Dienstag, 23. August 2011

DAMPF-KOCH-KOPF

Im Gegensatz zum ordinären DampfkochTopf, hat mein persönlicher DampfkochKopf Ohren.
Mit Blingbling dran.
Aber - ich glaube es gesichert zu wissen - das dies momentan der einzige Unterschied ist. Mal vom zischenden Geräusch des entfleuchenden Dampfes abgesehen. Wobei ... Zischlaute wie geräuschsvolles Lippenflattern und Stöhn-Serenaden wie PHUUU!, UFFFF! und BOAHHH! hab ich momentan voll drauf.
Der Dampf wabbelt dazu mir unsichtbar aus den Ohren. Es muss so sein!
Ich trag zur Zeit meinen mir eigenen Druckbehälter - man sagt dazu auch Kopf - zwischen den Schultern und der feiert andauernd Saunapartys der gröbsten Sorte.

Gestern kam ich echt an meine Grenzen. Da war nicht nur dieses lautlose vor mich hintranspirieren - nein - andauernd klebten mir Memozettel, Briefklammern  und wer weiss was alles an den feuchten Unterarmen. Der auf mich gerichtete Ventilator wälzte eigentlich nur die tüppig-heiss-feuchte Luft regelmässig im Kreise und führte dazu, dass ich bereits am Mittag rot-tränende Augen zu vermelden hatte.
Heute habe ich den Ventilator 10 Zentimeter weiter nach oben gerichtet - damit der Lufthauch zumindest meine erhitzte Denkerstirn abzukühlen vermag. Einen sichtbaren Nachteil hat das aber: da meine Stirn so schön feucht-klebrig überzogen ist, meine Fransen entsprechend durchsuppt und labbrig in der Gegend rumhängend - führt der Ventilator-Luftstrom dazu, dass sich diese spaghettiähnlichen Haarpuschel im Winde aufbäumen und ich jetzt visuell frontseitig an einen abartig-schlimm getrimmten Königspudel erinnere.
Das heisst - meine ansonsten windschlüpfrige Frisur steht aufgeplustert auf Sturm.
Ich sehe richtig gefährlich auf!
Aber immer noch besser als der tränende Weine-Blick von gestern.
Oder?

Zu denken gab mir dann doch aber folgende Situation ... es war Mitte Nachmittag und es muss steil gegen die 35 Grad gegangen sein, als eine erschöpfte Fliege Halt auf meinem Compi machte. Sie setzte sich rechts oben in die Ecke des Desktops, schaute mir tief in die Augen und seufzte laut.


Ihr eindringlicher Blick irritierte mich nachhaltig ... an heissen Tagen ohne Meer kurz vor den Ferien bin ich irgendwie nicht so belastbar ... und als sie auf meine Aufforderungen in Richtung "HAU DOCH EINFACH AB" nicht reagierte, machte ich das einzig Richtige in diesem Moment: Ich dirigierte den Pfeil auf dem Desktop mit der Maus oben an die Ecke und klickte sie weg. Die Fliege.
Das heisst ... ich wollte das tun. Um zu merken, dass die Fliege für mein Agieren bloss ein müdes Lächeln übrig hatte. Sie liess sich übrigens anschliessend weder mit dem Kugelschreiber noch mit der Hand vertreiben.
Aber alleine diese Aktion des Weg-Klicken-Wollens eines echt existierenden Dinges spricht Bände. Ich befürchte, zu diesem Zeitpunkt hat der mein Hirn umflutschende Liquor bereits leise vor sich hin geköchelt. Und der Verstand ist im Schweisse ertrunken.
Im Normalzustand bin ich nämlich durchaus zurechnungsfähig!
Also ... meistens.

Es wurde dann endlich Abend. 18.00h - Feierabend.
Für andere ja - ich hatte noch Sitzung bis 21.00h. Da mich die Fahrt im unklimatisierten Bus nicht wirklich lockte, nahm ich den kurzen Weg (15 Minuten Spaziergang) unter die mittlerweilen angeschwollenen Füsse.
Das hätte ich nicht tun sollen. Nein - wirklich nicht.
Weil ... A) meine Schweissdrüsen anscheinend echt Arbeit bekamen und drauf los produzierten, wir B) das Sitzungszimmer sonnseitig und schön aufgeheizt mit stehender Glut bekamen, ich C) die Sitzungsleitung am Flip-Chart hatte und D) alle paar Minuten mit einer Serviette mir die kullernden Schweisstropfen vom Gesichte tupfte.
Was E) dazu führte, dass die Teilnehmer und -Innen der Sitzung sehr fröhlich wurden, weil F) sich so eine Serviette im wahrsten Sinne im Schweisse meines Angesichtes auflöste und mein Gesicht / Hals mit dekorativen orang-geblümten Flusen dekoriert war.

Könnte mir jetzt - bitte - jemand ein Glas

EISGEKÜHLTES WASSER BRINGEN?
DANKE!


2 Kommentare:

alice hat gesagt…

ich kann es mir gerade lebhaft vorstellen, dein mit orangenen Farbfetzen bekleistertes Gesicht :-))
Bis ich dir ein ein Glas eisgekühltes Wasser gebracht hätte, wäre es wohl leider nicht mal mehr ein bisschen gekühlt...eher siedend. Das könnte gefährlich werden.

Es tut mir so leid für alle, die bei den Temperaturen arbeiten müssen. Darf ichs trotzdem sagen? wir sind die Tage nur im Schwimmbad. es ist einfach herrlich.
grosses sorry!

Aber eine schöne Dusche am Abend zu hause ist ja auch ganz schön!

Liebe ♥liche Grüessli,
Alice

Exilbayerin hat gesagt…

*eiskaltesquellwasserrüberreich*
Oh, du Arme! Da fällt mir vor lauter Mitgefühl gleich gar nix mehr ein...
Eiskalte Grüße (im besten Sinne natürlich)

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