Sonntag, 8. Mai 2011

DIE GESCHICHTE EINES DIDGERIDOOS, EINER HOFFNUNG - EINES GLAUBENS AN SICH SELBER

Meine lieben Menschen in diesem Blog

Gestern habe ich an dieser Stelle - wie man so schön sagt - "die Hosen runtergelassen".
Klartext geschrieben. Klare Texte kamen von euch auch zu mir zurück, auf vielerlei Wegen. Und ein jedes Wort, all das zwischen den Worten, hat mich bestärkt in dem was ich tue.
Ihr seid reine Energie! Toll! Danke!

Ich möchte euch heute die Geschichte eines Didge erzählen. Es ist aber nicht nur die Geschichte eines Didge, es ist die Geschichte der letzten Monate und Wochen meines Katers. Ein Werdegang im wahrsten Sinne des Wortes, ein Werden. Arbeiten, Herausarbeiten. Weg mit dem Groben, herauslösen, schleifen, Feinarbeit.
Eine sehr interessante Entwicklung - von aussen für mich und die Aerzte ein sichtbarer Schritt in Richtung RICHTIGEM Weg.
Erstaunlich, was so ein Mensch zusammen mit einem Stück Holz zu erzählen vermag, so ganz ohne Worte. Deshalb schreibe ich jetzt auch nicht mehr allzuviel, sondern lasse die Bilder sprechen.

Kommt mal mit auf den Weg dieser Geschichte ...

... begonnen hat alles in der ersten Woche der Therapie. Als klar wurde - von Fachleuten endlich mal laut ausgesprochen: Im Umfeld seines alten Berufes ist Heilung von Körper und Seele ein Ding der Unmöglichkeit. Kein einfaches Fazit mit 47 Jahren, in unserer heutigen Zeit.
Viele viele Gedanken wurden gewälzt, tausend Un-/Möglichkeiten durchgespielt, durchgedacht und zuletzt blieb etwas übrig: Holz.

Mein Kater ging in den Wald, sprach mit dem Förster, bat um Hilfe. Und er bekam geschenkt: den Baumstamme eines noch kleinen Lindenbaums. Und hier beginnt die Geschichte, sie spielt vor allem in der Privitaklinik Meiringen, innerhalb des Therapieangebotes "Holz", einer kleinen Schreinerei innerhalb der Klinik ...

... hier der Lindenstamm. Der wurde dann mit einer Bandsäge halbiert,
und in stundenlanger Handarbeit mit einem Holzbeitel ausgehöhlt ...

... nach Tagen dann der Moment, in dem die 2 Hälfen des Stammes wieder zusammengefügt wurden. Mit Drahtbürste und Feilen hat der Kater das Innere des werdenden Didges weiter verfeinert ...

... das Didge war in all den letzten Wochen immer dabei. Selbst auf Wochenendbesuchen zu Hause. Auf dem Balkon wurde gewerkelt, der Stamm von der Rinde befreit, fein geschliffen - streichelt man darüber, ist es zart und weich wie ein Babypopo ...

... und irgendwann in der letzten Woche nahm es Form an. Und Farbe. Sein Ton wurde klar und klarer,
Es wurde.
Es wird.

Gestern dann die Hauptprobe. Tönt es gut? Gefällt es?
Ich hatte den Kater (infolge "Belastungswochenende" - ihr wisst schon) mit zur Ausstellung in meine Garage mitgeschleppt. Ich musste arbeiten.
Er unterhielt unterdessen die Anwesenden. Die Kunden standen draussen und hörten zu, die Kinder scharten sich in meinem Büro nahe um ihn herum.
Was zu hören war gefiel - und wie!

HAUPTPROBE BESTANDEN!
Jetzt erhält das Didge noch einen Namen. So wie es die Ureinwohner in Australien auch machen - die schreiben die Geschichte des Didgeridoos darauf, von der Suche des Stamms bis hin zum Instrument.
Der Kater gibt sich grosse Mühe und wächst sichtlich an dieser sich selber gestellten Aufgabe.

Das Didge wird übrigens:
FRANZISKA UND JÖRG
heissen. In elbischen Buchstaben geschrieben.
Dies war sein Wunsch.

Nun werden wir sehen was wird. Mit dem Austritt aus der Klinik in der nächsten Woche ist das Didgeridoo dann fertig. Spielbereit. Ein kleines Kunstwerk.
Der Kater hat mit diesem Didge zusammen eine alles umfassende Entwicklung erlebt. Das Didge ist zum Spielen bereit - der Kater hat die Hoffnung, dass es nun auch zum Leben bereit ist.
Schreiner will er werden - der Antrag zur Umschulung an die IV (Invaliden-Versicherung) ist gestellt, das RAV (Regionales Arbeitsvermittlungs-Zentrum) klärt seinerseits die Möglichkeiten ab.
Das Allerwichtigste: Eigeninitiative!
Wer Tipps hat, eine eigene ähnliche Geschichte, Ratschläge ... ich würde gerne davon wissen.

So oder so - der nächste Tag ist schon morgen.
Und man kann jeden Tag etwas bewirken, wenn man will.

ICH WILL
- UND ALLES ANDERE WIRD SICH ZEIGEN

2 Kommentare:

Elisabeth J.-S. hat gesagt…

Liebe Franziska
ich wünsche Euch, dass die Träume eine gute, aushaltbare, wunderbare Wirklichkeit werden.
Wo nimmst du die Kraft her? Du stehst immer so schnell wieder auf. Schau weiter immer ganz fest auf Dich.
Ich wünsche Dir einen schönen Rest-Sonntag.
Alles Liebe
Elisabeth

Dies und Das vom Neckarstrand hat gesagt…

Liebe Franziska,
ich bin beeindruckt. Ich wünsche Euch alles Gute, viel Kraft - damit auch Rückschläge überwunden werden können. Liebe überbrückt sehr viel.
Liebe Grüße
Irmi

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