Mittwoch, 27. März 2013

... UND DANN GING MIR EIN LICHT AUF!

Und das hat gedauert!
Also das mit dem mir ein Licht aufgehen.
Und alles nur, weil das Licht nicht ablöschte.

Aber zum besseren Verständnis nun schön der Reihe nach.

Diese Geschichte wollte ich euch schon längst mal erzählt haben. So elegant bin ich selten gegen das Brett vor meinem Kopf gelaufen. So richtig mit Schwung und Anlauf. Die Beule in der Seele ist bis heute sichtbar,
Und zudem habe ich mich anschliessend selten kringeliger gekringelt vor Lachen.
Genau das sollt ihr euch auch.

Es war Januar. Ich hatte eben meine Ausbildung abgeschlossen und vor mir und meinen Mitstudierenden lag noch dieses letzte Modul und die Diplomfeier. Schon Wochen vorher hatte ich in besagtem Tagungshotel mein Zimmer reserviert. Freute mich darauf, endlich das begehrte Stück Papier in Form eines Diplomes in Händen halten zu können. Freute mich daraf, die vielen anderen HEB-Absolventen aus den anderen Städten kennen zu lernen. Freute mich auf den Abschluss eines mir ganz wichtigen Projektes, welches mein Leben grad eben mal wieder um 180° bereichernd gedreht hat - ohne dass es mir schwindlig und zu viel wurde. Im Gegenteil ...!

Jedenfalls bezog ich am frühen Nachmittag mein Zimmer, stellte schnell mal den Koffer ab, legte die Jacke in den Schrank und dann musste ich bereits wieder los ... denn um 14.00h begann Teil 1 meines letzten 3-tägigen und abschliessenden Moduls. Erst später am Abend sollte ich in den Genuss des verlockenden Bettes kommen, welches so herrlich einladend und gross mich anlächelte.
Jaja ... Schlaf ist bei mir immer noch begehrte Mangelware.

Nach einigen Stunden Kennenlernen, Schule, konkreter Anwendung des Gelernten, einem feinen Abendessen und fröhlichem Geplauder, zog es mich förmlich magisch in mein Zimmer.
Sobald nämlich mein Gesichtausdruck den Ausdruck eines Pandas annimmt - man beachte dessen Augenringe - und mir die Tränensäcke um die Kniescheiben schlackern, fühle ich mich jeweils schier verpflichtet, dem unaufschiebbaren Schlafbedürfnis Folge zu leisten.

Damit die Beschreibung authentisch ist, wechsle ich jetzt zeitlich in die Gegenwart. Meine innere Not kommt im schriftlichen Ausdruck so wesentlich besser zur Geltung.
Also:
Ich betrete das Zimmer - Augen halb geschlossen und den umnebbelten Blick bereits auf den zu erwartenden Traum gerichtet. Automatisch knipse ich das Licht der Deckenleuchte an und bemerke, dass mein Zimmer wirklich stilvoll und gemütlich eingerichtet ist. Festigkeit der Matratze genau richtig. Umgebung ruhig. Im Badezimmer angekommen, staune ich ein wenig, dass dieses riiiesig ist. Und wohl das Zimmermädchen Licht hat brennen lassen. Umso besser! Da sehe ich gleich auf den ersten Blick, dass alles blitzeblank sauber und wirklich grosszügig gestaltet ist.
Ich geniesse eine ausgiebige heisse Dusche, mache mich bettfein und umrunde bewusst den x-fach vergrössernden Kosmetikspiegel. Warum? Ich darf daran erinnern, dass ich EINMAL einen Blick da rein gewagt habe. Seither halte ich es für sinnlos - wenn nicht geradezu diskriminierend, den Mars mitsamt seiner Kraterlandschaft erforschen zu wollen. Ein Blick in einen dieser fiesen Kosmetikspiegel genügt! Braucht kein Mensch! Schon gar nicht eine Frau über 50zig!

Ok - ich schmiere mir dann noch genügend Entkraterungs- und Entfaltungscrème auf die bedürftigen Stellen, verlasse das Bad mit einem Lächeln der Vorfreude auf die Nachtruhe und will das Licht ausknipsen.
Aber wo?

Ich knipse mich quer durch alle Beleuchtungselemente des Zimmers. Klappt auch alles prima ... bloss das Bad will irgendwie nicht verdunkeln. Dieses erleuchtet in hellstem Hell und will nix von seinem Glanze einbüssen. Ich steh aufs Klo um mir einen besseren Überblick zu gönnen. WO IST DER LICHTSCHALTER??!!??
Ich hol mir den Sessel vom Schreibtisch und klettere auch da hoch. WO IST UM HIMMELS WILLEN DIESER LICHTSCHALTER?

So langsam werd ich wütend. Bin ich denn wirklich blöd? Auch wenn böse Stimmen dies im Untergrund ab und an murmeln - ich nehm als gegeben, dass ich einen durchschnittlich, mich zu diversen sinnvollen Tätigkeiten befähigenden IQ habe.
Muss aber den Tatsachen dann doch ins Auge sehen: Zum Licht im Bad ausknipsen reicht der wohl doch nicht ....

Ab hier erzähle ich wieder in der Rückschau - möchte mich nämlich nicht noch einmal zeitlich 1:1mit der Situation konfrontieren. Ihr werdet gleich wissen warum:
Nach vielen vielen, wirklich vielen Minuten der erfolglosen Suche, des Zweifels an sämtlichen meiner Alltagskenntnisse, nach Zähneknirschen und laut fluchen, setzte ich mich total geschafft aufs Bett. Nachdenkend, ob ich jetzt nochmals auf den Stuhl klettere und die Birne an der Baddeckenleuchte rausschraube. Wohl wissen, dass die hohen Decken mein Vorhaben ins Lächerliche ziehen werden. Klein und oho zu sein ist das Eine - zu klein zu sein das Andere ...
War drauf und dran, die Reception anzurufen und um Hilfe zu bitten.

Und während mein definitiv müdes Ego langsam auf dem gelben, feinduftenden Duvetbezug zerbröselte - löschte das Licht im Bad! Beleuchtung kaputt? Ich stand auf um nachzusehen. Und siehe da ... ohne mein Dazutun ging das Licht wieder an!
Und mir ein Licht auf!

Mein Sprachschatz ist seither um ein wichtiges Wort reicher:

LICHTSENSOR ...!





6 Kommentare:

alice hat gesagt…

Ich lach mich hier gerade schief!
Aber ehrlich gesagt, hätte es mir auch passieren können, hatte noch nie so ein Zimmer mit solch moderner Einrichtung.
Nun ja, man lernt immer wieder dazu, und das ist doch auch ein Vorteil!

Ich wünsch dir einen schönen Tag, ich würde dir gern ein bisschen Frühling schicken, aber ich weiss leider nicht, woher ich den nehmen sollte!
Liebe ♥ Grüsse, Alice

Sternenzaubers Geschichtenhimmel hat gesagt…

Liebes Mami Alice

Manchmal stelle ich mir einfach sooooo dusseig an! Aber wie sagt man so schön in unseren Kreisen:
"Aufstehen, Krone richten, weitergehen!" :-)

Weisst Du was ... grad eben kommt die Sonne raus. Das bist DU! DANKE!!!

Härzgrüesslis
Fränzi

ALEXANDRA SCHMID hat gesagt…

Erst einmal: Wie schön, dass Du wieder "hier" bist! Deine Geschichten am Sternenzauberhimmel habe ich ich arg vermisst, verstehe aber absolut die Absenz, so viel wie Du in den letzen Monaten geschafft hast. *freu*
Und ehrlich... ich musste diese Geschichte jetzt zweimal lesen, weil bei mir partout kein Licht aufgehen wollte... ja, wo war den jetzt der Lichtschalter? *studier* und dann....*andenkopfklatsch*
Ahaaaaaaaaa!
Siehst Du, man kann also auch über Distanz vorübergehend keine erleuchtende Peilung haben! :))) Haha! Ich hätte wahrscheinlich auch die Bude auf den Kopf gestellt, um den Schalter zu finden.
Vielen Dank für diese köstliche Geschichte! Sie tröstet mich wahrlich, weil ich jetzt weiss, dass ich nicht die Einzige bin, der solche Sachen passieren! :)
Einen schönen Tag noch, liebe Fränzi! Ganz liebe Grüessli, Alexandra

Sternenzaubers Geschichtenhimmel hat gesagt…

Liebe Alexandra
Ganz lieben Dank für diese herzlich "Rück-Begrüssung!". Danke für all das Gute in Deinen Worten.

Ich hab eben auch herzlich gelacht ... WILLKOMMEN IM CLUB :-)!

Das Leben ist manchmal Situationskomik pur - und wir mitten drin!

Härzgrüesslis und auch Dir einen wundervollen Tag!
Fränzi Sternenzauber

Anonym hat gesagt…

juhuiiiiiiiii... das verloren-geglaubte Fränzi ist wieder daaaaaaaahhaaa! jabidabiduddeldiddelduuuhhuuummm...

...wie köstlich doch deine geschichte wieder ist... frau oh frau... ich lach mich kugelig... und weisst du warum? ganz einfach: bin gut gelaunt und habe kopfkino eingeschaltet. Morgen geht das nicht mehr... geh mit Schätzi bunte eier suchen, ääähm.... eier? neeeh... eher farbtuben.... grinser!
schöne ostern wünsch ich dir und Katerchen. grümümü TherRy

Sternenzaubers Geschichtenhimmel hat gesagt…

Liebe Therry

Ich höre dich bis hierher kichern - gut so! :-)
Dann mal viel Spass mit Schätzi und den Eiern.

Härzgrüesslis mit Grümü
Fränzi Sternenzauber

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