Du und Du und Du auch - ganz viele Menschen haben dem Kater immer wieder versucht, all das und mehr zu vermitteln. Und wir haben das auch ganz gut gemacht. Aber ganz tief in ihm halt doch immer dieser sich selbst eingeredete Makel des "zu wenig Wert seins", des "ich mach eh immer alles falsch", "ich genüge nicht, bin nicht gut genug".
Gewohnte und leider auf ihre Art "bewährte" Muster aus seinem alten Leben.

Ohne euch, ohne gute Freunde,ohne meine Garage, ohne die VILLA KUNTERBUNT, ohne Rhodos, ohne meine neue Ausbildung - wir hätten es nicht gepackt.

Die letzten Wochen waren Hölle.
Das wünsche ich meinem ärgsten Feind nicht. So viel Kraft hat das gekostet, so viele Gedanken. Es wurde von Tag zu Tag schwieriger. Und als dann letzte Woche die letzten Chancen einfach so im Nirwana zerborsten - da hatte selbst ich Mühe an das Wunder zu glauben.
Wenn nach 2 Jahren und bei letztendlich weit über 1'000 Bewerbungen immer nur ein NEIN kommt - wenn überhaupt - man zuletzt in einer Gärtnerei noch richtig gehend ausgelacht wird ("...waaaas - SIE in Ihrem Alter wollen noch ne Lehre machen ... FORGET IT!"), dann muss man sich gezwungenermassen damit befassen "was wäre wenn ...".
Damit wollte ich mich nie im Leben beschäftigen, mit dem worst case szenario. Dafür bin ich nicht der Mensch. Meine Ausbildung hat mir viel geholfen, mich selber aufzufangen und immer wieder Blickpunkt zu wechseln - was mir neue Möglichkeiten auf Hoffnung gab. Aber dem Kater das klar zu machen, wurde mit jeder Absage schwieriger.
Darum mein öffentlicher Aufruf an Wunder, Engel und Konsorten die letzte Woche. Wir hatten nur noch ein paar Tage ... das Wunder musste sich beeilen und sofort aus den Sommerferien zur Notwunderung antreten!

VERGANGENHEIT!

Seit diesem Tag, seit diesem Aufruf ging es täglich besser. Jeden Tag passierte eine Kleinigkeit, eine grössere Kleinigkeit oder sogar eine Grossigkeit. Die sind echt alle aus den Ferien gekommen - die Wunder, die Engel und Konsorten.
Letzten Donnerstag der von mir schier erzwungene Anruf an die Firma in Thun. Der Kater wollte nicht mehr - der Kater konnte nicht mehr. Mir zu liebe hat er es doch getan. "Noch diesen Anruf, dann ist fertig. Ich habe keine Kraft mehr, es ist mir unmöglich noch einmal enttäuscht zu werden. Ich bin am Ende".
Der Mann am anderen Ende der Leitung, der erklärte, diese Lehrstelle sei schon vergeben - leider. Man hätte vergessen es aus der Lehrstellenbörse zu löschen. Trotzdem die Einladung zum Gespräch. Das aufkeimende Interesse. Das Angebot der Schnupperlehre. Das täglich wachsende Selbstvertrauen beim Kater - supergute Rückmeldungen.
Und dann der Anruf gestern, 17.29 stand auf meinem Compi.
KATER: "Huhuuu Schöne - bald Feierabend?"
ICH: "Ja, bin müde. War ein strenger Tag. Wie war es bei Dir?"
KATER: "Oooch - ganz gut. Habe wieder eine sehr gute Bewertung erhalten. Das macht so Spass!"
ICH: "Ich bin so stolz auf Dich! Bravo! Hoffen wir das Beste!"
KATER: "Ich geh jetzt noch einkaufen. Soll ich Brot mitbringen?"
ICH: "Ja bitte. Und vielleicht eine Melone. Danke!"
KATER: "Dann also bis gleich"
ICH: "Ja, ich freu mich auf Dich - tschüsssss!"
KATER: "Moment noch - ich wollte Dir noch was sagen. Ach Mensch ... was war das schon wieder ... vorhin hatte ich es noch im Kopf. Ah ja, jetzt erinnere ich mich, was ich sagen wollte: Ich habe eben den Lehrvertrag unterschrieben!"

Ich brachte kein Wort raus.
Geht ja nicht - heulen UND sprechen.
Genau diesen Moment hatte ich so lange in meinen Hoffnungen. Genau dieser Augenblick - wenn es ZOOIIIINGGGG macht und 99% der wirklichen Probleme sind in einer Sekunde nicht mehr existent.

Meine Garagenmenschen freuten sich mit mir - was war das in der Grädel-Bude für ein Freudengeschrei! Es hallt mir noch jetzt in den Ohren. Und ich, ich stand da. Mir war schlecht. Und ich hatte Durchfall. Ohrensausen. Herzrasen.
Ich glaube, der Kollaps war in diesem Moment nicht wirklich weit.

Wie ich nach Hause gekommen bin, weiss ich nicht.
Eigentlich wollten wir essen gehen, feiern. Doch vor lauter Herrjeeee kriegten wir keinen Bissen runter. So feierten wir beim Dönerstand und einer Flasche Rivella.

Jetzt erkenne ich den Sinn. In jedem Tag der letzten 2 Jahre. Der Krankheit, der Verzweiflung, all den Absagen, den Millionen Tränen und der Angst der letzten Tage. Es musste alles so kommen. Genau so. Die Rahmenbedingungen sind passgenau auf den Kater zugeschnitten. In dieser Firma wird er alt.
Doch davon werd ich noch berichten.

Jetzt ist der Kater stark. Stärker als je zuvor! Jetzt ist er Beispiel für so viele andere Menschen. Er hat es geschafft - und andere Menschen werde es auch schaffen.
Manchmal muss man eben halt ein klein bisschen naiv an Wunder glauben.
Der Kater tut es seit gestern.

Geschlafen haben wir nicht.
Eine der schlaflosesten Nächte überhaupt. Alles in uns pulsierte. So aufgewühlt-glücklich. Wir sind noch immer im Schwebezustand und ich muss ganz schön aufpassen, dass ich heute nicht unters Auto komme, vom Balkon falle, mich ohnmächtig freue.
Kater ist arbeiten gegangen. Sein letzter Schnuppertag. Nächste Woche beginnt die Lehre.

UNSER NEUES LEBEN HAT GESTERN ABEND UM 17.29H BEGONNEN!

Donnerstag, 26. Juli 2012

DAS WUNDER!!!!

Nur ganz kurz - es zerbröselt mich grad eben vor lauter Glückseligkeit, Freude, Erleichterung.
Die ganze Anspannung von 2 langen, harten Jahren fällt ab.
Morgen dazu mehr - für heute aber die wichtigste Schlagzeile des Tages:

DER KATER HAT DIE LEHRSTELLE!!!!!

Mittwoch, 25. Juli 2012

ZWISCHENBERICHT UND VORFREUDE

Es läuft.
Es läuft gut!

Seit meinem dringenden Appell letzte Woche an Wunder, Engel und Konsorten,  können wir uns weiss Gott nicht darüber beklagen, dass sich nix getan hat. Es gab seither keinen Tag, an dem nicht irgend ein kleines, mittlel-grosses oder sogar grosses Wunder geschah.
Seit vielen vielen Tagen kann ich diese Woche wieder mal so richtig von Herzen sagen: Ich bin im Augenblick sehr glücklich.

Der Kater fühlt sich in seiner Schnupperlehre überaus wohl und wertgeschätzt, scheint sich passgenau in den Beruf des Elektroinstallateurs einzuleben. Das meint er und das meinen die, welche ihn nun Tag für Tag beurteilen müssen. Montag bekam er die Note "sehr gut". Gestern gab ein "hervorragend".
Ich könnte diesem Mann und seinem Wesen momentan stundenlang zuschauen, ihn  geniessen. Er ist entspannt (selbst mit argem Muskelkater), er lächelt, er ist zuversichtlich, er ist stolz, er ist grundzufrieden.
Ob es Freitag das ganz ganz ganz grosse Wunder gibt? Das, auf welches wir seit 2 Jahren so dringend warten? Wie das wohl wäre, wenn sich 90% aller Probleme, Sorgen, Bedenken mit den Worten "ja, Sie haben den Job" in einer einzigen Sekunde in Luft auflösen würden?
Was würde das bedeuten?

Das würde bedeuten, dass nichts umsonst war.
Dass es Wunder, Engel und Konsorten wirklich und wahrhaftig gibt.
Dass es nie nie zu spät ist - für was auch immer.
Dass sich kämpfen lohnt.
Und ... für mich ganz wichtig ... alles hätte seinen Sinn gehabt.
Die Krankheit, die lange Durststrecke, all die Absagen.
Weil es DIESE Arbeitsstelle ist, welche ihm mitsamt ALLEM was sich daraus ergeben könnte, DIE Chance eröffnet, die er braucht.
Mit Perspektiven und mehr.

Wie gerne lehne ich mich momentan in diese Gedanken zurück, lasse mich in sie fallen, vergrabe den Kopf in dieser erdachten Zukunft, geniesse den Moment und bin mir ... wieder mal ... ganz sicher: ALLES WIRD GUT.

Erinnert ihr euch noch an meine Versteigerungsaktio für Kröti?
Stellt euch vor - am Freitag kommt unser Besuch, der damals das Wochenende bei uns in der VILLA KUNTERBUNT ersteigert hat. Wir freuen uns sehr auf Fabienne! Wäre es nicht ein wunderbares Zusammentreffen, dass genau an diesem Tag unsere gute Nachricht käme und ein Wochenende voller Freude, Feier und Lachen uns Dreien geschenkt würde?
Als würde sich ein Kreis schliessen.
Kröti hatte damals unser aller Hilfe dringend nötig. So wie wir heute ... wenn auch auf eine andere Art. Warum sollte es nicht so sein, dass Wunder, Engel und Konsorten sich genau DIESEN Tag für Ihren ganz ganz ganz grossen Auftritt aufgespart haben?
Ich fände das toll!!
Liebe Fabienne, sei unser Bote mit der Lizenz für diesen ganz grossen Auftritt.
Du hast damals Kröti Glück gebracht ... ich würde wetten, Du hast es auch für uns im Gepäck!

Das musste ich kurz mal gesagt haben, euch auf dem Laufenden halten.
Mit eurer Anteilnahme helft ihr uns nämlich richtig doll viel.
Ihr glaubt an uns.
Es tut gut.

DANKE!

Montag, 23. Juli 2012

AN WUNDER, ENGEL UND KONSORTEN

Vielleicht erinnert sich der Eine oder die Andere an meinen letzten Post.
Meine offenen Worte, meine Bitten und und Wünsche an die Adresse von Wundern, Engeln und Konsorten.
Dies war letzten Mittwoch.
Es ging mir nicht so gut.

Am Donnerstag ist dann das Folgende passiert:
Zum gefühlt hunderttausendmillionsten Male durchforstete ich das Internet nach einer Möglichkeit, einer Lehrstelle, einer Stelle, einer Idee ... irgendwas!!! Und wie es der Zufall wollte: ich fand was.
5 Minuten entfernt von der VILLA KUNTERBUNT. Kein Schreiner zwar, aber eine Elektroinstallationsfirma.
Und da ich gelernt hab: "was nicht funktioniert, das ändere", änderte ich den Schreinerlehrling kurzerhand in einen Elektrofachmannlehrling um. Beziehungsweise - ich fragte den Kater, ob er sich den vorstellen könnte ...

... er konnte. Und rief an.
Es war an diesem Tag der 81st Anruf, seine Stimme war schon ganz kratzig. Wie er sich gefühlt haben muss, kann ich nur erahnen. Und als der Herr am anderen Ende der Leitung dann auch noch vermeldete, dass die Lehrstelle leider schon besetzt sei - da muss es ihn auch in Herz und Seele empfindlich gekratzt haben, nicht nur im Hals. Wie schon so oft, die letzte Zeit.
Aber der nette Herr wollte mehr wissen. Warum denn jetzt noch eine Lehrstelle - in einer Woche beginnen die Lehren?! Warum denn in diesem Alter so ein Berufswechsel um 180°? Warum ... warum ... warum ...?
Und als alle Fragen beantwortet waren, befand der nette Herr: Ein interessanter Mann, dieser Mister Kater! "Hätten Sie gleichen morgen Zeit für ein Bewerbungsgespräch?". Klar hatte er!
Und am Freitag nach dem Gespräch die nächste Frage: "Hätten Sie nächste Woche Zeit und Lust für eine Schnupperlehre?". Klar hatte er!

Das Drumherum schon fast zu schön - die Sätze kreisen seither in des Katers Kopf und meinem auch:
"Wir könnten noch eine Lehrstelle einrichten"
"Lohn? Sie bekämen auch ohne Förderung von uns einen änständigen Lohn mit dem ein Erwachsener gut leben kann (der genannte Betrag würde schier absolute Sorgenfreiheit in finanzieller Hinsicht bedeuten)"
"Wenn die Schnupperlehre passt, dann machen wir das. Sie haben so ein tolles Basiskönnen mit all Ihren Sprachen und Vorkenntnissen, Erfahrungen - das suchen wir!" -
"Nach der Lehre könnten wir dann auch zusammen weiter machen ... wir expandieren und suchen Leute wie Sie".

Seit heute Morgen nun ist mein Elektro-Kater im Einsatz. Das kurze Telefongespräch am Mittag zeugte von Begeisterung. Und es scheint zu funktionieren.
Der Kater wird nun an 5 Tagen 5 verschiedene Tätigkeitsfelder kennenlernen. Und jeden Abend beurteilt werden. Gesamturteil am Freitag.
Daumen rauf oder Daumen runter.

Ich wollte mich nie nie mehr ganz doll auf was freuen. Wollte so sehr nicht mehr hoffen. Geht nicht. Ich freu mich ganz doll und ich hoffe noch doller!

Natürlich - wir sind (an-)gespannt. Voller Hoffnung ... wieder mal. Wir Beide.
Aber jetzt wo Wunder, Engel und Konsorten extra aus den Ferien zurück gekommen sind und sich wahrlich angestrengt haben, will ich meinen ... sie haben es verdient uns zu zeigen, dass wir es gemeinsam schaffen.
Die Wunder, die Engel, alle Konsorten, der Kater und ich.

JA,DAS GLAUBE ICH WIRKLICH!

Mittwoch, 18. Juli 2012

ES IST SO STILL HIER ...

Ihr Lieben

So oder so ähnlich lauten die besorgten Mails, die SMS, die Telefonate. "Es ist so still auf Deinem Blog ...?".
Ja, es ist still. Viel zu still eigentlich.
In mir und um mich ist es gar nicht still. Und momentan brauche ich alle Kraft, jedes Fitzelchen Energie, um die Unstille um mich und in mir zu bewältigen.
Ich will euch erzählen ... es ist so:
Das Wunder der (Lehr-)Stelle ist (noch) nicht eingetreten. Das Niederschlagende daran ist, dass es nicht an Kompetenzen und Können scheiterte, sondern ganz banal an formellen Dingen. Weil Drechsler kein "förderungswürdiger Beruf" ist.
Ist der Gang aufs Sozialamt förderungswürdiger?

Manchmal verstehe ich die Welt nicht.
Und Menschen, welche solche Entscheide treffen. Derartige Direktiven "kreieren". Zu viel Zeit? Zu wenig Herz? Zu lange auf dem falschen Sessel? Zu klein im Denken? Zu gross um die kleinen Dinge zu würdigen? Zu beschränkt im Handeln? Zu eng im Denken? Zu uninteressiert Lösungen gegenüber?
Oder ist es einfach nur fehlende Toleranz, fehlende Empathie, fehlendes Wissen, fehlende Sensibilität?

Dies alles nicht zu verstehen ist mein gutes Recht.
Darüber empört, traurig, entsetzt, fassungslos, wütend, verständnislos zu sein - mein gutes Recht.
Deswegen auch mal völlig hilflos zu sein, ratlos zu sein, Angst vor der Zukunft zu haben, zu heulen und zu toben und das ganze System zu verfluchen - mein gutes Recht.

Haben Schutzengel eigentlich auch Sommerferien ...?
Falls ja, dann wäre ich sehr sehr dankbar, kämt ihr zurück!
Bitte.

Weil so viele Fragen im Raume stehen und diese die Sicht auf das Blau des Himmels und das Hell der Sonne nehmen, brauche ich Augenblick ganz ganz ganz viel Zeit, es täglich in meiner und des Katers Vorstellung zu malen.
Anstatt zu schreiben, muss ich malen. Versteht ihr?
Das Blau des Himmels und das Hell der Sonne malen in unsere Gedanken, unser Fühlen, unser Hoffen - unser Sein. Das kostet Energie. Und viele Worte. Man geht gedanklich durch Täler und Schluchten, obschon uns so langsam der Gipfel zustehen würde.
Finden wir. Nach all der Arbeit.

Ich hab vorhin meine Rechte aufgezählt.
Mein allergrösstes Recht ist nach wie vor die Hoffnung auf ein Wunder. Das geb ich nicht her, um keinen Preis der Welt. Man mag mich naiv nennen - man mag sagen, dass ich Realitäten nicht erkennen kann, dass ich in einer rosa Plüschwelt lebe.
Aber meine Gedanken sind die Macher meiner Welt. Und meine Welt hat ein Happy End!
Ja Leute, so ist das.
Niemand wird mir je den Gedanken rauben können, dass alles gut wird. Nicht, solange das Leben die Möglichkeit hat, mir Recht zu geben.

Liebes Wunder, wir brauchen Dich bis am 30. Juli 2012. Wir haben Dich nötig.
Die Türen sind offen.
Ich weiss dass es Dich gibt.
Also, komm schon ...

ICH GLAUBE AN DICH!

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