Montag, 8. März 2010

VOLLE TASCHEN!

Männer sind anders. Frauen auch.
Dass ein Mann andere Prioritäten als eine Frau hat, ist ihm nicht zu verübeln. Es ist nun mal so. Insbesondere was Haushalt und dergleichen betrifft. Aber so lange die familieninternen Abstimmungen keine Grabenkämpfe nach sich ziehen, sollten alle Beteiligten stets kompromissbereit sein und sich auch mit kleinen Schritten aufeinander zu glücklich schätzen. Meine ich.

Aber ein Lächeln, dass darf uns die männliche Ansicht durchaus schenken. Ich sage bewusst schenken, nicht kosten!
Aus eigenerer Erfahrung. Ehrliches Herz-Lächeln unterscheidet sich nämlich insofern vom gezwungenen Gute-Miene-zum-bösen-Spiel-Lächeln, als dass man den Anderen umarmen und dabei nicht erwürgen möchte.

Darf ich kurz mal von meinen samstäglichen Waschküchenabenteuern erzählen? Mein Schatz ist ja schlimm erkältet, habe ich schon mal erwähnt. Wirklich, er ist ein Schatten seiner selbst. Hinterlässt einen bemitleidenswerten Eindruck.
Für mich als Hausfrau hinterlassen nebst ihm auch seine Papiertaschentücher bleibenden Eindruck ...


... insbesondere, wenn sie in Hosentaschen und dergleichen verbleiben. Es geht nicht um die Schuldfrage im Detail - schliesslich weiss ich spätestens seit ich Kinder habe, dass Taschen vor Abmarsch in die Waschküche stets zu kontrollieren sind.
Eventuell sich darin befindliche lebende Frösche, Regenwürmer und Schnecken werden dies zu schätzen wissen. Von bunten Bonbons und alten Kaugummis ganz zu schweigen.
Ich weiss von was ich schreibe!

Ich vermelde an dieser Stelle mit gesenktem Haupte, dass ich die Taschen am Samstag NICHT kontrolliert habe. Und die Papiertaschentücher sich während des Waschprozesses in ihre 100'000'000-Fusselchen-Bestandteile aufgelöst, sich auf der ganzen Wäsche verteilt und mir wesentliche Mehrarbeit verursacht haben.
Besonders mein schwarzer Nicki-Hausanzug sieht aus .... unbeschreiblich. Wie ein Panther im Schneegestöber. Nur schlimmer ... viel schlimmer. Das reissen selbst die schönen Swarovsky-Steinchen nicht mehr raus. Damit gewinne ich nun keinen Schönheitspreis mehr. Vielleicht nach mehrmaligem Waschen. Aber auch nur dann, vielleicht.
Der ganze Waschküchenboden sah übrigens aus wie nach einem Schneesturm - was umfangreiche Putzarbeiten nach sich zog. Mensch!

Als wäre all dies nicht genug, verrichtete ich diese Arbeiten in meinen knallrosa Plüschpuschen. ... Der/die geneigte LeserIn weiss was jetzt kommt ...! Ich ging anschliessend hoch in die Wohnung, schlurfte über Parkette, Plattenböden, Teppiche und verteilte somit die an den Puschen hängenden Fusselchen schön gleichmässig über die ganze Wohnung.
Schätzu und ich sassen grad einvernehmlich auf der Couch, als ich die Bescherung bemerkte, die Luft scharf einzog und meinem Schrecken entsprechend Laut gab: "Jesses Gott! Schau mal! Neeeeiinnnn!"
Mein Katerli - verschnupft und durchgenudelt wie er war, warf einen kurzen Blick Richtung Desaster und fragte mich allen Ernstes: "Bewegt es sich?".
Ich schüttelte stumm entsetzt verneinend den Kopf ... worauf er sich erleichtert und entspannt in die Kissen zurücklehnte, sanft lächelte, die Nase schnäuzte, das besagte Papiertaschentuch in die Trainerhosentasche verstaute und den Fall als minder prioritär abtat.

Ich hatte genau 2 Möglichkeiten: Lachen oder Ärgern.

Habe mich meinem Naturell entsprechend für Möglichkeit 1 entschieden. Geholfen hat mir dieser Entscheid insofern, als dass meine Laune eine gute blieb, Katerli und ich harmonisch im Einklang waren.
In Bezug auf die Viren und Bakterien wurde meine lebensbejahende Art aber keineswegs belohnt - im Gegenteil. Sie stürzen sich mit Hurra-Geschrei auf mich!

Ich niese. Andauernd. Die Nase ist rot und läuft. Fieber habe ich auch.


Die Taschen sind voll.

BIS ZUM RAND VOLL MIT PAPIERNASTÜCHERN!

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