Mittwoch, 7. April 2010

KLEINE FREUDEN - GROSSE FREUDEN

Heute war ich viel zu früh im Büro. Viel zu früh - über eine Stunde!
Erst mal Kaffee machen, mein Ich kurz mal updaten und dann in den Compi schauen, was meine bevorzugten Blogs so zu bieten haben.

Oh ja, ich stöbere sehr gerne in "Freundeblogs" - und werde meinen Schätzu demnächst mal bitten, auf der Sternenzauber-Seite Hinweise darauf einzurichten. Die Blogwelt hat nämlich ein paar Schätzchen im Angebot!
Ab und zu  finden sich da sehr interessante Kontakte, sogar Freunde.
Etwas vom Schönsten überhaupt, was das Blogschreiben mit sich bringt. Finde ich.

Heute Morgen habe ich Pharmama's Blog einen Besuch abgestattet. Nein, falsch rum. Pharmama stattete mir einen Besuch ab - weil ich ihre Geschichten, Berichte abonniert habe und somit stets auf dem Laufenden bin. Pharmama ist eine Apothekerin, Familienfrau, Mutter und irgendwie eine ganz kluge, lebenserfahrene Frau, welche mir stets so einiges vermittelt.
Man weiss ja oft nicht so genau, wer sich hinter einem Blog "versteckt" - und manchmal finde ich es ganz spannend dies rauszufinden.
Heute fühlte ich mich sogar direkt angesprochen und fragte mich, ob sie etwa meine Apothekerin ist ...?

Sie hat erzählt, dass es richtig schöne Tage, tolle Erlebnisse mit Kunden gibt. Wenn diese nämlich als Dankeschön ein Mitbringsel in Form von Schokolade, Blumen, Karten .... was auch immer ... einem dankbaren Lächeln und guten Worten einem in die Hände legen.
Mir kam sofort die Erinnerung an meinen "Abflug" auf dem Centercourt des Tennisplatzes. Als mein Talent wortwörtlich in hohem Bogen und äusserst schmerzhaft auf den Boden knallte und die Hoffnung auf kommende Titel und Pokale in tausende von Teilchen zerbarst. Ich hinterliess an diesem Nachmittag einen derb desaströsen Eindruck und holte mir nicht wirklich einen Orden. Dafür hatte ich die Lacher auf meiner Seite.
Und sehr viele Schürfungen. Sehr viel AUA.

Siehe:
http://sternenzaubers.blogspot.com/2009/10/ich-bin-ein-gefallenes-madchen.html

Damals raste ich einen Tag später in der Mittagspause nämlich schmerzgeplagt jammernd zur Apothekerin meiner Wahl. Erzählte ihr in blühendsten Farben von der Sternenzaubers's Missgeschick, suhlte mich im ihrem mitleidigen Blicke, freute mich ob ihres Lachens betreffend meiner Schilderung und war erleichtert, dankbar, als sie mir mit Rat und Tat zur Seite stand, das lädierte Teil behandelte, verband und mich mit einem lieben "gute Besserung", einem Lutschbonbon (das tut nicht nur kleinen Patienten gut - den grossen ebenso!) und gestärktem Rücken wieder in die raue Welt entliess.
Der Arm heilte anschliessend wirklich rasch und entgegen meinen ersten Befürchtungen blieb mir die Amputation erspart.
Manchmal braucht es nebst Desinfektionspray, Salben und Püderchen eine Prise Anteilnahme, Mitgefühl, den Hauch von Verständnis und eine Messerspitze Aufmerksamkeit extra - nebst guten Worten - und schon geht es einem viel besser.
Der Apothekerin und ihrem Team habe ich selbstverständlich in der folgenden Woche ein paar kleine, feine Pralinen aus der guten Confiserie am Bahnhof mitgebracht. Und mein Lächeln, meinen wortreichen Dank.
Bei sowas gewinnen immer beide Seiten - finde ich gut!


Erinnert hat mich ihre Geschichte heute auch an "meine" Kunden hier, in der Garage. Wie oft erhalten wir kleine und grosse MERCI's. Das reicht vom lieben Wort, über persönliche Briefe, via kulinarische Köstlichkeiten bis hin zur Umarmung. Nicht, dass ich die oftmals sehr grosszügigen Gaben in unser gemeinsames Trinkgeldkässeli nicht schätzen würde - aber das ganz Persönliche, darüber geht nichts.
Ich hatte einen Lieblingskunden, ein älterer Mann mit soviel an Herz, Charme und etwas unbeschreiblich liebevollen in seinem Wesen. Als wir die Nachricht seines Todes erhielten, da habe ich wahrlich heisse Tränen geweint. Und sein Anruf gerade jetzt, wo Alle anrufen und den Radwechsel anmelden - diese unnachahmlich rauchige Stimme - sie fehlt mir jeden Tag. Bevor er auch nur einen Ton über das Auto verlor, sagte er erst mal, dass er sich auf uns freue und wie es denn so gehe.
Oder die Dame mit ihrer Tochter Daniela, welche mir immer wieder zeigt - nein - demonstriert, was sie aus ihrem Leben mit dem Down-Syndrom herausholt. Eine junge Frau, die mit ihrer Lebensfreude, ihrer Offenheit und der Lernbereitschaft so manchem von uns Vorbild sein kann. In meinem Leben eine absolut Bereicherung. Und schreibt sie mir mal eine Woche lang keine SMS, dann fehlt mir eine der wichtigsten Mitteilungen.
Nicht zu vergessen unser Herr Pfarrer - der keinen Garagen-Besuch abstattet, ohne nicht für jeden im Team ein Töpfchen selbstgemachte Marmelade mitzubringen. Das würde er sich nicht nehmen lassen! Wir uns übrigens auch nicht.


Und so könnte ich Kapitel um Kapitel über die Menschen schreiben, denen ich Tag für Tag hier begegne. Die vielen schönen Erlebnisse machen die ganz wenigen unguten vergessen. Unter dem Strich habe ich ein RIESIGES Plus.

DAFÜR BIN ICH DANKBAR! SEHR!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Das ist toll, dass es auch bei Dir so super-Kunden gibt. Ohne die wäre das Arbeiten grad dreimal so schwer.
Schön geschrieben!
Liebe Grüsse
Pharmama

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