Freitag, 1. Januar 2010

ABSICHTSERKLÄRUNGEN UND ANDERE MÄRCHEN

Mein Schätzeli liebt die Märchen "3 Nüsse für Aschenbrödel" und "Wir räumen den Keller auf".

Eigentlich wollte ich ja heute eine Schreibpause einlegen, mir eine Pause gönnen - mir ist nach Schreibstau. Nur so Dinge wie "In 80 Tagen um die Welt", irgendeinen guten Hitchcock und höchstenfalls noch "Herr der Ringe", könnten mich aus der Reserve locken.
Aber da sich die Ereignisse hier schier überschlagen, sehe ich mich gezwungen zu schreiben. Andere Menschen machen eine Urschrei-Therapie, gehen Bäume umarmen oder kloppen Boxsäcke.
Ich schreibe.

Moritz ist heute Mittag ein wenig konsterniert von dem gestrigen Silvesterabend nach Hause gekommen. Er und seine Freundin haben aber auch immer Pech ... stundenlanges Anstehen vor einer In-Disco, sich freuen auf einen tollen Abend ...und dann - als Vorderste in der Reihe stehend - die Meldung, die Bude sei voll und man wünsche noch einen guten Rutsch. Ojee. Und das jetzt zum zweiten Mal hintereinander. Dies war der allgemeinen Neujahrsstimmung nicht unbedingt zuträglich und irgendwie ... ach ja ... sein einziger trainingsfreier Tag heute läuft nicht wie erhofft.
Mein geliebtes Katerli kränkelt ja seit Tagen mehr schlecht als recht in der Gegend rum und bat mich gestern mit belegter, krächzender Stimme allen Ernstes - zum Fieberzustand kann ich keine Angaben machen, da nicht gemessen - ihm die Watte aus dem Kopf zu nehmen. Ich habe ihn dann schlafen lassen. Am Alkohol kann es nicht gelegen haben, da wir uns je ein Gläschen vom griechischen Imiglikos und einen Schluck süssen Litchee-Sekt gönnten, mehr nicht.
Ach, meine armen Männer ...



 So wollte ich sie denn ob der Katerstimmung ein bisschen zu Aktivitäten animieren. Kino? Nö! Solbad? Nö! Spielenachmittag? Nö! "Nach was habt ihr denn Lust?" "Irgendwas machen einfach...."
"Oh! Männer! Ich hab da ne prima Idee! Denkt mal 3 Stockwerke tiefer .... was ist da .... ?".". Verstandnisloses Kopfschütteln. "Der Keller! Ihr wolltet doch schon lange mal Ordnung schaffen. Wäre heute nicht der Tag der Tage?
Gute Vorsätze muss man umsetzen. Jetzt.

Ok, ich gebe es zu. Ich habe in ein Wespennest gestochen. Wir haben nämlich einen Riesenkeller. Und der ist bis zur Decke hin vollgestopft. Mit allen möglichen Dingen ... da liegen noch Kisten mit Babykleidern meiner heute über 20-jährigen Söhne. Erinnerungen aus dem Leben. In Fachkreisen nennt man es kurz und bündig Unordnung.
Überdies dient dieser Keller meinem sportiven Sohne auch noch als Veloraum für seine 4 Bikes, als Werkstatt, als Ersatzteillager, als Trainingsraum.
Dieser Keller war also bereits eine Katastrophe, noch bevor mein Katerli hier Einzug hielt. Seit er aber Einzug hielt, ist es eine Katastrophe grösseren Ausmasses. Und ich höre fast wöchentlich die Absichtserklärung der Beiden, diesem Durcheinander Einhalt zu gebieten und rigoros aufzuräumen.

Doch zurück zu meiner Aufforderung, der Absichtserklärung Taten folgen zu lassen. ENDLICH!
Schätzu gähnt erst noch fertig, bevor er mir zitierte, was der liebe Dieter Nuhr (seines Zeichens  ein ausgezeichneter Komiker) zu betreffender Angelegenheit gesagt hat:
Phase 1) - Man beschliesst den Keller aufzuräumen. Das nennt man Absichtserklärung und diese kann Jahre dauern.
Phase 2) - Die Sache konkretisiert sich. Man begibt sich zumindest schon mal nach unten und schaut sich um. Die tellergrossen Spinnen grüssen mittlerweilen freundlich.
Phase 3) - Die Ratten kommen nach oben und beschweren sich ob dem Chaos.


Mein Sohn und sein Komplize in Person meines Schätzus haben nun also beschlossen, Phase 1 die Möglichkeit zu geben sich zu manifestieren, dem Bewusstsein die Chance der Annäherung an dieses Thema zu ermöglichen. Phase 1 birgt schier unerschöpfliches Entwicklungspotential in sich. Sagen meine Männer.

Die Beiden haben nun gemeinsam verkündet, diesen Nachmittag heute dem Sporte zu widmen. Was für sich zu tun.
Sie sitzen vor der Flimmerkiste und schauen sich das Neujahrsspringen an.

MEINE MÄRCHENPRINZEN ...!

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