Sonntag, 6. Dezember 2009

RETTE SICH WER KANN!

Meine lieben und hoffentlich gesunden LeserInnen

Der Themen wären so viele von denen ich euch gerne und mit Begeisterung erzählen würde. Und bestimmt auch noch werde. Sicherlich noch die nächsten 40 Jahre - mindestens. Hoffentlich. Insofern mich diese Grippe nicht dahinrafft.
Habe eben mal gegoogelt nach "Durchschnittsalter + Frau + Schweiz"  ... was kriege ich zu lesen: Das Bundesamt für Statistik verweist mich auf einen Artikel aus 2009 - "Durchschnittsalter von Alters- und Pflegeheimbewohner/innen". DANKE. So war das nicht gemeint.

Doch aus gegebenem Anlasse sehe ich mich schier gezwungen, meine Sonntagsgeschichte trotzdem heute und jetzt der aktuellen Grippewelle zu widmen. Deren Auswirkungen und Ausläufer ich gerade live und ungeschnitten mit(er)lebe.

Da mein allerliebster Schatz seit Freitag Abend darnieder liegt und ich alle niederen Arbeiten nun selber machen muss, stand natürlich gestern auch EINKAUFEN auf dem Programm. Einkaufen ist ansonsten immer das Ding vom Schatz. Er tut das gerne. Sich durch die Läden wühlen, sich vom grossen Angebot schier erschlagen lassen, an der Kasse anstehen, mit der Kassiererin plaudern und anschliessend das ganze Zeug nach Hause karren.

Ich kann ihn ja verstehen - wer einmal im tieferen Deutschland eingekauft hat, der weiss, dass die Läden meist so voll sind wie die Strassen bei uns am "Zibelemärit" oder wenn Fasnacht ist. Von 7 Kassen ist sind stets nur 2 besetzt und sollte man sich erfrechen die Kassiererin bei ALDI anzusprechen und und locker übers Wetter und wie es denn so gehe zu plaudern - ABER HALLO! Das ist dann nicht mehr lustig.
Ich gehe berechtigterweise davon aus, dass man von der hintendran bis zur Rückwand stehenden Schlange an wartender Menschenmenge mit überreifen Früchten und leicht angegammeltem Gemüse beworfen würde, die Dame an der Kasse einem nebst dem gewohnt strengen Blick und dem geknurrten Hinweis, die Waren ein bisschen schneller in den Einkaufwagen zu schmeissen, sofort zu zahlen und das Lokal zügig zu verlassen "...Sie sind hier NICHT alleine..." weder ein Lächeln, geschweige denn eine Antwort zu erwarten hat.
Dies schätzt mein Katerli sehr hier in der Schweiz - dass man viel mehr Platz, viel mehr Zeit hat und alles wesentlich menschenfreundlicher zu und her geht. Nicht immer - aber doch meistens.
Diesen Spass will ich ihm natürlich nie und zu keiner Zeit verwehren - gerade jetzt in der Adventszeit nicht. Ihr versteht?
Liebend gerne renne ich dann dafür zu Hause in die Waschküche rauf, runter und bügle mit Lotti.

Ach - ich bin immer so ausschweifend. Wollte ich doch vom gestrigen Einkauf berichten. Schätzu hatte sich selbstgemachte Gemüsesuppe gewünscht. Den Einkaufszettel hat er geschrieben, wohl damit ich jaaaaa nix vergesse. Sollte mir das was sagen...? Ich gehe jetzt mal darüber hinweg und grüble nicht.
Vom Suppengemüseallerlei über Lauch bis hin zu Zwiebeln, Sellerie, Kohl, Bohnen, Peperoni (die roten), Broccoli, Zucchini, Erbsen, Fenchel, Kürbis und Schwarzwurzeln stand alles auf der Liste. Ein kranker Mann braucht Vitamine, Mineralstoffe und all das Zeug. Claro! Dazu Bio-Rinderbrühe, Sel de fleur, einen Hauch vom scharfen Gewürz und - ganz wichtig - Emmertaler-Würstli. Das gibt dem Ganzen dann noch so den richtigen Drall.

Giovanni (bekanntlich mein Roller) und ich fuhren also gen Einkaufszentrum. Ergatterten uns einen Wagen und stürmten den Laden. Huiii - da hatten aber so ein paar andere Eidgenossen dasselbe Anliegen: Futter in den Trog. Kaum war ich bei der Gemüseauslage angekommen, traf ich auch schon Monika. Welch "Hallo" und "Wie geht es Dir?", die 3 obligaten Küsschen und Freude pur. So weit - so gut. Nebst Monika traf ich auch noch Peter, Beatrice, Rolf und einige andere mir nahestehende Menschen.
Bildlich möchte ich es so darstellen - das bin ich und meine Freunde im Einkaufszentrum. Im oberen linken Viertel stehe ich, beim Gemüse:



Man erzählt sich von den letzten Ferien, meiner Heirat, den kommenden Festtagen und dann kam die Frage auf meinen Schatz. "Und...wie geht es ihm, fühlt er sich wohl in der Schweiz und was macht ihr immer so...?" Meine Antwort: "Oh - er fühlt sich pudelwohl, es gefällt im wahnsinnig gut in der Schweiz, hat schon viele Freunde gefunden. Leider liegt er im Moment zu Hause im Bett. Mit Grippe."
Dieses böse Wort mit G hätte ich nicht sagen sollen. Er hatte die Wirkung von .... von ... ähhhh ... stellen wir es am besten bildlich dar. Ich stehe immer noch im linken oberen Viertel - beim Gemüse:



Plötzlich hatte Keiner mehr Zeit für mich. Alle hatten Dringendes zu erledigen. Und ich auf einmal sehr viel Platz um mich herum. Bildlich dargestellt sah das Ganze in etwa so aus. Ich steh - im übertragenen Sinne - immer noch im linken oberen Viertel, beim Gemüse...:



Leute. Ich war einsam. Kriegte keine Küsschen beim Abschied von Monika, Rolf, Peter, Bea und all den Anderen ... hab dann einkauft so ganz alleine - selbst an der Kasse war niemand vor mir. Einmal musste ich noch niesen. Es wurde ganz still im Laden.
Selbst Giovanni röhrte bei der Heimfahrt nicht wie gewohnt. Aber vielleicht habe ich mir das auch nur eingebildet.

Nun ja. Auf alle Fälle war ich froh, als ich dann  e n d l i c h  wieder zu Hause ankam.
Mein Katerli hat sich auch gefreut und mich geküsst. Ich gehe davon aus, dass er damit auch MICH gemeint hat - und nicht die leckere Gemüsessuppe, die ich dann am Abend kochte.

Das Wort mit G sag ich niiiieeeee mehr!

ICH KRIEG SIE NUR NOCH!

2 Kommentare:

Floeru hat gesagt…

Vielleicht hättest du nach dem Erwähnen des bösen G-Wortes noch ganz diskret grunzen sollen... ;)

Grüessli

Flo (der aus dem Osten)

Es ist übrigens noch witzig, wie manche Mamis sich genieren zu erwähnen, warum ihr Kind nicht zur Schule kommt. Es traut sich niemand einfach zu sagen "Er/Sie hat die Grippe"... Man könnte ja auf schlechte Gedanken kommen... In diesem Sinne *grunzgrunz*

Sternenzaubers Geschichtenhimmel hat gesagt…

Ja hoi Flo! :-)

...jetzt weisst Du auch, warum das so ist. Bleiben wir besser bei Migräne, Beinbuch & Co.

Härzleche Grüessli und es söiglatte Abe
Sternenzauber

:-)

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