Ich sitze in unserem gemütlichen Hotelzimmer, geniesse die Ruhe und freue mich riesig, eeendlich die Eindrücke der letzten Stunden niederzuschreiben. Mein gestriger Tag war unglaublich lang, lustig und schön. Begonnen hat er schon um ...
... 01.30h! Da hat mein seismographisches Gefühlsempfinden nämlich statuiert, dass die mir so wichtigen 50% in meinem Bette fehlen! Diese 50% in Form meines Herzallerliebsten stiefelten indess hellwach in der Wohnung rum, suchten wohl den Schlaf.
Ich kann gar nicht sagen warum das so ist, aber es ist immer so! Selbst im tiefsten Tiefschlaf registiere ich, wenn mein Schätzu einschliesslich seiner wohligen Wärme mit Abwesenheit glänzt. Da erwache ich. Katerchen hat es mir so erklärt, dass dies wohl dem Mutterinstinkt zuzurechnen sei, dass frau ihre Schäfchen um sich gescharrt haben wolle und entsprechend reagiere, ist dem nicht so.
Ich registriere die Worte: Mutter, Schafe = Mutterschaf. Ich?!? "Scha-a-a-tz, wir müssen reden! Dringend!"!!
Zurück zu 01.30h in der Nacht. Ich als liebende Frau weiss natürlich ganz genau, wie mein Katerchen zu behandeln ist, wenn er denn den Schlaf nicht finden kann. Lockte ihn mit Gurr-Lauten also zurück in das weiche Warm, kraulte und streichelte ihn so lange, bis er mir mit seinem sonoren, schnarrenden Schnurren klar zu verstehen gab: "Sternenzauberchen - ich schlafe. Herrlich schlafe ich. Und tschüss!"
Weil meine Bemühungen so erfolgreich waren, freute ich mich derart Schneeköniginnenmässig und hochtourig, dass ich nun keinen Schlaf mehr fand. Rollte mich nach rechts, nach links. Ich trank warme Milch mit Honig, ich zählte Schafe (AHA - da haben wir es wieder!), kramte gedanklich in Uraltgeschichten, erfand neue und schaute irritiert ob des ungewohnten Wachzustandes halbstündlich auf die Uhr. Irgendwann vor 06.00h muss ich dann doch noch ins Reich der Träume rübergerudert sein. Blöd. Um 07.00h schellte nämlich der Wecker. Ganz blöd!
Zombiartig bewergte ich mich in der Wohnung, liess mir Latte einflössen und musste mir ungehörige Bemerkungen eines ausgeschlafenen, fidelen Katers in Hochform anhören. Bingo! Das hatte ich nun also davon.
Um 08.00h wollten wir eigentlich gen Germanenland fahren - kurz vor 10.00h war auch ich dann soweit. Er ist schuld, ganz klar. Er sagt, ich sei schuld, ganz klar. Mein Chef gab uns dann anlässlich des weihnachtlichen Kurzbesuches den versöhnlichen Rat, unser Auto Wilhelmine zu beschuldigen. Das taten wir dann auch und waren uns wieder gut.
An und für sich haben wir uns auf eine gemütliche Fahrt eingestellt, auf ca. 1 x tanken, 3 Kaffeehalte und mindestens so viele Pinkelpausen. Wir hatten ja Zeit. Die erste Stunde liessen wir dann schon mal in "meiner" Garage bei eben des erwähnten Kurzbesuches liegen. Kaffee trinken mit Chef ist gut, tut gut. Soviel muss sein. Die Fahrt bis zur Grenze verlief anschliessend auch völlig unproblematisch - kaum auf Boden des deutschen Landes, erreichten uns via Radio aber schon die ersten Horrormeldungen. Staus ohne Ende, Flickarbeiten infolge der Kälte von letzter Woche - und dort wo nicht geflickt wurde, waren dann halt Löcher im Belag.
Ich mochte aber gar nicht weiter darüber nachdenken - fühlte mich einfach nur platt. Und weil ich so müde war, meldete ich mal bei dem Fahrer zu meiner Linken ab, wollte mich meinem Bedürfnis ergeben. Aber - das war so unbequem. Ich suchte den Schalter - den Knauf - was auch immer an meinem Sitz, um die Lehne ein paar Zentimeter zu senken. Aha - ich fand! Ich drückte! Und knallte in einem einzigen Ruck und mit lautem Garacho in die Waagrechte. DAS hätte man mit 20 wissen müssen!! Gut, es jetzt endlich zu wissen!
Katerchen hatte ich natürlich wieder mal zu Tode erschreckt und die Harmonie war für mindestens 5 Minuten nachhaltig gestört. Aber immerhin - ich kringelte mich zu einem Schlafklopps zusammen, war gerade im Begriffe mich endlich ins Traumland zu verabschieden ... doch wieder nix. Unser Navigerät begann nämlich plötzlich laute, eindringliche und störende Huuuuptöne von sich zu geben! Was war denn das? Schätzu erklärte mir, dass er infolge der verkehrstechnischen Irritationen auf deutschen Autobahnen nach Frankreich ausgewichen sei und unser Navi anscheinend bei sämtlichen Radar-Blitzgeräten Laut gab. Frankreich muss voller solcher Installationen sein! Es hupte und warnte ohne Punkt und Komma. An Schlaf war nicht denken und so schaukelte ich dann also mit Augenlidern auf Halbmast in Richtung zweite Heimat.
Um 18.00h hatten wir es dann endlich geschafft und bogen beim Hotel Uferkamp ein. Ein herzliches Willkommen, Sekt, Geschenke und liebe Worte warteten da schon auf uns. Es ist stets schön, hier sein zu dürfen! Den Abend beschlossen wir dann mit unserem Freund Toto beim Griechen, herrlichem Essen und guten Gesprächen.
Gegen 22.00h waren dann die Batterien aber völlig leer. Mein Schatz schon ganz fahl um die Nase und ich blinzelte für mich alleine um die Wette ... so torkelten wir schlaftrunken gen Hotel, halfen einander beim Treppen hochsteigen und liessen uns ins weiche Bett fallen." Mit Zwanzig war das anders" ... hörte ich mein Katerchen noch ächzend sagen.
Gute Nacht ...
... DER LETZTE LÖSCHT DAS LICHT!
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