Es ist nur so - mein Katerli-Schätzu lernt Didgeridoo spielen.
Angefangen hat ja alles in der Uniklinik Bern - als er notfallmässig eingeliefert wurde. Um ihn etwas zu stabilisieren wurden ihm diverse Therapien verordnet: Kunsttherapie, Musiktherapie, Bewegungstherapie und Gestaltungstherapie. Nichts kam so wirklich an ihn heran und konnte ihn aus seiner abgekapselten Welt locken. Bis der Tag kam, als man ihm ein Didgeridoo in die Hand drückte.
Er nahm das Musikinstrument in die Hand und spielte drauf los, als hätte er es schon tausend Mal vorher so gemacht. Ich erinnere mich noch gut - sie riefen mich aus dem Krankenhaus an und berichteten, dass er zum ersten Mal wieder ein gutes Gefühl empfangen könne - und dabei lächle.
Die Geschichte, wie er dann zu SEINEM Didgeridoo kam, die werde ich euch ein anderes Mal erzählen. Sie ist die Geschichte wert!
Jedenfalls hat mein Schätzu nun sein Didgeridoo - und die Welt darum herum die Auswirkungen. :-).
Er übt Lippenflattern I. Und Lippenflattern II. Er übt das tonlose Uiuiuiuiui. Er übt den Ton des Kookaburra. Er übt das Knurren des Hundes, das Bellen des Dingos, den Hahn und das Huhn. La, Le, Li, Lo, Lu und Ga, Ge, Gi, Go, Gu. Er übt Drone mit tonlosem Auauauauauau.
Ich meinerseits empfinde es eher als sehr tonvolles AUA! AUA! AUA! Das Didgeridoo schreit förmlich um Hilfe.
Er plustert seine Lippen wie ein schnaubendes Pferd - und während ich schon fast dabei bin, das Pflegepersonal zu alarmieren, erklärt er mir lässig , dass dies bloss Übungen der anvisierten Zirkularatmung sind.
Ansonsten habe ich das Gefühl, dass sein Allgemeinzustand besser wird. Meiner dafür diametral gegengesetzt. Er übt nämlich viel.
Doch bevor ich jetzt nach Ohrstöpseln suche und mich weiter lachend am Boden rolle - visualisiere ich euch seine Freude, die meine Not ist:
Das ist sein Didgeridoo
Ein wunderschönes Teil!
Und er - er ist der Bläser vor dem Herrn!
Gewünscht wäre ein Ton wie das Schnurres eines Katers ...
Bei ihm tönt es eher ... sagen wir mal ... ein bisschen Flatulenzlastig ...
Er muss dringend noch was an seiner Atmung machen!
Und irgendwann ... irgendwann tönt es dann wie das Schnurren eines Katers!
BITTE!!
:-)
PS: Die gezeichneten Bilder stammen allesamt aus dem Buch DIDGERIDOO von Günter Müller. Gezeichnet von Goran Lazec. Herrlich ...!
12 Kommentare:
Laaach. Von dem teil habe ich noch nie gehört. aber nun werde ich es auf Grund deiner Geschichte nie mehr vergessen, grins... ganz liebe grüße von Inge
Hallo Du Zauberstern!
Zirkularatmung klingt unbequem. Wie könnte ich im Kreis atmen..?!?
Schönes Sonntag!
Gledwood
Liebe Inge
Ich finde Didgeridoos wundervolle Instrumente. Wenn sie richtig tönen. Und bis dahin freue ich mich einfach, dass es meinem Schätzu Freude bereitet.
Es tut gut, ihn das Instument quälen zu sehen :-).
Schönen Sonntag und ganz liebe Herzgrüessli
Franziska Sternenzauber
Lieber Gledwood
Oh ja, ich befürchte, es ist genau so umständlich wie es tönt! :-)
Wenn ich seinen roten Kopf so betrachte, dann zirkuliert es noch nicht so richtig ...
Schönen Sonntag Dir - und herzliche Grüessli
Franziska Zauberstern
Nach einer anstrengenden Woche lockst du mir ein dickes Grinsen ins Gesicht und es lässt sich einfach nicht mehr verscheuchen.
Es freut mich unglaublich, deinen Schätzu spielen zu sehen, aus Erfahrung weiß ich, das sowas in der Übungsphase a) lustig aussieht und b) hrmhrm klingt (ein Bekannter spielt). Auf das baldigst wohlklingende Töne aus dem Holzrohr ertönen
die Bine
Liebe Bine
Gerade eben ist er nach ein paar Stunden mit mir wieder in die Klinik gegangen. Uiii - das sind Augenblicke, wo man ihn einfach nur an der Hand halten möchte, zurück halten möchte.
Und dann erinnere ich mich an das Didgeridoo-Spiel, das wie Katzenfauchen tönte. :-)
Dann geht es mir besser und ich freue mich schon aufs nächste Mal.
Danke für Deine lieben Worte und die Wünsche!
Herzlichst und mit Lächelgrüesslis
Franziska Sternenzauber
Wenn ich bei den Externsteinen bin spielt dort meistens auch jemand Didgeridoo.
Dort in den Höhlen verbreitet sich der Klang so toll!
Und ich habe mal gehört dass Frauen dieses Instrument gar nicht spielen durften.
Also bei den alten Stämmen meine ich.
Was solls...Hauptsache das Spielen und Zuhören macht glücklich und zufieden...und das scheint bei euch ja der Fall zu sein:-)
Ganz liebe Grüße,
Adeline
Liebe Adeline
Oh ja, das hat ganz doll zufrieden gemacht. War echt ein schöner Tag.
Muss der Geschichte des Didgeridoo echt nachgehen ... so langsam beginnt mich das zu interesssieren. Danke für Deine Worte!
Schönen Tag und ganz liebe Grüessli
Franziska Sternenzauber
Wow! Ein Ditschi im Hause Sternenzauber. Donnerschlawittchen. Das wird die ehrwürdigen Aborigines sicher sehr freuen, dass fern ihrer Heimat nun die Hörner der Alpen gegen ihr nationales Mundstück ausgetauscht werden.
Und ich finde mal, seien wir doch ehrlich, diese Hörnermusik war doch einfach nur altbacken, so gar nicht passend für den schweizerischen Orgelpfeifenkäse, also den mit den vielen Löchern drumherum.
Klar, ein Ditschi ist zwar jetzt nicht der große Hit, was die Neuerung an sich ausmacht, haben sie doch viel mit den gekrümmten Hörnern gemeinsam, zumindest was Einlaß und Auslaß betrifft. Und vom Klang her sind sie auch nicht weit auseinander, so dass ein umgewöhnen nicht sehr schwer fallen dürfte.
Und immer noch besser, als diese Beutel, wo die Flöten so dran herum hängen.
Eine gute Wahl hat der Herr des Hauses da getroffen und ich freue mich schon auf das erste seines letzten Konzertes...
Sei lieb gegrüßt
Kvelli
Das is tein sehr schönes Instrument, einer meiner Söhne hat es auch erlernt. Und dann kam noch die afrikanische Trommel dazu, perfekt die Geräusche bei uns im Haus. Aber kein Nachbar aus der Umgebung hat sich beschwert.
Viele Grüße an Deinen Schatz und er soll fleißig üben, es ist gut für die Seele,
herzlichst margit
Lieber Kvelli
Habe heute schon mit dem Herrn des Hauses telefoniert - und man hat ihm mittlerweile in der Klinik einen Übungsraum zugewiesen ... aus welchen Gründen auch immer. :-)
Ich werde ihm Deine werten Worte gerne weiterleiten. :-)
Herzlichst und mit lieben Lächelgrüesslis
Franziska Sternenzauber
Liebe Margit
Oh ja - ich selber bin auch begeistert.
und man sagt dem ding nicht umsonst "Seelenknochen". Hat was.
Ganz liebe Lächelgrüessli - herzlichst
Franziska Sternenzauber
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