Die Idee meines Schatzes, dass wir einen gänzlich Fernseh- und Computerfreien Abend machen, stiess bei mir auf viel mehr als auf offene Ohren - nämlich auf laut HURRA-schreiende Zustimmung. Finde ich doch mal richtig gut.
Wenn man nämlich mal 7 Tage nimmt, davon Arbeitstage und Schlaf subtrahiert, anschliessend die jeweils persönlich-individuellen Bedürfnisse berücksichtigt ... dann bleibt unter dem Strich nicht wirklich viel.
Und aus diesem Bisschen gilt es viel zu machen! Sich in all der Arbeit, dem Alltag, dem Soll und Muss sich nicht aus den Augen, aus dem Sinn, den Sinnen zu verlieren. Zeit für das Wesentliche zu haben. Sie sich zu nehmen.
Wenn ich aus den vorangegangenen Beziehungen etwas gelernt habe, dann dies!
"Schaaaaatz, nach was ist Dir?", so die Frage meines Herzallerliebsten.
Mir gingen ganz viele Dinge durch den Kopf: Musik hören, Hörbuch geniessen, Diskutieren, Billard spielen, Essen gehen, Spaziergang, Kino - der Möglichkeiten gibt es viele. Kino ... Kino ... da war doch etwas ... "oh Katerli, wie wäre es mit DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT"? Er: "Meine Schöne, nicht im Beziehungsratgeber schmökern, nicht heute Abend".
Prima. DRACHENZÄHMEN LEICHT GEMACHT ist der neue, Computer-animierte Abenteuertrickfilm.
Wir haben dann 2 Stunden diskutiert. Es schien mir angebracht.
Diese Diskussion haben wir übrigens vor 2 Bergen zu bügelnder Wäsche geführt. Diese farbig-bergigen Erhöhungen waren dann auch Mittelpunkt unseres Gespräches. Ich muss vielleicht vorab schicken, dass wir Unmengen an Wäsche haben - wie das in einer Familie halt so ist. Ich bin bereits froh, wenn ich 1x in der Woche die Waschküche mein Reich nennen darf. Nicht immer klappt das, weil oft die Tage schon Wochen voraus reserviert sind. Ist es mir dann gelungen und alles ist fleckenlos, antibakteriell und wie neu, treibe ich meine Männer dann stets an, mir 2 Tage später das trockene Ergebnis die 3 Stockwerke hoch zu hieven. Und da liegt sie dann und wartet darauf, geplättet zu werden. Zusammengelegt und in die Schränke geräumt.
Zu meinem Leidwesen hat diese Bügelwäsche Sitzfleisch - im übertragenen Sinne. Wieso kann ich nicht genau sagen, aber ich finde, Bügelwäsche kann enorm vorwurfsvoll blicken. Und so laut, so unüberhörbar laut!
Irgendwie fehlt uns die Zeit dafür - und zugegebenermassen gibt es Dinge, die tun wir lieber.
Das ist weder eine Ausrede noch eine Erklärung - es ist bloss die sachliche, emotionslose Feststellung eines Umstandes. Ich bin es leid! Und mag weder dauernd daran erinnert werden noch nach einem langen Arbeitstag bis Mitternacht bügeln.
Diesem einhelligen Fazit folgte die gemeinsame Idee, eine gute Fee zu finden, welche uns 1x in der Woche diese Arbeit abnimmt. Weil gemeinsame, freie Zeit uns kostbar ist. Wir werden gleich nächste Woche ein Inserat in die Zeitung setzen.
TSCHAKA!
Erstaunlich, was aus so einem fernsehfreien Abend werden kann. Also ich kann ihn mit äusserst gutem Gewissen empfehlen. Medienfreie Abende machen glücklich, wirken beruhigend, mildern Falten, eliminieren schlechte Gewissen, sparen Zeit und schenken Freiheit.
In jeder Hinsicht!
Gestern hatten wir damit Premiere. Und echt Leute - ich freue mich schon jetzt auf den Nächsten. Das war der Anfang einer langen Freundschaft, ich wage es zu schwören.
Von einem solchen Abend haben wir schon lange gesprochen.
Und manchmal ... manchmal muss man es einfach tun.
NICHT REDEN - MACHEN!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen