Freitag, 7. Dezember 2012

DAS DING UND SEINE 2 SEITEN

Ich habe es heute Morgen ... im ganz ganz frühen Morgenstadium ... wieder mal gedacht.
Dass jedes Ding seine 2 Seiten hat.

Insofern die Reichweite meiner Denkfähigkeit um 06.00h bei Minustemperaturen bereits als solche zu bezeichnen - und als relevant zu bewerten ist.
Ich finde nämlich, wenn es so kalt und so früh ist, stottert mein IQ inklusive der besagten Denkfähigkeit ein bisschen. Hat Startschwierigkeiten. Die kalten Temperaturen bringen ja bekanntlich die stärksten Fahrzeuge zum erliegen! Davon können wir in der Garage des Winters ein Liedchen trällern.
(Dies nur ein kurzer, erklärender Querschnitt durch die Hirnwindungen meiner eis-kristallinen, durchgefrorenen Gedanken.)

Zurück zu den 2 Dingen. Und deren Seiten.
Katerchen und ich wohnen in einer Privatstrasse. Das ist prima so! Weil dies nämlich bedeutet, dass es schön ruhig ist. Kein Durchgangsverkehr. Heute Morgen, zum Beispiel, hörte man nur das Knirschen meiner Stiefelsohlen auf dem in der Nacht zu Eis gefrorenen Schnee. Und gelegentliche Rutschgeräusche, begleitet vom scharfen Einziehen von Luft - bedingt durch den kurzzeitigen Schockgedanken, mich nach einem an Origami erinnernden Sturz (da "faltet" es mich regelmässig, im wahrsten Sinne des Wortes!) mit splitterndem Spiralbruch diverser Gliedmassen auf dem einsamen Privatweg liegen zu sehen.

Womit wir bei der anderen Seite der Medaille ankommen wären.
Mein Giovanni - fleissige LeserInnen wissen: Giovanni ist mein Roller - schlummert tief im Winterschlaf. Was bedeutet, dass ich zu Fuss die Strecke zur Busstation hinter mich bringen muss. Sind es 200m? Oder doch eher 300m? Vielleicht sogar 400m?? (Ich bin ganz arg mies im schätzen, probierte mich wohl genau deshalb kürzlich in Stretchjeans Grösse 42 zu quetschen - no chance! Dabei sahen die so gross ausgemessen aus, und stretchig waren sie auch noch ... Menno!!!)

Na ja, jedenfalls sind diese paar Meter nicht der Rede wert. Ausser: sie sind mit Eis bedeckt. Und der so ruhige, private, abgelegene, unbekannte, unauffällige Privatweg hat den Nachteil, dass die Stadt Thun diesen auch als solchen behandelt. Und weder Schnee räumt, noch salzt.
Kinder finden diese Tatsache übrigens megacool - und gehe ich ausnahmsweise erst so gegen 08.00h aus dem Hause Villa Kunterbunt, kommen sie mir juchzend, rutschend, übereinanderfallend, lachend, sich schubsend und wild daher schliddernd entgegen.
Während ich, Fuss vor Fuss stellend - höchst konzentriert und aufmerksam wie selten - mein Leben hin zur Busstation rette. In der Hoffnung einen Sitzplatz zu ergattern.

An genau solchen Tagen komme ich mir vor wie 50zig! Um bei genauerer Betrachtung ernüchtert feststellen zu müssen, dass es sogar 51 ist!!! Tja, diese Erkenntnis bereitet mir rein gefühlsmässig - in Kombination mit fröhlichem Kindereisgekreische à la "juhuuu - es hat Eis!!" - zusätzliches Glatteis.
Meine des Winters stets juckenden Unterschenkel, jucken dann ganz besonders. Auch wenn ich mich täglich 2x eincrème. Das Jucken dehnt sich in solchen Momente in die Seele aus, finde ich. Manchmal.

Ich  habe kürzlich mal gelesen, dass sich viele Frau neuerdings den Po mittels Silikonkissen aufprallen lassen. Ich darf den Gedanken nicht zu Ende denken, was passiert, wenn eine solche Frau in unserer Privatstrasse wohnt ... und auch so früh aus dem Haus muss wie ich. Im Winter. Bei Eis.
Aiaiaiaiaiaiaiai!

Und dann bin ich wieder an einem Punkt, an dem ich die zwei Seiten betrachte. Das Dafür und das Dagegen gedanklich aufliste. Also das des Privatweges - nicht das des Prall-Po's.
Resultat: In mehr als 50% der Zeit hat es kein Eis. Und ich hab eh keine Po-Poster-Einsätze. Und die sich vor Lachen kringelnden "Eis-Kinder" sind nie so früh unterwegs wie ich. Und überhaupt: Herrlich, da wir wohnen!

Und mit einem Lächeln gehe ich weiter.
Richtung Busstation.

FUSS VOR FUSS SETZEND ...

5 Kommentare:

die Malerin hat gesagt…

Ich sage nur eins "Spikes" für mein Fränzi. Frag doch mal in der Garage nach ob Fabian sie Dir ´nicht in das Winterprofil Deiner Sohlen schrauben kann. Ansonsten gibt es einen alten Hausfrautrick, alte Socken über die Schuhe ziehen, rutscht Du auch nicht. Sonst ab ins Sportgeschäft Spikes für Deine Schuhe besorgen, Du wirst sehen, wenn die Antirutschgefahr gebannt ist, fühlst Du Dich um 21 Jahre jünger.

Mit Mümüs aus dem tief verschneiten bergischen Land, Dein kleines Schwesterchen Lydia ♥♥♥

Sternenzaubers Geschichtenhimmel hat gesagt…

Genau! Genau! Spikes!
Sockentipp auch nicht von schlechten Eltern.

Härzgrüesslis an mein Schwesterlein
Dein Fränzi Sternenzauber

Anonym hat gesagt…

aaahh.... juhuiiiiiiiii... das fränzi ist wieder da!

du hast nes geschafft mir ein lächeln ins gesicht zu zaubern. danke viu ma.
Schön dich wieder zu lesen.

grümü TherRy

Elisabeth J.-S. hat gesagt…

Ach wie schön, dass ich hier sein darf.....
Danke, Fränzi
Elisabeth

alice hat gesagt…

nun ja, ich wollte eigentlich gerade das gleiche schreiben wie Lydia.....ich hoffe du beherzigst ihren (und eigentlich auch meinen) Rat!
Bevor du dir ein Häxlein brichst!

also, komm gut über den Winter, du weisst ja jetzt wie!

Es ist wieder so herrlich, von dir zu lesen!

♥Grüessli,Alice


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