Donnerstag, 31. März 2011

ICH MÖCHTE NICHT DARÜBER REDEN

Nein, unter keinen Umständen.
Deshalb brauchte ich gestern auch dringend eine Verschnaufpause. Auszeit.
Sozusagen Welpenschutz für gestrandete Hockeyfans. Keine persönliche Ansprache wollte ich. Und von allem anderen auch nicht.

Die Spieler und ich müssen die Niederlage erst verdauen ...

Mir ist eigentlich nur nach Decke über den Kopf. Punkt. Nicht mal Hunger habe ich! Und die Frisur ist mir schnurz-piep-egal!
Über den Ausgang des Hockeymatches möchte ich keine Worte verlieren. Aber ich verspreche ... ich bluffe im Vorfeld nie nie mehr. Ich werde all die grossen, lobpreisenden Worte runterschlucken.
Nie mehr gebe ich eine Prognose ab.

Nein, werde ich nicht tun ... weil ...

Weg vom Fenster ...

...es ist nämlich soooo schwer ... erst den Match, die Stimme und dann noch das Gesicht zu verlieren.
Das geht ja gaaaar nicht.

Chefs, Arbeitskollegen, Freunde, Nachbarn, Kunden, Anverwandte und Bekannte behandeln mich zu Zeit wie ein angeschossenes Kitz (nein, bitte keine bildlichen Vorstellungen!) - und ich finde, das wird der Situation auch gerecht.
Man legt mir wortlos Tempos hin.
In meiner Gegenwart wird momentan nur geflüstert ... und dies ganz leise.
Man lächelt freundlich, zurückhaltend - und vor allem still.
Keiner erzählt anzügliche Sport-Witze in meiner Gegenwart.
Und Kaffe wird mir serviert - ohne zu fragen, ob ich welchen möchte. Sie wissen: ich brauche den jetzt.

Meine roten, kleinen Äugelein mit den sichbaren Äderchen im blassen Weiss sind bloss Ausdruck dieser Scheiss-Pollenallergie. Dass diese Pollen EHC Kloten heissen und Namen tragen, uns aus den Play-Offs geworfen haben, dies ignoriert man zu meinen Gunsten mit der gleichen Gelassenheit, wie meine niedere Toleranzhemmschwelle bezüglich Diskussionen, ob jetzt der EHC Kloten oder HC Davos Schweizer-Eishockeymeister wird.
Sie munkeln wahrscheinlich hinter meinem Rücken oder in meiner Abwesenheit darüber. Das muss fast so sein. Aber in meiner Gegenwart wird Contentence bewahrt.
Ich bin dankbar dafür. Wahrlich dankbar.

Zeitungen lese ich erst nächste Woche wieder. Ich will gar nicht wissen, wann das Eis in "meinem" Stadion getaut wird. Was die Medien hinsichtlich dieses letzten Matches meines SCB zu vermelden haben. Ich will keine Stimmen zum Spiel hören.
Und vor allem: ich will nicht darüber reden!
Neinnein, will ich alles nicht.
Da blutet mein Herz.

Ich will jetzt leiden. So ganz alleine. Und nur für mich. Wunden lecken.
Mindstens bis morgen früh.
Voller Inbrunst, so ganz Fan, mit jeder Faser meiner Hockeyverrücktheit.
Ja, das will ich.

Klar, in Stein gemeisselt und unwiderlegbar ist für mich momentan nur das Eine:

NÄCHSTE SAISON WERDEN WIR MEISTER!
GANZ BESTIMMT!

7 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Ich seh's so wie das alles ist mit den Spochtarten: es ist doch nur ein Spiel! Was soll's.

ALEXANDRA SCHMID hat gesagt…

Liebe Franziska,
Du hast mein vollstes Mitgefühl.
In solchen Fällen von Fan-Herzeleid empfehle ich den Verzehr eines ganzen Kübels Glace (nein, ich schreibe jetzt extra nicht ...créme! Dieses Wort würde Deine Wunden wieder aufreissen, nicht wahr?). :-)
Alles Liebe,
Alexandra

"fabuscreativ" hat gesagt…

Och....streichel und tröst!!!!!!Ich hab da auch 2 Herren die tief enttäuscht sind!!!!!Liebs Griessli Gabriela

Anonym hat gesagt…

Alles nur ein Spiel und das nächste Mal sieht es ganz anders aus.

Heidegeist hat gesagt…

AUWEIA.....LG Inge

Wernicke Margit hat gesagt…

Man muß doch auch mal verlieren können, dann macht es das nächste Mal großen Spaß, wenn sie wieder gewinnen....
Trag es mit Fassung, lieben Gruß
margit

Elisabeth J.-S. hat gesagt…

Ohhhhh!
Schlaf gut
Elisabeth

LinkWithin

Related Posts with Thumbnails