Montag, 31. Januar 2011

DIE KUFEN-HUMMEL VERNEIGT SICH VOR SARAH MEIER

Die Zeitungen von heute titeln begeistert: "Die Gnade des perfekten Momentes".
"Von Pechmarie zu Goldmagie" und "Das Eismärchen".
Ich habe diesen Moment am Samstag miterlebt - und davon muss ich euch unbedingt erzählen.

Ich beginne ... beginne ... vor ungefähr 46 Jahren.
Da stand klein Fränzi Sternenzauber zum ersten Mal auf dem Eis. Mit Schlittschuhen an den Füssen. So ähnlich wie eine kleine Hummel auf Kufen. Eislaufen war mein ganz grosses Hobby! Nix hat mir mehr Spass gemacht, als Kringel auf das gefrorene Wasser zu zwirbeln, Pirouetten zu machen, hier ein Sprung und da eine - für Hummelverhältnisse - gewagte Figur. Jedenfalls hatte ich Riesenfreude daran!
Bewundert habe ich am Fernsehen die Grazien, welche schier schwebend und sich im Applaus der Menge badend über das Eis bewegten und am Ende des Tages so toll glitzernde Dinger an einem farbigen Bande um den Hals gehängt bekamen.
Das wollte ich auch!

Meine Eltern machten diesen kühnen Träumen aber ein rasches Ende - ich sollte Tennisstar werden. Und wenn nicht das, dann halt wenigstens ein Ass in Handball oder Leichtathletik. Sagte damals mein Vater. Logisch ... er war lange Jahre Trainer der Schweizer Handball-Nationalmannschaft und später Trainer berühmter Leichtathleten - leitender Trainer der Mehrkämpfer in München an der Olympiade.

Und ich - ich "nur" Hüpfdrossel auf dem kalten Eis.
"Aus dem Mädchen wird nie was!" statuierte mein Vater, als sich mein Talent beim Weitsprung als etwa vergleichbar mit einem nassen Sandsack erwies. Einem sehr nassen Sandsack.
Auf der Aschenbahn zeigte ich mich eher als eine getunte Schnecke GTI denn eine kommende Anwärterin auf den Schweizermeistertitel im Sprint. Vom Hochsprung wollen wir jetzt mal gaaaar nicht reden. Da schien der hüpfende Sandsack von der Weitsprunganlage noch zusätzlich mit Bleigewichten beschwert.
Mit anderen Worten: ich hatte voll gelost.
Vater war gar nicht stolz.

Mit dem Tennis hat es dann einigermassen hingehauen - bis genau zu dem Zeitpunkt, als ich Hugo kennenlernte. Hugo war meine erste grosse Liebe und lenkte mich völlig davon ab, in die Fussstapfen der Martina Navratilova zu treten. Und somit war die Tenniswelt um eine Attraktion ärmer, ich dafür um Hugo reicher.
Und meine Eltern völlig desillusioniert.
Somit hatte sich meine sportliche Karriere im Sande verlaufen, um nicht zu sagen vergraben - ich werde auf immer und ewig ein No-Name-Produkt bleiben. Und mein Medaillenschrank gähnend leer. Damit kann ich leben. Gut.

Vorgestern habe ich mir dann am Nachmittag zwischen Ordner entrümpeln und mit Sohn Nr. 1 den endlich auseinander gebauten Schrank nach unten tragen helfen, die Europameisterschaft im Eiskunstlauf angesehen. Eigentlich auch nur aus dem Grunde, weil eine Freundin mich anrief, sie sei in Bern im Eisstadion, würde neben der Bank der Juroren sitzen und ob man sie eventuell am TV winken sehen würde? Es sei die Abschiedsvorstellung von unserem ewigen Schweizer Pechvogel, der Sarah Meier. Immer dabei, doch nie der grosse Erfolg.  Im Training top, am Wettkampftag flop. Dauernd verletzt ... eben das personifizierte Pechvögelchen.
Meine Freundin sah ich übrigens an TV nicht, dafür die Läuferinnen. Eine um die andere patzerte, flog vorne auf die Nase und hinten auf den Po.

Dann kam Sarah. Kurz vor Beginn der EM gerade eben noch nominiert, gerade eben noch von total flügellahm zu halbwegs flugtauglich genesen. Dann kam also sie. Sarah.
Ihr letzter Auftritt. Ihr grosser Auftritt. Vor Berner Publikum ... und dieses Publikum trug sie auf Händen. Und aufs Eis.
Sarah setzte Fuss vor Fuss. Sprang hoch, sprang weit, sprang sicher. Zwirbelte in der Luft, zauberte auf dem Eis und lächelte dabei.



Ich hielt inne in meinem Tun, ich war im Banne dieser paar Minuten Eiskunstlauf. Ich hatte Gänsehaut pur und jedes Härchen stand zu Berge. Was ich sah, das hatte ich noch nie gesehen! Der Kommentatorin, den Zuschauern, den Mitkonkurrentinnen - allen blieb der Ton weg. Sarah Meier lief eine Kür, wie sie noch nie gelaufen wurde. Traumwandlerisch sicher. Und dieser Ausdruck ... stark, einfach nur stark. In jeder Hinsicht!
Die letzten Takte der Musik verebbten und die Welt stand einfach still in diesem Augenblick. Tosender Applaus, tobende Menge, ungläubiges Staunen. Ist so was möglich?

Noch nie in meinem Leben habe ich beim Eiskunstlauf geheult - wie käme ich auch dazu? Aber in diesem Augenblick liefen mir die Tränen nur so runter, ich atmete nur noch stossweise und heulte zuletzt wie ein waidwunder Wolf. Das ging derart unter die Haut. Ich kannte mich selber nicht mehr.
Dann diese Spannung bis zur Punktevergabe - ein Wunder lag in der Luft. War greifbar. Diese Aufregung! Und dann die Erlösung:


Sarah Meier ist Europameisterin!



Ich schlucke auch jetzt schon wieder, wenn ich zurück denke.
Und schöner als es heute Morgen in der Zeitung stand, hätte ich es weiss Gott auch nicht sagen können - es war wirklich:

DIE GNADE DES PERFEKTEN MOMENTES

Sonntag, 30. Januar 2011

ALLES KÄSE

Des Schweizers Stolz ist unter anderem der Käse. Über 450 Schweizer Käsesorten gibt es!
Greyerzer Käse, Greyerzerkäse mild, Greyerzerkäse rezent, Greyerzerkäse höhlengereift, Emmentaler Käse, Appenzeller Käse, Sennenkäse, Sprinz, Aargauer Traum, Nonnenstolz, Mutschli, Formagella, Alpkäse, diverseste Raclettkäse, Tilsiter, Tête de Moine usw.
Auf vielseitigen Wunsch möchte ich den Camembert noch anfügen. (Alice, extra für Dich!) :-)

Katerli-Schätzu mag (aus Herkunftsgründen wohl) eher milde, crèmige Käse. Die charaktervollen sind ihm einfach einen Tick zu "chüschtig" (geschmackvoll). Seine preferierten Käsesorten nenne ich liebevoll-despektierlich "Babykäse". Das ist die Art von Käse, welche wir Schweizer Mütter und Väter feingeraffelt sozusagen bereits unseren Neugeborenen dem ersten "Schoppen" (das Fläschchen) beimischen.
Was ein richtiges Schweizerkind werden will, muss schliesslich frühzeitig damit anfangen. Oder?

Jedenfalls hat mein Katerli-Schätzu - wie bereits erwähnt - eine Vorliebe für labrigen Weichplastik mit Käsenote. In den letzten 14 Tage hat er es weiss Gott fertig gebracht, ganze 500gr. von besagtem natürlichen Kunststoffe (er nennt sich - aus unerklärlichen Gründen -  "junger Sennenkäse") sich einzuverleiben.
Irgendwie mache ich mir jetzt Sorgen, dass wenn mein Schätzu zu nahe bei einer heissen Herdplatte steht, er demnächst zu schmelzen beginnt ...!

Als er sich dann heute Morgen den Rest des Sennen-Thermoplast einverleibte, kam mir die Idee nach "Käse", "Schweizer" und "Deutsche" zu googeln. Gefunden habe ich das folgende Video, welches wir Beide einfach nur herrlich fanden. Wir lachen immer noch!
Und wollen euch gerne mitlachen lassen:



Was wollte ich eben noch sagen?
Ah! Jetzt fällt es mir wieder ein:

DIE SCHWEIZ GRÜSST DEUTSCHLAND :-)
UND DEN REST DER WELT SELBSTVERSTÄNDLICH AUCH!
GANZ ♥LICH!

Samstag, 29. Januar 2011

WUNDERSCHÖN WAR'S!

Ein gelungener Tag gestern - herrliche, gemütliche, lustige und aufregende Stunden.
Ein Genuss in jeder Hinsicht.

Der Kater-Schätzu lässt lieb danken für all das spürbar Gute, welches ihn erreicht hat. Hier auf dem Blog, bei uns in der Garage, die Telefonate, die Mails, die SMS. Toll!

Heute lasse ich mal die Bilder sprechen ... die erzählen euch alles.
Schaut mal her:


Feierabend bereits am Mittag. Dann Kaffee trinken - und anschliessend ins Kino. Wir hatten den Laden nur für uns ... also ich meine natürlich, ich hatte das Kino für uns alleine reserviert. :-)
Ganz grosses Kino!

Am frühen Abend dann mit der Bahn auf den Gurten - den Hausberg von Bern.
RAUF AUS DER STADT!

Der erste Eindruck ... Ohhh!

Und auch der zweite Eindruck hielt, was er versprach:
Ein eindrückliches Erlebnis!

Die Vorspeise ...

Der Hauptgang ...

Dessert ...

Überraschung ...

Der Blick auf Bern vor der Fahrt "ins Tal"

Ein guter Tag!
Resultat:

Katerli-Schätzu, 47 Jahre alt geworden.

GLÜCKLICH!

Freitag, 28. Januar 2011

ER LEBE HOCH!

Heute gibt es Sternenzauber in abgekürzter Form - weil mein Schätzu-Katerli mich ausgedehnt braucht.
Also "brauchen" ist ja vielleicht das falsche Wort, meine Zeit gehört heute einfach ihm. Und nur ihm.
Warum?

WEIL ER GEBURTSTAG hat, junge 47 Jahre wird und wir den Tag gebührend feiern!


Er weiss noch üüüüüüberhaupt gar nix von gar nix.
Kriegt diesen Blog auch erst kurz vor dem Mittag zu lesen.

Aber ihr - ihr dürft es schon mal wissen!

Erst mal ... sind wir wie gewohnt zusammen zur Arbeit gefahren. Er meint, dass geht jetzt den ganzen Tag so weiter und am Abend feines Nachtessen. Das stimmt ja zum Teil sogar. Wenigstens das mit dem feinen Nachtessen.

Bis Mittag sind wir zwar in der Garage beschäftigt ... aber natürlich mit Gefeiere und Düralüralü. Versteht sich von selbst. Dann sagen wir "tschüss und e schöne", trudeln von dannen. Richtung Stadt. Kleines, feines Mittagessen. Plauderstunde.

Anschliessend lade ich ihn ins Kino ein. Wir waren schon ewig lange nicht mehr im Kino - so richtig mit Popcorn aus dem Pappbecher. Ich suche noch nach der richtigen Mischung zwischen Thriller und Ägschen für ihn - Schnulz und Liebe für mich.
Oder doch vielleicht der Disney-Film? :-)


Und wenn der Kater dann meint, dies sei der Plausch jetzt gewesen, dann geht es so richtig los.
Tucker Tucker Richtung Gurten. Gurten, dass ist der Hausberg von Bern. Den sieht er jeden Tag, war aber noch nie oben. Das ändert sich per genau Heute, 28.01.2011.
Wir besteigen am spätere Nachmittag das Gurtenbähnli und lassen uns auf 858m ü.M. hieven.


Wer ein bisschen mehr über den Gurten wissen will, siehe HIER!.

Schööön!
Oben wartet im Restaurant ein romantisches Überraschungsdinner mit viel Mhhhhh! Und viel Ohhhhh! Und noch mehr Ahhhhh!


Und wenn der Kater jetzt schon wieder meint, dies sei es gewesen - JETZT geht es erst richtig los! :-)
TSCHAKKA TSCHAKKA!
Wir gehen dann nämlich rasch nach Hause. Raschrasch.
Und vom Ahhh, Ohhh und Mhhh gibt es Nachschlag.

Deshalb - ihr versteht: ich bin dann mal weg.

FEIERN! UND DEN KATER HOCH LEBEN LASSEN!

Donnerstag, 27. Januar 2011

ABDECK-DINGSBUMS!

Ich habe mich noch nicht dazu durchringen können.
Soll ich jetzt amüsiert sein?
Oder stinkwütend?
Entsetzt über die Dreistigkeit?
Wohl etwas von alle dem.

Gestern habe ich FANTOMAS geschaut. Ich mag den hyperaktiven Luis de Funès in homöopathischen Dosen. Alle halbe Jahre mal wieder ein paar Zuckerkügelchen vom lauten, zappeligen de Funès, das ist erträglich. Mehr macht nervös. Gestern war ein halbes Jahr um.
Teil 1 war auch ganz unterhaltsam - dann kam die Werbepause. Die nicht enden wollende Werbepause irgendeines Beauty-Teleshopping-Kanals. An die Frau gebracht werden sollte so eine ABDECK-DINGSBUMS-GENIAL-WUNDER-Crème. Besser als alles andere, ergiebiger als alles andere, günstiger als alles andere, erfolgreicher als alles andere.
Warum Weltstars zu Weltstars werden? Logisch - weil sie ABDECK-DINGSBUMS benutzen!
Warum scheint die Sonne so strahlend? Weil sie ABDECK-DINGSBUMS benutzt!
Warum sitzt der Teufel in der Hölle? Weil er KEIN ABDECK-DINGSBUMS benutzt.
Dass ich überhaupt noch lebe ... ich, die ich noch nie in meinem Leben ABDECK-DINGSBUMS verwendet habe ... ein Wunder!
Allerdings ein Wunder mit Verfalldatum.
Hätte ich ABDECK-DINGSBUMS, hätte ich kein Verfalldatum. Sagt der Mann da.

ABDECK-DINGSBUMS ist das beste Meik-Öp aller Zeiten!
ABDECK-DINGSBUMS deckt Tattoos, Feuermale, Narben, Altersflecken, Schwangerschaftsstreifen, Falten, Sommersprossen (ich liiiiiebe Sommersprossen!), Brandverletzungen, Cellulitis, unreine Haut usw. ab. Vielleicht sogar unliebsame Ex-Ehemänner? Die Vorher-Nachher-Bilder belegen dies eindeutig. Eindeutiger geht gar nicht!
Links das Bild der alten Dame OHNE ABDECK-DINGSBUMS, rechts das Bild der um mindestens 20 Jahre verjüngten Dame MIT ABDECK-DINGSBUMS.
Die Sachlage ist somit völlig klar: wir ALLE brauchen so dringend, wenn nicht noch dringender, das ABDECK-DINGSBUMS.

(Gerne hätte ich ja ein Bildchen hier reingestellt - aber überall steht der Name von DINGSBUMS drauf - und für SO ETWAS mache ich nie im Leben Werbung! Nicht mal schlechte.)

Und - FreundInnen - stellt auch vor, momentan gibt es 2 Stück ohne irgendwelche Versandkosten ... das heisst, wenn man sofort bestellt.
Und - jetzt hört gut zu - 2 Stück gibt es zu sensationellen 49.90 Euro ... und 2 weiter Döschen DINGSBUMS gegen eine (man höre den Wortlaut) "kleine Kostenentschädigung von Euro 9.90 GRATISSSSSS! Man höre und staune - für nur 9.90 Euronen gibt es das völlig gratis, kostenlos.
Was hüpft mein Herz vor Freude. *BodoingBodoingbodoingundsoweiterbisanmeinLebensende*

Geht frau dann mal nach dem ABDECK-DINGSBUMS googeln, eröffnen sich einem Abgründe. Das Wort "unbrauchbar" ist noch eines der schmeichelhaftesten. Da ist von Abzocke, Betrug und Gaunerei die Rede. Weder dass das Zeug was nützt - noch das es überhaupt brauchbar wäre. Auch kein klein bisschen. Bröckelige, stinkende Masse. Bitte bloss nicht in Hautkontakt damit treten! Davor wird ausdrücklich gewarnt. Von wegen Kamillenextrakt, Calendula und Aloe Vera ... pfffffff!

Amüsiert bin ich - weil das alles so derart dilettantisch dargestellt ist - eigentlich Jede/m klar, dass es sich hier um Nepp und Geldmacherei handelt.
Stinkwütend bin ich - weil es halt trotzdem immer wieder Menschen gibt, die darauf hereinfallen und sich Hilfe erhoffen. Und diese Tatsache dreist ausgenutzt wird.
Entsetzt, dass so was seit Monaten öffentlich auf dem Bildschirm rumturnen darf. Ungestraft.

Bevor ich denen auch nur einen Cent in den Rachen werfen - und gratis für 9.90 noch was dazu kriege ...

... DA HABE ICH LIEBER EIN VERFALLDATUM!

Mittwoch, 26. Januar 2011

HAT MAL WER EIN VALIUM FÜR MICH? ODER ZWEI?

Also ... wie schreibt man eine kleine Blog-Geschichte, wenn man mit den Nerven in den Graben gefahren ist?
Das Zahnfleisch beim Knurren blank liegt.
Die Geduld sich längst verabschiedet hat.


Frau schnäuzt sich erst mal heftig ins Taschentuch und erzählt euch vom gestrig-heutigen Ärger.
Ist ja eigentlich eine kleine Sache - aber gerade kleine Sachen sollte ich doch gewuppt kriegen - oder?
Detailliert: ihr wisst ja, ich habe dieses neue Handy. Ein smartes Smart-Phone, also ein ganz smartes. Damit dieses auch assortiert schick zu meinem Outfit passt *HÜSTEL*, habe ich Phönchen so eine pink/weisse Hülle verpasst. Siehst cool aus! Und damit die Oberfläche nicht zerkratzt, hat mir die Dame auch gleich noch so ne Folie mit verkauft (also eine ganzganz dünne, damit kann ich trotzdem noch gut hören ...ihr wisst ja ...). Anschliessend tut man laut Aussage von Frau Handyshop das Folgende: "Ziehen sie einfach die Trägerfolie ab, legen den unteren Rand passgenau aufs Display und rutschen dann von unten mit einem Tempo-Taschentuch umhüllten Kreditkarte bis nach ganz oben. Dann hält die Folie bombenfest und völlig unsichtbar."
(Alleine für diese Aussage, erkläre ich sie per gestern Abend definitiv zur PERSONA NON GRATA).


Easy Baby!
Und weil das sooooo einfach ist, habe ich mein Handy mitsamt der sündhaft teuren Folie (1 Paket à 3 Stück Fr. 30.--) meinem Katerli-Schätzu anvertraut. "Könntest Du mir mal bitte dieses Schutzzeugs drauf pappen. Ist ganz easy hat die Handy-Tante gesagt!". Katerli pappte. Nach einer halben Stunde hatte ich mein Handy wieder. Nicht mehr zu erkennen. Die Folie rumpfelig, runzelig und voller Blasen ... dazu kann man höchstens noch einen Faltenjupe tragen und hoffen, dass gerade der Herpes-Virus grassiert. Dann ist man total assortiert zum Handy unterwegs.
Blöd nur, dass das Display kaum mehr unter dem Gefältel erkennbar ist ... *KREISCH*!
Ich blieb ganz ruhig in meinem Antlitz, bemerkte aber leicht unterkühlt, dass ich es mir einen Hauch anders vorgestellt hatte. Katerli schien mir ein wenig zerknirscht ob der Tatsache, dass er das nicht hingekriegt hat. Und dass in meiner Stimme wohl eine schwache, fragende Frostschicht zu erkennen war.

Ok - easy Baby, dann mache ich das halt selber. Selbst ist die Frau!

Eine halbe Stunde später: nach 5-maliger Neumontage dieser absolut Scheiss blöden Schutzfolie sah mein Display aus wie Sau, die Folie faltig, knitterig und voller Fingerabdrücke - nicht mehr zu gebrauchen. Ich klapperte vor Wut mit meinen Zähnen! Also mehr so innerlich, das aber heftig. Jedenfalls spürte ich den Puls im Hals. Blutdruck jenseitig.
Echt ne, da habe ich 2 Jungs grossgezogen, eine ruinöse Scheidung hinter mir, grade eben mein halbes Leben in die Abfallgrube entsorgt (zwecks Neueinrichtung) - und kriege es nicht geschafft, eine lapidare Folie aufs Handy zu kleben! Das geht ja gar nicht! Eine persönliche Bankrott-Erklärung.

Ich hatte jetzt genau 2 Möglichkeiten: Entweder ich muss Hilfe suchen - oder ich muss Hilfe suchen.
Ich entschied mich für Variante 1. Erst mal habe ich mich im Internet schlau gemacht. Und wisst ihr was??? Es gibt ganze Foren voller Beiträge, einzig und alleine über das Aufkleben einer Handy-Schutzfolie!!!
Der genialste Tipp war wohl der: Handy kurz in Wasser tauchen, damit des Display schön regelmässig mit einer Wasserschicht überzogen ist - dann lässt sich die Folie bubi-einfach auf das Display legen, man schiebt hin und her bis die richtige Parkposition gefunden ist. Dann kommt wieder die Kreditkarte in Aktion - man soll so lange über die Folie streichen, bis alles Wasser rausgedrückt ist.
Ja - das funktioniert bei Werbeplakaten ähnlich und richtig gut. Beim Handy passt dann ganz sicher die Folie toll ... bloss ist das Handy futsch und alle, weil es mit Wasser in Berührung kam. Nicht mal mehr ein Garantiefall!
Bingo!


So sah ich mich denn heute Morgen genötigt, die Werktstatt-Jugend beim mir in der Garage um Rat zu fragen. "Jungs, wie habt IHR die Folie da drauf montiert? Ich werde noch waaaaaaaahnsinnig!" Betretene Stille. Man(n) sah sich an, sah wieder weg. Stille. "Jungs, erzählt mir das Geheimnis! BITTEEEEEE!". Zwei von Vier haben anschliessend mit belegter Stimme gebeichtet, dass sie es aufgegeben hätten, eine Folie aufzuziehen. Wie bei mir: Faltenrock und Herpesblasen. Einer von Vier hat es gar nicht probiert, weil er von den suizidähnlichen Gefühls-Zuständen gehört hatte, welche so eine erfolglose Folienmontage ultimativ nach sich zieht.

Ich bin sicher, in naher Zukunft werden sich viele Psychologen auf erfolglos-Handy-Schutzfolie-auftragend-geschädigte Menschen spezialisieren!

Die Lösung meines Problems kam von Nummer Vier: "Also ... nachdem ich 3 Folien mülleimergerecht entsorgt hatte, habe ich meine Freundin um Rat gebeten. Die ist nämlich Schriftenmalerin und hat gelernt, Folien auf etwelche Unterlagen profimässig anzubringen."
Da habe ich seine Freundin sofort und ultimativ von "meine Bekannte" zu "auch meine Freundin" befördert. Sie war mir schon immer sehr sehr sympathisch. Eine richtig Nette, Freundliche - und vor allem so Hilfsbereite. Ich mochte sie schon immer unheimlich gerne. Ehrlich!
Manchmal ist das Ende der Nerven der Anfang einer neuen Freundschaft!

Heute Abend kommt sie noch bei mir im Büro vorbei und wird dann kurz mal eben mein Problem lösen.
Einfach so. Im Handumdrehen.
Easy Baby!

Habe ich schon gesagt ...

... DASS ICH SIE RICHTIG GERNE MAG?

Dienstag, 25. Januar 2011

DAS GROSSE KOPFSCHÜTTELN

Manchmal, meine lieber BlogerInnen-FreundInnen, bin ich platt.
Platt wie ne Flunder.
Das will was heissen!

Da finde ich die richtigen Worte nicht - da finde ich GAR KEINE Worte!
Na ja, so ein paar hätte ich schon. Aber die sind nicht öffentlichkeitstauglich. Die sind auch nicht lieb gemeint. Und sie tönen vor allem nicht freundlich, anständig schon gar nicht.
Weil ich aber ein höfliches Menschenkind bin, mich an die Regeln des vorbildlichen, gemeinsamen Miteinanders halte ... auch wenn es mir in diesem Falle schwer fällt ... probiere ich heute mich in annehmbarem Rahmen einem Problem zu widmen, welches die Schweiz seit gestern bewegt, rüttelt, auf den Kopf stellt.

Stellt euch mal diesen Skandal vor:
Da lebt in der Schweiz eine 35jährige Peruanerin. Eine Frau - Norma, die nie lesen und schreiben gelernt hat. Nun aus eigenem Antrieb und mit Unterstützung Ihres Ehemannes, der Schulgemeinde Vordemwald, den Schul-Kindern und deren Eltern die 3. Klasse der ansässigen, öffentlichen Schule besucht. Schrift und Sprache lernt! Sich eingibt! Einfügt! Ein Teil von uns Schweizern sein will und was dafür tut!


Das geht ja gar nicht! Was für ein Skandal!
Sagt zumindest die Mediensprecherin des Departementes Bildung, Kultur und Sport.
Aber lest doch einfach selber:

Nach dem kantonalen Schulgesetz könnten einzig Kinder und Jugendliche die öffentliche Volksschule besuchen, sagte Irene Richner, Mediensprecherin des Departementes Bildung, Kultur und Sport (BKS), am Montag auf Anfrage. Sie bestätigte entsprechende Medienberichte.
"Das Schulgesetz gilt für alle Schulen", sagte Richner. Auch in Vordemwald müsse wieder ein "regelkonformer Zustand" hergestellt werden. Das Schulinspektorat werde nun zusammen mit der Peruanerin und der Schule eine "gute Lösung" suchen.
Das BKS will die Bildungsbedürfnisse der mit einem Schweizer verheirateten Frau abklären und ihr andere Möglichkeiten für Deutschkurse aufzeigen.


Die 35-Jährige besucht seit dem vergangenen Herbst die dritte Klasse der Primarschule der kleinen Gemeinde Vordemwald im Bezirk Zofingen. Die örtliche Schulpflege hatte dem Besuch zugestimmt. Auch die Eltern der Primarschüler waren informiert worden.
Das BKS hatte von der ungewöhnlichen Primarschülerin erst in der vergangenen Woche erfahren. Das "Zofinger Tagblatt" berichtete gross aufgemacht über die Peruanerin. "Die Schule ist für mich wie ein Paradies", hatte die Frau der Zeitung zu Protokoll gegeben."

Da jammern wir täglich, dass wir oftmals die Integrationsbereitschaft Zugewanderter vermissen, bemängeln, verlangen. Und dann ist da mal eine Frau, die WILL. Sich Mühe gibt.
Da sind auch Behörden, welche gesunden Menschenverstand walten lassen. Eine absolute WIN-WIN-Situation für alle Beteiligten - ein Hoch auf die Menschlichkeit, die Vernunft.
Ich habe gestern den Bericht am Fernsehen gesehen - das war ganz toll! Sie hilft den Kindern auf ihre Art, die Kinder helfen ihr. Ein wunderbares Geben und Nehmen, Miteinander im wahrsten Sinne des Wortes.
Klappt alles prima und wunderbar ... bis der Amtsschimmel antrabte und die Situation vollkackt.
Als ich das gestern las, glaubte ich erst an einen dummer Scherz. Aber nein, die meinen das wirklich ernst!
Das Gute an der Sache: Viele viele Menschen hier in der Schweiz verstehen das Vorgehen der BKS so wenig wie ich - und protestieren dagegen, setzen sich für Norma ein.
Ich auch! Und Du?
Dass wir Schweizer so ein bisschen bünzlig und sachlich sind, ein wenig eigen ... jaja ... stört an und für sich nicht weiter. Wir sind halt so. Und in ganz vielen Dingen kommt uns das zu Gute. Aber wo es zu weit geht mit dem Tunnelblick und der Paragraphenreiterei, da geht es wirklich zu weit!

Mir bleibt heute nur, der Frau aus Peru zu ihrem Mut zu gratulieren. Und viel Glück zu wünschen.
Und zur Denkweise der "Leute" (die stehen im Gegensatz zu den Menschen), welche die "öffentliche Ordnung" wieder hergestellt sehen wollen ...

... für sie bleibt mir nur:

DAS GROSSE KOPFSCHÜTTELN!

Montag, 24. Januar 2011

UND WIE WAR DAS JETZT GENAU ...?

"Und wer war jetzt der Mörder?" - das habe ich meinen Katerli-Schätzu ganz entgeistert gefragt.
Katerli sah mit Glubschäugelein sichtlich konsterniert durch mich hindurch und meinte lapidar: "...also irgendwie schnalle ich das jetzt auch nicht...".
Seither suchen wir im WWW., ob irgendwie irgendwo irgendwer uns den Krimi erklären kann.

Ist es jetzt wirklich soweit mit mir ... mit uns? Demenz im fortgeschrittenen Stadium - weit über das ewige Lesebrillen suchen hinaus?
Ich erinnere mich an den Sonntagabend vor 2 Wochen - wir führten uns den ersten Teil der 6teiligen Krimi-Serie "CODENAME HUNTER" zu Gemüte. Vom ersten Augenblick an zog uns dieser Film magisch in seinen Bann. Ich liebe schwedische Krimis, sehr! Den "Wallander" zum Beispiel - da kann alles andere einpacken. Und "CODENAME HUNTER" war schlichtweg grandios!


Spannend, geheimnisvoll, hintergründig, voller menschlicher Tragik, den Film prägende Charakteren, undurchsichtig, vieles erahnen lassend, alles offen lassend.
Bloss; dabei blieb es aber dann leider auch! Bis jetzt!

Teil 1 frassen wir förmlich in uns hinein. Ich habe keine Ahnung, ob ich in dieser Stunde auch nur einmal geatmet habe. Eher nein. Ich erwischte mich immer wieder mit rasendem Puls, abnorm erhöhter Herzfrequenz und angehaltenem Atem. Kater dito. Die 6 Teile wurden leider erst jeweils spät am Abend ausgestrahlt - aber wofür haben wir denn die neue Technik, die alles schön speichert und hortet? So konnten wir uns nach Lust und Laune Teil 2 bis 6 rein ziehen.
Schön auf die Abende der Woche verteilt haben wir dies auch gemacht.
Die Spannung stieg stündlich. Wir konnten es jeweils kaum erwarten die Fortsetzung zu starten. Es brauchte Überwindung und Selbstdisziplin nicht alles am Stück reinzufräsen.
Bei Teil 4 hatte ich dann zuweilen die ersten Rückfragen, welche mir der Kater aber auch nicht wirklich beantworten konnte.
Teil 5 liess uns erahnen, dass wir einen der 4 Teile irgendwie nicht ganz gesehen haben müssen oder dabei eingeschlafen sind.
Der letzte Teil, Teil Nr. 6 und somit das Finale mit nochmals 3 neuen Toten, spektakulären Neuenthüllungen und Fakten, welche einem die Haare zu Berge stehen liessen ... dieser letzte Teil gab uns dann nicht nur die sichere Gewissheit, dass wir geistig unterwickelt sind, sondern erschwerend kommt noch hinzu, dass wir anscheinend kriminaltechnische Versager der Extrasorte sind - wirklich und wahrhaftig keinen blassen Dunst einer auch nur annähernden Ahnung diesen Film betreffend haben.

Es ist zum Mäuse melken! Da zitterst Du förmlich vor lauter Aufregung und Miterleben, Dein Ich ist in jeder Zelle angespannt zum Zerreissen, Du gierst nach der Auflösung, der Offenlegung und Entdeckung des Mörders, hast tausend Fragen die kurz vor der Antwort stehen, Deine Fingernägel graben sich in die Handballen, die Nackenhäärchen sträuben sich ... und dann wird der Abspann eingeblendet.
Die Namen aller Akteure scrollen vor Deinen Augen runter. Und Du hast nix verstanden. Kennst weder Mörder noch Motiv - geschweige denn, dass das Ganze irgendeinen zusammenhängenden Sinn ergibt.
Das ist tragisch. Äusserst tragisch.


Deshalb war ich auch erst mal ganz ruhig und wartete, was Katerli sagt. Katerli seinerseits war auch ganz entgegen seiner Natur erschreckend ruhig und wartete, was Sternenzauberli sagt. Also ... somit war erst mal totale Funkstille. Ich meinte sogar, dass Echo meiner eigenen Gedanken im Schädel hallen zu hören. Die Fragezeichen prallten dauernd ans sehr kleine Kleinhirn. Hat da wohl auch nix anderes, befürchte ich.
Das macht einem Angst, Leute!
Dann outete ich mich als "Non-capito-niente" mit tausend Fragezeichen. Katerli schnaufte hörbar erleichtert auf ... "also wenn ich Dich recht verstehe, dann raffst Du es auch nicht?".
Nö, ich raff gar nix - wenn nicht noch weniger! Dieses tiefe Gefühl der Verbundenheit - er raffte auch nix!
Wie liebe ich den Mann!

Anschliessend setzten wir uns mit dem Krimi auseinander, erzählten einander unser bisschen Verständnis und orientierten gegenseitig über den jeweiligen Wissensstand. Merkend, dass wir Beide irgendwann nach Teil Nr. 3 den Faden verloren haben müssen. Auch hier wieder - keine Ahnung warum! Wir recherchierten, wir lasen, wir spulten zurück, schauten und hörten nochmals genau hin und genau zu. Es half alles nichts. Alles für die Katz!

Wir suchten im I-Net und suchten und suchten. Die detaillierte Erzählung / Erklärung auf Wikipedia haben wir leider infolge schwedischer Sprache nicht verstanden. Und ansonsten gibt es keine Infos. Kurze Berichte über die diversen Folgen, die helfen uns aber nicht auf den Gaul. Wir sind so schlau wie vorher - oder eben unschlau.

Etwas Ähnliches ist mir einmal mit einem Buch passiert. Aber nur einmal. Ergo muss es am Buch gelegen haben, wage ich mal so als Behauptung in den Raum zu stellen - denn ich lese unzählige Bücher. Aber "Codename Hunter" ... ich kann es nicht fassen.

Was war jetzt mit dem Toten in der U-Bahn? Und warum macht die eine Kommissarin zuletzt Selbstmord? Überlebt die andere Frau den Anschlag? Wer ist jetzt korrupt - und wer nicht? Und ... worum ging es letztendlich und wenn ja warum?? Waffen? Schmuggel? Diamanten? Macht? Geld? Frauen? Um all das? Wenn ja - dann sage mir das bitte jetzt Eine/r! Mitsamt Erklärung und Diagramm, Protokoll der Ereignisse und Todeslisten.
Wir haben den Überblick nämlich vollumfänglich verloren.

Ich erinnere mich nur noch entfernt an die immense Spannung nach Teil 1 - diese Gier nach der Auflösung. Es ist frustrierend, dass dies alles noch da ist und der Abspann längst gelaufen. Diese letzte Nacht habe ich anstatt zu pennen mir die Filmstory nochmals durch sämtliche Hirnwindungen laufen lassen. Entweder habe ich keine - oder es war ein Rohrkrepierer. Die in besagte Windungen eingegebenen Infos jucken seither plan- und ziellos im luftleeren(?) Raum, kringeln sich ums Stammhirn (?), robben sich der eustachischen Röhre entlang zur Nasenwurzel um dann im Laufschritt Richtung Stirnhöhle abzuhuschen.
Kluger wurde ich allerdings nicht.

Falls Jemand aus der anwesenden, hochgeschätzten, kompetenten Bloggergemeinde sachdienliche Hinweise zum Tathergang, den Hintergründen, den Mördern hat - erzählt mir alles was ihr wisst! Ich weiss nämlich: nix!

Und man stelle sich dies jetzt mal krass vor:
Falls heute mein letzter Tag auf Erden sein sollte (was ich nicht hoffe) und z.B. ein Lämmergeier (ein ganz ganz ganz grosser) mich krallt, davon trägt und seinen Jungs und Mädels zum Frasse vorsetzt, dann möchte ich nicht dumm sterben.
Stehe ich dann nämlich beim Harfen-Sextett oben an der Himmelspforte wahlweise beim Barbecue-Grill unten bei Herrn Huf-Fuss - dann möchte ich nur sehr ungerne die anwesenden Damen und Herren mit meiner heute so dringlichen Frage belästigen müssen: " .... sagen Sie mal, könnten Sie mir vielleicht erklären, wie das bei "CODENAME HUNTER" jetzt genau war ...?".
Das hinterlässt keinen guten Ersteindruck.

WANTED : DIE ERLEUCHTUNG!

Sonntag, 23. Januar 2011

LEBEN AUF DER BAUSTELLE

*GLOCK* *GLOCK* *GLOCK*

Ich hoffe, mein sonntägliches Glockengeläute hat eure eh schon entspannte Wochenendstimmmung noch ge-upgradet, also sozusagen mit Turbo optimiert. Bei uns ist heute, durch was auch immer, das Glockengeläute ausgefallen. Hörbar. Wir wohnen nämlich direkt neben einer Kirche. Und die Kirchenglocken bimmeln des Sonntags um 08.30h. Dann um 11.00h und um 12.00h wieder. Was mir und meinem Schönheitsschlafe keinen Abbruch tut. Falls Katerli-Schätzu zu dieser Zeit noch schläft, schläft er dann nicht mehr. Der Kater ist aber normalerweise um diese Zeit meist schon auf den Füssen - ich befürchte senile Bettflucht - er allerdings streitet dies vehement ab und bezichtigt mich liebevollst des faul-komatösen Langschläfertums.
Alles üble Nachrede! Also das Langschläfertum und so. Mein ICH meditiert bloss bis in den späten Morgen - das ist alles.

Heute bin ich erstaunlicherweise als Erste gegen 09.00h wach geworden, während Katerli noch am Kissen horchte. Ich habe ihn dann mit heissem Kaffee überrascht. Im wahrsten Sinne des Wortes ... ich werde heute ausserplanmässig die Bettwäsche wechseln müssen. Er war aber dann sehr wach.
So schlurften wir dann Pas-de-deux-mässig rüber ins Wohnzimmer. Momentan möchte man aber gleich wieder zurück ins Bett ...
... im Wohnzimmer, da herrscht Baustellenfeeling. Weil sich ja Zimmer Nr. 4 bekannterweise noch in Auflösung und Renovation befindet.
Das Elchenhaus liefert uns die neuen Möbel wohl gegen Ende nächster Woche. Dann wird alles besser. Hoffentlich!

Gestern haben wir den begehbaren Käfig von meinem "Flöckchen" abgebaut. "Flöckchen" habt ihr leider nie kennengelernt - er ist noch vor meiner Bloggerzeit in die ewigen Jagdgründe abgetaucht. Meine "Flocke" war ein wunderbarer, schneeweisser Streifenhörnchenmann mit milchkaffeebraunen Streifen auf dem Rücken. Ich hab den kleinen Kerl heiss geliebt und er mich auch. Vor allem, wenn ich irgend eine Art von Nuss für ihn dabei hatte.


Und weil ich "Flocke" ein tolles Leben gönnte, lebte dieser 15cm kleine Mann in einem begehbaren Käfigen mit den Massen 2m hoch, 1.80m breit und 1.20m tief. Ergo eine super-trooper-multi-XXL-Villa für so ein Tierchen. Er hat es sehr genossen!
Nach seinem Ableben war mir klar, dass ich bald bald wieder ein Streifenhörnchen möchte. Möchte ja eigentlich immer noch eines. Allerdings sollte man bei einem solchen Unterfangen nicht nur an sich denken, sondern auch daran, dass so ein Tierchen (und gerader ein anspruchsvolles Streifenhörnchen!) Zeit und viel Zuwendung braucht.


Genau aus diesem Grunde haben wir nun beschlossen, das Kapitel Streifenhörnchen auf die Ära zu verschieben, wenn wir des Morgens unsere Gebisse aus den Wassergläsern fischen, den ganzen Tag Zeit haben und die Enkel sich auch mit dem Tierchen beschäftigen. Bis dahin brauchen wir keinen Käfig.
Hat mich Überwindung gekostet. Also falls Jemand einen tollen Käfig sucht ...


Na ja ... wenn ich mich so umsehe, dann muss ich gleich mal mit dem Staubsauger durch die Zimmer düsen. Das Unterfangen gestern hat aus unerklärlichen Gründen Sägespäne und Holzschnipsel in alle anderen Räume getragen. Zu allem ungemütlichen Chaos hat nun der Kater-Schätzu das fast leere Zimmer zu seiner persönlichen Didgeridoo-Oase erklärt. Wegen der Akustik und so. Die Obertöne kommen da besonders gut zur Geltung und weil der Raum auch noch so schön hoch ist, fallen Didge samt Mann in eine so sphärisch-extatische Abgehobenheit, welche nur durch mein unflätiges "Schaaaaaatz, wir sollten dann mal weitermachen" jäh unterbrochen wird.

Der Kater-Schätzu übt übrigens, weil ich ja unbedingt und auf vielseitigen Wunsch eine Hörprobe seines mittlerweilen wirklich anhörungswürdigen Könnens in den Blog stellen möchte. Will. Tun wollen würde. Wenn denn können.
Kater wuppt sich noch, will sich im besten Lichte zeigen.
Jaja, diese Kater ... :-)

Meine Lieben, ich setze meine Lunge nun wieder dem Staube des Baustellenfeelings aus. Sortiere weiter so Karten mit Krakelschrift wie "Vür dass alerpeste Mami" aus den 0815 Karten, welche verabschiedet werden müssen.
3 Wochenenden Ausmisten müssen dann aber reichen!
Hole nun meinen Tröter vor dem Herrn aus seiner Didge-Euphorie auf die weltlichen Parkett-Bodenplanken von Zimmer 4.

"SCHAAATZ - WIR SOLLTEN DANN MAL ...!"

Samstag, 22. Januar 2011

PLAN-ÄNDERUNG

Gestern war der Tag in Stein gemeisselt:
Arbeiten bis 18.00h - dann irgendwo kleines, kurzes Abendessen geniessen und rechtzeitig beim Didgeridoo-Konzert antanzen.

Bis 18.00h lief alles auch wie gehabt und geplant.
Kurz dann noch im I-Net die Adresse betreffend Didgekonzert checken - damit wir auch ja rechtzeitig und am richtigen Orte erscheinen.
Das allerding hätten wir vielleicht nicht tun sollen. Denn was wir lasen, machte uns die Sache nicht gerade schmackhaft.
Gefreut hatten wir uns auf einen easy Abend mit ein paar anderen interessierten Didgefreunden ... locker, flockig und unkompliziert. Angekündigt war das Ganze dann aber detaillierter mit ganz ganz (zu) vielen Worten wie "meditative Klangerlebnisse", "Mantrasingen", "Stimm- und Bewegungsimprovisation", "Achtsamkeit, Heilung, Behandlung, Belebung, Harmonisierung", "Aktivierung tieferliegenden Bewusstseinsschichten", "Schattengefühle energetisieren", "Emotionale Befreiung" und so ähnliches.

Alleine das Lesen der Beschreibung was an diesem Abend während des Konzertes so alles passiert, beinhaltete für uns einen Hauch von zu viel "OMMMM", "Seelenintegration" und "Selbstentfaltung". Wir wollten doch nur
A) da hin
B) Ticket kaufen und uns gemütlich hinsetzen
C) Musik geniessen

Irgendwie einfach ... zugegeben ... eher minder-aktiv sich mit Getröte-Tönen berieseln lassen, entspannen und das Weekend einläuten. Aber was wir lasen, tönte gezielt nach Arbeit. Auch wenn ich gerne, intensiv mit und in mir arbeite - nicht nach 10 Stunden anspruchsvollem Job. Da soll mir das "OMMM" bloss aus dem Wege gehen. Belebt bin ich bis zum Kragen und entfaltet habe ich mich kurz nach Auftragen der Anti-Aging-Crème. Harmonisieren will ich nur noch mit den ruhigen Abendstunden und dem Katerli, das mit dem Tantra ... sorry Mantra wollte ich sagen ... bereden wir zu gegebener Zeit.

"Katerrrrr - hör mal - ne, besser: lies mal!". Kater las und befand, er hätte grad irgendwie Magen-Darmbeschwerden. Dieses komische Grummeln im Unterbauch. Und besser wäre, das besagte Klangerlebnis auf ein anderes Mal zu verschieben. Ohne grosse Worte und Diskussion war ergo die Richtungsänderung des Abends beschlossen.

"Und nu?", fragte ich. Katerli: "Alsoooo - mein Bauchgrummeln könnte ja einfach auch nur auf das ausgelassene Mittagessen zurück zu führen sein. Ich wäre dafür, dieser Möglichkeit Potential einzuräumen". Manchmal spricht er total geschwollen, mein Kater.
Aber wo er Recht hat, da hat er nun mal Recht. Ergo fuhren wir mit überhöhter Geschwindigkeit, vom Hunger getrieben, Richtung Thun ins "HAN".


Das "HAN" ist ein schönes Restaurant, geleitet von einem tollen Team, mit Mongolian Barbecue. Viele viele verschiedene Salate, Gemüse, Tofu, diverseste Fleisch-, Fisch- und Meeresfrüchtesorten stehen zur Auswahl, verschiedenste Marinaden, Sossen von ganz mild bis ganz scharf - alle möglichen Varianten. Fein! Man stellt alles selber zusammen, der Mann am Grill bereitet alles zu und dann kann der Genuss losgehen.
Es war auch ein Genuss!
Und des Katers Bauch-Grummeln hörte nach dem zweiten Teller auch sofort auf.


Papp satt, zufrieden und ausgeglichen haben wir den Startschuss ins Wochenende gegeben.
Frühstück haben wir heute Morgen ausfallen lassen - aus Gründen, die jeder nachvollziehen kann. 2 Teller ... huiiii! Nach einem ausgiebigen Mongolian Barbecue hat man so schnell keinen Hunger mehr. Tja.

Vorhin wollte ich in einem Freunde-Blog einen Kommentar hinterlassen. Doch was muss ich bei der Wortabfrage zur Freischaltung meines Kommentares lesen?



WAS WILL ES MIR SAGEN???

Freitag, 21. Januar 2011

HEUTE IST KNUDDEL-TAG!

Ich schenke DIR heute eine Umarmung, eine ganz herzliche, lieb gemeinte, aufrichtige.
Gib sie weiter, an Menschen die Du gerne magst.
Und vielleicht auch an solche, die Du eventuell gerne haben könntest.

Warum? Weil ...

... 1986 wurde in den USA der Hug Day gegründet. Jahr für Jahr wird seither der 21. Januar genutzt, um die Leute zum Umarmen anzuspornen. Im gleichen Sinne stellen sich manche Leute mit einem Schild auf die Strasse, worauf sie Gratis-Umarmungen anbieten. Der Australier Juan Man hatte 2004 die Free-Hug-Bewegung ins Leben gerufen, die weltweit zahlreiche Nachahmer hervorbrachte.


Es scheint also eine weit verbreitete Meinung zu sein, dass Umarmungen gefördert werden müssen. Trotzdem hat sich der Knuddeltag noch nicht richtig in der Welt durchgesetzt und ist auch in der Schweiz eher unbekannt.
Mal sehen, ob sich das dieses Jahr ändern lässt.


Ich fange jetzt mal an damit - fühle Dich umarmt von mir!



ACHTUNG ....
FERTIG ...

KNUDDEL!

Donnerstag, 20. Januar 2011

DER GROSSE TRAUM

Meine Lieben

Seit ich klein bin, denke ich darüber nach. Seit ich denken kann, will ich es.
Ich habe diesen einen grossen Wunsch - den ich noch nie erfüllt bekam. *SEUFZ*
Dieser Wunsch kann auch nur vom König meines Herzens erfüllt werden. Davon gab es so einige im Laufe der letzten 49 Jahre und 2 Monate ... und ALLE wussten sie davon. Von meinem Wunsche.
Erfüllt bekam ich ihn bis dato nie.
Herrjeeeeeeee.

Gestern hat mir das Leben gezeigt, dass es solche Könige gibt. Gut, dieser besagte König ist nicht der meine - aber irgendwie wurden gestern für mich die Romantik und das Düralüralü darum herum gerettet. Mein Wunsch bestärkt.

Ihr versteht bloss Bahnhof?

Ja dann ... dann will ich mal Tacheles reden.
Also: Ich will eine Kutschenfahrt. Die Kutsche muss WEISS sein. Das Pferd auch.
Fertig.
Das ist alles!
Das ist doch nicht zu viel?
Oder?

Die Freunde zwischen 14 und 19, denen war mein Wunsch zu kostspielig. Taschengeld hat nicht gereicht.
Mann Nr. 1 fand das total kitschig. Hat sich gegen meinen Wunsch verweigert. Als ich IHM eine Kutschenfahrt zum ersten Hochzeitstag schenkten (nicht ganz uneigennützig), hat er Reissaus genommen - er würde sich doch nicht quer durch Bern zum Deppen machen lassen.
Tja, dass war es dann.
Freund zwischen Mann Nr. 1 und Mann Nr. 2 litt unter Panikattacken was sämtliche Fortbewegungsmittel betraf und hatte zudem eine Pferdehaar-Allergie. Bingo. Traum in die Rumpelkammer gesteckt. Tief vergraben.
Bei Mann Nr. 2, auch ein Romantiker vor dem Herrn, Traum wieder aus der Rumpelkammer geholt, ausgegraben.
Seither schlummert er - also der Traum und leider auch der Mann. Der Mann zumindest bezügliches meines Traumes.


Aber ICH, ich denke immer wieder dran. Ich träume immer wieder davon.

Wir sind schon: Schlitten gefahren, einmal hat er mir eine Runde Go-Kart spendiert, in Rhodos ritten wir auf Eseln, Jet-Ski-Erlebnisse habe ich auch schon. Aber meine Kutschenfahrt ... no, niente, nein, nothing, nada. Ich kriege ganz buttrige Augen, wenn ich eine Kutsche mit einem Pferd sehe. Schätzu Katerli streicht mir dann mit einem Grinsen über mein Haar und sagt lapidar: "Ach Du, mein Träumerle, kleine Pink-Prinzessin! Kutschenfahrt ist der Inbegriff von Edelkitsch".
Pfffff!
Ich beneide jede Frau heissestens, deren Mann sie zu einer Kutschenfahrt einlädt. Ich wäre minutenlang still, würde mir die Freudentränen aus den Augenwinkeln tupfen und ihn zum Herr und Meister meines Ich's ernennen. Meine Liebe ihm für immer und ewig und 3 Tage unwiderrufbar zu seinen Füssen legen, die ich vorher natürlich küssen würde. Also nicht die Liebe, die Füsse.
Dieser Mann hätte für mich kein Verfalldatum. Nie nie nie.

Der Einzige, welcher mir bis heute diesen Wunsch zu erfüllen bereit wäre, ist mein liebster, bester Freund Raphael. Er will mir sogar einen Mehrspänner spendieren. Und mich damit zu Hause abholen. Aber das Ganze hat einen Haken ... Raphy ist der König der Freundschaft ... aber nicht der König meines Herzens.
Aber immerhin, mein Lieber - alleine dafür dass Du diese Idee hattest - im nächsten Leben heirate ich Dich. Eventuell. Melde Dich dann einfach mal. Ok?

Ja. Und wie das Leben so spielt - gestern plauderte ich mit Lucien, dem Gutmenschen in unserer Garage. Von ihm habe ich auch schon berichtet. HIER GIBT ES DAS ZU LESEN
Unser Lü ist etwas ganz Besonderes. Die Liebe in Person. Was sich auch wieder mal bestätigte.
ICH: "Hey Lü, wie war Dein Montag?" (er hatte frei genommen, weil er mit seiner Freundin Jahrestag feierte)
LÜ: "Oh! Ganz toll! Der Tag war wunderschön!"
ICH: "Was habt ihr gemacht?"
LÜ: "Wir sind nach Interlaken gefahren - da habe ich sie mit einer Kutschenfahrt überrascht. Weisse Kutsche, Schimmel, Champagner. Sie hat sich riesig gefreut!"
ICH: *SCHLUCK* *FEUCHTE-AUGEN* *ZU-KATER-RÜBER-SCHAU*
KATERLI-SCHÄTZU, etwas bleich um die Nase: "Lü, vielleicht wollen wir das gar nicht wissen".
ICH: "Doch, wollen wir!!! Ganz dringend sogar!"
KATERLI-SCHÄTZU: "Du fällst mir grade in den Rücken"
ICH: "Lü, Du bist ein Traummann!"
- etwas verschüchtert: "Hä??"

Seither ist mein Traum neu aktiviert, hat Nahrung bekommen. Es gibt sie wahrlich noch, die Gentlemans, die solche Träume erfüllen. Ich muss nun dringend den Gentleman im Kater wecken. Er ist ja ein Mann mit Style, Stil, Schirm, Charme und Melone. Aber diese besondere Art von Prinzessinen-Traum-Erfüller ... na ja, da üben wir doch noch ein bisschen.
Und vielleicht geht dann mein Traum in Erfüllung.

Kater, falls Du das liest - ich bin keine Pink-Prinzessin.
Bin nicht irgend eine Prinzessin.


ICH BIN - DIE DEINE! (...mach mal hinne...)

Mittwoch, 19. Januar 2011

KNACKIG!

Ich leide darunter nun schon ein paar Tage.
Und Nächte.
Und so langsam falle ich auch auf.
Man hört mich.
Noch mehr als sonst.

Ich knacke nämlich vor mich hin (uii - gerade eben habe ich gedacht, dass ich mir hier auf keinen Fall einen Verschreiber leisten darf - also beim Wort "knacke" bloss keinen Buchstaben vergessen darf ... was mein Hirn sich des frühen Morgens auch immer so alles denkt ... erstaunlich!).
Also nochmals: Ich knacke, immer wenn ich den Kopf nach rechts drehe. Dies tue ich öfters, weil von meinem Bürotisch aus die Werkstatt nur durch eine Glasscheibe getrennt ist - wir des öftern auch mal nonverbal kommunizieren (jajaja, ich kann auch nonverbal, auch wenn mir das Keiner glaubt!).


Am Anfang war es ja noch ganz spassig, da haben alle gelacht wenn es knackte. Ich auch (also lachen meine ich).
Jetzt lachen nur noch die Anderen.
Jetzt tut es mir nämlich weh. Saumässig sogar. Der Knackpegel hat sich auch mulitipliziert. Das Aua auch. Vor allem - und das ist echt ganz doof - jetzt blockiert mein Hals und mein Blick bleibt dann irgendwo stecken. Meist zwischen Garagentor und Abgastest-Anlage. Während meine Kollegen mir dringend irgend was mittels Gebärdensprache mitteilen wollen. Muss komisch aussehen, wenn ich so unmotiviert auf einen imaginären Punkt fixiert starre ... aber mittlerweilen wissen meine Mannen ja wegen  Warum und Weshalb.
Um die Blockade zu lösen, muss ich dann die Kopfbewegung forcieren - und es knackt exorbitant. Mittlerweilen stahlt der Schmerz in Schulter, Oberarm und Mitleidzentrum zufällig Anwesender und mir Nahestehender.

Schätzu-Katerli streicht nebenan heute die Garagenwände und ich kann nicht mal einen rechts-gewendeten Blick zu ihm rüber riskieren. Aber für was hat frau einen Drehstuhl. :-)
Hab ich übrigens schon erwähnt, dass er in seinem Blaumann ganz ausserordentlich knackig aussieht - im besten Sinne von knackig? Das tut er, wahrlich.
Ich werde den Drehstuhl öfter mal in seine Richtung drehen wollen-müssen. Ja bestimmt, das werde ich. Frau gönnt sich ja sonst nix.

Ganz besonders unangenehm wird es übrigens, wenn mich jemand spontan ruft. Auf Zurufe reagiere ich ja wie ein gut abgerichteter Hund - da müsste vielleicht mal Rücksprache mit meiner Mutter genommen werden um diesbezüg Erklärungen zu erhalten. Jedenfall bin ich ja nebst Sekretärin alles andere hier auch. Wir Alle sind hier alles. Nötigenfalls wechsle ich auch Öl und Pneus. Während der Automechnikerlehrling für mich das Bimmelphone entgegen nimmt und Kundentermine macht. Weil der Chef im Pausenraum grad am Staubsaugen ist.
Wir als kleines Team sind immer irgendwie miteinander im Gespräch und rufen einander quer die Werkstatt "huhu", "Du", "hör mal" und im besten Falle eben "Fränzi".
Dann ruckt mein Blick sofort Richtung Rufer - es knackt laut hörbar - und eine fiese Schmerzhexe jagt mir diesen heissen Stich vom Kopf den Hals runter Richtung rechter Arm.
Nächste Woche ist eh wieder Arzttermin. Zum Glück.


Gestern Abend hab ich mich erst mal in die heisse Wanne gelegt. Heisse Wanne ist immer gut. Und wenn ich mich nicht wohl fühle, dann fröstle ich. Also eigentlich fröstle ich dann mehr so in Richtung seelisch-moralisch mit Hang zum Selbstmitleid. Aber gestern kam zum Seelen-Frusteln-Frösteln noch das äusserliche Bibbern, weil es im Gegensatz zu den vorherigen Tagen wieder empfindlich kühl geworden war.

Zudem hatte ich Hunger.
Und Durst.
Und der Kater-Schätzu war an einer Sitzung.
Und kein "Tatort" lief am Fernseher.
Da braucht man Wärme, menschliche Wärme.
Oder?

Was war ich froh, als sich der Schlüssel im Schloss drehte. Juhuu! Der Kater kam nach Hause.
Leben in der Bude!
Ich drehte den Kopf freudig zur Türe und ... KNACK!

"SCHAAAAATZ - MASSIER MAL BITTE!"

Dienstag, 18. Januar 2011

DRAMA, BABY - DRAMA

Meine Frisurengeschichte gestern hat ja meterhohe Föhnwellen geworfen!
Herrlichst, welche Kommentare, Anregungen und Farben den Weg zu mir fanden ... herrlichst!
Den Paradies-Vogel hat dann aber ... wieder mal und verdankenswerterweise ... meine heissgeliebte Alice abgeschossen! Diese Frau ist einfach nicht zu toppen - und zu bremsen schon gar nicht!
Die macht und kann Dinge - aber WOWWWH!
Hut mitsamt Perücke ab!

Nicht nur, dass sie eine begnadete Computeraktobatin und Basteltante ist - neinneinnein - eine Überraschungskünstlerin immer wieder, eine Humorbombe .... reicht alles nicht ... seit heute Morgen weiss ich um ihre bisher zumindest mir verbogenen Talente.

Da macht frau so gegen 06.30h den Compi im Büro auf ON, stöbert mal kurz in der vernachlässigten Mailbox und findet: Frisurenvorschläge! Stylingtipps!
Alle MADE BY ALICE herself!
Was für ein Glück, dass ich nicht unter Reizblase leide. Oder entwässernde Medis einnehmen muss. Dieser Augenblick hätte mir, den Kunden und vor allem dem Bürostuhl den Tag wortwörtlich und tatsächlich versaut. Jawoll! Und zwar gründlich.

Erst habe ich ja nur gestaunt, dann habe ich gegrinst, daraufhin gekichert, anschliessend gelacht, laut gelacht ... das laute Lachen wurde von Wiehern abgelöst um letztendlich in haltlosem Brüllen zu enden. Ich habe mich förmlich auf dem Büroboden gewälzt und konnte nur knapp verhindern, dass Kunde Nr. 1 mich des frühen Morgens so total aufgelöst in meine humoristischen Bestandteile zerpflückt findet.
Macht keinen wirklich guten Eindruck, wenn mir der Arme mit tränenerstickter Stimme vom ruinösen Carrosserieschaden seines heissgeliebten Autos erzählt  (wo ihn doch die Frau auch gerade eben erst runös verlassen hat) - und ich anstelle Anteilnahme in dieser heiklen Situation nur Prusten und Quietschen übrig habe - geht ja gaaar nicht!

Ich möchte hiermit hochoffiziell Alice den Job als meine persönliche Sytling- und Frisuren-Farbenberaterin anbieten. Ist ein ehrenamtlicher Job, wird dafür aber mit sehr viel Dankbarkeit und Heiterkeit bezahlt.
Warum genau SIE die Richtige ist?
Schaut selber - ihre Kreationen sind als futuristisch und gleichzeitig legendär zu werten:

Pippi-Magic!
Der Pippi-Langstrumpf-Style  sieht hier eigentlich ja gar nicht schlecht aus. Aber diese Farbe hatte ich schon mal. Da sehe ich live aus, wie frisch ausgewürgt!


Miss Minnie-Mouse :-)

Also ... schwarz ist gar nicht so übel. Finde ich.
Allerdings nicht in dieser aufgeplusterten Form.
Erinnert doch irgendwie sehr an ... brütende Glucke.

AKW-Störfall? Ich befürchte.
Da kommt mir doch in den Sinn, dass mein Heimatort früher
Mühleberg war (AKW-Standort).
Die Erklärung!

Wer sich mit mir so viel Mühe wie Alice gibt - der hat es verdient, in meiner Entourage, meinem Gefolge, aufgenommen zu werden. Oder?
Wer braucht schon einen Bruce Darnell, wenn mal Alice Schori aus dem Wunderland haben kann?!?

Frauen, haltet euch zurück. Probiert es gar nichts erst - nein! Ich geb Alice nicht her! Probiert gar nicht erst, sie abzuwerben. Es wird nicht leicht für euch - meine Alice gibt es nur einmal. That's life.
Manchmal gewinnt man - manchmal verliert man.
Yesss!

DRAMA, BABY - DRAMA!

Montag, 17. Januar 2011

UNFALLPROTOKOLL

Tatort: Innenstadt Thun
Tatzeitpunkt: Es muss ca. 20.15h gewesen sein, Donnerstag der 13.01.2011
Tatbeteiligte: Frau Sternenzauber und Fräulein Frisöse
Tatgrund: Sternenzauber'sche Aufhübschung à discrétion
Tathergang ...

... also das ging so:

Frisörtermine sind Judihui-Termine. Sun, fun and nothing to do. Zumindest für mich. Für Fabi, die Fröilein-Frisöse ist es zumindest sun und fun. Glaube ich.
Wir haben es immer lustig. Es ist auch freudiges Geben und Nehmen - Fabi erblondet mich, ich erfreue sie im Gegenzug mit Dankbarkeit und Jubelrufen.
Immer. Stets.
Selbst da, als ich aus heute noch nicht geklärten Gründen nach der Entfernung der Blond-Pampe plötzlich einen froschgrünen Schopf aufzuweisen hatte. Irgendwie haben wir das Ganze ja dann nach Stunden in einen normalo-ähnlichen Zustand gekriegt. Es ist uns heute noch ein Rätsel, warum es IHR damals die Fingerringe weggeätzt hat, MIR die Haare aber trotzdem erhalten blieben.


Jedenfalls kenne ich ihre Stimmlage genau - wenn sie meine Haare ausspült, still wird und dann mit sachlicher Stimme so Dinge sagt wie: "Da müssen wir noch was machen", "also eigentlich ist alles ok, aber" oder "speziell" - dann gilt es aufzuhorchen.
Letzten Donnerstag war sie mal wieder sachlich. Erst hat sie die Haare gespült, dann sagte sie: "wir sollten nochmals darüber".
Bei solchen Gelegenheiten nehmen wir uns eine kurze Durchschnaufer-Auszeit von gefühlten 2 Jahren. Es handelte sich aber auch diesmal um maximal 3 Sekunden.
ICH: "Aha"
SIE: "Jaja"
ICH: "Hä?"
SIE: "Öhhmm..."
ICH: "Nun sag schon!"
SIE: "Also ...."
ICH: "Nun rück schon raus"
SIE: "Also .... irgendwie silbrig"
ICH: "Prima. Silber find ich cool"
SIE: "Na ja - aber irgendwie silbern mit noch was"

Da war dann der Augenblick da, wo mein Kopf ruckartig in die Höhe schnellte und stechenden Blickes der Spiegel vis-à-vis des Spülbeckens avisiert wurde. Ich sah, das Fabi leicht blass um die Nase war. Und dann sah ich so einen eigenartigen Schimmer auf meinem Blondschopf.
In solchen Momenten reagiere ich anscheinend ganz anders als der Rest der Welt. Ich hole tief Luft und pruste erst mal los. Wohl so eine Art instinktives Gute-Laune-machen. Schlimmer kommt es ja dann eh von alleine.

"Dann leg mich mal trocken" - sagte ich sanft. Sie legte mich trocken und war dabei ganz still. Ich stelzte auf unsicher weichen Knien zum „Schockspiegel“ rüber - das ist der Spiegel mit den tausend Lämpchen drum rum. Frau sieht jedes Fältchen in hochaufgelöster Form, die Poren ähneln Kratern und was vorher leicht blässlich erschien, stellt sich als aschfahl heraus.
Aber schliesslich bin ich eine tapfere Frau und stelle mich den Tatsachen.
Mein Blick fiel auf ...

... zugegebenermassen erst mal viel Blond. Seitlich aber mit einem altrosa Schimmer, der sich unregelmässig bis zum Hinterkopf verteilte. Je nach Lichteinfall ins Lila schimmernd. Also irgendwie ... irgendwie ... SUPER! "Fabi, das hast Du prima hingekriegt!"
Ihr unsicheres Lächeln verriet, dass sie leise und unterschwellig an meinen geistigen Zustand zweifelte. "Echt? Ich hab keine Ahnung wie und warum!"

Ja, echt - gefiel mir ausnehmend gut.
"Also, wir können da schon nochmals mit Blondierung drauf - gibt dann halt Strohhaare, aber zumindest überall blonde Strohhaare".
"NÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖ! WILL SO!!!!!!!!!!!!". Ich hatte eh damit geliebäugelt, irgendwas zu verändern. Diese Veränderung kam mir gerade recht. Ich fand es toll, der Kater übrigens auch. Der Schimmer von altrosa ist übrigens wirklich sehr dezent - und so richtig sieht man ihn nur, wenn die Sonne mir auf die Haare scheint. Ansonsten bleibt es bloss bei der Ahnung.
Mir gefällt es ausnehmend gut. Schade, dass es bloss ein einmaliges Zufallsprodukt ist. Keinesfalls zu vergleichen mit dem knalligen Froschgrün von damals!

Übrigens haben Fabi und ich vereinbart, dass ein Farbwechsel durchaus ins Auge zu fassen ist. Mal wieder.
Blöd an meinem Teint ist nur, dass ich ausschliesslich "kalte" Farbtöne ertrage. Alles andere gibt mir den Anschein einer schwer Kranken mit fortgeschrittener Leberzirrhose und Niereninsuffizienz.
Ich habe somit 3 Farben zur Auswahl: Platinblond, Pechschwarz und der ganz besondere dunkle Mahagoni-Ton mit satt Violettanteil.
Der Entscheid wird vertagt auf die Zeit, wo ich kein vornehmes Blass mehr an den Tag lege, sondern hautmässig Richtung Sonnenfarbe unterwegs bin.

Ihr könnt hier ja schon mal DFKF (Das Fränzi Kriegt Farbe) spielen und über meinen neuen Look

VOTEN!

Sonntag, 16. Januar 2011

TAUBE NUSS UND BLINDSCHLEICHE

Mit dem ICH zu beginnen ist zwar nicht höflich, ich weiss. Man stellt sich nicht ungefragt in den Vordergrund. Tue es aber trotzdem, weil ich sonst nicht von I-Phone und anschliessend vom Wetter erzählen kann.

Also ... dieses Jahr werde ich ja 50 Jahre jung. Darauf freue ich mich - wird eine Riesenfete werden! Aber so die letzten Tage habe ich echt gedacht, dass all die Unkenrufe wirklich was Wahres haben, dass es so langsam abwärts geht ... irgendwie stimmte es mit meinem Gehör nicht mehr so recht. Habe um das mit dem Handytelefonieren echt einen Bogen gemacht ... immer dieses "wie bitte?" und "was hast Du gesagt?". Dabei war die Lautstärke doch schon auf dem Maximum! Herrgott!
Mit dem Alter lässt das Gehör nach - aber so rasant?

Tja - und dann die Augen. Ja klar, die obligate Lesebrille ist Programm - aber plötzlich sehe ich die Fotos nicht mehr so richtig schön farbig. Eher so milchig, verschwommen. Dabei hat doch mein neues Handy diesen super Retina-Display ... das Beste vom Besten. Hochauflösend und brillant. Aber nicht für mich. Fotos mit Blitz - unmöglich! Ich sah da nur eine Nebelsuppe. Meine Augen ... jetzt das auch noch, als würde das mit dem Gehör nicht auch schon reichen!!!

Also für die Ohren habe ich mir dann so einen Audio-Spray geholt. Wer weiss? Nützt es nix, so schadet es nix. Und für die Augen habe ich so Tropfen aus der Drogerie geholt. Und hab kiloweise Karotten gemampft. Nützt es nix, so schadet es nix.

Die zentrale Fraga all die Tage: Soll ich den 50zigsten nächsten November wirklich feiern?
Ich hatte Zweifel, grosse Zweifel!

Gestern Abend hat Sohn Florian für mich kurz mal eben ein Gespräch entgegen genommen. Sein Bruder rief mich an. Ich sah in das etwas erstaunte Gesicht von Flo und hörte ihn sagen: "Sprich lauter, ich verstehe Dich ja kaum!". Kenn ich doch von irgendwo ...! Flo ist aber erst 22!
Das Gespräch verlief weiterhin stockend und plötzlich hörte ich Flo laut auflachen: "Das gibt es ja nicht, unsere Mam hat immer noch die Schutzfolie auf dem Handy, kein Wunder, hört man so gut wie nix!". Er nahm diese Folie weg und schon musste ich das Handy weit vom Kopf halten, weil Mischa auf der anderen Seite so arg laut in unsere Ohren brüllte.
Eiger, Mönch und Jungfrau flutschten vom Sternenzauberherz!
Juhuuuu - ich bin nicht taub - ich bin nur doof!

Heute Morgen wollte ich euch die Bergkette fotografieren. Aber wieder ... milchig und neblig das Bild. Plötzlich der Blitzgedanke .... Folie? JA! Folie! Alles ok mit meinen Augen, bloss am Verstand happerts! Jabadabadooo!

Ich fühle mich seither irgendwie ... sehr jung.

Nun aber zurück zu Eiger, Mönch und Jungfrau. Diese 3 will ich euch heute nicht vorenthalten. Das Wetter ist wunderbar, die Fernsicht herrlich -  und mit der Handykamera klappt es ja nun auch :-).


Und nun sehe ich mich genötigt, auf Grund all dieser Tatsachen doch noch ein paar Worte zu meinem neuen Handy zu verlieren. Ihr wisst um die tiefen Seufzer der letzten Zeit, weil ich gar nicht ... aber so GAR nicht ... damit zurecht kam. Ich, eine eingeschworene Nokianerin, wünschte das Ding in die Hölle.
Langer Rede kurzer Sinn: Nokia X6 und ich haben uns getrennt. Defintiv und unwiderbringlich.
Ich habe mich an das mir von überall empfohlene I-Phone gewagt. Sehr skeptisch. Alles andere als überzeugt.

Nun - was soll ich sagen? Ich bin glücklich mit dem I-Phone. Es ist wirklich und wahrhaftig selbsterklärend. Sogar technische Dumpfbacken wie ich werden dort abgeholt, wo sie sind: weit weit weg vom Up-To-Date. Phöndly und ich sind gute, untrennbare Freunde geworden und halten ab jetzt zusammen. Phöndly macht mir das Leben einfacher und lässt mich neue Welten entdecken! Seit die Schutzfolien weg sind, herrscht eitel Freude!
Heute hat Sohn mit sogar den "Peak-Finder" empfohlen - habe ihn selber installiert! - und nun bin ich in der komfortablen Lage, das Handy einfach gegen die Berggipfel zu halten und es spuckt mir sofort die Namen der Berge aus, welche Phöndly im Display ortet.
Sieht so aus:


Eine coole Sache.
Und solche Apps (habe ich euch schon verraten, dass ich seit Neuestem Apps liebe?) gibt es viele!

Aber was ich letztendlich hier wirklich loswerden will: An Alle die so oder ähnlich ticken wie ich und den alten, praktischen Handys nachtrauern - mit dem I-Phone kann man echt nichts falsch machen. Da kommt selbst der Dümmste damit klar. Was in meinem Falle bewiesen wäre.

Bloss eines darf man nicht vergessen - und ihr wisst jetzt auch warum:

DIE SCHUTZFOLIEN ENTFERNEN!





Samstag, 15. Januar 2011

DAS LAUBERHORNRENNEN UND ICH

Eben habe ich mit meinen Lieben die Lauberhorn-Abfahrt beäugt und mitgefiebert.
BRAVO an Alle, die es geschafft haben! Und Gratulation dem Sieger!


Wenn auch ihr das Rennen mitverfolgt habt, so wart ihr beinahe bei mir, bei uns zu Hause.
Wengen und das Lauberhorn liegen sozusagen in "Spuckweite". Als Kind habe ich dort das Skifahren erlernt, bin jedes Wochenende auf den Pisten um Wengen (Männlichen, Eiger, Lauberhorn usw.) rumgelümmelt und verweilte in vielen vielen Wochen Skiferien an diesen Orten.
Früher standen da selbst die olympisch oder weltmeisterlich geadelten Fahrer mit uns "Fussvolk" in der Schlange vor dem Skilift oder der Bahn. Wenn ich Glück hatte, hing ich mit einem der ganz Grossen Fahrer am Bügel. Wie war ich stolz!
Oh - das waren noch Zeiten!

Ich befürchte allerdings, dass mein Name noch heute in einem der Rapporte beim Schweizer Fernsehen - rot angestrichen und mit einem Totenkopf versehen - zu finden ist. War ich doch der Grund eines bösen ERRORS. Ich zeichne nämlich verantwortlich für den 10-minütigen Unterbruch in der Liveübertragung im Jahre 1971.

Und das kam so: Ich rutschte wieder mal mehr auf dem Hosenboden denn auf dem Brettern irgendwo am Hundsschopf rum, als mein neuer Skianzug aus Polywasauchimmer Fahrt aufnahm. Ich sauste mit zunehmendem Tempo in eher horizontaler Art und Weise über die Bodenwellen und hatte Aua.
Ein paar Meter nebenan verlief die Piste des Lauberhorns und das Rennen war im Gange. Aber anstatt dass ich die schnellen Mannen lauthals unterstützen konnte und das herrliche Panorama geniessen durfte, ging es mit mir im wahrsten Sinne des Wortes bergab.
Dumm gelaufen.

Doch plötzlich war die Rettung da! Ein armdickes, knalloranges Kabel. Ich hielt mich daran fest, klammerte mich daran, zog mich daran hoch. Was ich hier in ein paar Worten beschrieben habe, dauerte in Wahrheit ein paar Minuten. Ich hangelte mich dann diesem Kabelstrang entlang diese extrem steile Passage runter und war dankbar für diesen hilfreichen Umstand.

Allerdings kamen plötzlich ein paar sehr zornig dreinschauende Mannen auf mich zugerannt. Sagten Worte, die meine Eltern mir unter Strafandrohung untersagt hatten sie zu gebrauchen. Ich war vielleicht 9, 10 Jahre alt und hatte keine Ahnung, warum man mich so behandelte. Anstatt dass man mir den Schnee aus den Kleidern klopfte! Gopf!
Die Mannen rissen mir anschliessend den Kabelstrang aus den klammen Händchen, schubsten mich weg und verboten mir, in der Nähe nochmals aufzutauchen, geschweige denn, mich nochmals an besagten Kabel rumzuhangeln. Auf mein schüchternes "warum?" kriegte ich nur einen weiteren Schwall an Flüchen und Verfluchungen.
Man packte mich hinten am Kragen und geleitete mich unsanft eigenhändig zur Talstation. Dort nahm mich ein Mann vom Fernsehen in Empfang und wollte meinen Name und die Adresse wissen. "Deine Eltern werden von uns hören. Weisst Du eigentlich was Du gemacht hast? Hast eines der wichtigen Übertragungskabel ausgerissen und damit die Live-Übertragung gestört. Das wird teuer!"

Ziemlich kleinlaut beichetete ich am Abend den Eltern mein Tun. Und wirklich - die Übertragung des Rennens war für einen längeren Moment unterbrochen gewesen. Bestätigten meine Eltern. Und strichen mir per sofort das Taschengeld. "... und an Ostern kriegst Du auch nix!...".

Und wahrlich ... ich kriegte keine Schoggihasen und auch sonst nichts. Bange warteten wir auf die Strafe, welche ich verursacht hatte.
Das ist jetzt gut 40 Jahre her. Wir warten übrigens noch heute. Ich gehe davon aus, dass ein Jemand entschieden hat, dass meine dicken Tränen und der Schrecken für mich genug an Strafe seien.

Aber jedesmal wenn ich die Lauberhornabfahrt im Fernsehen mitverfolge, kommt mir diese Geschichte wieder in den Sinn. Und ich lache.
Nächstes Jahr will der Kater-Schätzu auch mal live dabei sein - wo wir doch sozusagen in der Nachbarschaft wohnen. Tja ... also falls es 2012 einen Unterbruch geben sollte ... so kennt ihr jetzt ...

... DEN EVENTUELLEN GRUND DAFÜR! :-)

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