Montag, 12. Oktober 2009

LIEBESBRIEF aus der Zeit der Fernbeziehung

Mein lieber Schatz

Bin zu Hause, ein wenig unstet - von der einen Ecke in die andere - und überall bist Du. Und gleichzeitig vermisse ich Dich überall.

Ich schliesse die Augen und....

...Du sitzt neben mir auf der Couch, ich puste sanft in die kringeligen Nackenhäärchen, die ich so an Dir liebe und schau mit einem Lächeln zu, wie Du darauf mit Gänsehaut reagierst. Ich beug mich zu Dir vor und küss Dir ein Lächeln in den Mundwinkel. Und fühl mich so wohl bei Dir.

...Du stehst in der Küche und ich schaue Dir zu, wie Du erst die helle Milchkapsel in die Kaffeemaschine gibst, dass die dunkle Kapsel. Öffnest den Kühlschrank, nimmst die Milch und gibst einen Schuss davon in den Latte macchiato. Bringst die Tasse zu mir rüber - mit einen Lächeln. Ohne zu ahnen, wie schön das für mich ist. Es ist so eine liebevolle Geste, die mir im übrigen an jeden Tag fehlt, wo Du nicht bei mir bist.

...mit dem Gesicht zu mir liegst Du im Bett. Die kleine rote Lampe schmeichelt ein wunderbar weiches Licht auf Dein schönes Gesicht und mein Augen streicheln Dir über die Wangen, küssen Augenlider und Wimpern, berühren sanft Deine Augenbrauen und verlieren sich in Deinen WonneSeidenLocken. Meine Hände möchten Dich andauernd liebkosen, die Fingerspitzen ganz zart Deine Haut berühren und in Deine Haare tauchen. Ich kann und will dann gar nicht von Dir lassen, Du bist DIE Verlockung der ich weder widerstehen will noch kann.
Ich muss Dich berühren, küssen, anschauen, riechen, mich an Deinem Wesen betrinken und in Deinem Lächeln baden, will Deine Worte unter meine Haut streicheln und dieses Gefühl mit rosa Maschen um mein Herz binden.

...Du hast keine wirkliche Ahnung, wie sich das leise Zittern - welches Du immer und immer wieder auslöst - anfühlt. An Dich denken, Dich neben mir zu wissen, Deinen Duft zu erhaschen und Dein Atmen zu hören ist nicht vergleichbar mit irgendwas. Als würde mich Samt streicheln? Nein, mich streichelt dann nur der kleine, ganz feine, ganz weiche erste Millimeter eines Samthäärchens - so viel mehr Gefühl als "nur" Samt. Mich streichelt dann der Seidenfaden, der eine - und nicht das Seidentuch.

Dass es heute morgen so schneite - ich kann es verstehen. Wie will es Frühling werden, wenn Du gehst?
Im Sommer wird es vielleicht schon am frühen Morgen ganz heiss sein, wenn Du gehst - dann glaube mir, dass es bloss meine Abschiedstränen sind, welche so heiss sind.
Schneien tut es dann trotzdem. Es wird IMMER kalt sein und IMMER schneien wenn Du gehen musst. Immer. Das Dich gehen lassen müssen und das Dich vermissen ist schneidende Kälte. Es wird immer das pure Gegenteil von dem Gefühl sein, dass ich hab, wenn ich Deine Schritte im Treppenhaus höre und Du nach Hause kommt, zu mir.
Dann blühen bunt die Blumen und die Sonne lacht, das Leben ist schön. Auch im Winter oder um Mitternacht.

Ohne Dich fehlt mir die Luft. Ich habe nur soviel, dass ich leben kann. Aber ich kann nicht durchatmen. Flach, ganz flach geht der Atmen. Atmen macht Mühe ohne Dich. Ich kann erst wieder atmen, wenn Du mich küsst und mir die Luft nimmst. Ich kann erst wieder richtig atmen, wenn Du mich atemlos machst.
Mit Dir liegt dieser Heuduft in der Luft - dieser Duft nach Blumenwiese und Wald. Nach frisch getrocknetem Gras, nach Kräutern, nach Sonne, nach dem Duft von heissem Teer nach einem Gewitter.

Ich will diesen Duft zurück und ihn nie mehr hergeben. Ich will tief durchatmen in jeder Sekunde meines Lebens.

Wenn wir wieder zusammen sind.

Atem ist Leben. Und Du bist mein Atem.

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