Sonntag, 1. Januar 2012

LÉGER

Willkommen im 2012!
So finden wir uns hier also wieder - im ersten Tag dieses neuen Jahres.
Ich les in meinen Freunde-Blogs und es fällt auf, dass sich ganz vieles um die Entschleunigung dreht. Nirgendswo habe ich gelesen, dass das neue Jahr noch verplanter, vollgepfropfter, gefüllter werden solle - nein, mann und frau besinnt sich vermehrt auf das Wesentliche: nämlich auf das ICH.
Und das finde ich gut!
Aber so richtig gut!

Ja, tue ich wirklich. Gerade ich - die eigentlich 365 Tage im Jahr ... wie es meine Freundin die Malerin immer so schön benennt ... im tiefroten Bereiche laufe. Auch ich werde mir das immer bewusster und gehe entsprechend damit um. Dies habe ich im letzten Jahr bereits begonnen, Weihnachten habe ich entsprechend gestaltet und dito Silvester.
Nun gut, die umtriebige Nudel werde ich wohl immer bleiben - falls ich nicht demnächst im Lotto eine Million gewinne, werde ich jeden Tag um 05.00h aufstehen müssen und und kurz vor 19.00h nach Hause kommen. Und alles andere - die schönen und die schweren Dinge des Lebens müssen darum herum verteilt werden. So ist nun mal mein Leben. Und mein Berocca-Boost-Konsum entsprechend.
Zudem - momentan lasten auch sozusagen 2 Leben auf mir - und bis der Kater auf einen neuen Weg gefunden hat, die Chance dafür bekommt, wieder Freude am Leben und am Sein hat - werde ich viele Dinge entweder alleine oder für 2 erledigen müssen. Auch das sich freuen ... und DAS fällt mir am schwersten.

Ich begrüsse jeden Tag sehr bewusst, freundlich und respektvoll. Nach jeder Nacht folgt zuverlässig ein Tag. Das weiss ich zu schätzen. Darauf kann ich mich verlassen. Und auf viele viele wirklich gute Freunde, liebe Menschen in meinem / unserem Leben.
Sehe aber auch, bekomme es hautnah mit, wie andere Menschen die kein so stabiles ICH haben, sich oft nur der Nacht bewusst sind und der Helle des Tages gar nicht mehr vertrauen. Vertrauen können. Das was ich täglich als Chance sehe, ihnen tägliche Last und Bürde ist. Schier untragbar und schon gar nix, auf das man sich freut.
Deshalb - die Entschleunigung, die Ruhe - ist mir eine grosse Herausforderung, der ich mich gerne stelle. Ich spüre bereits erste Knospen daraus spriessen. Ich kann mir aus den wenigen verbleibenden, freien Momenten mittlerweile solche gönnen, die aus lauter Nixtun-Sachen bestehen. Das tut gut.

Silvester / Neujahr ... da habe ich oft grosse Partys geschmissen, war unterwegs - von hier nach da nach da nach da. Gestern Abend war das aber so:

Ein paar leckere Zutaten ... 


Die Hauptakteure: Raclette mit Kartöffelchen und Kerzenlicht, schöne Musik ...

... anschliessend Folge 1 und Folge 2 von MADAGASKAR gucken.
Ganz gemütlich vor dem Fernseher, eingekuschelt in weiche Decken und irgendwie bequem ineinander verwinkelt

Das Ende von Teil 2 habe ich dann anscheinen verpennt - Katerli weckte mich 10 Minuten vor Mitternacht, öffnete den "Chlepfmoscht" ohne Atü (Knallsprudel ohne Alkohol), erschoss mich per Ende 2011 noch schier mit dem explosionsartig entweichenden Korken ... und schon hörten wir Draussen die Glocken zum neuen Jahr bimmeln. 
Prosit Neujahr!

Gegen 02.00h hatten wir es dann endgültig gesehen und verkrochen uns zufrieden in unsere Kojen. 
Heute gegen 10.00h weckte mich der Kater, indem er mir gefühlt stundenlang ins Gesicht blies. Als ich dann endlich den Ausgang der Nacht fand und so langsam schlaftrunken durch das Tor des neuen Tages wankte, gerade eben mal die Kraft aufbrachte das linke Augenlid kaum merklich zu lupfen, fragte er: "Bist du auch schon wach?"
Da ich so frisch aus dem Schlafe entflohen noch nicht kraftvoll zuschlagen kann, beliess ich es bei einem schiefen Lächeln - schliesslich machte der duftende Kaffee so manches wieder gut. :-)

Der Morgen begann ... gemütlich - bei Gipfeli und noch einem Kaffee und duftenden Rosen und wieder Kerzenschein.

Man beachte die Einhaltung meiner neuen Lebensregel: LÉGER
Daran könnte ich mich echt gewöhnen! Will ich auch!

Sich so richtig was "vorzunehmen" - das mag ich nicht. Und falls doch nötig, so brauche ich dazu weder Silvester noch Neujahr. Dazu habe ich in jeder Sekunde meines Lebens die Möglichkeit. Deshalb will ich das, was ich hoffe tun zu können, auch nicht als Vorsatz für das neue Jahr verstanden wissen.
Das wär ja dann schon wieder ein gewissen Druck. Etwas, dass es zu erfüllen gilt. Und ich mag keinen Druck! Beziehungsweise: davon habe ich bereits genug.

Deshalb schicke ich es als Wunsch für mich in den Himmel, zu den Sternen, meinen Schutzengeln, den Menschen in meinem Umfeld ... also so ALLEN die mit mir zu tun haben: Falls ich also mal nicht grad so auf Zack bin, nicht erreichbar oder auf eine SMS nicht innert Minutenfrist reagiere - dann kann das nämlich daran liegen, dass ich alles probiere ein wenig ...

... LÉGER zu nehmen!


FÜHLT SICH GUT AN!

5 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

ich und mein Schatz taten das selbe und so soll es weiter gehen auf sich besinnen und das leger daher gehen wünsche dir noch ein schönes glückliches Neujahr!
Lieben Gruss Elke

die Malerin hat gesagt…

Liebes Schwesterchen,

um Mitternacht wie besprochen in Gedanken mit Euch angestossen. Ansonsten halten wir es wie ihr, sehr leger Couch, Kuscheldecke, Ofen und Chai latte sind angesagt. Der Stress und Alltag findet uns schnell genug wieder. Das entschleunigen, leger sein, glaube ich ist für unsere Generation ( die sechziger) nicht so einfach, weil wir noch anders erzogen worden sind und anders groß geworden. War es doch obligatorisch Sonntag, die weiße Strumpfhose anzuziehen, der Sonntagspaziergang und das Mädchen wurde herausgeputzt. Nichts leger und nicht lange schlafen. Wir müssen es erst lernen, nicht immer sofort zu funktionieren, auch gegen Konventionen zu verstoßen, meine Mutter wäre entsetzt bis zum geht nicht mehr wenn ich bis Mittag im Bett liegen würde und nicht krank wäre. Aber juckt es mich oder Dich wirklich was unsere Mütter dann über uns denken. Ich spinne und deshalb habe ich Narrenfreiheit. Müntschis rüberschick, Dein total spinnertes, entspanntes und legeres Schwesterherz Lydia ♥♥♥

Anonym hat gesagt…

oh Caramella wie ich deine sprudelnden Post doch liebe!!
Ich wünsche dir von ganzem ♥-en, dass es ein wunderbares luftig-lockeres Jahr mit unzähligen frisch-fröhlich-funkelnden Momenten wird!
Herzlich légere Grüsse
bb10001bb

Dodo hat gesagt…

Jaaaaaa, kann dir nachfühlen. Du weisst es ja. Rolf ist immer noch in der Insel und meine Ferien erschöpfen sich in Krankenbesuchen und Hundespaziergängen, die leider mit unserm Ungetüm nicht nur entspannend sind. Dabei habe ich als guten Nebeneffekt 6 Kilo abgenommen ohne zu hungern oder mich zu kasteien. Auch ein gutes Lebensgefühl. Das Ich ist in all dem Trubel auf seine Kosten gekommen, indem ich lernen musste, etwas mit mir anzufangen, auch wenn keiner da ist, der immer vor mir weiss, wann ich Hunger habe, müde sein könnte oder was ich zu meiner Erbauung gerade tun könnte. So kam ich wieder zu meiner Musik zurück. Zu meiner, nicht der, welche ich für die andern noch üben müsste.
Tja, aber nun muss einiges wieder aufgenommen und nachgeführt, vorbereitet und auf den Karren geschafft werden, damit ab nächster Woche nicht gleich wieder der ganze Stress von vorne losgeht. Das Jahr hat einiges mit mir vor und ich mit ihm, also los! Drehen wir weiter, nicht im roten und schon gar nicht im tiefroten Bereich, aber vorwärts, das schon, gell?
Herzlich
Dodo

copudor hat gesagt…

Sternchen, für Dich und Deine Familie auch nur das aller Beste im Jahr 2012.
Mögest Du gesund bleiben und uns weiterhin so köstliche Texte servieren wie bisher.

Grüßchen
copudor (... die den Jahreswechsel nur knapp überlebt hat.) ;-)

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