Samstag, 17. Juli 2010

GRILL-CHICKEN

Info an meine Blog-FreundInnen:
Mein Katerli-Schätzu hat gestern nach langer langer Zeit wieder einmal gelacht! Und hat so etwas wie katerhaften Willen durchschimmern lassen. Sträubte das imaginäre Fell und liess Kampflaute vernehmen. Im Sinne von: "und ich will"!
Was tat das gut!

In regelmässigen Abständen kommen die Tage (...und Stunden, Minuten), wo mein Blick in den Spiegel sich nicht so ganz sicher sein darf, ob das, was sich ihm da offenbart
A) einer schlechten Nacht
B) den vorherrschenden tropischen Zuständen
C) Dehydrierung oder
D) meinem derzeitig äusserst langweiligen Nonnen-Dasein

zuzuordnen ist ...
... oder ob es wirklich an der Zeit ist, einen Frisörtermin zu vereinbaren.

Punkt A bis D sind nicht abzustreiten und fallen sicherlich ins Gewicht. Aber sowohl mein Äusseres wie auch mein Inneres schrien förmlich nach meiner Haus-, Herz- und Haarfrisöse Fabienne. Sie stylt regelmässig meine Blond, die raspel kurze Mähne, mein Seelenheil und die dazugehörenden Organe.
Kurzum: Fabi ist gut, Fabi tut gut! Momentan also ein MUSS für mich.

Ich habe ergo nicht lange gefackelt und den Freitag-Morgen-Termin bekommen. So bin ich gestern gegen 08.00h auf Giovanni, meinem Roller, losgedüst. Voller Vorfreude. Die Fahrt in die Stadt war durchaus angenehm - es lüftelte um die capribehosten Beine, meine Bluse fächelte im Winde und selbst meinen geschuppten Füsse (ihr glaubt es nicht - ich bin IMMER NOCH in der Auflösephase!! Kaum ist die eine neue Hautschicht da, verabschiedet sie sich schon wieder! Hilfe! Das Zeug hat wohl Depotwirkung! Aber: ich hab babyzarte Treter ...) gönnte ich die kühle Morgenluft.
Ich hatte Fabi und den ganze Frisörsalon für mich - so eine Gelegenheit kommt schnell nicht wieder - und auf ihre Frage "na Fränzi, wie geht es Dir so?" schüttete ich ihr lawinenartig den ganzen Seelenmüll vor die pedikürten, ungeschuppten Füsse.
Nach 20minütiger Aufräumarbeit der Lawinenschäden, einem Kaffe ... den ich nicht trinken sollte, sagt Frau Doktor ... waren wir zwei Hübschen bereit, den Dingen die da kommen in die Hühneraugen zu schauen.

Sie pinselte mir blaue Pappe auf den strassenköterblonden Haaransatz, hoffend, dass derselbe wieder in Platin strahlen solle. Bedacht hatte ich einzig nicht: Die Blaupappe muss 40 Minuten unter der Glühhaube einwirken! Das geht ja gar nicht! So gegen 9 Uhr war der Salon nämlich schon ganz schön schwitzig-hitzig, ich dazu noch emotional echauffiert, meine Nervenstränge eh dauern übertemperiert - und jetzt das auch noch!
Alles half nix, Fabi narkotisierte mich mit allen gängigen Schundheftchen über das Leben der Reichen und Schönen, öffnete mit einem entschuldigenden Lächeln präventiv und alibilmässig das Fenster neben mir, stülpte mir mit anteilnehmendem Schulterzucker die Glühhaube über meinen entsetzt von links nach rechts nein-sagend schüttelnden Kopf - und ging von dannen. Sie wollte sich das Leid wohl nicht live mit ansehen.


Nach 10 Minuten wusste ich über alle gängigen Brust-OP's Bescheid. Und wer mit wem. Wer mit wem nicht mehr. Und wer mit wem heimlich. Weitere 10 Minuten später suppte das mir zusätzlich eng um den Hals geschlungene, wärmende, dicke Frottiertuch infolge Sternenzauber-Überhitzung im Nackenbereich durch, meine Ohrläppchen blinkten warnend und nach etwa einer halben Stunde kamen die Sanitäter.
Sie holten die Frau in der Wohnung über dem Salon - die Arme wohnt unter dem Dach, ist 90 Jahre alt und kollabierte infolge Hitzestau. Mich liessen sie einfach links liegen! Dabei ...!
Also, ich sass noch. Im eigenen Saft garend. Oder eher - der Situation ausgesetzt, wie das Hühnchen auf dem Drehspiess am Grill!
Nach 40 Minuten MUSS es aus meinen Ohren gedampft haben - jedenfalls hat es gezischt, als ich endlich meiner Pein entledigt und die Blaupappe von meinem Haupte gewaschen wurde. Doch, klar, logo - es hat gezischt! Ich würde es unter Eid vor jedem Gericht der Welt bezeugen.
Oder waren es etwa unterdrückte Grinselaute meiner lieben Fabienne, welche sich kaum mehr in ihrem "Mitgefühl" zurück halten konnte?
Ach, ich will es so genau jetzt auch nicht wissen.

Jedenfalls fühlte ich mich ... sagen wir mal ... leicht derangiert und irgendwie wie frisch ausgewürgt. Meine Caprihose klebte, mein Top klebte, meine Bluse klebte - und der Gaumen war staubtrocken. Fabi gluckste bei meinem Anblick munter vor sich hin.
Es ging dann ans Haare schneiden. 1 1/2 Zentimeter mussten weg. Und ich übertreibe jetzt nicht, wenn ich euch erzählte, das sämtliche eineinhalb Zentimeter Haare sich von oben nach unten über meinen Luxusbody verteilten, sich auf dem feucht-mehr-oder-minder-fröhlichen Sternenzauberfränzi anhefteten, kleben blieben und mir den Touch eines frisch gerupften Huhnes gaben. Welches man unseligerweise dann auch noch geteert - und anschliessend wieder gefedert hat!


Ich sah aus ...! Wenn ich nicht wüsste, dass gestern nur per Zufall kein anderer Mensch im Frisörsalon war, ich würde glatt behaupten, Fabi hat die Katastrophe kommen sehen. Wir Beiden haben ja zusammen schon so eines durchgemacht ... ich sollte die Geschichte der grünen Haare vielleicht doch noch als Konservenfutter bringen? Ihr lacht euch kaputt!

Anyway. Irgendwann sah ich zumindest auf dem Kopf wie ein Mensch und kein Vogel aus. Musste dann durch die Prozedur des Klebe-Rollers, wurde von oben nach unten gepützelt, meine Kleider enthaart, ich in einen tageslichttauglichen Zustand gebracht.
Bloss die gehäuteten Füsse fusseln weiter vor sich hin. Aber das ist eine andere Geschichte.

Nun bin ich wieder ganz das alte Sternenzauber-Fränzi.
Na ja, nicht ganz.

VISUELL OPTIMIERT, WÜRDE MEIN KATERLI SAGEN - UND DABEI LÄCHELN

5 Kommentare:

malesawi hat gesagt…

So eine visuelle Optimierung verlangt ihre Opfer. Die Hitze hat wenigstens den Vorteil, dass man schnell einen Termin beim Lieblingsfriseur bekommt. Der Rest ist leiden für die Schönheit. Und wenn, wie bei dir, es auch noch der Seele gut tut, ist es das "Leiden" wert.
Liebe Grüße! Ich glaube ganz fest daran, dass alles gut wird.

Johanna Gehrlein hat gesagt…

Liebe Franziska,
so machst du es richtig, so ein Seelenheil-aufricht-Frisörtermin gibt schon mal eine gute Basis fürs laufende Tagesgeschäft. Dass du so wie das Huhn ausgesehen hast, nehme ich dir allerdings nicht ab. Hihi, wo kriegst du nur all die Bilder her. Ich wünsch dir Hübschen einen ganz schönen Tag und dem Katerli frohes erstaunen, wenn er dich wieder sieht.
Liebe Grüße, Johanna

Anonym hat gesagt…

Oh Caramella, Lachen ist gesund und eine Medizin... du bist jedoch mehr!! Du bist eine tâgliche Überraschung, eine Droge und ich giggere, wie du ja schon weisst, tâglich auf deine Sicht der Dinge!! Bunt, bunter, am buntesten!
Ich wünsche dir einen wunderbaren Tag und hoffe, dass du zwischendurch auch einmal etwas Zeit findest, dich auszuruhen und dein Batterien zu füllen! Ich sende dir und deinem Liebsten ein volles Lächeln (von Ohr zu Ohr) und wünsche euch von Herzen einen gemütlichen Nachmittag!!
Mit kräftigem Busendruck
bbbb

Bine hat gesagt…

Das passt ja: du wurdest fast gebraten und ich hatte heute morgen einen zusätzlichen Spülgang, als ich auf dem Weg zur Arbeit ins Gewitter gekommen bin und triefend durch das Einkaufscenter patschte.

Su hat gesagt…

*kicher*

*hand vor mund schlag*

*lach*

Sorry, aber ich stells mir bildhaft vor *lol* hat denn dein Roller die restlichen Federn net weggepustet - eher der Fahrtwind - aber weißt schon was ich mein??

Laut Anzeige hab ich noch immer 32 grad. Nicht bewegen...

Schwitzende Grüße

Su

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