Freitag, 18. Dezember 2009

MASSIMO ROCCHI, ICH, SCHATZ UND DER ALIEN-CONVENT

Liebe Menschen

Gestern war echt ein Monstertag - ich kam richtiggehend ins Zittern, so dolle schnell, angespannt und hochkonzentriert hab ich meine Aufgabenberge beackert. Hat sich auch echt gelohnt. Um 18.00h konnte ich auf viel Erledigtes zurückschauen. Habe mir sogar einen Anflug von Tennisarm geholt - vom dauernden Ordner raus nehmen, Ordner rein stellen, ich habe gestern geschätzte 5kg weggearbeitet Arbeits-Papiere abgeheftet. Dies liebe ich ja ...
Die Vorfreude auf einen entspannten  Abend bei Massimo Rocchi war dementsprechend gross - den hatten wir uns redlich vedient!

Wir machten uns also auf den Weg ins tiefste Berner Oberland. Fanden den Kursaal dort auch auf Anhieb, bloss den dazugehörigen Parkplatz nicht. Aber was soll´s! Gab infolge Zeitnot halt kein Nachtessen und Spaziergänge bei Minustemperaturen sind gut fürs Immunsystem. Tja. Ansonsten klappte alles prima, wir hatten gute Plätze und aus unserer Sicht stand einem Superabend nichts im Weg.
Allerdings kamen wir - je länger wir da sassen und beobachteten - ins Staunen. Wo genau waren wir? 3 Lösungsvarianten standen letztendlich im Raume:
A)  Die Interlakner und Umgebung haben eine eigene Art der Frisör-Kunst entwickelt. Sind der Welt voraus. Oder hilflos im Hintertreffen. Wer weiss es schon?
B)  Interlaken und Agglomeration hat letztes Wochenende an einem ganz besonderen, experimentellen und ausserordentlich ... ähhhmm ... kreativen ...  Coiffure-Event teilgenommen: "Haare schneiden im Dunkeln". Darauf tippe ich übrigens.
C)  Hierzu hingegen tendiert mein Schätzu: Aliens sind gelandet! Und um es klar zu benennen: Laut unbestätigten Annahmen seinerseits müssen es Tarkaner, Talaxianer, Klingonen und Voth gewesen sein.



Ok - man mag sagen, dass ich auf diverse Sachen mit erhöhter Aufmerksamkeit reagiere: Männer, Rindsbraten mit Klössen, Radiosendungen, Düfte usw. :-). Scherz beiseite. Frisuren betrachte und beachte ich aus purem Eigeninteresse doch sehr intensiv. Und ich übertreibe nicht  wenn ich sage, dass in dieser Hinsicht im Raum Interlaken kürzlich Verbrechen begangen wurden. Es muss so sein.
Dies fiel nicht nur mir auf ... auf dem Platz nebenan sass ein uralter Mann, mit ohne Haar, mit Hörgerät, Krückstock und dicker Brille. Wenn ich richtig gesehen habe trug er sogar noch Kontaktlinsen, damit er bis zur Brille sehen konnte. Selbst er sagte zu seiner hochbetagten Angetrauten in der Pause: "Wie kommt man dazu, eine junge Frau so zu verunstalten??!" - und schüttelte derart verständnislos den Kopf, dass ich sein Gebiss klappern hörte!

Vor uns sass nämlich wirklich ein Parade-Beispiel der ganz besonderen Sorte: Die junge Frau hatte eigentlich braune Haare. Vorne ca. 2 cm kurz, seitlich ca. 30 cm lang, gestreift in diversen Farben und hinten von 0,2 mm bis 15 cm alle Längen wild durcheinander, hochfrisiert zu einem - schön formuliert - Entenpopo der ausladensten Sorte in rot. Wie ein Federvieh in der Mauser, anders kann man es nicht betiteln.
Mein Herzallerliebster hat dazu noch ganz andere Wort gefunden, welche ich aber zensuriert habe. Ihr versteht .... ich bin hier ein anständiger Blog! In mir keimt seither aber die berechtigte Frage - müssen wir uns vielleicht jetzt auch noch vor der Vogelgrippe fürchten? Jetzt, wo die rosa Grippe gerade überstanden ist!?



Dann der arme kleine Bub ... er kam mit seiner Mutter. Und den Grosseltern. Ging in der Pause auch gleich wieder. Mit seiner Mutter und den Grosseltern. Allesamt müssen sie Opfer einer nächtlichen Ohne-Licht-Schneid-Haare-Attacke geworden sein. Es MUSS so sein. Anders lässt sich dieses Schnippelwerk an der gesamten Familie nicht erklären. Aber den Kleinen hatte es am schlimmsten erwischt. Eigentlich hätte er wohl das bekannte "Pilzli" haben wollen. Und jemand (keine Fachkraft!) hatte im Sinne, ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Da ich aber weiss, dass so ein Pilz-Schnitt nicht ohne ist (... sprecht bitte besser meine Söhne NICHT auf dieses Thema an ...), kann ich mir lebhaft erklären, was da passiert sein muss.
Auf jedem Fall sah es so aus, als wäre er irrtümlicherweise in eine Schredderanlage geraten, ist früh genug - aber haartechnisch gesehen halt doch zu spät - gerettet worden. Er trug nicht umsonst einen Kapuzenpulli! Im Saale war es aber heiss. Und das Kind unglücklich. Er wollte unbedingt die Kapuze oben haben - warum habe ich ja erklärt - schwitzte darin aber wie ein Bär beim Sonnenbad. Die Mutter beruhigte andauernd das Kind, die Grosseltern beruhigten andauerd die Mutter. Ein Drama, dass uns so manchen Gag bei Massimo kostete ...
Irgendwann hat die gesamte Familie dann kapituliert und flüchtete in der Pause. Wir hatten endlich freie Sicht auf die Bühne und konnten akustisch auch mithalten.

Im übrigen: Massimo war in Hochform, wir haben uns schier schlapp gelacht - der Abend war einfach nur super! Im Laufe der Vorstellung wurde dann noch eine Dame aus dem Publikum auf die Bühne gebeten - sie durfte bei einer von Massimo´s Kapriolen mithelfen. Ich war ja schon total gespannt, was uns da in punkto Frisur geboten wird, bereitete mich aufs Schlimmste vor. Doch vergebens: Die junge Frau war topgestylt und ihre Haare toll!
3 Minuten später wusste ich warum. Massiomo Rocchi fragte, aus welcher Stadt sie komme.
Ihre Antwort:

BIEL!

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