Sonntag, 7. Februar 2010

EIN HARDCORE-SAMSTAG BIS ZUM ABWINKEN

Wie komme ich bloss darauf, dass der Dezember ein stressiger Monat war?
Woher kommt meine Einbildung, der Januar hätte mich so richtig gefordert?
Kommt wohl daher, weil ich noch nicht wusste, was der Februar alles für mich parat hält! Viel Arbeit, jedes einzelne Wochenende verplant. Und jetzt habe ich auch noch die Steuerformulare zum Ausfüllen im Briefkasten gefunden.
Mir ist flau.

Es ist sicherlich nicht nur darum - in mir regt sich Frühling. Und wenn frau das Wort Frühling hört, hängt sie, gewohnheitsmässig, gleich das Wort -Putz hinten an.
Zurzeit habe ich enorm Lust, mich von Altlasten zu befreien. Ich habe z.B. mindestens 12 Kataloge der Wintermode 09/10, zum Teil noch in Ihren Cellophanhüllen. Und *HILFE* die Frühlingsmode-Neuheiten-Aussichten-Sonder-Special- Kataloge flattern bereits wieder rein!! Ich habe da so einen Schrank, der ist für Dinge reserviert, die ich nicht wegwerfen will, die mich interessieren, die ich noch brauchen kann, die ganz wichtig sind. Der Rezept von Betty Bossi zum Beispiel, den Bericht wie man die Fettverbrennung im Ruhezustand ankurbelt oder das Tütchen mit der Waschmittelprobe.
Aber in meiner Prioritätenliste hat das alles noch keinen gebührenden Platz gefunden haben - infolge Zeitmangel. Schlicht und ergreifend.
Diesen Schrank befand ich gestern als übervoll und habe mal ausgemistet. Zum Glück ist Sohn Max ein starker junger Mann und hat all die mit Altpapier und dergleichen gefüllten MIGROS-Tüten nach vorne zum Container geschleppt. Irgendwie mag ich Kinder. Besonders wenn sie keine Windeln mehr brauchen, selbstständig essen können (... was aber auch seine Nachteile hat, unser leerer Kühlschrank könnte da Geschichten erzählen ...) und gewisse Dinge verhandelbar sind.
Manchmal, ich muss es zu meinem Leidwesen gestehen, handle ich wie die deutsche Regierung im Moment " ... ich wasch Dir die dreckige Wäsche und Du trägst dafür den Müll runter ... ". So in etwa. Geschäft gegen Geschäft. Eine Hand beschmutzt die andere - oder so.

Was ich eigentlich sagen wollte - der gestrige Tag war bis zum Kragen mit Terminen, Arbeit (anfallender und gesuchter) vollgepfercht. Und plötzlich war Abend. Verdientermassen und endlich! Füsse hoch, alle 4re von mir strecken. Flasche leer, sozusagen. Müüüde. Gääähn.
Kraft sammeln für den letzten Kraftakt an diesem Abend: Fernbedienung betätigen.
Aber was sahen unsere müden Augen: Wir hatten die Wahl zwischen Filmen, bei denen wir den Dialog bereits mitsprechen können oder geistigen Höhenflügen der Sonderklasse wie DSDS. Hätten wir weiter gesucht, wären wir bestimmt noch auf einem Heimatfilm oder eine lüpfligen Folklore-Sendung mit Florian Silber-Irgendwas gestossen. Mein Schätzeli hatte dann die wegweisende Idee, sich im Internet beraten zu lassen. Typ des Tages: MASTER AND COMMANDER. Ein Kriegsfilm aus der Zeit von Napoleon. Insofern für mich wirklich auch von Interesse, weil ich (und das entspringt ausnahmsweise nicht meiner künstlerischen Freiheit) Herrn Napoleon Bonaparte in meiner Ahnenlinie vorzuweisen habe. Ist nicht gerade eine Auszeichnung. Mein Ur-Ur-Ur-Ur-Irgendwer ist er, mehr habe ich leider noch nicht herausgefunden.
Wikipedia - mein bevorzugter Ratgeber - schreibt zu dem Filme folgendes: "Im Mittelpunkt stehen neben dem Zweikampf der Kriegsschiffe und den verschiedenen Persönlichkeiten Aubreys und Maturins das raue Leben auf See, der Mikrokosmos auf dem Schiff und der Kampf des Individuums gegen die Naturgewalten".


Meine geneigten LeserInnen merken sofort: nix mit Charme, Liebe, Freude, Friede, Eierkuchen. Nö! Ein sicher durchaus guter Film, er hat auch mehrere Auszeichnungen erhalten, aber für meinen Begriff und in meiner gestrigen Verfassung nicht gerade das, was ich als erheiternd, aufbauend und stimmungsausgleichend benennen würde.
Aber trotzdem - ich habe erst mal gute Miene zum bösen Spiele gemacht und wir haben geschaut. Aber den Magen hat es mir dann gelupft, als der Schiffarzt die Mannschaft aufforderte, mehr Sand auf den Boden zu streuen, weil die Menschen dauernd auf dem Blute, welches in Strömen floss, ausrutschten. Und als dann dem Kind noch der Arm amputiert werden musste - habe ich Reissaus genommen. Mit war k....übel!

Katerli und ich haben uns dann nach 3 1/2 Minuten Grenzabsteckung dafür entschieden, eine DVD einzulegen. Etwas, das unser beider Gemüte streichelt, das entspannt und lustig ist. Wir haben uns für 12 Episoden "SHAUN DAS SCHAF" entschieden. 



Und - es war eine gute Wahl. Wir haben uns gekugelt vor Lachen, wir haben ob des feinsinnigen Humores geschmunzelt, die Ideen der Macher dieses Werkes sind glatt weg genial. Für kleine UND grosse Kinder jeden Alters gedacht. Herrlich.
Als Sohn Max gegen 22.30h nach Hause kam und sah, was die lieben Alten sich da eben reinziehen, hat er sich wohl das Seine dabei gedacht und ist kopfschüttelnd in sein Zimmer abgerauscht. Heute Morgen ist er noch vor 07.00h aus dem Hause gegangen. Vordergründig, weil er snöben wolle. Ich aber hege den Verdacht, dass er uns und unsere geistige Gesundheit manchmal nicht differenziert einzuordnen weiss.
Armer Junge.

Ich habe auf jeden Fall herrlich geschlafen, mein Schätzeli auch. Mussten nicht Schäflein zählen.
Sind munter und fit erwacht. Ich habe mir sogar vorgenommen, die Bügelwäsche zu erledigen.

Liebe Menschen da draussen - ihr entschuldigt mich nun. Ich muss los, nach drüben.
Gleich kommt eine meiner sonntäglichen Lieblingssendungen: "DIE SENDUNG MIT DER MAUS".

ICH WÜNSCHE EINEN SCHÖNEN, RUHIGEN, ERHOLSAMEN SONNTAG!

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