Montag, 31. Oktober 2011

ANNABELLE - THE HAPPY END!

(Für Noch-Nicht-Eingeweihte: Bitte die Geschichte VOR dieser Geschichte lesen)

Was soll ich sagen ...?
Ich sing's einfach mal:

"Sie gehört zu mir, wie mein Name an der Tür ... lalalalalalalal!!!!!!!!*

Liebe Annabelle, herzlich WILLLKOMMEN in unserer Familie!

*FREUDENSCHREI!*

ICH LIEBE ANNABELLE!

Seit gestern bin ich auf der Suche nach einer schönen, speziellen, nicht antiken und auch nicht retro Lampe. Ein farbig Ding zum Aufstellen, nicht 0815, ein Hingucker.
So ne Lampe muss zu einem passen - wie ein Klodeckel. Erfahrene Sternenhimmel-GeschichtenleserInnen wissen jetzt ganz genau, von was die Rede ist. Und werden mich verstehen. Oder auch nicht.

Erst gestern habe ich gemerkt, dass ich Lampen bisher echt stiefmütterlich behandelt habe. Bloss am Rande und bloss Mittel zum Zwecke. Das geht gar nicht - habe ich gestern beschlossen. Sie sollen mindestens so viel an Aufmerksamkeit kriegen wie ein Klodeckel. Mindestens.

Und derart geläutert begab ich mich auf die Suche nach DER Lampe. Eine, welche zu mir passt. Wer meine Geschichte von gestern gelesen hat, der weiss, dass DAS gar kein so einfaches Unterfangen ist.
Lampen mit gehäkelten, gewebten, ge-wasauchimmer-popeligen Lampenschirmen - da lauf ich schreiend davon. Dann die mit Holz und Pipapo ... irgendwie fühle ich mich in deren Anwesenheit staubig. Altbacken. Dafür habe ich zu wenig Grosskinder, da ich noch keines habe.
Dann die ganz hip-coolen mit viel Metall und Glas - die sehen nicht nur cool aus, die haben für mich auch eine kalte Austrahlung. So nix Heimeliges.
Und bei den topmodernen, den ganz stylischen - das ist nur was für bis 48-jährige, da falle ich zu sehr ab. Stelle ich mich daneben, wird mich jeder Fotograf leicht genervt zur Seite winken.

Nach vielen vielen Klicks und ca. 2 Stunden später fand ich das Objekt meiner Begierde. Mein zweites ICH in Lampenform. Sie ist ein bisschen so wie ich - alles andere als stromlinienförmig. Schön bunt. Bauchig. Bissi schnörkelig. Verspielt. Nicht auf Taille geschnitten.
Ich habe sie angestrahlt - sie strahlte zurück. Na ja, Lampen tun das meistens. Aber sie hat mich dazu auch noch irgendwie angelächelt. Es war spürbar.
Ich möchte das jetzt nicht weiter erörtern. Ist so, weil ist so.
Einen Namen hat sie auch bereits, sie heisst: Annabelle. Keine Ahnung wieso, sie schaut mir einfach danach aus. Sagt selber - ist das nicht eine typische Annabelle in ihrer warmen Ausstrahlung?


Annabelle hat einen Haken ... also sie hat mehrere Haken - aber der wesentliche Haken ist: Annabelle gehört momentan noch jemandem. Sagte mir gestern mein Freund RICARDO. Und diese Lady ... also die Annabelle ... ist umschwärmt. Nebst mir sind da noch 2 andere Anwärter ihrer Gunst. Aber sie ist trotzdem keine Tussi - das wage ich behaupten. Sie steht genau so fest mit allen Vieren auf dem Boden wie ich mit meinen Zweien.

Heute kurz nach Mittag wird es sich weisen, wem von uns sie zugetan ist. Tja, es wird leider eine Frage des Geldes sein. Und ich habe ihr klar meine Limite gesetzt.
Aber trotzdem - ich hätte Annabelle so gerne!
Ich könnte ihr ein zu Hause bieten wo sie geliebt wird, gebraucht wird, geschätzt wird.
ICH WILL ANNABELLE! Unbedingt.
Jetzt, wo ich endlich eine Lampe gefunden habe, die so ganz ICH ist.

Drückt mir bitte die Daumen!

3 ... 2 ... 1 ... VIELLEICHT MEINS?

Sonntag, 30. Oktober 2011

ANTIK

Bevor ich dem Worte ANTIK auf den Grund gehe, freue ich mich sehr, WILDGOOSEMAN hier im Geschichtenhimmel begrüssen zu dürfen. Hab Spass an den kleinen und grossen Geschichten meines manchmal chaotischen Lebens. Schön bist Du da!

Eine Stehlampe, eine einfache, schöne, stilvolle Stehlampe.
Künftig haben wir nämlich momentan noch mehr Räume denn Lampen - deshalb stöbere ich wieder mal in meinem Freund RICARDO.
Werde aber heute nicht so richtig fündig.

Was ich aber werde - und das ist gar nicht so übel - ist: unterhalten. RICARDO ist teilweise Unterhaltung pur. RICARDO ersetzt mir momentan jegliche Art von Komödie.
Das geht nämlich so:

Da ist dann also so ein ober-wahnsinns-schäiges 40jähriges Silikonteil (gab es damals schon Silikon?) in violett (ich liebe diese Farbe - an und für sich!), die Beschreibung redet von "kann als ROSE gesehen werden". RETRO. Kann aber aus meiner Sicht aus auch problemlos als "Kamel mit 3 Höckern" gesehen werden. Problemlos! Wahlweise auch als "Buddha bei den Weight Watchers".
Ich für meinen Teil habe beschlossen, es als Müll anzusehen und mich über die geforderten Fr. 2.-- köstlich zu amüsieren.

Dann die "Tiffany-Lampe" - "fast geschenkt". Vergiss es! Selbst wenn die mir geschenkt würde, ich würde nach dem Prinzip verfahren: Fenster auf, Lampe raus, Fenster zu.
Erinnert mich sehr an das edle *RÄUSPER* Stück, welche ich mal mit meinen Kindern zum 60sten Geburtstag einer ungeliebten Tante gebastelt habe. So eine Self-Made-Tiffany-Lampe für heitere Bastelstunden. Das mit dem Patinieren (ich weiss noch heute nicht, was das ist - aber wir haben es probiert) ist dann irgendwie böse in die Hose gegangen.
So im Rückblick gesehen war das einzig Erheiternde wohl seitens des Bastelladen, welche diesen Ladenhüter damals endlich an uns los wurde.
Dass die Tante kurz darauf verstorben ist ... ich habe die schrägen Blicke der Verwandtschaft damals wohl bemerkt. Nein, ich stelle vehement in Abrede, dass ich Tantchen bewusst schaden wollte.
Vielleicht ist es besser, ich recherchiere bei RICARDO nicht weiter über die Herkunft besagten "Schmuckstückes, das ganz ganz günstig - schier gratis" abgegeben wird.
Ich mag meinen Cousin nicht antreffen.

Und - Leute! - was alles so als ANTIK durchgeht. Erstaunlich! Echt erstaunlich. Diese gewobene Lampenschirm-Scheusslichkeit in übelkeitserregendem grün-gelb-braun (erinnert stark an vereiterte Nasen-Nebenhöhlenentzündung) ist nicht schrecklich, nicht  unansehnlich, nicht einfach nur schlimm - nö, ist ANTIK.

Aus diesem Blickwinkel gesehen, hätte ich von den weggeworfenen 1,4 Tonnen Keller-Altlasten locker-flockig 1,3 Tonnen davon noch bei RICARDO verramschen können. So gesehen.
So gesehen werde ich nicht 50zig. Nein, ich bin dann so ne Art NEO-ANTIK. Mit 60zig gelte ich dann wahrscheinlich als ANTIK und mit 70zig als SEHR ANTIK.
Es geht aufwärts!
Wenn das derart IN ist, benutze ich ab sofort keinesfalls mehr das WAKE-UP-WONDER gleich nach dem Aufstehen, um meiner müde wirkenden Haut den benötigten Frischekick zu geben ...  um anschliessend mit dem MAKE-UP-WONDER fortzufahren, welches mich mindestens 4 Nuancen jünger, fitter und um Welten begehrenswerter scheinen lässt. Oder so.

Stellt euch mal vor - anstatt dass ich in fast 2 Wochen dem Club des alten Schachteln angehöre - strebe ich den Status des ANTIK SEIN'S an. Wahlweise RETRO. Ich höre gerade das anerkennende Raunen der Bloggerwelt. Danke.

Und weil das so ist ...
... bestelle ich mir nämlich ultimo diese angesagte ANTIK-PATINA aus dem Internet. Das ist Pigmentlasur auf alkoholischer Basis zur Erzielung verschiedener Alterungseffekte. Na ja, für mich dann bitte besser auf non-alkoholischer Basis, weil ansonsten der Alkohol UND der gewollte! Alterungseffekt in meinem besonderen Falle (1 Schluck Wein und ich wage ALLES!) einen eher ungewollten Effekt  erzielen würde. Könnte. Eventuell. Es ist nicht auszuschliessen.

Irgendwie fühle ich mich besser. So locker. So patiniert.

Ich habe heute also auf sehr amüsante Weise gelernt: ANTIK oder RETRO ist keine Frage des Alters und des Zustandes - ANTIK oder RETRO ist reine ...

... AUSLEGUNGSSACHE!

Samstag, 29. Oktober 2011

ERINNERUNGEN

Nachdem ich wahrlich - und scheints dringend nötig - den gestrigen Nachmittag durchgeschlafen habe und kurz nach 21.00h mitten in einem wahnsinnig spannenden Film erneut dem Sandmann zum Opfer fiel, fühle ich mich heute wieder besser.

Kurzinfo: Anti-Grippisch, Vitamin B12 und D-mässig geflutet bin ich in aufsteigender Form. Und wegen der Hand ... tja ... ich weiss, hätte da längst mal die Pfote dem Handchirurgen zeigen sollen. Aber sogar meine liebe Ärztin musste auf Nachfrage zugeben, dass der meine Hand genau untersuchen wird, den Sehnenriss und die Bänderrisse feststellen und mir Schonung der Hand verordnen wird. Genau, was der Doc auf Rhodos mir gesagt hatte.
Da Schonung der Hand inmitten eines Umzuges nicht nur fast nicht machbar - nein - völligst illusorisch ist, habe ich das sein lassen und es mir für im Dezember in meine Agenda gepinnt.
Machen kann man nix momentan, operiert wird das auch nicht mehr heutzutage. Solange ich werkle wird es mit den Schmerzen nicht besser, aber auch nicht schlechter - es bleibt halt zur Zeit wie es ist. Es tut weh, ja - und ich kann momentan keinem Menschen die Hand reichen, weil das AUA macht. Aber sonst ist es erlebbar. Mir bleibt nichts anderes, als eben auf die Zähne zu beissen.
Es ist machbar.
Keine Angst ihr Lieben!

Und weil ich heute wieder etwas mehr als nur PIIIIEP sagen kann, habe ich mich im Schongang wieder ans Kisten packen gemacht. Langsam. Aber stetig. Da kam mir doch vorhin eine dieser Kisten noch vom letzten Umzug in die Finger - und ich musste laut rauslachen. Seht warum:


Das war mein geliebter Florian. Damals, mit 15 Jahren ... ER mitten in der Pubertät, sein grosses Vorbild - sein Vater - ein paar Wochen vorher abgehauen und untergetaucht, dann noch der Umzug und zu guter Letzt ICH, die ihn nötigte, sein Zimmer zu räumen, alles in Kisten zu packen und anzuschreiben was drin ist.
Meine Kinder haben damals eine ganz schlimme Zeit durchgemacht, von Jetzt auf Gleich war alles anders, ihre heile Welt kaputt. Meine auch.
Und so habe ich jetzt ca. 20 Kisten auf denen gross und knallrot FUCK steht.
Ich denke an die schlimme Zeit damals zurück ... und kann heute trotzdem darüber lächeln.
Florian übrigens auch. :-)

Tja - und dann fand ich eben noch ein altes Fotoalbum. Mit Fränzeli-Fotos.


Ich war (bin) ein fröhliches Kind, das schon mit ein paar Monaten zu Pfeifen angefangen hat - noch vor Reden! Das will mir heute einfach KEINER glauben. :-)


So blond wie ich heute bin - so blond war ich schon mal!

Kindergarten, 1. Klasse - und in der dritten Klasse habe ich mir meine Haare als einziges Mädchen der ganzen Schule kurz schneiden lassen. Und so ist das seither geblieben!

Ja, in all der Packerei habe ich viele Back-Flash's.
So ein Umzug ist nicht nur physisch sehr anstrengend und anspruchsvoll, psychisch ebenso.
Spannend, wenn das ganze Leben in irgendeiner Form noch einmal mit tausend Erinnerungen an einem vorbei zieht.
Ich nehme mir die Zeit der Gedanken - das tut gut.
Diese meine Gedanken mit euch teilen zu dürfen, das ist grad eben eine wunderbare Sache. Danke.

Und nun ...

... NUN PACK ICH WEITER

Freitag, 28. Oktober 2011

PIIIIIIIIIIIEP

Piiiiiep.
Das ist mein heutiger Beitrag zur Bloggerwelt. Das und nicht mehr.
Alles andere würde mich exorbitant überfordern.

Mitte der Woche wurde ich ja zwecks Diagnose meiner Werte wieder mal um gefühlte X Liter Blut leichter.
Heute durfte ich zur Besprechung bei meiner Hofärztin antraben.
Na ja ... die Bauchspeicheldrüse speichelt im Rahmen des Erträglich. Dafür wurde neu entdeckt, dass ich eine starke Unterfunktion der Schilddrüse habe. Und kein Vitamin D. Und kein Vitamin B12.
Die Schilddrüsenunterfunktion liegt in der Familie und kann anscheinend relativ einfach behoben werden, die Vitamin-Mankos allerdings stellen die Ärzte vor Rätsel.
Vitamin D ist das sogenannte Sonnenvitamin - und gerade jetzt, so kurz nach den Ferien - müssten meine Depots mehr als angefüllt sein. 3 Wochen Sonne satt und auch ansonsten bin ich kein Kind der Dunkelheit.
Dann Vitamin B12 - lebensnotwendig und zuständig unter anderem für die Zellerneuerung von Nerven sowie für die Bildung der roten Blutkörperchen. Trotz andauernder Spritzenkur fehlt mir dieses Vitamin ganz ganz sehr. Der Wert ist unter jeder Toleranz. Und keiner weiss warum!

Also - deshalb bekam ich heute Morgen eine grosse Vitamin D in den Arm, eine Ampulle Vitamin D oral eingeflüsst ... und als Dessert noch die Grippeimpfung.
Dazu ein Rezept für das neue Medikament - sowie die Verordnung, dass ich gleich nach dem Arztbesuch ins nächste Kaffee müsse, eine Kaffee mit viel Milch trinken und dazu ein Croissant essen solle. Besser sogar 2! Ausnahmsweiser! Weil nämlich meine geschluckte Dosis Vitamin D fettlöslicher Natur ist und erst dann richtig vom Körper aufgenommen werden kann, gönnt man sich an diesem Tage Gutes.

Ich bin ein Mensch der (manchmal) macht, was man ihm sagt - und folgte der Weisung meiner Ärztin. Ab ins nächste Kaffee! Und dem Rat Folge leisten, Gipfeli essen und latte schlürfen.
Ich hab alles gegeben!
Was hab ich mich gequält!
Aber was man tun muss, muss man eben nun mal tun.
Oder?

Ok - seit 2 Stunden fühle ich mich nun irgendwie sehr "WÄHHHH", mit einem Hauch von "BÄHHHH" und noch ein bisschen "WÜRRRRGG". Und heiss ist mir, sehr sehr heiss. Der Arm ist so schwer als wäre er einbetoniert.
Ich will auf den Arm genommen werden!

Übrigens ... meine in den Ferien demolierte Hand muss zum Handchirurgen. Da ist was gar nicht gut.
Die Ärztin hatte übrigens wahnsinnig Respekt vor meiner taffen Leistung, erst jetzt damit zu kommen. Nachdem man mir damals im Krankhaus je geraten hatte, gleich nach der Rückkehr Kontakt zur Ärztin aufzunehmen und meine Pfote durchchecken zu lassen.
Sie hat fast geschrieben vor Freude ob meinem Durchhaltewillen. Sie war sehr beeindruckt. Oder ähnlich.
Oder so.

Deshalb - ihr versteht - sag ich jetzt nur noch leise PIIIIEP und verziehe mich ins Bett.
Mir ist irgendwie sehr vitaminig in den schlaffen Knien.
Sehr schilddrüsig im heissen Kopf.
Sehr handschmerzig im müden Ich.

ICH MELD MICH DANN MAL AB

Donnerstag, 27. Oktober 2011

WARNUNG

Heute mal wieder ein ernsteres Thema - und eine Warnung in eigener Sache.
Viele von euch wissen ... und meine neuen LeserInnen wissen es spätestens jetzt ... ich setze mich ein im Bereiche ONLINESUCHT.
Ich persönlich benutze im Gespräch weniger oft das Wort SUCHT - mehr das Wort ABHÄNGIGKEIT. Ich finde, es sagt mehr aus, ist (be)greifbarer.

Als erste Selbsthilfegruppe in der Schweiz für Angehörige von Onlinesüchtigen biete ich eine Anlaufstelle, ein offenes Ohr, Informationen und Hintergrundwissen, vermittle Stellen mit entsprechendem Wissen. Ich setze mich dafür ein, dass die Krankheit ONLINESUCHT in der Schweiz als solche er- und anerkannt wird, wahr genommen wird. Den Menschen hinter dieser Krankheit - welche sich jahrzehntelang verstecken lässt - ein Gesicht zu geben. Den Abhängigen wie auch den Menschen in ihrem Umfeld ... den Eltern, dem/der Partner/in, den Kindern, den Freunden.
Damit man als Angehörige/r nicht in eine ausweglose Co-Abhängigkeit rutscht.

Viele viele Tausende von Süchtigen und noch mehr Angehörige von Onlinesüchtigen fristen zur Zeit hier ein Schattendasein. In jeder Hinsicht.
Therapeuten / Ärzte / Klinik wissen heute noch viel zu wenig darüber, spezialisierte Therapieangebote / Selbsthilfegruppen sucht man momentan vergeblich.
Dabei rollt eine Riesenwelle auf uns zu! Ich verwette alles was ich habe, dass in wenigen Jahren Onlinesucht DIE Sucht Nr. 1  noch VOR Alkohol wird. Und was das bedeutet ... ich bitte Dich nur um einen kurzen Augenblick des Überdenkens meiner These.

Mir ist wichtig, dass alle relevanten Stellen (wie die genannten Therapeuten, Ärzte und Kliniken) die Onlinesüchtigen - aber auch ganz dringend die Angehörigen von Onlinsesüchtigen ernst nehmen, mit einbeziehen in ihre Arbeit. Dass in den Schulen diese Thematik nicht totgeschwiegen wird. Die kommende Generation muss lernen, wie man mit den neuen Medien umgeht - das kann man nicht einfach.
Die Onlinesucht ist Ausgangspunkt für Depressionen, weitere Süchte, Vereinsamung, macht Familien kaputt ...
Dagegen werde ich kämpfen und nicht aufhören, bis kein Mensch mehr die Augenbrauen fragend in die Höhe zieht, spricht man das Thema ONLINESUCHT an.


Vor 2 Wochen gab man mir die Gelegenheit, in vielen Zeitungen der Schweiz mein Anliegen zu erörtern. Ein langer Bericht - zu welchem ich interviewt wurde - klärte auf. Erstaunlich, dieses Raunen aus unserer doch so gut informierten Gesellschaft ... "ach ja, sowas gibt es? Sind Sie sicher?"
Und wie ich sicher bin! Ich kann aus eigener Erfahrung sprechen.

Deshalb freue ich mich sehr, als ich heute gross publiziert fand, dass das MUSEUM FÜR KOMMUNIKATION in Bern ab 04. November 2011 bis am 15.07.2012 eine Info-Ausstellung unter folgendem Titel lanciert:

"WARNUNG! KOMMUNIZIEREN GEFÄHRDET!"

Warnung: Kommunizieren gefährdet.
Risiken und Nebenwirkungen:
Allzu viel ist ungesund...
4. November 2011 bis 15. Juli 2012
Stapelweise Werbung im Briefkasten, hunderte von E-Mails täglich, Handyterror im Zug und im Bus, pausenloses Gezwitscher in sozialen Netzwerken, abertausende von Websites im World Wide Web. Kein Wunder, macht sich Überforderung breit, fühlen wir uns ausgelaugt, gestresst, genervt. Wie gross ist die Angst, etwas zu verpassen? Wie stark belastet es uns, immer erreichbar sein zu müssen? Wann verwandelt sich das grenzenlose Kommunikationsangebot in eine Flut, die nicht mehr zu bewältigen ist?

Kommunikation ist grundsätzlich etwas Positives. Sie ist lebenswichtig, so wie Essen und Trinken. Nur – wenn wir zu viel oder zu einseitig essen, leidet unsere Gesundheit. Genau dasselbe gilt beim Kommunizieren: allzu viel ist ungesund. Ausgewogene Kommunikation hingegen fördert das Wohlbefinden – und macht Spass.
Doch wie kommuniziert man ausgewogen? Wie können wir ein sinnvolles, zielorientiertes Kommunikationsverhalten entwickeln, das unseren individuellen Bedürfnissen entspricht? Wie sollen wir uns verhalten, damit unsere Kommunikation für andere nicht zur unnötigen Belastung wird?

SUCHT UND ABHÄNGIGKEIT
Infos und Beratung zum Thema SUCHT UND NEUE MEDIEN der Stiftung Berner Gesundheit (Stiftung für Gesundheitsförderung und Suchtfragen).
INFOS, LITERATUR UND KONTAKTE zum Thema Online-Sucht der Stiftung Sucht Info Schweiz.
SELBST-TEST zum Internet-Verhalten der Stellen für Suchtprävention des Kantons Zürich (Verfasser: Franz Eidenbenz, Fachpsychologe für Psychotherapie FSP).

Somit hätte ich heute mein Anliegen wieder einmal publik gemacht. Es ist wichtig.
Wer mehr zum Thema wissen möchte - ihr wisst ja, wo man mich findet.
Ich möchte diese Ausstellung jedem Menschen empfehlen und ans Herz legen.
Damit niemand vergisst ... Onlinesucht kann alles kaputt machen. Alles.

ICH DANKE FÜR'S LESEN!

Mittwoch, 26. Oktober 2011

BE-WÖLKT

Nicht dass ich euch heute vergessen hätte! Never! Wie könnte ich!
Aber ich war anderweitig derartig ausgelastet, dass die Schreiberei bis eben jetzt warten musste. Die Buchstaben scharrten bereits in den Startlöchern und meine Finger waren ganz tipp-hibbelig.

Heute hatte ich mir extra frei genommen, damit sich die Schränke leeren und die Kisten füllen. Habe mir zwar vom Universum gewünscht, dass sich dies über Nacht von alleine erledigen werde ... aber, werte Frau Bärbel Mohr ... das war in meinen Falle ein Rohrkrepierer. Und wahrscheinlich irrt mein Wunsch nun alleine, zitternd und total verängstigt in Universum rum, plärrt leise vor sich hin und wird wahrscheinlich von einem verglühenden Meteoriten ins Nirwana verfrachtet.
Aber - falls jemand meinem Wunsche wider Erwarten begegnen sollte - macht ihm Feuer unterm Arsch Popo und dann teilt ihm bitte sehr energisch mit, er solle endlich hinne machen!

Doch bevor ich heute die erste Kiste beglückte, musste ich noch zur netten Doktor-Frau und mir literweise Blut abzapfen lassen. Was im dritten Anlauf auch gelang. Ach ja ... die Lehrtochter muss ja auch erste Erfahrungen machen und ich, ich steh ja bekanntlich auf Farbe - welche meine Armbeuge jetzt äusserst eindrücklich zu bieten hat.
Ich war total tapfer und hab fast nicht gejammert.
Nur ein klein bisschen.
Für das helle Grün um die Nase kann ich nix. Das kam von ganz alleine.
Das helle Grün harmoniert übrigens prima mit den neuen Klodeckeln - so nebenbei erwähnt.

Tja - und dann, dann habe ich Kleider gepackt. Gepackt. Gepackt. 25 Kisten Fränzi Kleider. Und es hat immer noch! Was sich da alles fand! Dabei sind doch meine Kleiderschränke - wie alle weiblichen Kleiderschränke - stets so gut wie leer.
Warum sich der Kater jetzt mit einem Lachflash am Boden rollt ... weiss ich auch nicht.

Und dann waren da noch die CLOUDS. Fragt mich jetzt bloss nicht was das genau ist. Ich weiss einfach, dass ich es jetzt hab. Während ich nämlich fleissig am Packen war, habe ich mein I-Phone geöpdeitet. Auf die neuste Version, die mit den Clouds. Cloud heisst zu deutsch WOLKE. Und alle paar Minuten krieg ich nun Wolken mit Buchstaben und Meldungen drin auf mein Handy. Mein Schwesterchen Malerin findet es ganz total wahnsinnig cool, dass ihre Meldungen von Facebook nun direkt mittels Messenger auf mein Handy kommen.
A) habe ich keine Ahnung, wieso sie das weiss, Aber klug war sie ja schon immer!
B) weiss ich nicht, wieso das plötzlich so ist. Was auch nicht weiter erstaunt.
C) bin ich mit der neusten Technik wieder mal völlig überfordert. Kennt man ja bereits von mir.
Ich bin noch nicht hinter das Geheimnis besagter Clouds gekommen - sobald ich mehr weiss, werde ich mich melden.

Ich habe heut wieder mal alles gegeben - was von Herrn Kater bei seinem Heimkommen auch sofort bemerkt wurde. War es die gebückte Haltung? Das Senfpflaster im Kreuz? Die Schmerzenlaute beim Aufstehen?
Keine Ahnung. Aber er war so lieb sofort in die Küche zu stehen und mir meine / seine / unsere geliebten Frikadellen zu basteln und zu servieren.
Sehr mal - dieser GUTE-LAUNE-TELLER lachte mir entgegen:


Und siehe da:


PLÖTZLICH WAR ES WOLKENLOS SCHÖN!

Dienstag, 25. Oktober 2011

ICH WÜNSCHE MIR EIN GROOOOSSES SCHWERT!

Ja, so einen richtigen Zweihänder - ein schweres Ding, das richtig surrt beim Schwingen.
Ein Schwert so scharf wie eine Rasierklinge.
Und dann stelle man mir diesen Herrn Dr. X.Y. (Name der Redaktion bekannt)  vor.
Lasse uns anschliessend alleine.
Für einen Moment.
Bitte.
Bittebittebitte!

Nein  ich hege keine moralwidrigen Gedanken. Keinerlei doppeldeutige Absichten.
Die meinen sind ganz eindeutig.
Völlig! Total!
Rache!
Ich weiss gar noch nicht so recht, ob ich in schluchzendes Weinen oder brüllendes Gelächter ausbrechen soll - bin mir diesbezüglich noch nicht im Klaren.
Aber mir ist eindeutig nach Aktionismus zu Mute. Zweihändigem!

Es ist so - da wird frau einmal im Leben 50zig (in etwa 3 Wochen ist es soweit). Und bereits flattern "Geschenke" ins Haus. Was für welche!

Mir wurde druckwarm kredenzt:
- 1 Heft "SPRECHSTUNDE" von  DOKTOR XY. Mit folgendem THEMEN-Inhalt:
- Eisenmangel - Leiden im Alter
- Haarausfall ab 50zig
- Osteoporose und ich
- 1 Gratismuster VAGISAN FeuchtCreme
- 1 Spezialausgabe: Wechseljahre, Hormonschwankungen oder Stress?
- Eine Abhandlung über Krampfadern
- Ein Spielchen "Wer sich bewegt gewinnt!" - mit Tipps, wie frau sich rechtzeitig für einen geeigneten Gelenkersatz  entscheidet ...!
- Adressen der Orthopädiefachgeschäfte in Wohnnähe.
- Gutschein für eine Probepackung Pampers für Grosse. Und vollumfassliche Gratis-Beratung bezüglich Blasenschwäche.

Undundundundund ...
Jessesgottt!
Zu viel für meine alte, zarte, bröckelnde, siechende Oldie-Seele!
Von wegen BEST AGER'S! Dass ich nicht lache ... tue ich aber nicht, sonst piesle ich mir noch in die Hose, weil ich ja das Gratismuster Pampers noch nicht angefordert haben.
Dumm gelaufen!

Her damit!

Dann war da noch dieser 2-seitige Beitrag über Gewalt im Alter.
Mir ist jetzt auch völlig klar ...

... WARUM!!

Montag, 24. Oktober 2011

THE KLODECKEL-STORY

Der/die eine oder andere LeserIn wird sich an meine schier an Verzweiflung grenzende Geschichte hinsichtlich der Suche nach schönen, dekorativen, edlen, nicht alltäglichen, grünen Klodeckeln erinnern. Laut gesicherten Zeugenaussagen soll "grüner Klodeckel" über Tage hinweg schweizweit (... es gibt Stimmen die sprechen von weltweit) das meistgegoogelte Wort gewesen sein.

Jedenfalls wurde ich fündig. In Deutschland. Das Objekt meiner Begierde - Klodeckel der Oberburnersorte - wurden via Internet bestellt und mittels Kreditkarte im Voraus beglichen. Die Dankesmail kam auch postwendend, am nächsten Tag die Versand-Bestätigungs-Mail.
Alles bestens - und wir freuten uns schon auf gepflegte Sitzungen.

1 Woche verging ... 2 Wochen vergingen ... täglich rannte ich gespannt zum Briefkasten, die Abholeinladung erwartend. Damit ich meine Klodeckel (ja, es sind 2 an der Zahl - wir haben auch 2 Klos, oben und unten) endlich in die Arme schliessen und in unsere Familie aufnehmen könne. Doch ... Pustekuchen!
Die Tage zogen ins Land, aber keine grünen Klodeckel.
Mir tat das Herzilein weh.
Klodeckel - wo seid ihr bloss? Haben die euch irgendwo liegen lassen? In einer dunklen, staubigen, muffigen Ecke? Hält man euch an der Grenze fest? Dabei ist die EU-Freizügigkeit ja längst in Kraft und gerade Deutsche sind bei uns als Arbeitskräfte beliebt. Sie sind zuverlässig und belastbar.
Warum also seid ihr nicht längst da?

Samstag dann die Mail, dass man sich über eine Bewertung der Ware sehr freuen würde. Schliesslich sei das 1A-Qualität und entsprechend der Spassfaktor. Also ... hopp ... bewerten!
Ja bitte - was denn? Wir sitzen nämlich immer noch auf dem kalten, blossen, füdliblutten Email! Nix mit gepflegten "grünen" Stunden.
Na ja ... das ist vielleicht etwas übertrieben. Wir weilen ja noch in der "alten" Wohnung. Und da sind die Klodeckel rot. Aber im ideologisch übertragenen Sinne sind unsere Klos Deckel-Waisen.
Das ist bitter. Und so traurig. Und macht einen kalten Po.

Was blieb mir da anderes übrig, als nach den verlustig gegangenen Klodeckeln zu fahnden? Das war aber gar nicht so lustig wie es tönt. Erkläre Du mal einem eher desinteressierten Zöllner grün-dekorative Klo-Deckel-Nöte!
Habe dann in der deutschen Firma angerufen und gesagt, dass ich Klodeckel bewerten solle, aber nicht könne. Und die Hintergründe.
Meine Stimme hat leise gezittert dabei - als ich fragte "wo könnten sie sein, unsere schönen Klodeckel?". Ich erklärte der Dame, dass dieser Umstand mir Magengrimmen bereite - was unter Umständen zu Verstopfung ... schlimmer noch ... Durchfall führen könnte. Und so ganz ohne Klodeckel solch Vorhaben zur Unbequemlichkeit verurteilt sei. Frau Klodeckelfirma musste ob meinen bildlich-wörtlichen Ausführungen in Richtung Verbal-Diarrhö glucksend lachen und versprach die Fahndung danach einzuleiten.

Der Weg unserer Klodeckel war klar nachzuvollziehen bis ins Lager - da verlor sich aber jegliche Spur. Aber siehe da - 20 Minuten späzter wiesen Indizien am Zoll darauf hin, dass sich unsere beiden Grünen zumindest einmal hatten im Zollager blicken lassen, ihnen jedoch aufgrund fehlender Papiere die Einreise in die schöne Schweiz verweigert wurde.
Klodeckel-Asylantrag abgelehnt! In erster Instanz! Dabei können die armen Klodeckel nicht mal schweizerdeutsch - hatten keine Chance. So ohne Dolmetscher. Herrjeeee.
Und das alles trotz Schengenakommen und bilateralen Verträgen! Ein Skandal!

Fräulein Klodeckelfirma fand in der darauffolgende Stunde raus, dass die Papiere an den Zoll nachgeschickt worden seien, dort aber postwendend retourniert wurden. Und noch während mir die Tränen in den Augen standen und ich die grünen Klodeckel im Nebel des inneren Augen verschwinden sah, läutete es an der Türe.
DHL.
Mit einem grossen Paket.
Ein Wunder!
Die Klodeckel!!!!

Ich befürchte, sie sind illegal eingewandert.
Was solls!

Ich drückte sie, ich herzte sie. Die Klodeckel.
Der Umzug ...

... KANN BEGINNEN!

Sonntag, 23. Oktober 2011

LEIDER MÜSSEN WIR IHNEN MITTEILEN ...

"... dass wir einem Mitbewerber den Vorzug gegeben haben."

Solche Briefe - Absagen auf Bewerbungen - kriegen wir, bzw. der Kater, momentan oft.
Ich persönliche kenne das Gefühl nicht, ich habe noch nie eine Stellenabsage bekommen, jeden Job den ich wollte, kriegte ich auch.
Heute weiss ich, dass ich grosses Glück hatte / habe.

Die letzten Wochen habe ich erfahren, wie sich dieses flaue Kribbeln im Bauch anfühlt, wenn man den Briefkasten öffnet und ... wieder ... dieses bestimmte, grosse Kuvert drin findet. Da atme ich jeweils tief ein, beisse auf die Zähne. Und in der nächsten Sekunde beginnt der Kampf um Arbeit neu. Nach vorne schauen.
Immer wieder neu, immer wieder neu motiviert.
Wenn es schon für mich belastend ist - wie mag das erst für ihn sein?

Ich selber muss auch öfter mal solche Briefe schreiben. Ganz besonders viele sind es immer, wenn wir einen Lehrling suchen. Durchschnittlich 100 junge Menschen bewerben sich, ca. 20 ermöglichen wir eine Schnupperlehre, 1ne oder 1nen nehmen wir dann.
Ich tue mich sehr schwer, die Absagen zu formulieren, gehe tagelang schwanger damit, feile an meinem Brief rum. Der ja letztendlich aussagen muss "leider nein", der aber nie Hoffnungen nehmen darf, weh tun darf.
Die letzten Jahre ist mir das glücklicherweise ganz gut gelungen - und nicht selten kriege ich Mails oder Anrufe von Eltern oder Jugendlichen, welche sich dafür bedanken. Für das Gefühl, die Hoffnung, die Motivation, das Daumen drücken, welche ich stets versuche zwischen die Zeilen zu legen.
Ich bin in meinen Absagen immer sehr ehrlich - und jeder einzelne Brief ist persönlich, individuell. Ich erkläre darin nämlich auch das WARUM. Ist eine Bewerbung mit Schreibfehlern gespickt, dann sage ich das. Liebevoll und einfühlsam, aber er/sie muss es wissen. Und vor allem: Ich biete Hilfe an.
Nicht selten werden diese Angebote angenommen, das finde ich gut.
Und wenn es einfach nicht passt, dann tröste ich, spreche Mut zu und probiere zu vermitteln, dass das NUR eine Absage ist - und die nächste Chance schon wartet.

Für meine Abschlussarbeit an einer höheren kaufmännischen Schule habe ich mal einen Preis gewonnen, die beste Bewerbung wurde prämiert. Es war meine Bewerbung. Im meine ein gutes Gespür für solche Arbeiten zu haben - und helfe wirklich gerne, keine 0815 Bewerbung zu basteln. Und Bewerbungsgespräche zu üben. In der Wahl der richtigen Kleider zum Bewerbungsgespräch zu beraten. Auf wichtige TO-DO's hinzuweisen, ebenso wie auf wichtige NO-GO's.
Manchmal sind es grosse Kleinigkeiten, welche das Zünglein an der Waage spielen.

Na ja - so viel zu meinem Umgang mit Bewerbungen / Absagen. Ich persönlich empfinde grosse Verantwortung im Schreiben einer Absage. Umso mehr lese ich natürlich mit grosser Aufmerksamkeit all die Briefe, welche ins Hause Sternenzauber flattern.
Tun sie es denn überhaupt. Schlimm finde ich, wenn gar keine Reaktion kommt und man selbst die Bewerbungsmappe nicht mehr zurück kriegt. Nicht schön sind auch diese Standardbriefe, in denen manchmal sogar eine falsche Anrede steht - da merkt man, dass man als MENSCH gar nicht wahr genommen wurde. "Nur" ein gesichtsloser Bewerber.

Erfreulich die anteilnehmenden Absagebriefe, welche wirklich ein Gefühl des Bedauerns fühlen lassen. Das finde ich jeweils bemerkenswert und habe auch schon ab und an reagiert, mich bedankt dafür. Und hinterlegt, wie wichtig dass das ist.
Ganz besonders gut gefiel mir der Brief von OTTO'S - wenn man von "gefallen" bezüglich einer Stellenabsage reden will. OTTO's ist ein Laden, in dem man Lebensmittel / Kleider / Möbel - einfach alles kriegt. Kennt man gut in der Schweiz. Der Gründer, Otto Ineichen, ist als soziale Persönlichkeit bekannt.
Sein Werdegang findet sich sogar in einem Wikipedia-Eintrag.

Die Bewerbung war höflich, freundlich, gefühlvoll und mit guten Worten abgefasst. Dem Absageschreiben lag dann sogar ein Einkaufsgutschein im Betrage von Fr. 10.00 bei. Das macht zwar aus einer Absage keine Zusage - tut aber trotzdem gut. Das gibt ein paar Trost-Schoggis! Immerhin.
Hinterlässt eine Art von Anteilnahme und man fühlt sich nicht ganz als nur ein Name, als Irgendjemand. Sondern als Mensch, dem man etwas Unerfreuliches mitteilen musste. Leider.
Ich finde diese Geste sehr menschlich.


Der Kater hat schon so viele Bewerbungen geschrieben, hat so viele Absagen kassiert.
Versüsst wurde das noch nie.
Deshalb finde ich es ...


... BEMERKENSWERT!

Samstag, 22. Oktober 2011

GESCHAFFT!

Wir sind um genau 1'396kg Plunder leichter.
Nicht nur im Keller, das ist in der Seele spürbar.
Und ich - ich habe 2 kg weniger auf den Rippen. Macht also 1'398kg.
SUPIII!

Ich bin so müde und mein Muskelkater maunzt munter vor sich hin. Aber ich bin soooo gut drauf!
Entschuldigt, wenn ich heute nicht viel schreibe - ich muss jetzt nämlich erst mal unter die Dusche und dann leg ich mich für ne Stunde aufs Öhrchen.
Platt. Platt. Platt.

Ich lasse Bilder sprechen ... (bitte nicht weitersagen!!)

So sah das Kellerdesaster vorgestern aus. Keller rechte Seite / Stand 20.10.2011
Altlasten von mindestens 15 Jahren - noch vieles vom Ex.
All die Kindersachen.
Der Käfig vom Streifenhörnchen.
Kleider die man eventuell irgendwann mal wieder ...
... ach, ihr kennt das!

Kellerdesaster linker Seite / Stand 20.10.2011

Und das Schockerbild noch von Vorne ...

Nach meiner ersten Räumungsaktion vom Donnerstag, stapelten sich die Weg-Werf-Dinge dann im Kellergang. Ca. 15x solch Ladungen wurde gestern und heute zur Kehrichtdeponie gefahren. Doppel-Uff!


WEG!


WEG!

WEG!



Und jetzt - TATATAAAAAA ... schaut her!
Keller, Stand 22.10.2011, 12.45h
*VORLAUTERSTOLZPLATZ!*


Das ist der ganze, noch verbleibende Rest! Und 1/3 davon gehört eh dem Jungvolk und wird morgen abgeholt. Was für ein gutes Gefühl - es eeendlich geschafft zu haben!
Drüben im Haus haben wir 2 Keller - so verteilt sich jetzt alles schön ordentlich. Keller 1 wird eben ein richtiger Keller mit diesen Dingen auf dem Bild - und Keller 2 kann zum Vorratsraum umgestaltet werden - mit vielen Regalen an den Wänden und endlich Platz für all das, was sich sonst in der Küche / im Reduit stapeln müsste. 
Ich mag Ordnung!




Wie gesagt, ich leg jetzt mal ne Stunde die Füsse hoch - und dann wird weiter gemacht. Heute will ich noch die Sommerkleider schon mal in Kisten packen. T-Shirt-Wetter ist ja leider nun vorbei. Und heute in einem Monat wohnen wir bereits in der VILLA KUNTERBUNT.
Wir haben keine Zeit zu verlieren - trotz Muskelkater!

Also ...

... AUF GEHT'S!

Freitag, 21. Oktober 2011

ES GEHT VORAN!

Könntet ihr mich sehen - den Rest von mir - ihr würdet mir tröstend über die staubigen Haare streicheln. Bestimmt, ganz bestimmt! Alles tut mir weh, hab gestern echt hart geschuftet, stundenlang.
War 2 x beim Arzt zwecks "muss genäht werden" - gleich am Anfang habe ich nämlich in ein Messer gegriffen, welches sich tapfer gegen meinen harten Griff wehrte ... und beim zweiten Mal war eine Glasscheibe irgendwie so blöd in einem Karton - AUTSCH! Nun sehe ich aus wie zusammengeflickt.
Ich spüre Muskeln von denen ich gar nicht wusste, dass ich da welche habe. Und meine Füsse sind irgendwie platt. So quadratisch, erinnern an RITTER SPORT.

Aber - und jetzt kommts:
Ich hab gestern richtig viel geschafft. Hat mich erst grosse Überwindung gekostet, nicht in jede Tasche, jeden Karton, jedes Behältnis noch "einen Blick zu werfen". Aber je mehr ich da rausgeräumt habe, umso einfacher ging es. Habe bestimmt bis jetzt 300kg weggeworfen und 3 kg behalten. Würde meinen - und das ganz stolz - 1/3 des Kellers ist Vergangenheit. Im Kellergang stapelt sich das zu entsorgende Material. Gleich geht los, Transporter holen. Und dann wird in die Kehrichtgrube verschoben, alles, alles, alles.
Und die restlichen 2/3 Keller kommen heute Nachmittag dran und morgen früh dran, dann sind wir zu Dritt und das wird flott voran gehen.
Könnte ich mich in Pose werfen, so à la Brust raus, Bauch rein - ich würde es glatt tun. Aber Leute ... mein Kreuz ...! Stellt euch einfach vor, ich täte es. Mehr liegt heute nicht drin.

Hätte nie gedacht, dass ich das schaffe. Ich bin nämlich "eine Sammlerin". Und hätte ich in all die Säcke und Kisten geschaut - ich würde immer noch bei ca. Kiste 4 verweilen und mich an den selbstgemachten Igeln aus gebranntem Ton erfreuen. Kindergartengeschenken. Zeichnungen 1 - 9 Klasse, in 2-facher Ausführung. Meine Schulhefte, die Schulbücher der Kidz. Sogar mein Hochzeitskleid flog in Bausch und Bogen auf den grossen Berg des zu Entsorgenden. Souvenirs aus 40 Jahren Toscana ... Sportgeräte jede Mengen ... alleine 3 Kisten mit schönen, wirklich schönen Plüschtierchen, alten Puppen (wahrscheinlich ein Vermögen wert!) aus meinen Kindertagen ... altes Geschirr ... Kleider von Bébé- bis Schwangerschaftsgrösse ... Schuhe dito ... wegwegweg.
Nicht reinschauen, nur schnell mal drauf schauen. Nicht drin wühlen - wegschmeissen.
Ich hab das Zeug echt mehr als 10 Jahre nie mehr gebraucht, angeschaut ... geschweige denn vermisst. Es war einfach schön zu wissen, dass es da ist. Das ich es holen könnte, wenn ich denn wollte. Bin ich aber ehrlich zu mir selber, hätte ich selbst das nicht gekonnt, weil alles so zugestellt ist.

Eure Kommentare und die Aussicht, mich "freier und leichter" zu fühlen, hat mich angespornt. Und es ist wirklich so! Alles was weg ist, entlastet. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Noch ein weiteres Drittel Keller weg - und ich muss Schuhe mit Bleisohlen anziehen um auf dem Boden zu bleiben. :-)

Wir trinken jetzt noch den Kaffee fertig und dann gehts wieder in die Niederungen runter. Weitermachen. Gestern hatte ich ein echt flaues Gefühl dabei und mir war so sehnsüchtig zu Mute. Heute gehe ich da ganz anders ran. Weil ich spüre, wie gut es tut wenn Platz frei wird.

Nicht den alten Dingen nachhängen, die mal waren - sich freuen über die, welche jetzt da sind. Und die, die noch kommen werden. Das wirklich Wichtige habe ich immer bei mir, im Herzen, in der Seele, in mir drin.
Wegschmeissen ist gar nicht so schlimm, irgendwie beginnt es Sinn zu machen ...

... DAS HABE ICH GESTERN GANZ DEUTLICH GESPÜRT

Donnerstag, 20. Oktober 2011

BEVOR ICH ...

... in etwa einer Stunde die Niederungen unseres Kellers zwecks Sprengung  Flurbereinigung aufsuche, komme ich mir hier in meinen Blog noch ein bisschen Mut anschreiben.
Wenn ihr wüsstest was mich da unten erwarten - Eine weiss es. Die liebe Doris, Eigentümerin der Villa Kunterbunt und Mitleidensgenossin ... "huhuuu Doris, ich wink mal rüber zu Dir!".

Wenn ich wenigstens so gross wäre, wie die angetürmten "Kostbarkeiten" im Keller ...! Alleine bis ich da irgendwie drin bin - also so mitten drin. Das wird Stunden dauern! Kürzlich kamen sogar die Ratten hoch und haben sich über Platzmangel beschwert!
Ich darf gar nicht an all die Spinnen denken, welche da unten in Saus und Braus hausen. Das wird der reinste Horrortrip!
Das richtig Trübe ist ja - in diesem Haus hier wohne ich seit weit mehr als 10 Jahren. Da war ich noch verheiratet mit Kandidat Nr. 1 und hiess ganz anders als heute. Heute heisse ich übrigens genau so, wie die ersten 21 Jahre meines Lebens. Das ist nämlich ein sooo schöner Name, den nimmt mir kein Mann mehr weg.  Kandidat Nr. 2, also Herr Kater, sah das auch ein und hat flugs meinen schönen Namen seinem eigenen Nachnamen hinten angehängt, hat also meinen Namen angenommen.
Er ist aber auch schön. Fast noch schöner als Sternenzauber. :-)

Hoppla, ich schweife ab. Also ... nach der Scheidung hab ich dann zwar Wohnung gewechselt, nicht aber Keller. Deshalb wurde der Keller auch nie nie, zum Mitschreiben: NIE! ausgeräumt. Ich hab also noch kistenweise Leichen aus uralten Zeiten da unten. Sicherlich 1000 Sachen von meinem Exmann, der eines Tages, einfach so, ohne Pies zu sagen, weg war. Und mit ihm das ganze Geld ... boahh, das war ne Geschichte! Mir wird heute wohl so eines an Geschichte hochkommen. Das wird ab und zu gehörig scheppern, wenn ich wieder etwas zwecks "autonomer Demontage" lustvoll gegen die Wand schmettere!

Aber was mach ich mit den ersten Schühchen von meinen Jungs? Den selbergemachten Stramplern? All den Rasseln und Spielsachen? All den Stofftierchen? Den Kindergartenbasteleien? Ich fürche ..., ja ... das fürchte ich wirklich. Oder? Irgendwann muss man doch ...? Oder muss man nicht?
Huch! Das wird ja was, bin noch nicht mal unten und kämpfe schon jetzt mit mir!
Dabei will ich heute ein ganz harter Hund sein. Ich muss.
Muss ich ...?

Ja, ich muss. Weil nämlich - wenn ich doch schon so eine Riesenarbeit zu erledigen haben, sollte ich mir doch auch Streicheleinheiten gönnen. Sagt die Frau Malerin und so viele andere auch. Da mit Auszeit nix ist momentan, habe ich zumindest Kompensations-Käufe getätigt. Was nix mit Frust zu tun hat.
Es ist ja einfach so, dass wir neu ein Musik- / Lesezimmer haben. Ein wunderbarer Luxus, den ich geniessen werde. Da ich in meinem Leben so was noch nie hatte, haben wir auch nicht die Möbel dazu. Was liegt da näher, als Möbel zu besorgen? Das ist ja nicht nur Arbeit, das macht sogar Spass!

Habe euch ja von meinem Freund RICARDO erzählt. Das ist mittlerweilen mein Weggefährte, besonders dann, wenn ich in den Seilen hänge und mich wie ein Schluck lauwarmes Wasser in der Kurve fühle. Dann geh ich zu RICARDO. Und stöbere in ihm.
Das Musik-/Lesezimmer ist unterdessen eingerichtet - für ganze 100 Schweizer Fränkli! Ich habe erstanden: 2 ganz tolle Bücherregale, 1 wunderschönes Sofa, 1 grandioses Bild, 1 passenden Teppich und ... und jetzt wird nicht gelacht ... einen Schaukelstuhl. So ein richtig, schön antikes Schätzeli. Sehr robust. Reklamiert nicht, wenn ich mich reinsetzte. Und schaukelt so schön beruhigend.
Also mit 50zig darf man schaukeln, oder?
Ich würde das ja jetzt nie rausposaunen, macht ja schon ein bisschen betagt im Schritt, der Besitz eines Schaukelstuhls, oder? Aber euch erzähle ich das unter dem Siegel der Verschwiegenheit, auf euch ist ja Verlass. Einfach nicht weitersagen!

Und eben - darum muss bis morgen Abend auch der Keller aufgeräumt sein, damit wir all die erstandenen Sachen reinräumen können. Morgen dürfen wir nämlich den Transporter aus meiner Garage brauchen - um den Müll wegzubringen und die RICARDO-Errungenschaften zu holen.
Ihr seht - es darf nicht bei der guten Idee ES zu tun bleiben, es muss getan werden.
Da kommen wir nicht dran vorbei.

Und darum werde ich mich jetzt für ein paar Stunden verabschieden.
Sollte ich morgen nicht schreiben hier, dann ist der Muskelkater übermächtig.
Seid in Gedanken bei mir und schickt nen Liter Energie in meine Richtung.
Danke im Voraus!

Tja ... ich bin dann mal ...

... UNTEN!

Mittwoch, 19. Oktober 2011

LIEBES FRÄULEIN ZITRONE ...

... wir werden keine Freundinnen.
Nie im Leben.

Aber ich möchte Ihnen trotzdem meine heutige Bloggeschichte widmen. Vielleicht lesen sie die ja. Aller Wahrscheinlichkeit nach nicht. Sogar ganz sicher nicht. Weil ... sonst müssten Sie ja eventuell ein wenig schmunzeln. Was so viel heisst wie; die Mundwinkel kaum merklich in Richtung Himmel zu verschieben. Mit einer leichter Erheiterung im Wesen. Aufwärts.
Das ist, ich muss es gestehen, in ihrem Fall doch ein bisschen viel verlangt. Geht gar nicht.
Sie entschuldigen die Gedanken der Eventualität meines Vorschlages.

Also, Fräulein Zitrone ... wie ihr Tag begann weiss ich nicht ganz genau. Um genau zu sein - ich weiss es gar nicht. Meiner begann soweit normal. Wie Morgende im Herbst eben so sind um 06.00 am Bahnhof. Noch dunkel, eher kühl. Aber gibt mir das gleichzeitig die Berechtigung einer schlechten Laune? Das wäre wahrlich zu einfach. Oder, Fräulein Zitrone?
Na ja, dass dann der Zug nach Bern knallvoll war und nur noch neben Ihnen Platz. War das Pech? Und wenn ja - für wen? Jedenfalls sah ich sofort ihren nonverbalen Protest gegen einen seitlichen Sitznachbar. Sie haben den Platz schön dekoriert mit Handtasche, Jacke, Zeitung. Gut verteilt und allen Anwesenden signalisierendend: "Ich will keinen hören, keinen sehen - und schon gar nicht neben jemanden neben mir sitzen haben. Punkt".

Solch Gebaren am frühen Morgen ruft in mir automatisch Widerstand hervor. Und ich wagte Sie sehr höflich - Sie anlächelnd zu fragen: "Ist der Platz neben Ihnen noch frei?". Ihr verkniffenes, frustriertes, böse dreinblickendes Stiefmütterchengesicht mit dem Mörderblick und dem gleichzeitig sehr widerstebenden, stummen Wegräumen von Tasche, Jacke und Zeitung sagte mir klar, wenn auch ohne Worte: "Nein!".
Natürlich ignorierte ich Ihre mir ins Gesicht springende Aggression. Im Gegenteil, ich bedankte mich mit freundlichen Worten und einen Zuckerlächeln: "Das ist lieb - herzlichen Dank!". Worauf mir ihr Mörderblick wiederum stumm antwortete: "Stirb! Aber leise!".

Ich starb aber nicht - heute ist nicht der Tag dafür. Hab zu viel zu tun. Sie entschuldigen.
Da sassen wir nun also - Sie, wertes Fräulein Zitrone und ich, abwartend, was uns in den 20 Minuten nach Bern noch so alles passiert. Wange an Wange, in schöner Eintracht. Also - um genau zu sein, A...backe an A...backe.
Sie sind nämlich auch so ein Rubensmodell wie ich. Wir waren uns ergo sehr nah. Darf ich Ihnen sagen, dass Sie sicherlich wesentlich besseren Anklang in Ihrer Umgebung finden würden, würden Sie z.B. regelmässig duschen? Sich schön kleiden würden. Sich etwas pflegen würden. Etwas Humor haben würden. Lächeln würden.
Und vor allem ... Menschen mögen würden.
Das Leben ... lieben würden.

Ihr Gesicht und Ihre Haltung machen den Eindruck, als hätten Sie süsse Mango erwartet und in saure Zitronen gebissen. Ja, so geht es uns Allen manchmal im Leben. Nix mit Ponyhof. Ich weiss, Fräulein Zitrone - und wie ich weiss! Aber das hilft alles nichts. Im Gegenteil, ergibt man sich der Griessgrämigkeit und der Resignation, verfällt in Lebensunlust und Frustration, dann geht es garantiert nicht aufwärts!
Das lassen Sie sich mal gesagt sein.

Sie, Fräulein Zitrone, sind bestimmmt 20 Jahre jünger als ich - aber Sie sind sozusagen bereits jenseits des Jordan. So im übertragenen Sinne gesehen. Wenn ich das mal so sagen darf.
Wenn ich dran denke, wie Sie sich heute Morgen schlafend gestellt haben, als die Billettkontrolle durch den Waggon kam. Und wie Sie dann die nette Dame angeblafft haben, von wegen "Störenfried".
Fräulein Zitrone, Sie sind nicht nett.
Und meine Arschbacke hat förmlich jubiliert, als sie nicht mehr neben der Ihren sitzen musste.

Liebes Fräulein Zitrone und derartig Anverwandte - wie wäre es mit etwas weniger Pittbull im Wesen ... dafür ...

(Bild von hood.de entliehen)


... ETWAS MEHR MENSCH IM SEIN?

Montag, 17. Oktober 2011

ES WAR EINMAL ...

... so beginnen viele Geschichten.

Heute habe ich euch eine ganz alte Geschichte zu erzählen.
Also - wobei - die Geschichte an und für sich ... die ist nicht alt, die ist sogar taufrisch. Sozusagen. Von gestern.
Aber das, worum sie sich handelt - die Geschichte - ist alt. Uralt. Ururururururalt sogar!
Schier prähistorischen Ursprungs.

Es trug sich zu, dass ich gestern schon mal die Küche ausräumte. In die hintersten Winkel der entlegendsten Schranknischen guckte. Und putzte.
Ich hab da so im Eck der Küche ein nie genutzes Schrankabteil. Es ist für mich zu hoch oben und selbst wenn - ist es nicht einsehbar, da um die Ecke gehen. Alles klar? Tja ... als ich damals aber einzog, war das wohl anders. Denn erstaunlicherweise fand ich gestern genau in diesem Schrankfach ein zugeschraubtes, verstaubtes Glas, gefüllt mit Teebeuteln.
Ich bin ehrlich versucht, diese Altlast meiner Vormieterin anzulasten. DIE muss das damals, vor Jahren, vergessen haben. Und ich, ich muss es beim Einzug übersehen haben.
Anders kann ich mir den Tathergang gar nicht vorstellen.

Von was die Rede ist? Ich wage es fast nicht zu gestehen - aber seht mal selber (man beachte die Verfalldaten ... :


Ich frage mich, ob ich diesen Fund nicht dem historischen Museaum in Bern melden sollte. 
Zum Glück kommt das naturhistorische Museum nicht in Frage - um eure Frage vorweg zu nehmen: Nein, mumifiziertes Getier wurde nicht gefunden. *GOTTSEIDANK!*

Donnerstag und Freitag wollen der Kater und ich übrigens den Keller räumen. Was heisst, dass etwa 3/4 von all dem Gehorteten und "KannManSicherIrgendwannWiederBrauchen" entsorgt werden. Werden müssen. Jetzt ist die Zeit um klar Schiff zu machen. Wenn nicht jetzt - wann dann?!
Allerdings habe ich ein bisschen Sorge, was mich da unten erwartet ... den einen, stets fröhlichen Mieter habe ich nämlich schon lange nicht mehr gesehen ...



Der Gedanke an ihn, macht mich irgendwie

... NERVÖS!

Sonntag, 16. Oktober 2011

ICH WAR REKOGNOSZIEREN!

Ich mag Samstage.
Den gestern auch, ja. Obschon - wie berichtet - mein Ableger ins eigene Nest umzog und es galt, von einem langen, prägenden Lebensabschnitt Abschied zu nehmen.

Was macht frau in so einem Moment am besten? Sie konzentriert sich auf den EIGENEN neuen Lebensabschnitt in Form der Villa Kunterbunt. Und wie tut das eine Frau wie ich am besten? In dem ich zu IKEA pilgere und einfach mal schaue.
Rekognoszieren nennt sich diese Tätigkeit beim Schweizer Militär. Nicht "bummeln", "shoppen" oder dergleichen, die nennen das REKOGNOSZIEREN. Ich habe bei Wikipedia nachgeschaut - und es heisst "erkunden" oder "auskundschaften".
Also Leute - das war ergo gestern kein Spassbummeln durch Wohnwelten, phaaaa! - das war harte Arbeit, richtig schuften. Rekognoszieren eben.

Während der Kater den Schoggi-Job hatte, meine kürzlich ersteigerte Frisierkommode in Basel abzuholen, setzte er mich mittig der Strecke bei diesem gelb/blauen Möbelhaus ab und überliess mich ganz alleine dem Schicksal. Da ich diesen Umstand erst mal verarbeiten und mich auf die kommende Aufgabe gedanklich vorbereiten musste, tat ich dies bei leckeren Fleischkügelchen mit Kartoffelbrei. *MMHHH!*.
Derart gestärkt traute ich mir dann die mir übertragene - zugegebenerweise schwere, verantwortungsvolle - Arbeit zu und begab mich stantepede zur Arbeit.
Ich rekognoszierte vor allem die Artikel in grün und violett. Photografierte alles mögliche um später dann meine optische Ausbeute dem Herr und Meister vor die Nase zu halten und mit ihm zusammen zu entscheiden.

Allerdings ... was gab es bei den toll-grünen Zahnputzgläsern zu entscheiden? Du brauchten wir ganz einfach, basta. Auch die froschgrünen Badeschlappen, die grünen Waschlappen, die grünen Gästehandtücher, die grünen Badetücher. Die grüne, langstielige, grosse, knallgrüne Massage-Rückenschrubberbürste schlich sich einfach so in meinen Wagen. Leuchtet ein - oder? Ebenso die Kerzen in in grün und violett. Desgleichen diese tollen, in violett eingefärbten Farne für in die hohe Vase.
Die kleine violette Vase war nicht teuer, also gestatte ich mir, sie auch gleich mitzunehmen. Von der grossen, violetten Kugellampe hatte ich ihm ja schon vorgeschwärmt ... also einpacken.
Dies alles nebst farblich assortierten Servietten, kleinen Dekosachen und dem grellgrünen Erste Hilfe-Kasten. Sehr stylisch. Den brauchen wir unbedingt, grade beim Umzug kann vieles passieren!
Ja, so bin ich eben - das Sicherheitsdispositiv immer im Auge behaltend.

Ende Einkauf rekognoszierte ich dann aber wirklich. Da lief mir doch in der Abteilung "Rest-Sonder-Posten" dieser violette, grosse, sensationelle Teppich über den Weg - also sinnbildlich gesprochen. So einen hatte ich noch gar nicht gesucht - nicht gewagt danach zu suchen. Farblich und preislich nicht gewagt.
A) gibt es den nicht, sucht man ihn
B) kann man ihn nicht zahlen, findet man ihn trotzdem
Tja, und da war er nun. Originalpreis Fr. 600.00. Restpostenpreis da Ausstellungsware (hing an der Wand und war staubig) noch Fr. 99.00!!! Jupiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiii!
Ich rief sofort Katerle an und orderte ihn auf der Rückfahrt von Basel ins Elchenhaus.
Den Teppich krallte ich mir schon mal. Vorsorglich. So bin ich eben.

Kater kam, ich holte ihm Kaffee und Kuchen, zeigte ihm dann meine Errungenschaften - vor allem den Teppich. Er war mit mir hell begeistert. Fand es toll, dass er so gar nicht hatte mit-rekognoszieren müssen und trotzdem das Gesuchte im Wagen lag. Er war sichtlich zufrieden mit meiner Ausbeute.
Ach, wie schon gesagt - so bin ich nun mal - ich helf doch gerne!! :-)


Glücklich und gar nicht so sehr im Geldbeutel erleichtert fuhren wir gemeinsam mit der Beute nach Hause.
Zu Hause wollte ich ihm dann noch alle Photos zeigen - und meine Ideen erläutern.
Komischweise fand sich unter den Photos kein Artikel, welchen ich nicht schon eingepackt hätte. Bzw. rekognosziert hätte. *HÜSTEL*
Aber schön sind sie trotzdem geworden, die Photos.

Florian befand uns als komisch. "Wer holt sich denn bitte VOR dem Umzug noch einen halben Hausstand in die Wohnung? Also ich hätte das nicht gemacht. Macht euch doch nicht noch mehr Arbeit, als ihr eh schon habt!".
Wie gesagt, er ist so schön abgeklärt und strukturiert.

Anstatt gestern Abend uns vor den Fernseher zu setzten, begaben wir uns mit Kaffee und Wohnungsplan ins Bett und haben "BREINSCHTÖRMING" gemacht (Brainstorming heisst offiziell übersetzt "Ideenfindung" - und wird von mir gerne in Problemsituationen beruflich und privat angewendet. Da sagt jeder Anwesende einfach in Stichworten ALLES, was ihm zu diesem Thema einfällt. Und viele Puzzleteile geben meist zuletzt ein Ganzes! Sehr empfehlenswert!).

Also, wir schtörmten dann brein bis es uns zu den Ohren raus rauchte.
Jetzt wissen wir mehr.

DAS WIRD ALLES RICHTIG GUT!

Samstag, 15. Oktober 2011

ER IST DANN MAL WEG ...

... *SCHLUCK*

Ich habe mich lange lange auf diesen Augenblick gefreut - auf den Moment, wo meine beiden Jungs flügge sind und ihrer Wege gehen. Hab alles dafür getan, ihnen Wurzeln zu geben - damit ihnen Flügel wachsen und sie in die Welt raus gehen können. Verankert im Boden und doch mit dieser Leichtigkeit, welche fliegen erlaubt - ja förmlich herausfordert.

Ich habe mitgeholfen eine Wohnung zu suchen, ich habe sogar ne glänzende Referenz abgegeben - und ich hab Freudentränchen verdrückt, als mein Flo und sein Herzblatt den Zuschlag dafür bekamen. Aber ich müsste echt Mist erzählen, würde ich sagen, dass ich mich ab da immer mehr gefreut habe, dass mein Ableger nun eigene Wege geht. So ganz eigene.
*FEUCHTEAUGENKRIEG*

Der Kerl hat immer die Klobrille oben gelassen - aber ich lieb sein Lachen!
Der Kerl hat immer den Kühlschrank leer gefressen  - aber ich hab grossen Respekt vor seinem Willen, seiner Kraft, seiner gefestigten Persönlichkeit.
Der Kerl hat ... ach, der Kerl war genau so, wie tausend andere Kinder. Hat Macken und Ecken und Kanten und "e herte Gring" (Sturkopf). Aber ich mag ihn, ich liebe den Flo genau so wie er ist. Weil er gut ist, richtig gut. Ich bin unendlich stolz auf ihn.
Würde ich mir irgendwann wieder ein Kind auswählen können - ich würde wieder IHN nehmen.

Heute ist es nun soweit - er zieht aus ...

Ich hätte nie gedacht, dass es mir mal fehlen würde, werden all seine Pokale, Medaillen, Trinkflaschen, Pulver, Salben und Mittelchen nicht mehr hier rumliegen. All die Bikes die den ganzen Keller verstellen. Die mindestens 10 Paar Bikerschuhe, geschweige all die Sportkleider!
Aber jetzt werden mir selbst seine Krücken fehlen.
Und der beissende Gestank nach diesem blutzirkulationsanregenden Muskelbalsam ...!

Ich glaube das ja gar nicht!
So was schreibe ich! Die unabhängigste, autonomste aller unabhängigen und autonomen Mütter! Die, welche sich über den zusätzlichen Platz gefreut hat. Über die Ruhe. Den vollen Kühlschrank.
Ich hab zu viel Platz, es ist leer. Es ist viel zu ruhig. Hunger hab ich auch nicht.


Also ganz ehrlich:
Wie sehr gönne ich es den Beiden, meinem Flo und seiner Verlobten (...also sozusagen meiner Tochter ...), dass sie diesen Schritt wagen und gemeinsam ein Nest bauen. Die Beiden schaffen das! Echt cool, wie die ihr Leben, ihre Beziehung gestalten. Ich wünschte mir manchmal etwas von dieser Ruhe und Abgeklärtheit.

Aber ganz ehrlich:
Ihr Beiden, ihr werdet mir, werdet uns fehlen.
Aber wir werden uns oft sehen und hören - ja?
Nehmt den Schal wenn's kalt ist draussen, gell.
;-)

Wir wünschen euch Glück, ganz viel viel davon. Zuverlässige Schutzengel in jeder Situation.
Hab ich euch schon gesagt, dass ihr mir fehlen werdet?
Falls das noch nicht klar sein sollte, hier zum mitschreiben:

ICH VERMISSE EUCH SCHON JETZT!

Freitag, 14. Oktober 2011

ICH HAB'S SCHON WIEDER GETAN!

Wir sind (Noch-)Inhaber einer 10jährigen, moosgrünen, stylisch-unbequemen, mit den Jahren speckig und fleckig gewordenen Alcantara-Lederpostergruppe. Nierenförmig. Will man also drauf liegen, muss man sich wie einen Nussgipfel verbiegen, drehen geht nicht.
Alles andere als praktisch, sieht aber total cool aus.
Man sehe mir das nach ... ich habe die damals kurz nach der Scheidung in einem Anfall von Selbstverwirklichung gekauft. Und sie musste damals einfach totaaal anders sein. Ganz ganz ganz total anders.
Darum.

Jedenfalls konnte mein geliebter Kater-Mann sich damit und darauf nie verwirklichen. Es wurde keine Freundschaft daraus. Im Gegenteil ... manchmal habe ich sogar so bei mir gedacht, dass er absichtlich die Kaffeetasse genau DA sich ergiessen liess. Na ja.
Vielleicht ist das ja auch bloss üble Nachrede meinerseits.
Wer weiss das schon so genau?

Klar war aber ... das edle, nicht mehr herzeigbare Designerstück wird nicht ins Haus mitgenommen. Der Abschied naht. Daraus resultiert, dass Sternenzaubers eine neue Polstergarnitur benötigen. Dringend sozusagen. Da aber der Umzug, das ganze Drum und Dran sich ganz schön läppert (die neuen, aus Deutschland extra eingeflogenen Klodeckel mit eingerechnet), bleiben keine X-tausend Fränkli und Räppli mehr zum Verjubeln.

Und genau hier kommt mein neuer Freund RICARDO ins Spiel. Nö Leute, Ricardo ist kein glutäugiger, heissblütiger, schwarzhaariger, temperamentvoller Südländer. Ricardo ist die Internetbörse, in welcher ich schon Anfang Woche meinen Frisiertisch mit viel Schützenhilfe ersteigert habe.
Da habe ich jetzt übrigens einen eigenen Account - ich bin ja schliesslich schon ein grosses Mädchen.
Seither stöbere ich viel und gerne in RICARDO rum.
Gestern - so kurz vor 18.00h, da habe ich das wieder getan - und sah SIE! Sie, diese wunderbare, geniale, herrliche, knallviolette Eck-Polstergarnitur. Zu einem wirklich guten Preis. Schön gross, schön speziell, schönschön einfach. Viele Kissen. Grosse, kleine. Und einen Hocker dazu! Microfaserstoff und die Kissenbezüge im gleichen Violett gehalten, aber in der Fasersturktur "floral". Hach meine Freunde und Freundinnen - ein Bick darauf und ich hatte mich verliebt.
Das würde so prima zu den Bildern, der Wohnungsdeko, meiner plüschigen Seele passen. Ideal zu pink, zu weiss.

"Floooo - komm mal", orderte ich meinen Ableger zu mir. "Schau mal!". Flo schaute und meinte, dass die Polstergarnitur ja echt cool sei - tolle Form und so ... "... aber diese Farbe!"
Banause! Zu jung! Unerfahren! Hat seine Mitte noch nicht gefunden!

Im tiefsten Innersten wusste ich, dass die Farbe ja schon sehr speziell und ausgefallen ist - also genau passend zu mir. Aber zum Kater ...? Als Kater nach Hause kam, braute ich ihm erst mal einen Kaffe und massierte seinen lädierten Nacken, streichelte seine Lockenpracht, schob ihm das Nackenkisse ins Genick und meinen Laptop vor die Nase: "Na, sag selber - ist das nicht einfach der Oberburner??!!??"

Es vergingen ca. 20 stille, lange Sekunden. Dann meiste er: "DAS ist jetzt wirklich mal was ganz anderes - also irgendwie finde ich die Farbe geil, richtige geil. Was kostet das Ding?". Ich hatte den Preis noch nicht mal gaz ausgesprochen, als er laut sagte: "KAUFEN, SOFORT!"

Ich drückte auf "KAUF" und das Ding war unser.
Der Dame schrieb ich noch ne Mail mit dem Vermerk, dass das ein sehr spontaer Kauf gewesen sei und dass wir hoffen, alles richtig gemacht zu haben. 10 Minuten später rief die nette Dame an und erklärte, dass sie ein Möbellager führe, wir jederzeit probesitzen könnten und gegebenenfalls auch eine andere Garnitur auswählen könnten. "Die Violette" hätte sie bis heute einige Male verkauft - immer an "spezielle Menschen, keine 0815-Typen", aber die, die seien jedesmal restlos begeistert gewesen.
Und so wie sie meine Mail und auch das Telefongespräch interpretieren würde, passe das Gekaufte wie Faust aufs Auge.
BINGO!

Leider habe ich es verpeilt, mir die Fotos zu sichern. Drum kann ich jetzt noch grad kein Foto einstellen - wird aber nachgeliefert. Seid euch aber sicher: DAS IST DER HAMMER!

*RIESEN-MEGA-FREU!!!*

NACHTRAG 12.45H - BILDER!





Mittwoch, 12. Oktober 2011

GLEICH KNALLT'S UND ICH BIN OBEN OHNE!

Nein, meine Lieben, ich werde keinen Akt der Gewalttätigkeit verüben. Würde ich nie nie machen.
Könnte ich heute auch nicht, selbst wenn ich wollte.
Ich habe nämlich Kopfweh.

Also nicht nur einfach Kopfweh - da oben muss den Schmerzen entsprechend ein Totalumbau stattfinden. Ohne Narkose! Klein- und Grosshirn tauschen Platz, die Synapsen klappern fröhlich im Takt der Schlagbohrmaschine, welche grade meinen Hypothalamus weghämmert ... während irgendeine fiese Flüssigkeit anstelle des Hirnwassers, Liquor cerebrospinalis genannt, mir die Sinne schmerzvoll weg ätzt.
Und die Hirnrinde windet sich.
So oder so ähnlich. Ich schwöre!

Ich wette, würde ich jetzt gerade, in diesem Moment, mir ein einziges Haar ausreissen ... das würde einen lauten Knall geben und beissend-heisse Luft würde mit viel "PFFFFFFFFFF!" sich gen Aussenwelt entladen.
Es käme mir allerdings nicht im Entferntesten in den Sinn, die peinigende Blase auf meinem Hals zu berühren, geschweige denn, mir ein Häärchen zu krümmen! Hilfe!

Als heute morgen um 05.00h der Wecker bimmelte, da war mir bereits, als hätte jemand mir geradewegs den ganzen, grossen, schweren Big Ben auf meinem blonden Haupte zerdeppert. *PODOING!* Einfach so. Es pochte in meinem Kopf - und da war noch dieser schrille Schmerz, als hätte ich ein Stadion voller Vuvuzelas oben drin. Eingepfercht in meinem Kopf. Und alle wolllen raus. Vovuzelaaaren deshalb mörderisch laut rum um auf sich aufmerksam zu machen ... AUA!
Jungs und Mädels - bitte Ruhe da oben!!

Espresso hilft. Espresso hilft ganz bestimmt. Sagte der Kater. Also mein Mann, genannt der Kater.
Mit einer Prise Salz und einem Schuss Zitronensaft. Ja, hat auch sofort gewirkt - habe mich keine Minuten später übergeben. Ganz toll. Vielleicht hier der Vermerk an andere Unbedarfte: Nehmt das Zeug bloss icht auf nüchternen Magen.
Und wenn wir schon bei NÜCHTERN sind ... ja, ich bin nüchtern. Und war es immer. Zu jeder Zeit. Also nicht dass jemand denkt, ich hätte gestern den Sieg der Schweiz über Mononegro über Gebühr gefeiert. Nein, ich lag um 21.30h im Bette und zwinkerte müde den Schlaf entgegen.
An zu wenig Schlaf kann es also auch nicht liegen.

Es muss eine Mördermigräne sein. Eine Oberburnermördermigräne! Auf Giovanni, meinem Roller, war die Fahrt zum Bahnhof eine Tortur. Jede noch so kleine Bodenwelle schlug mir ins Genick und einen Stock höher. Das Zugsignal bei der Einfahrt in den Bahnhof dröhnte überschallmässig in meinen Hirnwindungen und als der Zug im Berner Bahnhof abbremste, schien mir, als würde mein Kopf platzen. *PAFF!* Dieser Druck!

Seit heute Morgen gehe ich nur seitlich durch Türen - ich bin ganz sicher, mein Kopf ist so überdimensional gross angeschwollen, dass er frontal ganz bestimmt nicht durch den Türrahmen passt. Nie im Leben! nicht heute!
Und das Schlimmste, wenn hier das Telefon schellt ... das tut es alle paar Minuten, dann schellen 3 Telefone um mich rum sehrsehrsehr eindringlich. Garagenlautstärke eben. Reden tut übrigend auch weh.
Tippen auch.
Tippen auch!
Jedesmal wenn ich eine Taste runterdrücken muss, löst das so ein Stechen hinter den Augen aus, ausstrahlend bis in die hinterste Zelle meiner Denkkugel.

Warum tippe ich überhaupt ...?!
Fränzifränzifränzi *KOPFSCHÜTTEL*
Darum höre ich jetzt auf.

ICH BIN DANN MAL WEG!

Dienstag, 11. Oktober 2011

3 ... 2 ... 1 ... WIRKLICH MEINS!

*Hach* was wandle ich glückstahlend und seelig seit gestern Morgen 08.37H durch meine plüschig-rosa Sternenzauberwelt. Mein Glücksmoment hat auf den Rappen genau Fr. 11.00 gekostet ... ja, dieser Glücksmoment war käuflich.
Das ging nämlich so:

Begonnen hat die 3...2...1-Story vor ein paar Wochen.
Seither ist ja bekanntlicherweise unsere Villa Kunterbunt und der bevorstehende Umzug Dauerthema. Im Blog, im Leben - und in meinem Kopf sowieso. Es wirg geplant, gerechnet, eingerichtet, dekoriert - Kopfkino des Extraklasse!
Momentan sind Bad und Schlafzimmer dran. Den grünen Klodeckel habe ich jetzt endlich gefunden und Deutschland hat soeben gemailt, dass er (der Klodeckel) auf dem Weg in Schweizer Lande sei. *FREU*. Also konnte ich mich fokusmässig getrost dem Schlafzimmer zuwenden.
Unser Schlafzimmer wird eine sündige Sümpfhoniiiie in Rot. Eine Wand streichen wir satt-samtig in Rot, 3 bleiben weiss, und die Deko wird in allen möglichen Rot's / Violett's / Rosa's, die Einrichtung einheitlich in diesem Design (siehe Bild Bett) 
Bett, Nachttisch, Spiegel, Regale sehen so aus:


Was mir - als durchunddurch Fraufrau ja immer schon gefehlt hat (nebst dem sich endlich auch erfüllenden Traum des begehbaren Kleiderschrankes!) ist ... eine kleine, feine Spiegel-Schmink-Frisier-Kommode. Mit so einem verschnörkelten Samthocker. Sah ich letzthin genau in unserem Schlafzimmerdesign. Passend, genau passend! Und ... unbezahlbar, weil irgend so ein Designerstück. Leider.

Jetzt sah ich sie wieder, genauer gesagt letzten Sonntag -  "meine" Spiegelkommode. Ausgeschrieben in einer der bekannten Online-Auktionsbörsen im Internet. Bezahlbar ... schier geschenkt! Aber eben genau bei der Börse, wo ich keinen Account habe. Und man so schnell schnell innerhalb einem Tag auch keinen lösen kann.
UND NU???

Hab dann mal ne SMS geschickt und gebettelt. 100.00 Fr. plus einen Berner Lebkuchen PLUS Dank auf immer und ewig PLUS Einschluss ins Nachtgebet geboten (die Kommode war mit Fr. 1.00 als Startpreis ausgeschrieben). Was ja gar kein schlechter Handel gewesen wäre. Und ob sie, die Anbieterin, nicht ausnahmsweise das Angebot zurücknehmen und von vorne rein zu meinen Gunste entscheiden könnte. Weil ich ja keinen Account hab und blabliblablubb.
War leider nix zu machen, weil unterdessen schon ein Gebot eingegangen war und der Preis mittlerweilen auf Fr. 6.00 "gestiegen". Aber ich kriegte den Rat, dass doch irgendwer in meinem groooossssem Freundeskreis ganz sicher einen Account hätte ich ich doch via den mitsteigern solle.
Okeeeeeee....

Ab da war ich auf der Suche nach einer Freundin / einem Freund mit Account. Ich hatte genau 16 Stunden Zeit, Ende der Auktion war der 10.10.11, 08.37h.
Meine Rettung nahte in Form unseres neuen Mechanikers - unserem Fabian, von uns liebevoll bernerisch "Fäbu" genannt. Der passt übrigens lückenlos in unsere fröhlich-herzliche Garagenfamilie. Es wird mit Sicherheit noch über ihn zu berichten geben. Mit Foto, versprochen :-).
Na ja, jedenfall trabte er gestern Morgen extra früh bei mir im Büro an und loggte sich für mich ein und überliess mir alles Weitere. Was beinhaltete, dass ich alle paar Sekunden meinen Blick auf das Gebot heftete, aktualisierte, alles schön unter Kontrolle behielt.
Meinte ich ...
Hatte noch ein bisschen mehr als 1 Stunde Zeit und informierte mich deshalb, wie so eine Auktion zu bewerkstelligen ist, so von wegen Höchstabgebot, Bietagent, Erhöhungsschritte usw.
Ich bin auf diesem Gebiet ein absolutes Greenhorn und entsprechend unerfahren. Was ich überall als Tipp gesagt bekam: "Biete erst ein paar Sekunden VOR Ablauf der Auktion, so hast Du die grössten Chancen". Gut. Mach ich.

Machte ich dann auch. 3 Minuten vor Auktionende stieg mein Adrenalinspiegel ins Unermesslich und ich machte alles parat um zu bieten. Die Spiegelkommode in mein Schlafzimmer zu holen. Ich sah aufgrund der Seitenaufrufzahl, dass ich nicht die Einzige war. 50 Sekunden vor Schluss tippte ich mit zittrigen Fingern mein Gebot ein und drückte auf BIETEN.
39 Sekunden ...
38 Sekunden ...

Rot geschrieben stand: "BITTE LOGGEN SIE SICH EIN!"
Hilfe! Irgendwie war ich rausgeflogen ...!

37 Sekunden ...
36 Sekunden ...

HILFEEEEE! Ich war doch eingeloggt. Was jetzt???!!!??
FÄÄÄÄÄÄÄÄBBUUUUUUUUUUUUUU!!!!

29 Sekunden ...
28 Sekunden ...

Fabian trabte im Tempo des gehetzten Affen aus der Werkstatt zu mir ins Büro rüber, knallte sich auf den Bürostuhl und tippte wild auf die Tastatur ein ... bis er merkte, dass ich die Caps Lock-Taste zum Zwecke der Grossschreiberei noch aktiviert hatte ...

19 Sekunden ...
18 Sekunden ...

Mir perlte der Schweiss und meine Haut war mit roten Nervosikeits-Tupfen überzogen. Es ist davon auszugehen, dass ich in den nächsten Tagen als Folgeerscheinung auch noch Haarausfall und Schweissfüsse kriege.

13 Sekunden ...
12 Sekunden ...

"Fäbuuu?"

9 Sekunden ...
8 Sekunden ...

"FÄÄÄÄBUUUUU?!?"

5 Sekunden ...
4 Sekunden ...

Fäbu tippte sich den Wolf, ich sah noch grade eben im rosa Nebel vor meinen Augen, dass er auf BIETEN drückte und dann weiss ich nix mehr.
Nicht dass ich körperlich abdriftete, mehr so seelisch-psychisch-stressig.

0 Sekunden.
??????????

*Herzlichen Glückwunsch, Sie haben den folgenden Artikel ersteigert:
Spiegeltischlein mit Stuhl
Fr. 11.00*


JAJAJAJAJAJAJAJAJAAAAAAA!

Montag, 10. Oktober 2011

SUN, FUN AND NOTHING TO DO

Manchmal beginnt ein Tag mit Regen, Wind und ... viel wäääh.
Aber wie fast jeder Moment im Leben, hat auch Wetter die Option der Veränderung zum Gutem.
Also gestern, gestern hat das PRIMA! geklappt!
Optimierung optimal!

Eine liebe Freundin von uns - huhu Kathrin! - gondelte sage und schreibe 2 Stunden durch die halbe Schweiz um mit uns Kaffee zu trinken. Dieser Umstand muss nebst uns Petrus dermassen gefallen haben, dass er schwuppdiwupp den Nebel abkommandierte, die Sonne ganz oben ins himmlische Blau hängte und die Temperaturen nach oben steigen liess.
Die Kulisse war wieder mal umwerfend!

Letzten Sonntag habe ich euch auch Bilder vom Leben am Thunersee gezeigt - mit Menschen in kurzen Hosen und Shirts (wenn überhaupt!), Badende, Plantschende.
Ja, die Temperaturen haben sich mittlerweilen mehr als halbiert ... aber für einen herrlichen Sonntag Nachmittag hat es gestern zum Glück allemal gereicht.

Seht! und klickt die Bilder unbedingt gross!

Schnee auf Eiger, Mönch und Jungfrau bis tief unter 1'000m -
aber ein Genuss dem Thunersee entlang zu spazieren


Der Besuch in "unserem Restaurant Schloss Schadau" ist schier Pflicht. Eine der schönsten und edelsten Pflichten übrigens ...

Kathrin genoss die "Brönnti Crème", der Kater seinen "Hot Berry-Coupe" und ich
meinen "Mango-Traum"

Nach 3 Stunden plaudern, geniessen und zufrieden in die Welt gucken,
 ging es wieder Richtung nach Hause

 
Voller schöner Eindrücke, Freundschafts- und Genussmomente.

DANKE!

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