Donnerstag, 12. Mai 2011

DER ZEIT VORAUS

Dieser Tag fing schon kurz nach Mitternacht an zu schwächeln.

Ich konnte und konnte nicht einschlafen. Unzählige Herden Schafe sprangen über das imaginäre Gatter – mitten in meine knallwachen Sinne.
Das unkomfortable Weckergebimmel um 05.00h möchte ich aus Jugendschutzgründen nicht näher kommentieren.

05.30h – nach Kaffee und Dusche vor dem Spiegel im Bad angekommen, befand ich es für dringend nötig, optisch-visuelle Vorkehrungen zur Optimierung meines Ichs zu treffen. Die neuste Errungenschaft in Sachen Make-Up sollte mir dies erleichtern. Meinte ich.

Leute – kauft nicht diese allerneusten Errungenschaften, bei denen man das flüssige Beige-Braun mittels Pinsel aufträgt. Es sah aus … als hätte ich ein Date mit Sitting Bull und würde am Regentanz der Sioux ums Lagerfeuer teilnehmen.
Schön angemalen.
Also: Wer noch nie eine Wohnung in Eigenregie renoviert und Wände aufgehübscht hat, sollte besser die Finger von diesem Gepinsel lassen.

Eine halbe Stunde später:
Ich torkelte – etwas zu spät – meinem Roller Giovanni entgegen, auf dass er mich wohlbehalten und schnell an den Bahnhof bringen solle. Er kennt ja den Weg und ich muss nur rechtzeitig bremsen. Bis auf dies legendäre eine Mal, ist es mir auch prima gelungen. Dies eine Mal jedoch, holperte ich dann aber infolge Nichtbremsung ziemlich ruppig über die hohe Bordsteinkante, meine C-Körbchen knallten voll an die Hupe (… was für ein Wortspiel wäre hier möglich! … ) und verursachten ein Ohren- UND Augenspektakel mit Aufsehen und Gelächter sämtlicher Zuschauer / Zuhörer.
Na ja.

Heute gab es ca. 300m vor dem Ziele am Bahnhof nix mehr zu holpern. Sozusagen Flasche leer. Hätte ich an einem der letzten Tage bloss der innig gelbblinkenden Bitte meines Giovannis nach Benzin nachgegeben! Dann wäre mir die heutige Latsch-Partie mit Giovanni an der Hand zur – zum Glück! – nahegelegenen Tankstelle erspart geblieben.

Und auch die Betankung. Scheiss Blöde Betankung.

Dazu wäre detailliert zu vermelden, dass Vespa‘s wie mein Giovanni gar nicht so einfach zu befüllen sind. Davon habe ich schon mal berichtet. Auch heute wieder … ich, in Eile … haue den Zapfhahn subito in die Öffnung und gebe mittels des Zughebels sozusagen Vollgas.
Benzin schiesst fontänenartig aus dem Tank, sprudelt mir über Hände, Jeans und meine pinkigen Lieblings-Wildledersandalen.

Schwindelerregender und übelkeitsfördernder Benzin“duft“ (welch Frust!) vermischte sich ultimativ mit meinem wunderbaren Parfum „Rose Essentielle“ von Bulgari (welche Lust!) und roch genau so unsäglich schlimm wie es sich anhört.
Befand übrigens der Mann im Zugsabteil neben mir sitzend auch – seine Blicke in meine Richtung waren definitiv aussagekräftig genug und durchaus richtig zu deuten. Zu meinem Nachteil.

Kurz vor Bern prangte da – ich wunderte mich ja gar nicht mehr – an der Temperaturanzeige eine grosse 13.
Nomen est omen.
Also … irgendwie bin ich der Zeit voraus … Freitag, der 13te …



… MORGEN IST BEI MIR SCHON!

7 Kommentare:

Sternenzaubers Geschichtenhimmel hat gesagt…

I hope so ... oder ähnlich. :-)

♥liche Lächelgrüesslis
Fränzi Sternenzauber

die Malerin hat gesagt…

Du hattest ja einen fulminaten Start in den Tag, eigentlich kann es doch nur noch besser werden oder???? Und wo ist die Kaffeeseife von mir, die die Gerüche weg nimmt?????? Schätzeli habe Dir auch eine Mail geschrieben, sonnige ♥zige Müntschis schick ich Dir in Deine Garage
Lydia

Sternenzaubers Geschichtenhimmel hat gesagt…

Schätzeli-Schwesterli-Grüessli mit Lächeln und so zurück.
Jajaaaa - die Seife, sie lebt. Aber zu Hause. Und nicht in der Garage.
Und ich befürchte - ich brauch ne Ganzkörperwaschung mit der Kaffeeseife.
Mail gefunden, schicke bald Antwort. :-)
Daaanke. :-)

Müntschi-Umarmung-Grüessli und so
Dis Fränzi Sternenzauber

Rosine hat gesagt…

Liebe Fränzi, das erinnert mich daran, dass ich ein neues Hobby habe. Ich bringe hier jetzt immer die Flaschen weg. Habe vor ca. 2 Monaten das erste mal so einen Automaten benutzt, in den man die Flaschen reinschiebt oder die Kästen und am Schluß gibt es einen Zettel. Bisher haben das immer die Männer im Rosinenhaus erledigt oder ich in einem Geschäft, wo man alles einem Mann übergibt und ich mir immer übervorteilt vorkam.
Nundenn, ich habe Freude am Leergutvernichten.
Aber letztens hat einer sein Bier nicht ausgetrunken, ich habe das nicht gesehen, gebe die Flasche schwungvoll in den Automaten und dabei gieße ich mir das Restbier in den Ärmel.
Ja nun roch ich wie eine laufende Bierbrauerei. Deshalb ist nach Benzin riechen vielleicht doch besser?
Weiß auch nicht!

Bis denn meine Liebe
die Rosine♥♥♥

Sternenzaubers Geschichtenhimmel hat gesagt…

Liebes Rosinchen

Schöne Geschichte ... :-), sind wir irgendwo vielleicht verwandt? :-)

Dann mal Prost und wunderschönen Resttag mit Lächelgrüessli
Fränzi Sternenzauber

isabell de los rios hat gesagt…

Die Geschichte ist wirklich schön , gefällt mir sehr gut

Birgitt hat gesagt…

...na liebe Fränzi, dann kannst du den morgigen TAg ja voll genießen, wenn du ihn sozusagen schonmal Probe erlebt hast...

wünsch dir viel Spaß dabei,
liebe Grüße von Birgitt

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