Dienstag, 10. Mai 2011

KENNT IHR MANHATTEN?

Neneneee!
Nicht die Stadt mit den hohen Häusern am Hudson River.
Manhatten liegt in der Schweiz!
MANHATTEN ist nämlich die Schweizer-Kampfkuh-Königin 2011 aus dem Wallis!

Zugegebenermassen ist "Manhatten" jetzt nicht ein ursprünglicher, typischer, gebräuchlicher Schweizer Name wie Heidi, Vreni, Klara und Fränzi. Aber wir wollen hier ja nicht allzu spitzfindig sein.
Unsere Manhatten verfügt dafür aber über eine typisch schweizerische Eigenschaft: sie hat einen harten Kopf - "e herte Gring", wie man bei uns sagt. Den braucht sie allerdings auch!

DARUM:

Zum harten Schädel kommt noch ihr starker, stämmiger, eher kleinwüchsiger Körperbau. Und dunkles Fell. Nicht blond.
Ähnlichkeiten mit lebenden Personen ... Rindviechern ... oder so ... wären also rein zufälliger Natur und nicht gewollt.

Was dem Spanier der Stier - ist dem Schweizer die Kuh.
Seit der Milka-Lila-Kuh-Werbung weiss dies eh die ganze Welt. Mit fällt gerade ein ... woher kommt überhaupt der Ausdruck "Kuhschweizer?
Die Spanier allerdings spielen das böse Spiel (ich verabscheue es zutiefst!) mit ungleichen Ellen. Wir friedliebenden Schweizer machen das ganz anders - lassen machen .... Auge in Auge ... Kuh gegen Kuh.

Kuhkämpfe haben lange Tradition. Darum herum ranken sich Sagen und Geschichten.
Märchen und Mythen sind so oder so das Salz in der Suppe im Val d'Hérens, im Eringertal, welches zu den authentischsten Seitentälern des Wallis zählt. Nachdem der Hérens-Gletscher sich am Ende der letzten Eiszeit zurückgezogen hatte, meisselte der Gebirgsfluss Borgne das 30 Kilometer lange Tal von Arolla im italienisch-schweizerischen Grenzgebiet bis hinab nach Sitten – und hinterliess bizarre und archaische Karst-Formationen wie etwa die Pyramiden von Euseigne. Noch bekannter als diese Landschaft sind die schwarzbraunen Eringerkühe. Jedes Jahr messen sich die besten und stärksten im Ring bei organisierten Kuhkämpfen. Die stärkste wird dann jeweils zur Königin erkoren.

Passiert ist dies alles am letzten Wochenende.

Rund 14'000 Besucherinnen und Besucher kamen am Wochenende nach Aproz (VS), um sich die traditionellen Kuhkämpfe anzusehen. Wie jedes Jahr fand neben Züchtern und langjährigen Kuhkampf-Liebhabern auch viel Walliser Prominenz den Weg in die Arena. Das Westschweizer Fernsehen übertrug die Kämpfe live.


Gut 200 Eringer-Kühe kämpften um den Sieg. Die meisten von ihnen stammten aus dem Kanton Wallis, aber auch Bauern aus der Waadt und dem Kanton Neuenburg nahmen mit ihren Tieren an den Kämpfen teil. Zum ersten Mal fanden der Anlass heuer an zwei Tagen statt. Am Samstag gab es Markt sowie Tierausstellungen.

Fast so störrisch und eigensinnig wie ihre stämmigen Kampfkühe sind auch die Berg- und Talbewohner selbst – Eigenbrötler eben. Als im vorletzten Jahrhundert ein Zürcher Landvermesser zwecks genauer Kartografie im damals noch praktisch unbekannten Seitental anreiste, wurde der neugierige Fremde von der aufgebrachten Bevölkerung kurzerhand und unsanft vertrieben. Denn die nur den romanischen Arpitan-Dialekt parlierenden und des Schwyzertütsch nicht mächtigen Bergler fürchteten, dass es sich beim Geologen um einen Steuereintreiber handeln könnte. Die Folge war, dass der Standort der mächtigen Dent Blanche während langer Zeit auf der Landkarte nicht richtig lokalisiert war. Schlimmer noch: Zeitweise erhoben sogar zwei Viertausender Anspruch auf den gleichen Namen: die besagte Dent Blanche und die im Eringertal nur selten sichtbare Dent d'Hérens.

Ihr staunt? Waaaas - so läuft das in der kleinen Schweiz?
Jaja, wir sind ein bisschen eigen - und haben eine gut funktionierende direkte Demokratie ... supplement einen Schwingerkönig mitsamt Kuhkönigin (grosse Steine werfen wir übrigens auch noch in der Gegend rum, den Unspunnenstein - davon ein ander Mal).

Fehlt jetzt eigentlich nur noch so ne flotte Prinzessin. Ne ganz flotte. Also ne ganz ganz doll flotte.
In blond ... würd ich mal sagen. Im Kontrast zur Kuh stehend.

ODER? :-)

5 Kommentare:

Elisabeth J.-S. hat gesagt…

Ja, ich staune. Da bleibt mir nur, mich mit einem "Muh" zu verabschieden.
(Und nachmittags wiederzukommen, weil Robert ist ja der Kuh-Freund hier, die Bilder zeig ich ihm!)
Elisabeth

Sternenzaubers Geschichtenhimmel hat gesagt…

Ein Herz-Muh zurück :-)

von Deinem Fränzi Sternenzauber

Rosine hat gesagt…

Hallo du Liebe, mir fällt dazu spontan der Film mit Hugh Grant ein: Der Engländer, der auf einen Hügel stieg und von einem Berg herunterkam". Ich persönlich liebe solche Filme sehr und mit Hugh sowieso.
Aber das es in der Schweiz noch Stierkampf gibt, unglaublich.

Naja, es handelt sich wohl um die natürliche Balz, oder?

Wünsch dir einen schönen Tag !

♥♥♥Rosine

Anonym hat gesagt…

Liebe Fränzi, ich bin sehr froh, deinen Blog entdeckt zu haben. Trotz all deiner Lebensumstände strahlen mir aus allen Zeilen so viel Lebensfreude und Optimismus entgegen - es ist einfach schön, das alles zu lesen.
Liebe Grüße aus Bonn in Deutschland
Deine Gästin Heike

Anita hat gesagt…

Hallo Fränzi, macht viel Freude bei dir zu lesen und als Walliser-Mädchen, kennt man natürlich auch Manhatten und besucht die traditionellen
Ringkuhkämpfe ;-) Schön, dass ich hier gelandet bin...
Liebs Grüessji Anita

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