Dienstag, 30. November 2010

LARISSA-JELENA

Heute habe ich für euch ein kleines, feines, süsses Geschichtchen.
Ein "Jüüüüüüüü-wie härzig"-Geschichtchen.
Manchmal braucht es nicht viele Worte.

Kennt ihr das auch ... es gibt so Dinge und Menschen, die sieht, bemerkt, kennt man ein Leben lang, ohne sie eben wirklich zu kennen. Wahr zu nehmen.
So geht es mir mit Larissa-Jelena.
Ich weiss nicht mal, ob sie wirklich so heisst - aber es könnte sein. Keine Ahnung wieso. Ist so, weil ist so ... würde man im Militärdienst sagen.

Ich probiere mal den Versuch einer Beschreibung:
Aaaaalso, Larissa-Jelena ist ein zierliches Ding. Klein und fein. Trotzdem kompakt. Obschon so zierlich, ist bei ihr kein Anflug einer Taille zu sehen - im Gegenteil! Die Dame dürfte grössere Schwierigkeiten bei der Kleiderwahl haben. Vermute ich jetzt mal. Kleine Oberweite, kleine Kurz-Grösse allgemein - aber in der Taille glatt ne 44. Ohne es aber genau zu wissen - reine Spekulation!
Bei genauerem Hinsehen ist mir auch aufgefallen, dass die männlichen Hormone bei ihr etwas heftiger durchschlagen ... die Dame hat nämlich einen ausgesprochenen Damenbart. Der sie aber keineswegs zu stören scheint. Sie trägt ihn jedenfalls sehr selbstbewusst. Man kann durchaus schon fast sagen: keck!

Andererseits scheint sie mir ein wenig scheu zu sein. Kann aber auch sein, dass Larissa-Jelena der deutschen Sprache nicht mächtig ist. Jedenfalls schaut sie mich immer nur mit grossen Augen an, verharrt einen Augenblick in meiner Nähe - und dann ist sie schon wieder weg. Auf mein freundliches "Hallo" reagiert sie nicht wirklich ...
Ihr Alter zu schätzen ist recht schwierig, kenne tue ich sie bereits ... lasst mich mal rechnen ... gut 20 Jahre. Sie stand schon damals mit uns Reisenden beim 06.36h Zug ab Thun, als ich selber noch nicht mal verheiratet und am täglichen Pendeln war. Genau wie heute. Irgendwie schaut sie immer gleich aus, unscheinbar, alltäglich, mit ihren grauen in die bräunlich gehenden Haare, immer der gleiche Kurzhaarschnitt - Typ graues Mäuschen.

Was mir schon früher immer wieder auffiel - und heute noch auffällt - Larissa-Jelena ist dauern am Essen. Sie ist darauf erpicht, immer was zwischen den Zähnen zu habe. Ein verfressenes Frauenzimmer. Um nicht nur von ihr zu sprechen, sondern sie euch auch zu zeigen, habe ich den Versuch einer Photographie unternommen. Ich sage ganz bewusst "den Versuch" - denn kaum bemerkt Larissa-Jelena, dass ich sie im Visier habe, nimmt sie Reissaus.
Ihr Wesen ist eh sehr speziell. Manchmal stellt sie sich irgendwo aufs Perron, gerne hinter einen Pfeiler, beobachtet die wartenden Menschen ... und meint, so ganz völlig druchsichtig zu sein - für Andere schier unsichtbar. Erschrickt sich dann jeweils furchtbar, sobald sie sich beäugt fühlt - huscht schnell zum nächsten Pfeiler, hinter die Sitzbank, zur grossen Werbetafel.
Mir ringt Jelena damit immer wieder ein Lächeln ab - und nicht nur mir. Alle Umstehenden amüsieren sich königlich ob ihr.
Auch wenn sie davon nix wissen will. Es interessiert sie nicht. Es kümmert sie nicht.

Eben stand sie noch da ...

Larissa-Jelena ist eine süsse Maus. Durch und durch.
In wahrsten Sinne des Wortes.
Wahrscheinlich kenne ich sie bereits in der 30sten Generation. So genau werde ich dies wohl nie wissen.
Mit grosser Freude beobachte ich fast täglich ihr Suchen nach Krümeln und Resten jeglicher Couleur. Allerdings bemerkenswert: Croissants sind ihr Favorit! Da spurtet sie schneller als bei allen anderen Dingen zwischen Geleisen, Füssen und Zügen.

Ihr müsstet sie mal sehen, ich habe es auch wahrlich probiert - aber eben ... für meine Fotokünste ist sie zu schnell! Viel zu schnell!

Etwa so sieht Larissa-Jelena aus

Glaubt mir

NE WIRKLICH SÜSSE MAUS!

Montag, 29. November 2010

KICK-IT LIKE BECKHAM

"Es schneielet, es beielet, es geit e chüehle Wind. D Meitschi legä dHäntsche a und Buebe loufe gschwind".
So erzählt ein Berner Kinderlied das Bild des heutigen Morgens. "Es schneit, es flöckelt, es geht ein kühler Wind. Die Mädchen ziehen sich Handschuhe an und die Jungs beeilen sich" - so die "In-etwa-Übersetzung", das Berndeutsche hat so viele Wörter, die sich nicht einfach 1:1 übersetzen lassen. Berndeutsch ist die Sprache der Aussagen zwischen den Worten und Sätzen. Berndeutsch ist zum einen wohl Sprache - ein guter Teil aber Gefühl. Wohl deshalb sind die bekanntesten Mundarthits in diesem Dialekt, die berühmtesten Schweizer SängerInnen Berner und Bernerinner - zumindest in diesem Akzent singend.
Aber ... ich schweife schon wieder ab.

Das ist gar nicht das heutige Thema - ach, ich verplappere mich immer wieder. Es gibt aber auch jeden Tag so viel zu sagen!
Wollte doch eigentlich mitteilen: Thun liegt unter einer dicken, watteweichen, weissen Glitzerschicht von Schnee. Und ich, ich stapfe nun wieder allmorgendlich zur Bushaltestelle. Giovanni (für Nicht-Insider: meine Vespa) befindet sich unter einer dicken Wolldecke im Winterschlaf ... leider. Er fehlt mir, Giovanni ist ein Stücklein Freiheit und Flexibilität. Na ja, so ist das halt. Schlaf gut, mein Lieber - bis im April dann wieder! Ich wecke Dich, wenn es soweit ist.
Ich schweife schon wieder ab ...

Also, zurück zum Thema Schnee: Wer - wie eben ich - durch weite Strecken Schnee stapfen muss, der braucht gutes Schuhwerk. Und so habe ich dann heute meine dicken Wintertreter aus dem Schrank geholt. Die für den Schnee. Ich mag diese Stiefel - sie sind so schön knallviolett, sehen cool aus im weissen Schnee, sind praktisch und bequem.
Ergo eine Zusammensetzung, die sich nicht allzu häufig findet. Meist sind sie entweder bequem, praktisch und ein bisschen "na ja" oder sehen cool aus, sind flippig, peppig ... aber leider mehr dekorativ denn den Umständen gerecht werdend.
Ich erinnere mich gerade eben an Situationen, an die ich mich lieber nicht mehr erinnern würde. An die diversen Ausrutscher, an Bauchlandungen, Pobacken-Prellungen und äusserst schmerzhaften Steissbein-Konfrontationen mit Treppenstufen. Jedenfalls alles andere als elegant, stilsicher und damenhaft - dafür aber mit Anlauf, Karacho und Getöse. Nebst viel AUA kommt dann meinerseits noch Gelächter hinzu - das heisst, sobald der grösste Schmerz vorbei ist, umstehende Gutmenschen mit freundlicher Gesinnung mir wieder auf die Beine geholfen haben, sämtlicher Schnee aus Nasenlöchern, Ohrmuscheln und Kleidern gepuhlt worden ist. Das akute Nasenbluten nachlässt und die Beule am Hinterkopf kein Sternenkarussell mehr verursacht.
Ich merke, ich schweife schon wieder ab ... sorry.

Als ich dann - wie gesagt - heute Morgen meine Stiefel in Händen hielt, fiel mir wieder der rechte Schuh dieses Stiefelpaares auf. Vorne mit einer Schicht Kerzenwachs überzogen. Weissem Kerzenwachs. Ich entsinne mich einem breiten Grinsen an diese Geschichte - und diese will ich euch unter keinen Umständen vorenthalten.
Mein Exfreund aus dem schönen Dorsten im Ruhrpott gelegen, buhlte noch lange lange nach dem Ende unserer Beziehung um meine Gunst - auch da, als der Match für ihn bereits längst verloren war. Seine Familie lud mich damals auf einen Kaffee ein. Dieser Einladung folgte ich auch nichts ahnend, man kann ja trotz Ex immer noch gut Freund sein, no problem - habe ich irrigerweise gedacht.
Leider hatte ich seine Hartnäckigkeit hinsichtlich "ICH-WILL-DICH-KOSTE-ES-WAS-ES-WOLLE" unterschätzt. Es war vor 2 Jahren, irgendein Samstag im Dezember. Ich trat in seine Wohnung, stakste ins Wohnzimmer und liess meinen Blick schweifen. Leider bloss auf Augenhöhe ... und übersah somit das riesige Kerzenherz aus Dutzenden von Rechaudkerzen zusammengebastelt, welches so wunderbar auf dem Parkettboden vor sich hin funkelte.
Aber anscheinend nicht wunderbar genug ... jedenfalls tapste ich wie ein grosser, tollpatschiger Baby-Bär in violetten Stiefeln mit einen Ausfallschritt nach rechts mitten in die schöne Herrlichkeit. Die Kerzen flitzen im ganzen Zimmer rum, verspritzten den teuren Parkettboden mit Kerzenwachs und verunstalteten meinen rechten Stiefel. Und die freundliche Beziehung - auf immer und ewig.
Ups.


Ich starrte in das abwechslungsweise blasse, dann wieder knallrote, dann wieder blasse Gesicht meines abgehalfterten Herzbuben und sah in seinem Blicke deutlich, dass es sich gerade in der Abwägungsphase befand, ob er mich nun meucheln oder bloss foltern wolle. Und anstatt dass ich mich voller Bedauern, mit gesenktem Blicke und entsprechend unterwürfig-entschuldigender Körperhaltung neutral-unsichtbar verhalten hätte, prustete ich los.
Also eigentlich nicht ich, sondern das Pippi-Langstrumpf-Fränzi in mir ... also der Teil in der Nähe des Zwerchfelles, über den ich keine Verfügungsgewalt habe, sondern einer gewissen Spontaneität unterworfen bin. Ergo sozusagen mein Über-Ich.
Gar nicht leider.

Das Ende dieser Geschichte ist schnell erzählt: dies war das Ende der Liebes-Geschichte.
Erinnern tut mich aber immer wieder an solchen Schneetagen wie heute ...

... MEIN STIEFEL MIT DER WACHS-DEKO

Sonntag, 28. November 2010

ADVENTSKRANZ BY STERNENZAUBER

Es ist vollbracht.
Und ich finde ihn wirklich gelungen.



Das liebevolle Ganze erst möglich durch die Details



Und jetzt:

SCHÖNEN 1ten ADVENT

SO SCHÖN UND SO FLUFFY

Meine lieben BlogfreundInnen!

Erst mal: schönen ersten Advent schick ich zu euch heim, in eure Familien, eure Herzen. Wie immer ihr diesen Sonntag verbringt - verbringt ihn glücklich, zufrieden und gemütlich.
Vor allem aber auch fluffy - so was von fluffy! Doch davon später mehr.
Erst mal adventeln wir ne Runde.

Was mich und meinen Kater-Schätzu anbetrifft, so werden wir uns in uns selber zurücklehnen. Haben es nämlich verdient! Jawoll! Schaut mal selber, wie wir gestern aus dem frühlingshaften Sternenzauberheim ein adventlichlich-weihnachtliches Stimmungsgedönse mit viel BlingBling und Kerzenschein gezaubert haben. Also das heisst: ich zauberte und Katerli segnete mit "Halleluja" ab.
Ich finde, wir haben das gut gemacht - so richtig gut.
Die Engel mit Trompeten und Harfen können nun getrost Einzug halten. Auch bei uns.


Na ja - mit dem Adventskranz bin ich noch nicht soweit, aber er wird.
Die Kerzen und das Drumherum liegen schon mal auf dem Tisch und ich werde gleich mit Werkeln beginnen - gleich nach dem Frühstück. Versprochen.
Diese Kerzen haben mir besonders gefallen. Hab mir 4 davon geschnappt, bin los zur Kasse - und als ich zahlen wollte, habe ich bemerkt, dass diese Kerzen wohl mundgeblasen aus Bethlehem importiert und auf blossen Sohlen in den DIES UND DAS-Markt nach Thun gebracht sein müssten. Persönlich abgesegnet von der Runde sämtlicher Jünger, begutachtet und als gut befunden von sämtlichen Heerscharen, ergo aus der Zeit von damals stammend. Made by Mister Gott himself.
Anders kann ich mir den expobitanten Preis - welcher mich nahe einer Ohnmacht brachte - nicht erklären. Die nette Dame fächelte mir Frischluft und die Information zu, dass in dieser Kerze eine nicht unwesentliche Menge an Blattgold verarbeitet worden sei.
Ich finde, damit habe ich genug der Abbitte für mein verspätetes Weihnachtsgefühl getan.
Oder?


Nun entspannt euch - fertig mit Gelächter! Es wird jetzt fluffy - soooo fluffy!
In einem Anfall mir persönlichen Gut-Tun-Wollens habe ich mir kürzlich im Internet die 
FLUFFY FEET WARMERS with microwaveeable inserts in der Duftrichtung "Erdbeere unbd Vanille" bestellt. Und heute Morgen - es ist ein frostiger Polarmorgen! - angezogen.
Ich komme nicht darum herum, euch davon vorzuschwärmen!! Ein genialer Kauf!
Sieht so aus:


Diese warmen, gemütlichen Fusswärmer sind eine echte Wohltat für müde oder kalte Füsse. Man legt einfach die mit Weizenkörner gefüllten Einsätze in die Mikrowelle, setzt sie dann wieder in die Taschen der Fusswärmer ein und geniesst die Wärme, die Gemütlichkeit, das Wohlfühlgefühl!


Na ja, kann ja sein, dass sie nicht für immer und ewig nach Erdberren und Vanille duften. Aber heute tun sie es - und ich finde das einfach nur WOWWWHHH!
Und jetzt lehnen wir uns zurück. Ihr auch?

FROHES ZURÜCKLEHNEN MIT GENUSS UND FREUDE, EINE SCHÖNE ZEIT
WÜNSCHT EUCH

STERNENZAUBER + KATERLI


Samstag, 27. November 2010

UP TO DATE IST MORGEN

Erst mal ... mit HURRA und FANFAREN - HERZLICH WILLKOMMEN LIEBE CHRISTA! Schön bist da, in meinem Geschichtenhimmel. Ich wünsche Dir viel Spass und Freude bei mir - fühl Dich wohl in den kleinen und grossen Momenten meines manchmal nicht alltäglichen Alltages.

(M)ein Outing:
Und jetzt werde ich euch Allen gleich Grund zum lauten Aufstöhnen geben. Zum Kopf schütteln. Zum Lachen. Immerhin.
:-)
Ich oute mich hiermit als totaaaaal rückständig. Im saisonalen Verständnis verstanden sein wollend. Ansonsten natürlich nicht - Gott bewahre!

Also ... ich bin weihnachtlich rückständig. Sowohl privat wie beruflich. Die ruinöse diesbezügliche Situation dokumentierend sieht das folgermassen aus:

PRIVAT:

BERUFLICH:

Ich gestehe: Anti-Talent!
Rückständig.
Out.

Aaaaaber ...


Das ändert nun! Versprochen! Nicht nur, weil meine liebe Freundin (und nicht nur meine, Ursi ist die Vor-vor-Vorgängerin in "meiner" Garage und noch immer erklärter Auch-Liebling bei uns Allen) gestern ins Büro kam, uns mit einer feinen Weihnachtkollektion an Nüssen, Schokolade und anderen Leckereien den Pausentisch dekorierte, gleich noch Geschenke mitbrachte, herrlichst Weihnachtsstimmung verbreitete ... und lachanfallmässig unsere frühlingshafte Weihnachtsdeko etwas .. na ja ... als gewagt befand. Wir Alle haben doch schon seit Wochen ein schlechtes Gewissen ... einfach zu viel zu tun und zu weng Zeit.
Doch den nächsten Montag haben wir jetzt endlich dafür reserviert. Meine Lehrlinge und ich werden die letztjährigen Elche, Schneemänner, Tannen und Attrappen-Geschenkpäckli wieder ins Leben und auf den Plan rufen, jede freie Scheibe mit Schneespray verzieren und grosse Styroporflocken in die Schaufenster hängen. Ja, ganz bestimmt. Grosses Ehrenwort.

Und ich werde heute den Sandstrand von der Kommode verbannen, die Sonnenblumendeko in Kisten packen und sämtliches an Glimmer und Geglitzer, Kugeln, Kerzen, künstlichem Schnee aus dem Keller zaubern - alles, was er hergibt. Unsere Eingangstüre wird ein einzig Tannenzweigmeer sein - und meine Hände völlig zerstochen von den Nadeln. Alles behängt mit Silber und Konsorten, in allen Formen, Varianten und Preislagen.
Ich möchte nicht wissen, wie viele Glitzer-Fränklein in dem Schrank mit der Weihnachtsdeko zu finden wären ... und jedes Jahr kommen mehr Fränklis und Räpplis hinzu. Aber da werde ich nicht die Einzige sein. Oder?

Katerli-Schätzu ist eben unterwegs in der Stadt und bringt alles ausser Kerzen mit. Er ist heute nur für den Food zuständig. Ich meinerseits bin die Dekofraktion.
Ein Adventskranz muss ja auch noch her! "Katerli - wie würde Dir der diesjährige Kranz gefallen? Welche Farbe? Was für Kerzen? Materialmässig?" "Ach Schöne, mach einfach mal. Ich sage dann ob es mir gefällt".
Aha. Sososo.

Erst sollte er ALLES mitbringen - diesen Plan habe ich dann aber dann doch verworfen. Deswegen:
ICH: "Bring mir dann also bitte 4 schöne Kerzen mit". ER: "Farbige?" ICH: "Hää - also wie farbige?" ER: "Ja, also ... getüpfelte, gestreifte oder 4 verschiedene oder so?" ICH: "Verschone mich, bringe orange, schwarze, violette oder pinkfarbene - aber bitte nicht je eine! 4 x Kerzen in der gleichen Farbe. Gross. Durchunddurch gefärbt. Speziell." ER: "Jaja, aber gepunktet wäre doch speziell..?". ICH: "Ok Schätzu. Bring Du Brot und Käse - ich hole die Kerzen".

Deshalb muss ich nun auch meine heutige Geschichte beenden. Will Kerzen holen. Schöne, tolle, superige Wahnsinns-Weihnachts-Kerzen. Und dann beweihnachte ich heute unsere Wohnung. So sehr, dass Jede/n sich veranlasst sieht "Ihr Kinderlein kommet", "Stille Nacht, heilige Nacht" und "Last Chrismas i give you my heart" zu summen.
Ich gehe somit also jetzt beweihnachten.
So was von.

Aber bevor ich jetzt bei Minustemperaturen mit Giovanni dem Roller in die Stadt fahre, möchte ich euch doch kurz die Geschenke zeigen, welche "unsere" Ursi für mich gemacht hat - und ich mich soooo sehr darüber gefreut habe. Danke Ursi!


Ich gehe mich jetzt saisonal updaten.


*PFEIFFFF....*
LAST CHRISMAS I GIVE YOU MY HEART ...


Freitag, 26. November 2010

MEILENSTEIN

"Du bist per 29. November 2010 freigestellt".
Es war gestern Abend, 25.11.2010, 18.45h.
"Möchtest Du Dich noch verabschieden kommen ...?"
Auf diese Frage hat mein Schätzu-Katerli dann keine Antwort mehr gegeben.

Wir sind sehr froh, dass er da nicht mehr hin muss - nicht nach allem, was passiert ist. Ein Rückfall wäre unter diesen Bedingungen eine logische Schlussfolgerung gewesen.
Das war mehr als viel zu viel.
Blättern nun um im Lebensbuch, schliessen dieses Kapitel ab.

Ein neues Kapitel wird beginnen ... irgendwann ... irgendwo.
Zukunft, wir sind parat!

Diese Erkenntnis, diesen Meilenstein, haben wir gestern Abend in "unserem" Schloss Schadau bei einem feinen Essen gefeiert.
Wenn schon abgeschlossen werden muss - dann aber im gepflegten Ambiente und so richtig!

Es kommen keine leichten Tage auf uns zu - weil die 3 nächsten Monate im Augenblick nun noch  "luftleerer" Raum ist.
Der mit Strukturen und Aktivitäten, mit Hoffnung und Zielen Perspektiven gefüllt werden will.
Für einen Menschen nach 6 Monaten harter Therapie und Wiederaufbau eines neuen Lebens, sind klare Strukturen enorm wichtig.
In der Luft hängen fatal.
Wir wissen um diesen Umstand und werden alles daran setzen, Sinn in diese Zeit zu bringen.
Die nächste, neue, grosse Herausforderung, sie kann kommen - wir nehmen sie an!
Wir sind bereit.

Heute um 15.00h ist das Abschlussgespräch in der Klinik.
Ich freue mich im gleichen Masse, wie ich Respekt vor dem habe, was kommt.
Respekt gehört dazu - nicht Angst, aber Respekt.

Erich Fried - einer meiner Lieblingsdichter - hat dazu wunderbare Worte gefunden:

WENN DIE NACHT KEINE TÜRE HÄTTE -
VON WO KÄME DENN DER TAG?
UND ZULETZT ...
WOHIN GINGE ER, DER TAG -
WENN DIE NACHT KEINE TÜRE HÄTTE?

Dieses Gedicht ... diese Türe ... steht für mich als Symbol für eine Lebenssituation, welche wir uns oft gerne ersparen möchten.  Ein Abschied. Von einer Zeit, von Menschen, von Lebenssituationen.

Aber dieser Abschied beeinhaltet gleichtzeitig den Neubeginn.
Ich will heute nur den Neubeginn ins Auge fassen - und er wäre nicht möglich, ohne diesen Abschied.
Neubeginn ist immer eine Chance. Sie gilt es zu packen!
Und das werden wir.

Abschiede - gerade weil wir sie oft genug traurig oder schmerzhaft erleben - sind die Grundvoraussetzungen für neue Türen, die sich uns im Leben öffnen. Und es ist im Management wie auch im Leben selbst, ein großer Irrtum zu glauben, man könnte sich Hintertüren heimlich offen halten.
Darum:
Die Türe ist zu.

MACHEN WIR DIE TÜRE AUF!

Donnerstag, 25. November 2010

... UND DA HAB ICH AN DICH GEDACHT

Gestern Abend habe ich es doch wahrhaftig und wirklich geschafft, dank hilfsbereiten Menschen meine Kontakte aus dem Adressbuch meines Handys auf meinen Laptop zu transferieren. Welch Hochgefühle ... und diese spezielle Art von Sicherheit - eine Art Nabelschnur zu Menschen.
Komisch. Lustig. Eigenartig.
Was haben wir Alle eigentlich gemacht, als es noch keine Handys und Compis gab? Als man noch nicht mittels Klick "FreundIn hinzufügen" konnte?
Hatten wir weniger Freunde? Andere?

Ach, ich ufere schon wieder aus, beziehungsweise meine Gedanken gehen Spazieren. Aber das kennt ihr ja.
Zurück zum Datentransfer. Der wurde nämlich möglich, weil ich all meine Kontakte von der SIM-Karte aufs Gerät kopierte. Erst so konnte ich Namen und Nummer dann rüber schaufeln.
Der einzige Haken an der Angelegenheit: Jetzt hatte ich plötzlich alles im Doppel, jeder Name, jede Nummer. Das hat dann mein Handy massivst irritiert und es hat mir gar nicht mehr sagen wollen, wer jetzt gerade anruft.
Ergo musste ich die doppelten Nummern wieder raushauen. Techni-Doofis wie ich machen das per Hand ... jede Nummern einzeln bearbeiten, nicht per 1-Mal-Klick. Ich will euer Kopfschütteln, euer Gekicher jetzt weder erahnen noch erhören. Dazu war es zu viel an Arbeit! Ganze 423 Nummern!

Heute Morgen war ich 10 Minuten zu früh am Bahnhof. Beissend kalt, Schneeflöckchen um mich rum, Hände klamm. Was mich aber keineswegs davon abhielt, schon mal die "A's", die "B's" und "C's" zu bearbeiten. Aber schon bei der dritten Nummer nahm alles eine ganze andere Richtung ...

... A wie Alain. Oh! Der Alain! Meine Erinnerungen schalteten auf den Lebens-Durchlauf-Modus und spulten sich zurück zu meinem dritten Lebensjahr. Mein inneres Auge sah Alain und mich im Sandkasten in trauter Gemeinsamkeit. Schaute uns später als Schulkinder zu - wir hatten einen gemeinsamen Weg. Als Jugendliche uns gegenseitig tröstend - der erste heftige Liebeskummer. Er war bei meiner Heirat dabei - ich bei ihm. Und der erste Besucher, als Mischa zur Welt kam - ich bei seinem ersten Mädchen. Alain reichte mir Tempos rüber, als sich mein erster Mann von jetzt auf gleich aus dem Staub machte. Und mein Telefon klingelte in der Nacht, damals, als unser gemeinsamer Freund Daniel an Krebs verstarb.
Alain. Ein Teil von mir. Schon mein ganzes Leben lang.
Wie es ihm wohl gerade geht? Ich habe ihn lange nicht gesehen. Ich werde mich bei ihm melden - versprochen.
Ein Weihnachtskärtchen schreiben, nicht nur Floskeln. Vielleicht sogar besser noch einen Brief ...?
Am besten, ich ruf gleich mal an.
Heute noch.

Und so ging das weiter. Mein Zug war schon längst in Thun abgefahren, als ich in Gedanken Alain, Alexandra, André und Anna besucht hatte.
In Münsingen kamen noch einige Freunde dazu.
Als der Zug in Bern einfuhr, da war ich erst grad eben bei der "B's" angekommen. Sass gefühlt inmitten meiner Freundefamilie. Und all das schon nur an A und B! Gedankenverloren und voller Dankbarkeit, tränenfeucht meine Augen - und ganz warm mein Herz. Was haben mir all die vielen Menschen dieses Jahr nicht alles geschenkt? Zeit, Aufmerksamkeit, Gedanken, Mut, Worte, Taten. Alleine schon nur meine "A's"!

So viele neue Nummern in diesem Jahr ... ich blättere mal kurz durch. Nebst den Herz-Menschen, sie sich in den letzten Monaten mir und meinem Lebensweg anschlossen ... die Notrufzentrale des Krankenhauses Thun ... Krisenintervensionszentrum Uniklinik Bern ... Privatklinik Meiringen ... Hotel TINA FLORA Rhodos ... Ärzte ... Therapeuten ... Arbeitgeber ... Arbeitsgericht ... Anwalt ... Apotheke ... Selbsthilfegruppen - um nur einige davon zu nennen.

Ist es der Schnee, das Kerzenlicht auf meinem Bürotisch, die Weihnachtsbeleuchtung in Bern und Thun? Doch nur das schnulzig-schöne Lied der Bee Gees, welches gerade im Radio läuft? Oder die Anspannung, dass wir immer noch so dringend und immer dringender auf Bericht warten, ob der Kater-Schätzu nun wirklich am Montag zur "Arbeit" einrücken muss? Haben bis zum jetzigen Augenblick trotz mehrfacher Anrufe unsererseits und einem Einschreiben mit der Bitte um Benachrichtigung keinen Ton vernommen. Vielleicht aber bin ich auch sehr berührt von der Tatsache, dass morgen der Klinik-Austrittstag von Jörg ist, unser gemeinsames Abschlussgespräch mit der Ärzteschaft.
Nach insgesamt 6 Monaten Krankenhaus ... es war eine harte Zeit.

All das wohl - dieser Mix aus Weihnachtlich-Schönem, Erlebnissen, Schrecken, Spannung, Warten, Hoffen, Sehnen, Erkenntnissen - lässt mich heute sehr gefühlig sein, ein bisschen dünnhäutig, ein bisschen nachdenklich.
Nah nah am Wasser gebaut. *WO-SIND-MEINE-TEMPOS?*.
Ich denke an all meine A's - Z's.
Ich denke auch an euch hier, meine BlogfreunInnen.

Und finde plötzlich, dass das Ding mit dem Handy - den doppelten Nummer, all der Arbeit darum ... eigentlich alles andere als ein Unding war.
Und schon gar kein Unglück.

Eher ein Hinweis von wo immer auch. Den ich verstanden habe.
Dafür bin ich dankbar.

Ich habe heute Geschenke gemacht. Gedanken-Päckli.
Eines war auch für Dich dabei.

Denn heute ...

… DA HAB ICH AN DICH GEDACHT

Mittwoch, 24. November 2010

OVI WAS?

"OVI-STORE", sagte gelangweilt der männliche Mensch hinter der Theke.
Hä? Ich verstand nur Bahnhof.
Schaute ihn fragend an, ihn - den männlichen Menschen, der mir damals dieses unglückselige Handy wärmstens in meine angstkalten Patschehändchen gelegt hatte. "Viel besser als ein IPhone! IPhones sind für Leute ohne Phantasie!" sagte er damals. Rückblickend war es wohl genau dieser lapidare Spruch, der mich voll an die Wand laufen liess.


Frau Sternenzauber ... warum lassen sie sich bloss von Worten derart blenden?! Sie sollten es eigentlich besser wissen - alt genug wären Sie zumindest!

Der männliche Mensch, zur Sorte "alles über 25 Jahre, 50 kg und kein Kenner der Nokia-Materie ... mag ich nicht" gehörend.
Ich erfüllte in der Sparte "Arschkarte" sämtliche Kriterien lückenlos. Bingo!

Somit sah ich mich gezwungen, die "hören Sie mir jetzt mal genau zu" - Variante ins Spiel zu bringen.
Ich baute meine imposanten, 49jährigen, XL-formatigen ganzen 1.65m Grösse vor ihm auf, sog derart tief Luft ein, dass mir dieser männliche Mensch schier quer unter der Nase hing und erklärte mit sehr gefrorenem Lächeln auf den mittlerweilen schmalen Lippen, dass an meinem so gut wie neuen Handy (mehr oder weniger regelmässiger MitleserInnen wissen, dass mein Handy öfter mal Stein des Anstosses war, ist und sein wird) seitlich diese kleine Sperrtaste aus brüchigem Plastik abgebrochen ist. Einfach weg. Futschicato!
Ich nun da sitze, mit einem Handy, dass mir ausser einem schwarzen Bildschirm nix bietet, ich das Gerät nur mit einer abgewinkelten Büroklammer oder wahlweise der kleinen Ahle vom Schweizer Militärsackmesser ein- oder ausschalten kann.
Man stelle sich das mal praktisch vor: ich will eine SMS schreiben oder telefonieren ... das heisst ... Fränzi Sternenzauber, technisch höchst unversiert, muss immer einen spitzen Gegenstand in erreichbarer Nähe haben. Das ist meist mein Humor. In extremen Fällen meine Stimme. Aber weder das Eine noch das Andere lässt sich in diesem besonderen Falle seitlich ins Gerät zwängen. Ich muss somit ergo eine Büroklammer zu Hilfe nehmen, den äussersten Teil wegbiegen und diesen dann in die kleine Öffnung einführen, entriegeln.
Das geht ja gaaaar nicht! Also Abmarsch Richtung Handy-Shop.

Nach Vorbringen meines Ansinnens bei dem männlichen Menschen, folgte seine klipp und klare Aussagen: "Müssen wir zur Reparatur einschicken".
ICH: "Und wie lange wird das ungefähr dauern?".
ER: "Rechnen Sie mit 14 Tagen".
ICH: "Oh!"
ER: *Schulterzucker - gelangweilt in die Welt schauend*
ICH: "Was passiert mit all meinen Nummern / Mitteilungen / Daten / Terminplaner / Fotos / Videos usw.?"
ER: "Geht verloren".
ICH: "WAS ... ??"
WIEDER ICH - unterdessen bleich um die Nase: "Und was kann ich nun tun?"


Hier wären wir dann am Ausgangspunkt meiner heutigen Geschichte.
ER - immer noch gelangweilt, zunehmend vorwurfsvoll: "Sichern Sie doch einfach alles im OVI-STORE!"
OVI-Store. OVI was? Noch nie von gehört! Ich liess es mir erklären. Ist eine PC-Suite (??), ein Büro im Büro auf meinem PC - da kann ich alle Daten von meinem kleinen Scheiss- ... ähhhh ... Handyteil verwalten. Alles sichern, das Gerät updaten, Daten bearbeiten, synchronisieren und und und.
Keine Ahnung, vielleicht kann man damit sogar Kinder machen - wenn ich den männlichen Menschen nämlich richtig verstanden habe, lässt sich im OVI STORE sozusagen das Leben planen, samt Ableben inklusive Eintritt ins Paradies - wahlweise Hölle.
Ich liess mir dann alles haarklein erklären. Er gab sich auch Mühe, der männliche Mensch - muss ich ehrlicherweise erwähnen.

Gestern Abend habe ich mich dann erwartungsvoll um 20.00h hingesetzt - vor meinen Augen der Laptop, mir im Nacken die Angst irgendwas falsch zu machen.
Katerli-Schätzu stand mir bei. Haben alles wie vorgeschrieben heruntergeladen, haben uns registriert, haben geklickt - hier und da - dort und dort auch noch. Fotos und Videos sind gesichert. Die Mitteilungen auch.
Aber: Weder all meine 100'000 Telefonnummern noch meine ganze Terminplanerei konnte gesichert werden. "OVI Store 2 weist einen ERROR auf. Wir benachrichtigen Sie, wenn der Fehler behoben werden konnte". Herzlichen Dank aber auch.
Um 23.15h haben wir die Übung abgebrochen. Meinen heutigen Abend werde ich damit verbringen, all die Nummern und Termine auf Papier zu übertragen. Dürfte ebenfalls Stunden dauern. Aber was soll man sonst in freien Abendstunden schon machen ..?!

Leute - meinen Fehlkauf von damals bereue ich so sehr, dass ich mir nichts sehnlicher als ein IPhone wünsche. Meine Söhne haben Aufklärungsarbeit geleistet, mich kleinklein in die Materie eingeführt und mich überzeugt. "Dubelisicher" sagten Flo und Mischa. Für SchweizerInnen brauche ich das wohl nicht zu übersetzen - für alle Anderen: "Dubelisicher" bedeutet, dass auch der grösste aller grossen Deppen nichts falsch machen kann.
Danke aber auch, meine geliebten Söhne. :-)


Ich stehe nun also in Verhandlungen mit meinem Anbieter, dass er mir doch ein supergutes Angebot bitte machen solle. SOFORT! Ich meinen Fehlkauf zutiefst bereue und - sollten sie bereit sein mir entgegen zu kommen, mir ein IPhone anzubieten - ich ein Dauerabonnement bis ins Jahr 2222 abschliessen werde und jeden Mitarbeiter von ORANGE ins Nachtgebet einschliessen werde. Allabendlich. Versprochen.

Habe heute Morgen Sohn Flo noch kurz um die Information gebeten, wo ich denn all die notwendigen Details über die unendlichen Möglichkeiten eines IPhones mir holen könne?
Wisst Ihr, was er gesagt hat?
Nein?
Wollt ihr es wirklich wissen?

Er sagte ... hört gut zu:

IM APPLE-STORE!

Dienstag, 23. November 2010

LEBENSFREUDE HAT EINEN NAMEN: OMARA PORTUONDO

Huhuuu ... hallo EPONINE und MEHR SEIFE GIBTS NIRGENDS (Deinen Namen habe ich sooo gesucht :-) und den finde ich bestimmt auch noch)! Schön seid ihr Beiden da, in meinem Geschichtenhimmel! Ich freue mich darüber! Sehr! Habt Spass und fühlt euch wohl bei mir - in den kleinen und grossen Alltagsgeschichten meines Lebens.
HERZLICH WILLKOMMEN!

Wisst ihr wie das ist, wenn man stundenlang erzählen, schreiben könnte ... und mindestens eine gefühlte Million Eindrücke auf einen Gesamteindruck zusammenkürzen muss? Das grenzt an Schmerzen! So geht es mir gerade.
Entschuldigt, wenn ich noch ein bisschen der Welt entrückt bin ... mit den Füsse zucke und die Schulter zum imaginären Takte rumruckle. Mal abgesehen davon, dass mein rechtes Ohr ein Dauerpfeiffen aufweist (... es MUSSTE ja die 6 Reihe rechts vorne neben der pompösen Soundanlage mit Boxen so gross wie kleine Unendlichkeiten sein ...), ich schon eine Tablette versus Kopfschmerzen genommen habe und irgendwie etwas geschafft bin - bin ich quicklebendig, überaus fröhlich und gutgelaunt.
Denn was wir gestern Abend erleben durften, war einfach schlichtweg der Hammer!
Aber jetzt mal von Anfang an:

"Volkshaus, Schatz, V O L K S H A U S habe ich gesagt". So meine leicht gelangweilte Ansage um 17.00h. War ja klar - oder? "Bist Du sicher ...?" fragte der Kater etwas irritiert. Sein Gedanken-Display auf der Stirn rotierte sichtlich. Ich: "Ich sag jetzt nur noch eines: VOLKSHAUS. Und jetzt sage ich dazu nichts mehr!".
Kann ich denn irgendwas dafür, wenn unser Navi das Volkshaus in Zürich nicht findet? Jedes Baby kennt das Volkshaus in Zürich! Wir selber waren ja schon an einem anderen Konzert vor Ort. Pffffff! Kenn ich aus dem FF! Finde sozusagen blind dahin, ins Volkshaus.
Diese Ansage zog ich glatte mehr als 2 Stunden durch. Normalerweise hätten wir nach 1 1/2 Stunden am Ziel sein sollen.
Katerli runzelte sein Gestirn immer häufiger ... und ehrlich gesagt, war ich mir plötzlich soooo sicher auch nicht mehr, wo das Volkshaus jetzt genau sei.
Und Frau Navi hielt sich eh dezent zurück. Aber für was hat man dieses Super-Drooper-Handy - mit dem ich zwar nicht zurecht komme, dass aber sowas wie GOOGLE hat, wo man nachschlagen kann. Auch während einer Autofahrt durch Zürich. "Volkshaus! Ich habe es gefunden! Hab ich es doch gesagt, dass ist an der XY-Strasse sowieso! Jetzt aber los, wir sind spät dran." 5 Minuten später standen wir vor dem Volkshaus ... dass aber alles andere als unsere dringend gesuchte Lokalität war.

Himmelherrgottnochmal! Katerli warf in wohlweislich sanftem Tone ein: "Käferli, schau mal auf den Tickets nach, was steht da genau?" Das Käferli schaute, stockte, Käferlis Herzschlag setzte einmal aus, Käferli hielt den Atem an und sagte ganz leise: "Kongresshaus Zürich, XY-Strasse sowieso".
Ich rechne es dem Katerli hoch an, dass er in dem Augenblick gar nix gesagt hat. Er hat ganz still geschwiegen. Wobei - bei näherem Hinsehen war er so gesehen schon fast provokant still im Auto. Was durchaus auch sehr aussagekräftig war.
Aber zumindest mir die Zeit gab, meine Wunden zu lecken und so zu tun, als hätte ich ja an und für sich nie etwas anderes als "Kongresshaus" gesagt. Und überhaupt! Wären wir 2 Stunden früher losgefahren, wären wir nie in Zeitnot gekommen.
Basta. Oder so.

Es reichte gerade eben noch so, im Stehen ein Sandwich zu essen und einen Kübel Mineralwasser in sich zu schütten - um dann zügigen Schrittes gen KONGRESSHAUS zu eilen. Zum Glück waren wir nicht die Einzigen, die 3 Minuten vor Konzertbeginn um Einlass begehrten. Schnell schnell Bauch einziehen und Pobacken zusammenpressen - dann sich durch die enge Reihe zu den Plätzen quetschen, absitzen - und genau in dem Moment wurde es dunkel und die Ansage gemacht:
Sowas in der Art "wi praudli präsent to yu se BUENO VISTA SOCIAL CLUB!" Und dann begann ein Feuerwerk an Lebendigkeit, Musik, Tonvariationen, Tänzen, Fröhlichkeit, feiernden Menschen, Unbeschwertheit - das habe ich in dieser Farbigkeit, dieser Intensität noch nie nie nie erlebt. Und ich habe doch schon einiges erlebt, war dabei, wenn ganz Besonderes passiert ist.
Aber gestern ... das war eine Demonstration des Guten! Insbesondere die älteren Musiker waren glatt weg umwerfend. Diese mitreissende, aussagekräftigte Musik war da "nur" das Eine - diese Menschen mit ihrer gelebten Lebenserfahrung, die via Klänge und Gesang, Gestik und diesem grossen Unbenennbaren an uns weitergegeben wurde ... eindrücklichst!
ICH FINDE KEINE WORTE die dem gerecht werden würden! Für einmal nicht.


Vor allem - und das war der absolute Höhepunkt:
OMARA PORTUONDO.


Diese Grande Dame der kubanischen Musik, 80 Jahre jung und eine Ausstrahlung, die ich persönlich in der Art zum allerersten Mal erfahren habe. Die steckte uns ALLE in die Tasche! Diese Lebensfreude! Dieser Schalk! Diese Grazie! Diese gelebten Gefühle! Die spielte mit uns Zuschauern - die Menge tobte! Und wenn Sie ihren Rock neckisch über die Waden lupfte, in tänzelnden Cha-Cha-Schritten über die Bühne schwebte, mit den Augen zwinkerte und Küsschen verteilte - diese Frau ist noch heute, mit 80 die Erotik in Person - veredelt durch ihre unbeschreibliche Ausstrahlung, ihr Wesen. Sie schenkt sich in einem jedem ihrer Lieder, geht darin auf, lebt sie - und fordert auf, es mit ihr zu leben. Und man tut es, man denkt nicht nach, man tut es einfach! So mitreissend, diese Frau!


Als sie mit ihrem Mann regelrecht einen Balztanz auf der Bühne veranstaltete, da liefen mit die Tränen der Begeisterung, der Rührung runter. Und ich war nicht die Einzige!


Ihr warfen sich die Menschen nach dem Konzert förmlich zu Füssen, küssten ihr die Hände ... ihre um X Jahre jüngere Kollegin - ein Bild von einer Frau, mit einer ebenfalls sagenhaften Stimme und dem Bewegungstalent einer Vollblutlady - verabschiedete sich mit Winken vom Publikum und ging unbemerkt von der Bühne. Ob es jemand wirklich registrierte?
Alle Blicke und die ganze Aufmerksamkeit ruhten auf OMARA Portuondo. Der "sexy mama" wie sie lächelnd von ihrem Mann auf der Bühne angesagt wurde. Die Menschenmenge wollte sie gar nicht mehr gehen lassen.
Ich krieg noch jetzt Gänsehaut, wenn ich daran denke!


Ich bin noch ganz im Banne dieses gestrigen Abends. Wurde so reich beschenkt - und hab dieses unbeschwerte Lebensgefühl inhaliert, in mich aufgesogen - und zehre davon! Ach, wärt ihr nur dabei gewesen! Aber falls ihr irgendwo in eurer Gegend die Möglichkeit habt, den BUENA VISTA SOCIAL CLUB euch anzusehen ... denkt nicht darüber nach! Geht! Das ist ein Erlebnis der besonderen Art und macht glücklich!

Wenn ich mal gross bin, will ich so werden wie OMARA. Sie ist seit gestern mein absolutes Vorbild. Die Frau hatte kein leichtes Leben auf Cuba, sie musste kämpfen - aber sie hat das Mögliche daraus gemacht ... weit mehr sogar.
Ich verneige mich vor dieser Frau und danke von ganzem Herzen, ihr begegnet zu sein! Das habe ich gebraucht.

80 JAHRE ... MUSS EIN TOLLES ALTER SEIN!

Montag, 22. November 2010

ZWIEBELN UND HÜFTSCHWUNG

Meine lieben BlogfreundInnen

Auf einen kurzen ... einen ganz kurzen Hüpfer bin ich da. Bin "very busy".
Erstens ... bin ich mit einem Bein am Arbeiten.
Zweitens ... bin ich mit einem Bein am "Zibelemärit" - dem Berner Zwiebelmarkt.
Drittens ... bin ich mit einem Bein am Abschiedskonzert des BUENA VISTA SOCIAL CLUB's.

Ihr seht - instabil - äusserst instabil, mein ICH - so auf 3 Beinen. Spagat ist angesagt. Zeitspagat.
Das ist übrigens auch der einzige Spagat, den ich beherrsche. Manchmal. Weil ... ach ... huch ... auaa ... Themawechsel:

Zum ZIBELEMÄRIT (Zwiebelmarkt) möchte ich euch kurz erklären:
Der Zibelemärit ist der grösste Markt in Bern. Er findet immer am 4. Montag im November statt. Über 700 Marktfahrerinnen und Marktfahrer, mit hübschen Marktständen, bieten an diesem Tag in der Berner Innenstadt ihre Ware feil. Ein grosser Teil des Sortiments besteht aus Zwiebelzöpfen, Zwiebelkränzen und Zwiebelfiguren. Aber auch Textilien, Schmuck, Keramik, Spielwaren oder Verpflegungsstände sind auf dem gesamten Marktgebiet vertreten.
Offiziell dauert der Markt von 06.00 bis 18.00 Uhr. Tatsächlich werden aber schon ab 04.00 Uhr Verkäufe getätigt. Für die Jungen und Junggebliebenen ist der Höhepunkt jeweils die Konfettischlacht, die um 16.00 Uhr stattfindet.


Dies die offizielle Version. Meine Schilderung:
Die Stadt Bern wird heute von X-Tausenden Menschen förmlich überflutet werden. Man drängt sich Po an Bauch, Arm an Arm, durch die durchaus wunderschönen Gassen und Lauben meines geliebten Berns - alles und Jede/r duftet mehr oder minder intensiv (un-)angenehm nach Zwiebeln, Knoblauch und Käse. An diesem Tag wird traditonell deftiger Zwiebel- und Käsekuchen geschlemmt! Vorab noch ein Schüsselchen heiss dampfende Zwiebelsuppe, garniert mit frisch frittierten Zwiebelringen. Als Hauptgang, nach Zwiebelsuppe und dem Zwiebelkuchen ... gefüllte Zwiebeln. Und zum Desserst wird sich ganz bestimmt auch noch irgendwas Zwiebeliges finden lassen. Bestimmt.


Derart zwiebeltrunken geht man dann am besten nach Hause. Nicht nur aus umweltschützerischen Gründen - glaubt man nämlich den Statistiken, sind die Treihausgas-Emissionswerte an diesem Tage über Bern weit über dem schweizerischen Durchschnitt. Ich möchte diesen Punkt aber an dieser Stelle bitte nicht näher erläutern ... nur so viel: es herrscht eine besondere Art von Klimawandel.
Wenn ihr versteht, was ich meine.

So ab 16.00h sind dann die Schulkinder aktiv - dann sollten Alle, welche nicht gerne Konfettis essen und mit Plastikhämmerchen attackiert werden, den nach Hauseweg unter die Füsse nehmen. Spätestens dann! Dazu kommt erschwerend, dass es traditionell IMMER am Zibelemärit regnet - schlimmstenfalls Schneeregen. Und arsch sehr kalt ist es! Das Gemisch aus Konfettti, Dreck und Nässe ergibt diesen übel-grausligfarbenen Matsch, den sich Kleinkinder mit der einen Hand - aus welchem Grund auch immer - gerne in den Mund stopfen und mit der anderen Hand sich gegenseitig damit bewerfen. Wäähhhh....

Nun ja. Ich bin zum Glück dann aber schon weg - nämlich mit dem Schätzu-Katerli Richtung Zürich. Da findet heute nämlich das einmalige Konzert des BUENA VISTA SOCIAL CLUB's statt.


Zwiebelschwanger wie wir sind, wird der Hüftschwung bestimmt zum Kinderspiel! Die nun schon betagten Damen und Herren besagter Kuba-Musiker haben einfach das gewisse Etwas. Diesen Rythmus im Blut, diese wundervolle Gabe, das besagt-rythmische Blut dann auch noch zum Pulsieren in Extremis, zum Kochen zu bringen. Da kann sich Jede/r ein grosses Stück von dieser besonderen Lebendigkeit, dieser überschäumenden Lebensfreude abschneiden! Begeisternd. Einfach nur: begeisternd!
Kein Fuss, kein Arm und keine Hüfte wird still bleiben. Dieser Abend wird mitreissen. Kater und ich werden tanzen bis die Sohlen qualmen. Mitklatschen. Singen. Feiern. Die Zeit vergessen und GOOD VIBRATIONS uns einverleiben. Wowwwh!


Ich habe vorsorglich Voltarensalbe und Schmerztabletten eingepackt - und morgen schon mal zumindest den Vormitttag frei genommen. Ich sehe mich mit Muskelkater und Kratzestimme rumquälen. Zwanzig war eben vorgestern ... was mich / uns aber keineswegs daran hindern wird, heute Abend so zu tun als ob!
Bitte habt Nachsicht, wenn ich morgen zu meiner diesbezüglichen Befindlichkeit keine näheren Angaben machen werde. Fragt nicht. Tut so, als wäre es wie immer. :-)
Aber wie es WAR - das sollt ihr denn schon wissen! Versprochen!

So Leute - ich ess jetzt kurz mal meinen Zwiebelkuchen fertig. Und dann arbeiten bis der Compi laut HALT schreit. Das wird um 16.00h der Fall sein. Da macht Bern dicht.

Ich wünsch euch was! Liebes! Gutes! Guten Wochenanfang!

UND DAVON VIEL!

Sonntag, 21. November 2010

MÖRDERISCH GUT!

Hui Freunde!
Das war ein grandioses Erlebnis gestern! Der KRIMIDINNER-Abend  hielt wieder mal, was er versprach: Spiel, Spass Spannnung ... sowas wie ein Überraschungsei für Grosse.
Ein Abend mit grossem Unterhaltungswert, mit Zeit zum Genuss, Lachen, Verweilen - und Freunde treffen.

Der Kater und ich hübschten uns in schwarz-violett auf. Beide in schwarze Hosen ... er ein violettes Hemd, ich eine Bluse in diversen Violett-Tönen, darüber eine fast bodenlange dünne Jacke mit Rüschen und Mäschchen, durchbrochene Spitze und so - trag ich gerne für die "grossen" Auftritte.
Nie käme es mir in den Sinn zu erwähnen, dass dieses Teil eigentlich und ursprünglich ein sehr exkuisiter Morgenmantel ist (das entsprechend tolle Nachtgewand freut sich auf besondere Gelegenheiten) - und ihr seid ja verschwiegen, oder?
Übrigens: wir gaben ein tolles Paar ab! :-)

Während ich auf dem Weg nach unten war - zum Roller - bemerkte ich, dass ich wieder mal die Bluse linksherum angezogen hatte - die Nähte nach aussen. Prima. Zum Glück hat keiner bemerkt, wie ich unten im Veloraum kurz mal einen Kleiderumdreher vorgenommen habe ... :-).
War dann letztendlich bestimmt auch ein Bild für Götter, wie wir aufgebrezelt auf unserem Giovanni Richtung Stadt fuhren - die edlen Roben flatternd im Winde. Helm auf den gestylten und gegelten Frisuren, dicke wollende Handschuhe in Symbiose mit dem tollen Mantel, dem edlen Jacket.

Das Hotel Freienhof bot übrigens wieder mal ein herrliches Ambiente - ganz dem Abend entsprechend, schaut mal:

Das Essen war ausgesprochen fein!

Kater-Schätzu spielte den berühmt-berüchtigten PIERROT ZAPPIER,
der aus Menschen Glace herstellte. Blutrote Glace ...
Verurteilt wurde er übrigens nicht, weil er Leichenteile zu Speiseeis verarbeitete,
sondern weil er es nicht entsprechend auf der Verpackung deklarierte ... :-)

Ich spielte KATJA SCHÜPBACH - Kriminalkommissarin.
Doch leider durch meinen Liebhaber, einem gefürchteten Mörder, auf die falsche Bahn geraten.
Habe ganze Polizeicorps umgemähnt - bloss um meinen Lover nicht der Justiz auszusetzen.
Nominiert zur KILLER QUEEN DES JAHRES, leider nur Platz 2 ergattert ...
frau kann nicht immer gewinnen ... :-)

Super Schauspieler - Spass - Spannung!


Ich erwähnte es ja nicht gerne - aber bei der alles entscheidenen Frage nach dem Mörder ... da habe ich wieder mal voll geloost. Habe all die Morde und die beiden Mordversuche der armen Sandy, ihres Zeichens Mitarbeiterin des Schweizerischen Geheimdienstes, untergeschoben.

Kriminalfälle scheinen nicht mein Spezialgebiet zu sein. Tja.
Ich wende mich deshalb besser nun meinem HEUTIGEN Spezialgebiet zu: Der Ruhe. Dem Füsse hochlegen. Dem einfachen Nichtstun. Dem Ausspannen und Kräfte sammeln.

Denn der Montag wird auch nicht ohne ... doch davon dann morgen mehr. Ich freue mich!!

Erholt werde ich heute gegen Abend meinen Mannen herrliches Käsefondue zaubern. Unser Tisch ist gross ....


... WER WILL AUCH?

Samstag, 20. November 2010

ICH BIN IN KILLER-LAUNE!

Nicht dass ihr Falsches denkt - behüte! Ich bin sogar bester Laune.
Weil: heute gekillt wird! Aber ganz harmlos. Und freudenvoll. Lukullisch hochstehend. Mit Freunden.
Eine Gemeinschaftskillerei sozusagen.

Ich sehe Fragezeichen in euren Augen. Darf ich kurz mal erklären ...

... vor etwa 1 1/2 Jahren haben der Kater und ich eine geniale Theatertruppe entdeckt. Ich war damals auf der Suche nach einem coolen Geschenk für des Chefs Geburtstag, als ich auf diese spezielle Art von Theater traf. Das darf man sich folgendermassen vorstellen:
Man bucht ein feines - eine sehr feines! - , mehrgängiges Abendessen. Hat um 19.00h da zu sein. Trifft im Restaurant ein und .... befindet sich bereits mitten im Krimi! Als Teil davon.
DINNERKRIMI heisst das Spektakel. Beim ersten Mal kriegte ich ein Namensschild und war ab da "Vreni". Mit einigen Sätzen Text, welche ich vor Ort noch in mein Hirn meisseln musste. "Klassenzusammenkunft" hiess das Stück damals - der Einen oder dem Anderen vielleicht nicht ganz unbekannt. Wurde auch schon verfilmt.


Weiter im Text: Anstatt dass man in einem Theater sitzt - unten auf den Stühlen die Zuschauer, oben auf der Bühne die Akteure - sitzt man in einem grossen Raum an runden, wunderschön dekorierten Tischen, kriegt dann schon mal einen herrlichen Aperitif. Die Schauspieler machen die Leute untereinander bekannt, scherzen, schwatzen, lachen. Die Schauspieler sind von den Zuschauern dann plötzlich auch nicht mehr wirklich zu unterscheiden. Wer ist wer? Spannend! Es ergeben sich tolle Gespräche.

Zwischen den feinen Köstlichkeiten, den wirklich auserlesenen Gängen, wird Theater gespielt - eben immer unter Einbezug aller Anwesenden. Es geschehen Morde, es passiert total viel. Und niemand weiss, wer der Mörder ist.
Während ich - wie gesagt - beim ersten Stück "Vreni" darzustellen hatte und meine Rolle selbstredend mit Bravour bestand und beinahe ... fast beinahe ... für den OSCAR vorgeschlagen wurde, kriegte ich im zweiten Stück die Rolle des Polizeihornes. Auf Zeichen des Regisseurs hatte ich dann jeweils diesen grellen, auf- und abschwellenden Sirenenton nachzustellen. Gar nicht so einfach, hat frau gerade ein Broccoliröschen im Mund, glaubt mir. Aber auch da war meine Leistung mehr als hervorragend. Meine Persönlichkeit ist förmlich mit dem Polizeihorn verschmolzen und ich lebte die Sirene, als wäre ich immer schon eine Sirene gewesen. Jedenfalls haben alle Anwesenden sehr gelacht.
Ich habe keine Ahnung, wieso man genau MIR diesen Part verpasste. Und ich will hier und jetzt auch nicht darüber nachdenken.
Und euer Gelächter vernehme ich jetzt nicht, verstanden?

Aber unter gesagt ... ich war total froh, durfte ich Sirene spielen. Mehr an Text hätte ich nämlich an diesem Abend nicht verpackt gekriegt. Weil ... wir das zweifelhafte "Glück" hatten, an einem Tisch mit einer ganzen Familie - bestehend aus Mutter, Vater und 3 Kindern im Teenageralter - zu sitzen, bei denen zu Hause wohl gerade der sanitäre Trakt saniert wurde.
Davon ist auszugehen, bewertet man die mehr als eindeutigen Duftsignale betreffender Anwesenden. Zudem wohnen die sehr sehr abseits - und die Leute kommen nur sehr selten in die Stadt - beim letzten Mal haben die dann auch noch das Geld zu Hause vergessen und konnten weder Shampoo noch Deo noch sonst was in der Richtung kaufen. Es war kaum auszuhalten! Sehr grenzwertig!
Ok, ich gebe zu, es sind gewagte Annahmen. Aber glaubt mir - es war so! Ich hatte alle Hände voll damit zu tun, mit der Menükarte mir ein wenig vermeintlich frische Luft zuzufächeln und ab und zu eine Ausszeit auf dem Klo zu nehmen. Ich labte mich am Klosteinduft - ich inhalierte ihn förmlich! Glaubt mir.
So gesehen war meine Sirenen-Rolle kein Zufall, sondern Bedürfnis!

Und übrigens: zuletzt werden Zettel verteilt und dann muss man den Mörder entlarven. Ich hatte leider immer die Falschen im Verdacht.
Tja. Heute habe ich ja wieder eine Chance.

Heute erwartet uns nämlich das Stück "KILLER KILLEN KILLER" - laut Beschreibung eine Story ... "in der sich die aktuell erfolgreichsten Mörder, Gangster und Auftragskiller zu ihrem alljährlichen, gemütlichen Festessen versammeln - unter dem Motto «Ein Abend ohne Mord». Zunächst läuft alles gut. Die Gäste prahlen über ihre letzten Schwerverbrechen und geben ihre Geheimnisse preis, wie man am Besten der Polizei entkommen kann.
Aber plötzlich passiert doch ein Mord, und die Polizei sucht die Nadel im Heuhaufen. Unter all den Killern befindet sich also einer, der das Motto des Abends nicht ganz ernst genommen hat".

Katerli-Schätzu und ich freuen uns! Sehr! Werden uns so richtig schick machen - Freunde treffen, einen gemütlichen Abend verbringen. Bin ja schon sehr gespannt, wen ich wohl heute spielen darf ...? Eine anrüchige Gangsterbraut? Oder eher die vollautomatische Kalatschnikow mit Endlosmunition? Ich als personifizierte Gewehrsalve?
Morgen werdet ihr es wissen.

Ich hab noch eine bessere Idee Freunde - eine viel bessere Idee! Zieht euch was Tolles an, brezelt euch auf - das kleine Schwarze zum Beispiel und den knallroten Lippenstift. Ich nehm das grosse Schwarze, den pinkfarbenen Lippenstift.
Und dann treffen wir uns kurz nach 18.00h vor dem Restaurant Freienhof in Thun.
Seid ihr dabei?

ICH FREUE MICH!

Freitag, 19. November 2010

GOOD NEWS - BAD NEWS

Meine lieben Blogfreunde und Blogfreundinnen

Freude macht mir heute, TINKABELL69 in meinem Blog aufs Herzlichste begrüssen zu dürfen! Willkommen! Fühl Dich wohl in den kleinen und grossen, wilden, lustigen, ernsten ... Geschichten, die mein Leben schreibt. Schön bist Du da, darüber freue ich mich sehr!

Und nun - so ganz entgegen meiner Natur - beginne ich mit dem Ärger, den Bad News. Aber nicht weil ich will, sondern weil es der Logik dieser heutigen Geschichte dient. Daraus sind ergo keine gedankenrunzelnden Rückschlüsse über eine eventual-labile Gemütsverfassungs-Entgleisung meinerseits zu schliessen. Es geht mir ... uns ... soweit eigentlich ganz gut.
Dazu später mehr.

So wenden wir uns mit einer leichten Linksdrehung um 45°Grad nach hinten blickend dem Ärger zu. Habe ich extra und absichtlich da hinten links parkiert (in Deutschland sagt man: geparkt), damit er mir aus dem Gesichtsfeld ist. Ich will gute Sachen, schöne Sachen, aufbauende Dinge vor Augen haben. Darum: Ärger - ab nach hinten in die Ecke!
Und jetzt hört mir mal aufmerksam zu: Der Kater-Schätzu wurde ja vor gut einer Woche wie eine hochinfektiöse Eiterbeule von seinem Arbeitgeber entsorgt. Noch während der Krankheit, 10 Tage vor Therapieende - aber selbstverständlich unter Einhaltung der Kündigungsfrist, per Ende Februar 2011 gekündigt. So weit - so schlecht.
Wir sind immer noch daran diese Tatsache zu schlucken und zu verdauen. Nach unseren ersten Recherchen ist diese Kündigung leider formal-juristisch rechtens, "bloss" menschlich, sozial und moralisch ist sie höchst verwerflich. Ihr habt ja die Storys schier live miterlebt. Darüber will ich nicht mehr allzu viele Worte verlieren - schliesslich wollen wir nach vorne schauen und all unsere Energien in die ZUKUNFT stecken.
Aber zum besseren Verständnis meines Ärgers des Jahrhunderts und zum Sammeln unflätiger Worteschwalle, heftiger Schimpftiraden und dergleichen, muss ich doch kurz rekapitulieren:
Des Chefs Worte waren damals ... "wir sehen uns ausser Stande, Dir Herr Kater (... SO hat sein Chef ihn natüüürlich nicht genannt) einen adäquaten Arbeitsplatz mit entsprechend flankierenden Massnahmen zu bieten. Dein Gesundheitszustand lässt leider keine andere Lösung zu, nach der wir selbstverständlich gesucht haben. Da Du ja im Management tätig bist und kein Arbeiter am Fliessband, braucht Du auch entsprechend qualifizierte Arbeit. Sowohl Unter- wie Überforderung würden ja zu einem Rückfall führen. Über kurz oder lang".
Gestern dann der Anruf der Frau Personalabteilung: "Herr Kater ... das Firmen-Handy können Sie ja dann gleich am 29.11. abgeben - den Identifikationspatch brauchen Sie noch bis Ende Februar". Der Kater: "Aber ... ähmm ... Frau Personalabteilung, sie haben mir zusammen mit dem Herrn Kotz-Würg die Kündigung übergeben. Mit der Erklärung, mir leider keine, absolut keine, nicht annähernd eine zumutbare Arbeit mit Arbeitsplatz anbieten zu können. Sei weder arbeitstechnisch noch logistisch möglich. Und angeblich nicht zu verantworten wegen meiner Gesundheit. Und jetzt soll ich die 3 Monate arbeiten kommen - also haben Sie doch einen Arbeitsplatz für mich ...?"
Die Frau Personalabteilung: "Ähhm ... ja ... das muss ich noch kurz abklären. Aber Sie, Herr Kater, sind ja nicht freigestellt. Haben ergo zu erscheinen. Egal ob wir Arbeit haben oder nicht."

Wachkoma? Dummheit? Was könnte es sein?


Unser eingeschalteter Anwalt in Sachen Arbeitsrecht hebt warnend den Finger: "Die wollen sie wahrscheinlich mürbe machen, in peinliche Situationen bringen - 9 Stunden am Tag in die Ecke stellen, vorführen - nach 3 Tagen flippen Sie aus und der Arbeitgeber plädiert auf fristlose Kündigung und spart sich 3 Monatslöhne inklusive Weihnachtsgeld. Sie wären nicht der Erste."
Und ... erfolgt keine Freistellung, werden erst ab 1. März 2011 Massnahmen zur Neuintegration durch das Arbeitsamt, flankierende Massnahmen, Jobcoaching, Praktika usw. eingeleitet werden können. Eine Neuorientierung - in solch einer schwierigen Situation - wird dann also meinem Schätzu glatt weg durch den ehemaligen Arbeitgeber verweigert.
Man lässt ihn so richtig Auflaufen. Bis zur letzten Minuten immer schön gegen die Wand knallen. Als wäre es jetzt nicht langsam genug!

Wie finde ich das?
Wie findet ihr das?
Mal abgesehen davon, dass ich Herrn Kotz-Würg nicht nur für diese Aktion die Pest an den Hals wünsche, finde ich es schlichtweg ein Riesenskandal, dass mit der Gesundheit eines Menschen derart gespielt wird, um die dieser jetzt monatelang hart, sehr hart gekämpft hat. Und ich mit.
Herr Kotz-Würg, wenn Sie dies lesen ... und das hoffe ich wirklich ... dann möchte ich Ihnen sagen, dass Sie sich schämen sollten. Wäre ich eine derart geartete Persönlichkeit wie Sie, ich müsste mich allmorgendlich nach den Blick in den Spiegel übergeben!

Das wollte ich heute dringend gesagt haben! Uff, jetzt geht es mir besser.

Und nun zur Freude - also der viel wesentlicheren Angelegenheit. Ich, beziehungsweise wir, können es uns selbst schlecht erklären ... aber irgendwie geht es trotz all dieser Widrigkeiten jeden Tag besser. Die Probleme türmen sich zwar. Trotzdem, wir haben Boden. Und Ruhe. Das wird schon. Das Leben wird uns helfen, irgendwie, dessen sind wir sicher!

Wir waren gestern Abend sogar dazu aufgelegt, Pläne zu machen, zu spinnen, zu phantasieren ... über den grandiosen Verkauf meines noch ungeschriebenen Buches zu sinnieren und die exorbitant nicht existierenden Zahlen basierend auf den nicht dagewesenen Erfolgen meines Bestsellers auf dem Konto zu bestaunen. Das imaginäre Geld mit vollen Händen auszugeben, uns unsere Wünsche zu erfüllen. Endlich die kleine Dachwohnung auf Rhodos zu kaufen. Mit Blick auf "unsere" Bucht, da wo wir geheiratet haben. Mhhhh....!

Als hätte der gestrige Tag und fühlige Herzmenschen es im Gespür gehabt, erreichten mich 2 Mails.
Die eine von Alice - einem besonderen Schätzeli in der Bloggerwelt. Sie macht mich auf eine alte meiner Geschichten aufmerksam - nämlich auf  DIESE HIER. Sie handelt davon, wie man Hürden zu nehmen hat.
BINGO. Ich staune zuweilen selber, was für kluge Ausbrüche ich doch zu elektronischem Papiere gegeben habe. Ich bin meine eigene Motivation! Super!

Und ... Mail Nummer 2 ist von einem freundlichen Lehramtsanwärter aus Deutschland, der zurzeit an seiner Examensarbeit mit Titel "Hürden überwinden“ im Fach Deutsch herum doktert. Er schreibt: "Bei der Suche bin ich auf Ihre Geschichte (EBEN DIESE) gestossen und würde daraus gerne zitieren. Das Gedicht passt sehr gut zum Kompetenzbegriff, den viele Didaktiker schon in langen Aufsätzen zu definieren versucht haben."
Danke, Herr Lehramtsanwärter - hab mich gesuhlt in ihrem Wort-Komplimenten-Honig, hab meine Seele darin mariniert und lasse mir Ihre Aussage immer wieder auf der Zunge zergehen.

Und weil ich mir, dem Kater-Schätzu und ganz vielen Menschen auf der Welt auch heute einen guten Tag und viel viel Kraft für das Hürden nehmen wünsche, zitiere ich mich gleich selber:

Hürden nehmen heisst übersetzt: Ich will! Und ich kann!
Hürden nehmen ist pures Selbstvertrauen.
Hürden nehmen ist glauben können. An sich und Andere.
Hürden nehmen ist Mut haben.
Hürden nehmen ist Kraft haben, Anlauf zu nehmen.

Also, dann rechnen wir mal:
Ärger minus Freude = Oha! Ich lande im Minus-Bereich. Ein gutes Zeichen.
Dann mal umgekehrt: Freude minus Ärger = ... und siehe da ... unter dem Strich bleibt:

EIN FETTES PLUS!

Donnerstag, 18. November 2010

EINMAL SUPPE BITTE! ABER ...

.... ohne Croûtons! Nein, kein Brot. Ja, einen Salbeitee ungesüsst. Danke!

Aber bevor ich mich jetzt erkläre, heisse ich erst mal JENNY herzlichst WILLKOMMEN bei mir im Sternenhimmel. Schön bist Du da! Ich freue mich sehr! Hab Spass und geniesse die kleinen, grossen, normalen und weniger normalen Alltagsgeschichten meines spannenden Lebens.

Und nun: Mein Gestern:
"Einmal Suppe bitte. Aber ohne Croûtons!" So lautete gestern meine Menübestellung. Wieso?
Der Grund ist in meiner lieben Frau Bürgy zu suchen. Frau Bürgy ist meine Dentalhygienikerin.
Der Anfang meines gestrigen Elendes.

Weil:
Normalerweise und in Wirklichkeit steht ja so eine DH-Assistentin im weissen Kittel und rosa - wahlweise hellblauem - Mundschutz an der Türe beim Zahnarzt, lächelt süffisant und heisst einem herzlich Willkommen. Wissend, welch Qualen dem armen Wurm im Türbogen warten. Meine Frau Bürgy hat so eine zarte Flöte-Stimme, ist auf den ersten Blick auch eine total Liebe, stets freundlich, höflich, liebenswert, humorvoll.
In meinen düstersten Gedanken aber, das steht die Frau Bürgy also da - gekleidet in eine Höhlenforscherausrüstung, was da heisst: gutes Schuhwerk, Helm mit Stirnlampe, robuste und wasserdichte Kleidung - selbstredend atmungsaktiv, dazu Steigklemmen, Hammer, Schlagbohrer, Steigeisen, Eispickel, Laschen, Schrauben und ähnliches.
Mein Mund ist nämlich nicht einfach nur Mund und Zähne - nö. Mein Mund ist anscheinend so eine Art Tropfsteinhöhle - mit lautet Stalaktiten und Stalagmiten. Will ich dem Sinn der Rede von Frau Bürgy glauben - die mich deshalb auch schön alle 6 Monate zur Höhlensäuberung aufbietet.


Schon 3 Tage vorher kann ich kaum ohne Albträume schlafen. Die Nacht vorher erwache ich mindestens 3x schweissgebadet und schleiche die Wände entlang. Weil meine Zahnärztin das weiss, ruft sie mich auch immer mit Säuselstimme einen Tag vorher an und sagt gaaaanz harmlos: "Hallo liebe Frau Sternenzauber. Ich wollte sie nur kurz daran erinnert, dass wir uns morgen um 08.00h sehen - haben Sie unseren Termin noch in Rechnung?" Wohlwissend, dass ich all meine Kraft darauf verwende, dieses Ereignis erfolgreich zu verdrängen um mich dann infolge "Nicht-Erinnerns" 5 Minuten vor Torschluss - höfliche Entschuldigungsworte stammelnd - abzumelden.
Funktioniert leider nicht mehr.

Und so kam es, dass ich gestern pünktlich um 08.00h in der Türe meiner charmanten Peinigerin stand. Klein und kleinlaut. "Na, wie geht’s Ihnen denn, liebe Frau Sternenzauber? Sie sehen ja heute wieder herrlich violett aus - voll cool!". Meinem Zustand entsprechend kann ich höchstens ... also allerhöchstens ... hellblassviolett daher gekommen sein. Ich brachte noch knapp ein "na ja, an und für sich ging es mir bis gerade eben prima" - zustande ... und schon lag ich in der Waagerechten auf dem Folterstuhl, während mein innerstes Empfinden senkrecht stehend um Hilfe schrie.
"So - dann wollen wir mal sehen, was das Zahnfleisch so macht" - sagt SIE - sticht mit einer Spitzhacke voll rein und wundert sich dann "es blutet". Bingo. So ging das dann weiter. "Haben wir auch immer schon die Zahnseide benutzt?". Ja haben wir, aber wenn es zu hakeln beginnt, weil in meinen viel zu engen Zahnzwischenräumen sich der Zahnstein ansammelt und ich dann mit Anlauf die Zahnseide unter die Zahntaschen semmle - laute Schmerzensschreie von mir gebe - mache ich das nicht mehr 2x am Tag. Zugegebermassen nicht mal 1x am Tag. Unter dem Strich 5 x in der Woche.
Jedes Mal wenn ich wieder so einen DH-Termin überlebt habe, schwöre ich mir hoch und heilig: Ab jetzt zahnseidelst Du in der Freizeit, als Hobby! Mindestens 3x am Tag! Nie ohne ins Bett! Die ersten 3 Wochen geht das problemlos. Dann kommt die Rechnung der Zahnärztin. Dies bewirkt, dass ich weitere 3 Wochen kommentarlos die seidene Qual in die Zwischenräume presse.


Ab da verliert sich der gute Vorsatz leider ein bisschen ... leider. Und es bleiben unter dem Strich die 5x in der Woche.
Auf Anraten habe ich die sündhaft teure Super-Drooper-Ultraschall-Zahnbürste gekauft, benutze die empfohlene Pasta mit 10x-fach-Schutz gegen alles Mögliche, spüle regelmässig mit der angesagtesten alles angesagten Mundspülungen und habe sogar immer ein Reisezahnbürstli mit dabei. Mümmle auf Zahnweiss-Kaugummis rum und lutsche Anti-Zahnbelag-Drops.
Trotzdem höre ich alle 6 Monate: "Haben Sie auch gemacht, was ich Ihnen geraten hab?". Ja, habe ich! Aber irgendwie ...

Kennt ihr dieses Gefühl, wenn die DH so unvermittelt unter den oberen Zahnfleischrand bis hinten zum Ellbogenknochen und in der unteren Zahnfleischrandreihe die Fersen von innen berührend zusticht? Wenn man das Blut fliessend spürt? Sein eigenes Stöhnen nur noch von Weitem hört? ICH MAG ES NICHT! NEIN! ICH WILL NICHT!

Gestern Mittag wollte es dann das Schicksal, dass mein Chef mich zum Essen einlud. Erstens war eine ganz liebe Freundin von uns da - und zudem hatten wir nämlich gerade Steuerkontrolle und alles bene. :-)
"Kommt Frauen" - sagte Chef - "lassen wir es uns auf meine Kosten gut gehen". Tja. Hätte ich ja gerne. Aber blöd war, dass meine Mund derart malträtiert war, dass selbst Kaffee trinken weht tat. Eiswürfel lutschen zur Herausforderung wird. Essen? Also so richtig mit Messer und Gabel ... Salat, Fleisch, Gemüse - im schlimmsten Fall noch Pommes??! Forget it! Weil ich einfach grundsätzlich gerne mit der Freundin des Hauses (Ursi! Sei herzlichst gegrüsst!) und dem Chef zusammen bin, trabte ich logischerweise mit ins Restaurant. "2 dl stiller Mineralwasser und 1 Tagessuppe, dreifach püriert - ohne Croûtons!"
Sah dann sabbernd zu, wie Chef 1 und Chef 2 das Wildragout mit Rotkohl und Spätzli genüsslichst verputzte. Von mir war bloss ein leises *SCHLÜRF* hörbar.

Etwas Gutes habe ich dem ganzen Zahnarztbesuch gestern Morgen aber doch abzuringen: Gleich nach der DH ist dann immer Kontrolle bei der Zahnärztin im Nebenzimmer. Seit sie mich kennt, hat sie extra violetten Mundschutz, violette Handschuhe und sogar violette Watte-Tupfer. Super-Service, muss ich wirklich sagen.
"Prima, alles bestens!" sagte mir die Zahnärztin. Und klebte mir noch das kleine Edelsteinchen auf den rechten Steilwand-Eckzahn. Jetzt blinkt es beim Lachen. Fein! Sieht toll aus!

Und überhaupt. So schlimm war es ja eigentlich gar nicht. Nur ein bisschen - wenn auch ein bisschen sehr.
Und ich kann jetzt auch wieder kraftvoll zubeissen.


Den neuen Termin habe ich übrigens auch schon: 30.05.2011, 08.00h.
"Wir freuen uns, Sie dann wieder zu sehen!" - sagten DH und Zahnärztin beim Abschied.
Auch wenn meine Vorfreude sich in Grenzen hält und vielleicht nicht mit der genau gleichen Intensität an Gegenseitigkeit grenzt: Eigentlich sind die Beiden ja ganz nett.

SOGAR FRAU BÜRGY

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