Donnerstag, 31. Dezember 2009

ICH SKYPE - ALSO BIN ICH!

Wir haben Freunde und Familie in der Schweiz. In Deutschland. In Griechenland. In Italien. In Frankreich.
Und wenn ich suche, finden sich ganz sicher noch welche in anderen Ländern.
Die Telefonrechnung ist Zeuge!
 
Unser Freundespaar in Köln ist herzlich, humorvoll, lieb, einfühlsam, zuverlässig, urlaubsverträglich auch für längere Zeit, cool und rundum einfach nicht mehr aus unserem Leben wegzudenken - und dazu sind sie auch noch klug. Die skypen nämlich schon seit langem! Dies häufig, erfolgreich und Kosten sparend.
Wer noch nicht weiss was SKYPE ist: Skype ist Telefonieren übers Internet. Gerne auch mit Live-Bild und sozusagen von Angesicht zu Angesicht. Das alles kostet keinen Cent. Dafür aber ein paar Nerven, bis es endlich installiert und parat für den Einsatz ist.



Die Freunde aus Kölle gaben uns Fernunterricht und Schätzchen informierte sich allumfassend über Internet. Was andere können, können wir ja auch! Einzig mich muss man bei solch hochtechnisierten Vorhaben aussen vor lassen, ich würde mit Sicherheit den Compi zum Absturz bringen - nicht ohne vorher die Festplatte vollständig zu löschen.
Katerchen musste aber auch üben, 3 Abende lang. Und als es dann endlich soweit war dass wir einen Skype-Anschluss unser eigen nennen durften, setzten wir uns erwartungsfroh gemeinsam vor den Laptop und wollten loslegen.

STOP! Kam mir doch siedend heiss in den Sinn, dass man mich ja dann da sehen kann. Und dass es sich nicht wirklich geziemt, mich unseren Freunden im knallgelben Frottee-Bademantel und igelgleichen, nassen Haaren zuzumuten. Das muss nicht sein. Wir wollen doch schliesslich Freunde bleiben und die nächsten Ferien auf Rhodos wieder gemeinsam begehen und geniessen ... oder?
Während also Katerli, mit den Fingerspitzen leicht auf die Couchlehne trommelnd, meinem Einspruch und der damit einhergehenden zeitlichen Verzögerung stattgab (warum er die Augen dazu rollte, will ich so genau nicht wissen ...), hetzte ich erst mal zurück ins Schlafzimmer und machte mich fein. Und für den Fall, dass eventuelle Geruchssensoren in den heutigen Compis eingebaut sein sollten, gönnte ich mir einen Spritzer vom sündhaft guten Parfum.
Die Pumps mit den gewagten Absätzen liess ich aber dann doch stehen - Keiner wird auf dem Skype-Bild meine Dinopantoffeln sehen ... oder? So ist also meine nächste Anlaufstelle das Badezimmer.
Wir Frauen nennen es gerne "kurz mal frisch machen" - wie kurz, steht ja nirgendwo geschrieben und ist meinem Gutdünken überlassen.  So setzte ich mich dann also ein paar viele Minuten später wieder neben meinen Schätzu vor den Laptop - er hatte es übrigens in der Zwischenzeit wirklich geschafft sich ein Power-Napping (früher sagte man dem schamhaft "Nickerchen") zu genehmigen. Ich weckte ihn.
"Bist Du soweit, Schätzu?". Ok, wir waren. Wählten der Freunde-Nummer und mit telefonischer Fernhilfe übers Festnetz schafften wir es dann wirklich auch, Töne nebst Bild zu vernehmen! Und von uns zu geben. Das war echt lustig!! Super! Prima! Ganze 3/4 Stunden haben wir 4 geplaudert, uns über Internet in die gute Stube geschaut und waren einander irgendwie sehr nah. Viel näher, als wenn man "nur" telefoniert.


Macht echt Spass und vielleicht hätte man mir das besser nicht zeigen dürfen ... meinte Katerli dann irgendwann. Das Gelächter und die anschliessend intermännliche Kommunikation so von wegen "dann ist SIE beschäftigt und DU hast Deine Ruhe" animierte mich, meinem heissgliebten Schätzu eins auf die Kappe zu hauen. So ganz zärtlich, ganz sachte, ganz lieb - wie es die Art der Frauen ist.

Und was passiert?
Liebe Leute, der männliche Part - also mein ehemaliger Freund aus Köln - hat doch GOPFRIDSCHTUTZ  die Szene mittels Schnappschuss festgehalten. Und meinem Katerli versprochen, ihm diese Bilder für allfällige Regressansprüche ...?... zu übermitteln. Schnappschüsse? Ja, ihr lest richtig, man kann bei SKYPE während des Gespräches Fotos vom Gegenüber machen. Warum um Himmels Willen hat mir das niemand gesagt??
Dann hätte ich vielleicht die Frisur noch mit Glanzspray fixiert. Und meinem Kater für Alle unsichtbar einen Fuss voll ans Schienbein gekickt. Oder so ähnlich.

Die Bilder des Tathergangs sind übrigens schon eingetroffen.
 
ZUM GLÜCK AUF MEINE MAIL-ADRESSE!
ICH STREITE ALLES AB!

SKYPEN IST TOLL!

Mittwoch, 30. Dezember 2009

WIE MAN AUS REGEN SONNE MACHT!

Mir ist kühl. Einfach nur kühl.

Unser Computer steht neben einem grossen Fenster. Und fast immer wenn ich hier am Schreiben bin, schweift mein Blick nach links zum besagten Fenster hinaus.
Wie jetzt ... doch ich sehe kaum was! Nebelverhangen dieser Tag, das Fenster voller Tropfen und vom Himmel bis auf den Boden ein einziger Regenvorhang.



Alleine der Anblick macht kalte Füsse und animiert zu ... zu ... mir fällt momentan nichts Schlaues ein.
Katerli hängt mit schmerzenden Gliedern, tropfender Nase und bleich über die heisse Stirn wie ein Schluck warmes Wasser in der Kurve mehr über, denn auf dem Sessel.
Im Baum vor dem Hause baumelt verloren ein Silberstern und wenige Strähnen tropfnasses Engelshaar - die Ueberbleibsel der vergangenen Weihnachtstage.

Mir wäre jetzt nach Sommer. Nein nein, es muss sich niemand Sorgen machen, ich habe zuweilen solche Anwandlungen. Bin halt einfach ein Sonnenkind, das Temperaturen über 40 Grad im wahrsten Sinne des Wortes heiss und innig liebt. Und hat es dazu noch in der Nähe sowas wie Wasser, bevorzugt Meer - dann bin ich einfach nur glücklich.

Okeee - habe ich mir vorhin gesagt, Glück liegt bekanntlich in einem selber und ergo liegt es jetzt an mir, ob ich diesen regenverhangenen Tag aufmotze oder eben nur motze. Ich tendiere zum Handeln! Eine Frau der Tat!
Dann bringen wir mal ein bisschen Stimmung in die Bude, holen wir uns ein Stückchen Glück und Freude ins Haus.

Erst mal ein bisschen Musik! CD einlegen .. gesagt, getan. Griechische Klänge schmeicheln sich in die Gehörgänge, die Kniekehlen und Mundwinkel. Ich kriege Lust auf Zaziki und Sirtaki, auf Tanz und Gelächter, auf Meeresrauschen und Grillenzirpen in den noch heissen Abendstunden. Mir ist grad wieder nach heiraten in Lindos und feiern im gemütlichen Restaurant in Haraki. Leben pur!

Das Photoalbum ist schnell hervorgekramt und wir ergeben uns den Bildern, den Gefühlen. Wir baden in den noch gar nicht so alten Erinnerungen des letzten Septembers und meinen, den warmen Wind auf der Haut zu fühlen ... so nah alles.



Es wird spürbar wärmer in der Wohnung. Keine kalten Füsse mehr.

Wir haben Sehnsucht nach unseren Freunden da und nach den Freunden die mit uns waren, am liebsten möchten wir gleich hin, gleich los. Jetzt.
Katerchen schaut mich an - ich schaue Katerchen an. "Wollen wir uns mal im Internet schlau machen, wer weiss, vielleicht wird unser kleines Hotel bereits für 2010 wieder angeboten...?" JA! WIR WOLLEN!
Plötzlich kommt Bewegung ins Spiel, die Internetadresse des Reisebüros ist schnell eingeben, die Eckdaten auch .... warten ... OH!!!! Alles da, alles buchbar! Und die Bilder, herrlich, wunderbar, grandios!
Das Telefon muss her - ich mach das jetzt. Jetzt gleich, bloss keine Zeit verlieren: "Hallo, hier Frau Sternenzauber. Wir möchten unseren ersten Hochzeitstag auf Rhodos feiern, in unserem kleinen Hotel - sie wissen schon. Ja, 3 Wochen. Ja, ab Zürich. JA, WIR BUCHEN! Bitte bestätigen uns das alles noch in einer Mail. DANKEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEEE!!!!"



Schnell schnell einloggen - juhuiiii! Alles schon da! Die Vorfreude kann beginnen. Die Planung. Heute haben wir Zeit all unsere Freunde zu benachrichtigen.
Ein Ziel zu haben ist stets eine gute Sache - und den Weg zum Ziel hin geniessen zu können ebenso.

Wir geniessen, schon jetzt. Lachen und sind glücklich - das Leben ist schön!
Und es wird mir wieder mal sehr bewusst, dass es immer DAS ist, was man daraus macht. So schnell wird aus einem ungemütlichen Regentag ein weiterer Meilenstein des Genusses.

JETZT IST MIR HEISS!

Dienstag, 29. Dezember 2009

RÉSERVE DU PATRON, BITTE?

Mein Katerchen ist auf einem Höhenflug. Welcher Art auch immer. Entweder beeinträchtigen die horrenden Temperaturunterschiede seine Sachlichkeit. Oder er hat einen Höhenkoller, weil wir gestern einen Spaziergang auf dem Berner Hausberg (Gurten, 864m ü.M.) gemacht haben. Es muss so sein.

Angefangen hat es ja schon gestern Abend. Alle halbe Stunde, in schönster Regelmässigkeit, dieses ächzend-gierende Geräusch. Ich kenne es ja: unser Kühlschrank. ER nennt es "Qualitätsprüfung" - ICH nenne es glatt "Verfressenheit". Es ging schon gegen Mitternacht, als Schätzu immer aufs neue die Küche aufsuchte. Laut ihm musste er das tun - wir hatten nämlich wieder mal lecker Bündnerfleisch, welches eigentlich für das heutige Frühstück gedacht war. Ursprünglich. "Irgendwie hat dieses Fleisch einen Hauch von Rotwein". Da hab ich ja noch gelächelt. Ein paar Scheiben später meinte er dann: "Ich denke, es muss ein Merlot sein". Da habe ich nur noch aus reiner Notwehr mein Gesicht zu einem Lächeln verzogen. Als er dann aber unbedingt noch den Jahrgang der Weines rausschmecken wollte, da habe ich ihm Küchenverbot gegeben. Er sagte nur noch: "Mhhh - es ist sowas von fein!"

Heute Morgen: Ihr dürft dreimal raten, ob welchem Geräusche ich erwacht bin...? Ja genau, vom Gejammer des Küchenschranks. Ich schiesse förmlich aus den Federn, sprinte (...wenn man meine morgendlichen Aktivitäten in Richtung Küche denn so benennen würde...) quer durch das Wohnzimmer in die Küche: "Katerli! Du hast doch gesagt, das Bünderfleisch sei gut, die Qualitätskontrollen allesamt abgeschlossen?!?" Katerchen grinst verschämt und antwortet kauend: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern?", schiebt die nächste Tranche nach. Den Rest an Bündnerfleisch habe ich dann in Verwahrung genommen und fürs gemeinsame Frühstück gerettet.

Frühstück. Ach ja, es war wohl gegen 12, als wir uns dann endlich soweit aufgerafft hatten. Deckten gemeinsam den Tisch und er belegte ihn mit lauter Köstlichkeiten. Unter anderem einem Appenzeller SURCHOIX - den liebt er. Mich persönlich erinnert er immer wieder an Männergarderoben. Aber - wenn es ihm schmeckt, mir soll es recht sein.
Er mag auch: Vollkornbrot mit PARFAIT-Aufstrich. Irgendwann kriege ich einen Schreikrampf und anschliessend einen Kollaps! Nicht, weil er das so gerne mag, sondern wie er diese Tube quetscht. Wäre da drin nicht bereits fein püriertes Fleisch, es wäre dann ...



Nun aber das ultimative Highlight des heutigen Frühstücks. Er war wieder mal auf dem Markt einkaufen, hat 2 Stück Käse mitgebracht. Beide sehen gut aus und riechen nicht aufdringlich. Ich will mir gerade einen der Käse greifen, da stellt er mir schon das andere Stück hin: "Hier für Dich - der andere gehört mir".
Bitte? Die Fragezeichen in meinem Gesichtsausdruck müssen Bände gesprochen haben, dito meine Augen. "Katerli ... alles ok?".
Katerli schaut mich unschuldigst an und erklärt: "NONNENSTOLZ habe ich für Dich gekauft ... aber der RÉSERVE DU PATRON (frei übersetzt: "Pfoten weg, der gehört dem Boss hier!") ist für mich gedacht."



Noch keine 4 Monate verheiratet - UND JETZT DAS!

Wie immer gab ich meinem Schätzu den Text vorab zu lesen. Er sah erst nur die Textlänge und meinte: "Ist das heute alles?". Ich nickte stumm. Anschliessend las er.
Sein Kommentar:

"MEHR SOLLTEST DU AUCH NICHT SCHREIBEN!"


PS: Ja, wir lieben uns immer noch :-)

Montag, 28. Dezember 2009

WEIHNACHTEN BEI STERNENZAUBERS

Endlich einmal völlig unspektakulär. Ohne Rahmenprogramm und Stressfaktoren.

Wie habe ich das genossen - da bin ich mir ganz anderes gewohnt! Früher - in meiner Kinderzeit - war Weihnachten für uns immer eine Zwangsheiterkeits-Veranstaltung, welche aber stets kurz nach dem Apéro stimmungsmässig kippte, Familie A mit Familie B ein Problem bekam, Familie C den Streit schlichten wollte, während Familie D noch Oel ins Feuer goss. War dann der Rauch der ersten Gemeinheiten verflogen und hatten sich die Gemüter so ein klein wenig beruhigt, sassen alle artig und mit nur noch unterschwelligen gegenseitigen Gehässigkeiten am Tisch.
Doch wer jetzt meint, dass es sowas wie anschliessende Normalität gab - weit gefehlt: Ich erinnere mich an eine Weihnachtsfeier, da erschrak meinen Mama schier zu Tode, weil Kater Joggi den grossen Braten unbemerkt während des vorangehenden, interfamiliären Zwistes quer über das grosse, schneeweisse Tischtuch unter die Kleidergarderobe zwischen die Schuhe geschleift hatte, sich den Bauch vollschlug und heiter feierte. Der Abend war gelaufen.

Die Entrüstung war gross, das Bedürfnis nach Harmonie ebenso - ganz zu schweigen vom Hunger! Es gab dann ersatzweise schnelle Tütensuppe mit Würstchen und dazu ein Stück Brot.
Irgendwas ging immer schief - Essen gelang nicht wie gewünscht, Baum kippte mitsamt den Kerzen, der Kater fauchte die Anwesenden an, Vater hatte meiner Mutter mal wieder aus dem Fundus Fundgegestände der Schweizerischen Bundesbahnen was "Wunderschönes" ersteigert, die Tante kriegte grüne Gummistiefel anstelle der gewünschten Goldkette (das Juweliergeschäft lag gleich neben dem Geschäft für Jagdzubehör - und Onkel hatte sich in den "Botschaften" anlässlich der sonntäglichen Spaziergänge an besagtem Laden vorbei glattweg vertan...), Grossmutter hatte ihre Magentabletten vergessen, Grossvater wollte baldmöglichst wieder zurück auf den Bauernhof seine Kaninchen füttern, Sicherungen knallten durch weil zu viele Wärmeplatten beheizt werden mussten und ob all dem Gezeter kriegten wir anwesenden Kinder uns böse in die Wolle.

Punkto Wolle kommt mir in den Sinn: Die anschliessende Bescherung wurde dann meinerseits torpediert, weil ich IMMER und UNGEWOLLT selber gestrickte Strumpfhosen aus kratziger Wolle mit gehörigem Geschimpfe und kreischendem Geschrei in die Ecke pfefferte, den Woll-Pulli und die Woll-Unterhose gleich auch noch hinterher.
Einmal habe ich sogar mit der Schere den wollenen Geschenken den Garaus gemacht. Meine Grossmutter väterlicherseits hat mir 3 Tage später im Sinne einer nachweihnachtlichen Versöhnung bunte Legosteine gebracht und verprochen, nie mehr für mich zu stricken. Welche Wohltat! Das Wort Hüttenfinken kann ich übrigens selbst heute nicht ohne aufkommende Aggressionen hören.
Tja ... die Situation war dann jeweils diese: ich wollte kein Gedicht mehr aufsagen, kein Liedchen trällern und Flötenspiel strich ich auch ersatzlos, verkloppte dann aber lieber meine kleine Schwester - welche in dieser Situation ihre Chance sah, zumindest vielleicht für sich das Taschengeld aufbessern zu können - während meine Eltern sich rigorose Erziehungstips anhören mussten.
Und ist meine Wunschliste doch irgendwann mal beim Christkind gelandet und jemand hat meinen Wunsch beherzigt, mir mal ein Spiel geschenkt, dann haben die Grossen sich dieses unter den Nagel gerissen und schon mal ausprobiert, ob es denn wirklich was für mich sei. Oh Du Fröhliche...!!!!!!

In Familie Hoppenstedts "LORIOTS WEICHNACHTEN" finde ich mich und meine Erlebnisse wieder - möchte diese euch auf keinen Fall vorenthalten:



Dieses Weihnachtsfest 2009 war dann endlich auch wirklich das, was ich mir stets so vorgestellt hatte: Der innere Kern der Familie um den Tisch gerottet, leckeres Essen, Gemütlichkeit, Gelächter und schöne Gespräche. Mein Schatz hatte sich wirklich wieder mal selber übertroffen und servierte den wohl herrlichsten "Suure Mocke" mit eingelegtem Gemüse welchen wir je gegessen haben. Dazu selbergemachter Kartoffelstock und grüne Erbsen. Zum Dessert ein Himbeer-Tiramisu. Wir hatten es schön, so richtig. Kein Konfliktpotential weit und breit! Wie Weihnachten!
Erst wollte ich zwar noch - zur Erheiterung der Jugend, sprich meiner Söhne mit Anhang - zwischen Hauptgang und Dessert eine DVD als Zwischengang bieten. Weil ich irgendwie meinte, Programm machen zu müssen. Aber nein, das wollten die gar nicht. Viel lieber zusammen sitzen, plaudern, lachen. "ALSO MUTTERRRRRR!"



Eigentlich so, wie ich es mir immer gewünscht hatte ... ich habe euch lieb. Und Dich auch, Katerchen.
"Bloss die Flimmerkiste aus dem Spiel lassen an so einem Abend" - gab Moritz deutlichst zu verstehen. Und die Anderen nickten dazu.
Hey - Söhne, ihr seid richtig klasse! Habe wieder was gelernt, DANKE!

DENN ... WO IHR RECHT HABT, HABT IHR RECHT! UND WIE!

Sonntag, 27. Dezember 2009

RICO - EIN HUND MIT EIGENEM FANCLUB!

Irgendwie erinnert er mich an Audrey Hepburn. Immer wieder.
Weniger an ihren Bodymass-Index ... hier dürfte es etwelche Abweichungen zu seinen Ungunsten geben. Aber die Augen! Er hat ihre Augen. Diese Sehnsucht in den braunen, leicht schräg gestellten Glitzeraugen ... Wahnsinn! Sollte also Frau Hepburn wirklich und wahrhaftig reinkarniert worden sein, so heisst sie heute RICO, ist ein Mischlingsrüde von 7 Jahren und lebt bei meiner Schwägerin. Und auch bei meinen Schwiegereltern. Ebenso gerne wie bei dem Freund meiner Schwägerin.
Eigentlich möchte ich es aber anders benennen - sie leben bei ihm.
Doch zurück zu den besagten Augen: in der Annahme, dass Frau Audrey Hepburn in Ihrem Sehnsuchtsblicke nicht die Gier nach Leckerlis wiederspiegelte, würde ich mal behaupten, dass im zugegebenermassen schwierigen Prozesse der Seelenwandlung ein ernstzunehmender Zwischenfall passiert sein muss, welcher letztendlich diese klitzekleine, aber wesentliche, Differenz in Punkte Sehnsuchtsbezeugung ergab.



Während Audrey ihr Leben lang dem Manne ihrer Träume entgegen sehnte, sehnt sich Rico  - und das bestimmt auch schon sein Leben lang - nach feinen Leckerlis.
Und guten Worten. Leckerlis. Streicheleinheiten. Leckerlis. Spielen. Leckerlis. Zuverlässigen Verstecken für all die Knochen. Leckerlis. Und dann nochmals Leckerlis. In etwa dieser Reihenfolge.

Doch möchte ich euch nun "unseren" Familienhund näher bringen - sozusagen ans Herz legen. Er hat es nämlich verdient. Man muss kein Hundefreund sein um Rico zu mögen. Um ihn kommt man nicht herum, ob man will oder nicht. Er erobert das Herz in Windeseile und verbuddelt es irgendwo - wer es mit Rico zu tun bekommt, verliert sein Herz in hündischer Hinsicht von jetzt auf gleich.
Rico wurde von der Schwester meines Schatzes mit ca. 1jährig aus einem Tierheim in Duisburg geholt. Mein Schwiegerpaps hat mir erzählt, dass es da an die 100 Hunde hatte, welche alle um die Gunst der Zuneigung gebettelt haben. Rico hat sich gleich an sie rangeschmissen, ihr die Finger geleckt, hat mit seinem sehnsüchtigen, aufmerksamen, schelmischen Blick sich mitten in ihr Herz geguckt - und passiert war es. ER und kein Anderer musste es sein.
Fragt man, welche Abstammung Rico hat, kriegt man zur Antwort: "Ein typisch deutscher Senfhund"! Senfhund...? Häää? "Ach weisst Du Sternenzauber, da hat so in etwa jede Rasse ihren Senf dazu gegeben!". Er wird auch gerne Küchenhund genannt - sobald jemand auch nur in Richtung Küche schaut, sitzt er schon drin. Schaut einem an ... und man kriegt nullkommanix ein schlechtes Gewissen, steckt man ihm kein Leckerli zu. Jaja, unser Rico hat seine Familie gut im Griff!

Leute - fragt keinen aus Ricos Familie nach seinen Charakterzügen. Ich habe diese Frage vorhin mal meinem Schätzeli zu stellen gewagt und mir Notizen dazu gemacht. Nach drei vollgekritzelten A4-Seiten ist meine Hand erlahmt und ich habe mich dankend zurückgezogen. Also, liebe Menschen da draussen, Rico ist: lieb, intelligent, raffiniert, verfressen, frech, clever, verspielt, der schönste Hund seit je und für immer, beschützend, zutraulich, grossartig in jeder Hinsicht, ein Freund, ein Familienmitglied, ein Kind, ein Grosskind, klasse, spitze, perfekt, genial, prima, wunderbar, excellent, fantastisch, vollendet, aussergewöhnlich, hinreissend, ohne gleichen, beeindruckend, brilllant, aufmerksam, gelehrig, mega, hammer, exorbitant astrein, charmant, folgsam, liebenswert, wohlerzogen. beliebt, reizend, anmutig und 1000 andere lauter positive Dinge. Eben DER Hund.
An Weihnachten wird er genau so liebevoll beschenkt wie jedes andere Familienmitglied auch. Keiner packt seine Geschenke so stürmisch und begeistert aus wie er!



Es gibt so ein paar Sachen, die gehören Rico und sonst niemandem: Die Brücke vorne bei der Bahn, da wo er täglich seine Menschen spazieren führt. Weiträumig das Gebiet um das Haus, wo seine Familie mit ihm wohnen darf. All die Quietschis welche er dauernd vor imaginären Feinden versteckt. Seine Menschen, die beschützt er zuverlässig - er meldet selbst aus tiefstem Schlafe, wenn sich jemand (ob Tier oder Mensch) in der Nähe des Heims befindet.
Er ist ein extrem kluger Geselle. Dies behauptet ja wahrscheinlich jeder Hundebesitzer vom seinem Liebling - aber Rico ist es wahrlich. Er kennt die Gegend wie seine nicht existente Westentasche, man wundert sich oft ob seinem Gedächtnis. Rico ist zuverlässiger als jedes Uhrwerk, versteht die Menschensprache und hat uns seine Hundesprache beigebracht - ohne dass man es merkt entstehen verständliche Dialoge Hund - Mensch.
Man muss ihn einfach lieb haben! Genau dies hat sich vor einigen Monaten eine rassenreine Ichweissnichtgenauwas-Hundedame auch gedacht und war einem heftigen Tête-à-tête mit Rico alles andere als abgeneigt. Bald darauf wurde Rico Vater von 4 wunderschönen Welpen, die heute zu strammen Jungs und Mädels heranwachsen. Der eine Kleine hat solche Segelohren, dass man geneigt ist zu glauben, ein Fledermaus habe ihre Hände .... oder was auch immer ... im Spiel gehabt. Herrlich!
Rico kann eigentlich kleine Hundejungs- und Mädels nicht wirklich ab. Die sind aus seiner Sicht noch so völlig grün hinter den Öhrchen, wissen noch viel zu wenig wie man seine Äugelein einsetzen muss, dazu leise wimmernd Leckerlis erbettelt ... und die Kleinen fressen sie einem im schlechtesten Falle auch noch weg!
Ricos Fazit: Pfoten weg von kleinen Kläffern! Aber anlässlich eines kürzlichen Besuches seiner Nachkömmlinge, schien diese Regel irgendwie für zumindest einen Augenblick ungültig zu sein. Er spielte mit den Kleinen, liess sich ablecken und war durchaus angetan von diesem aussergewöhnlichen Plauschnachmittag.
Jeder andere kleine Kerl wird knurrend in die Schranken gewiesen - seine Zöglinge aber, die dürfen.
Die Natur, so finde ich, macht manchmal ganz tolle Ausnahmen - und sie macht es richtig.

Ihr solltet Schwiegerpaps und Schwiegermama mal mit Rico sehen - die Drei sind ja ein Herz und eine Seele, können nicht ohne einander. In jeder Hinsicht! Insbesondere die Konstellation Schwiegerpaps / Rico: 2 Kumpels, 2 Lausbuben sind sie zusammen ... man steckt sich gegenseitig Liebe und Leckerlis zu. Zum Leidwesen meiner Schwägerin, welche gerade eben bei Rico die oberste zu akzeptierende Gewichtslimite auf 12,5 kg gesetzt hat. Rico wiegt momentan 13 kg. Rico und Schwiegerpaps hadern mit erwähnter Tatsache derart, dass sie diese glattweg ausblenden und es halt so handhaben, wie es im Umgang Grosseltern mit ihren Enkeln schon immer gehandhabt wurde: grosszügig.
Bei meiner Schwägerin ist Rico der folgsamste, bravste Hundejunge aller Zeit. Sie arbeitet mit ihm, sie ist streng mit ihm, sie macht das richtig toll - ihr lässt er das auch durchgehen, aber nur ihr! und findet es sogar völlig ok.

Wie gesagt:

EIN CLEVERES KERLCHEN - UNSER RICO!

Samstag, 26. Dezember 2009

TURBULENZEN IM ÄTHER, INNENOHR UND KAFFEEBECHER

Nach dem heiligen Feste bei meinen Lieben in Deutschland (davon werde ich noch detailliert zu berichten wissen) und vor dem Feste hier zurück im schönen Berner Oberland (diese werdende Geschichte ist selbstredend auch bald hier zu lesen), muss ich euch doch wiederholt die Story der 6 Stunden Fahrt from the long way home erzählen. Es erstaunt selbst mich immer aufs Neue, welch Potential in 700km Fahrt steckt!

Was ich euch bis heute nicht erzählt habe ist, dass es auf deutschen Autobahnen ein ungeschriebenes Gesetz ist, stets und immer Radio zu hören. Man sollte nie, wirklich nie die Stauwarnungen verpassen - es kann sonst passieren, dass man Stunden später als geplant ans Ziel kommt.
Man darf auch nicht vergessen den Sender zu wechseln sobald man Region wechselt. Und Region wechselt man alle paar Kilometer. Muss ich erwähnen, dass jede Region auch noch gefühlte 20 Radiosender hat ...? Alleine schon nur diese Tatsache führt dazu, dass mein Schätzu dauernd an den Knöpfchen des Radios rumschraubt, Tasten drückt, Programme sucht und in diversen Stimmlagen flucht ist wieder mal nur ein Rauschen zu hören. Rauschen bekommen wir doch relativ oft zu hören, weil unser betagtes Auto Wilhelminchen zwar mit guter, aber eben nicht mit neuster Technik ausgerüstet ist. Von Sendesuchlauf und derartigen technischen Spielereien hält unsere alte Dame nichts. Wir müssen noch alles manuell machen!
Somit sind atmosphärische ... und andere ... Störungen sozusagen vorprogrammiert.

Ist dann mal - endlich - ein Sender für die nächsten 10 Minuten gefunden, können Verkehrsmeldungen deutlich vernommen werden, muss dies in gebührender Lautstärke passieren. Irgendwie haben ER und ICH dafür nicht das gleiche Empfinden. Während ICH hier und jetzt beschwören würde, dass die Schallwellen seiner IHM genehmen Phonstärke sämtliche Deformationen am Bleche unserer Wilhelmine von innen Auszubeulen vermögen - kann ER einer regen Diskussion in mir angenehmer Lautstärke gar nicht folgen ... "spricht da überhaupt wer...?".
Diese Tatsache führt dann zu so grotesken Situationen, als dass seine und meine Hand sich regelmässig, abwechslungsweise und kurzintervallig am Knopfe der Lautstärkenregelung treffen. Manchmal streichelnd, manchmal hauend. Je nach dem.

Gestern war das Programm aber auch wieder abartig schön. so im Stile von "die weihnachtlichen Top-Hits der letzten 300 Jahre". Da sammelt sich ganz schön was an! Ich persönlich empfinde es menschlich doch angenehm nahe am christlichen Gedanken und meiner Person zugewandt, wenn KISS mir "I WAS MADE FOR LOVING YOU BABY" in die Ohren brüllen. Da geht mir das Herz auf, die Ohrläppchen pulsieren angenehm und meine Hand findet sich bald mal in der Hand vom Katerli-Schatz. In so Momenten drehe ich den Lautstärkenregler dann auch noch nicht sofort zurück.
In beängstigend schneller Folge und ohne Vorwarnung zwitschern aber dann Sekunden später die Regensburger Domspatzen "Es ist ein Ros entsprungen" - da gehen dann aber glatt die Pferde mit mir durch. Geschweige denn, wenn in der Region Offenburg der verantwortliche Sender meint, er müsse das 1stündige Kirchengeläute-"Konzert" live übertragen...Anzumerken wäre, das Offenburg die Glocke mit dem tiefsten Ton Deutschlands hat. Da knallen einem glatt die Gummis des weihnachtlich-roten Tangas mit den weissen Feder-Bommeln durch!! Mein Innenohr beginnt zu rebellieren - der Hammer schlägt erbarmungslos auf den Amboss ein, der wiederum verheddert sich schmerzhaft im Steigbügel und das Chaos ist perfekt.
Mir wird dann sofort speiübel, Katerchen sucht umtriebig nach einem neuen Sender - und wenn wir Pech haben, treffen wir auf ungebremst in der nächsterreichbaren Sendefrequenz auf die "Wildecker Herzbuben" mit ihrem Song "Herzilein".

Da ist dann aber Ende Feuer. Da brauche ich eine Pause - und einen Latte. SO GEHT DAS NICHT! Schätzeli ist dann auch so lieb, lässt mir erst mal Zeit zum Durchatmen und Erholen, holt mir unterdessen das rettende Gebräu, drückt es mir in die Hand, fährt wieder zügig los. Wir wollen ja auch nicht Zeit verlieren.
Dass man dies in so schneller Abfolge nicht tun sollte, zeigt mein Foto, dass ich dann (nach dem sich an das Unglück lückenlos anschliessenden Lachanfalls) doch noch mit zittriger Hand schiessen konnte. Mein Gelächter war nicht zu stoppen - und sollten die an mir vorbeigehenden Menschen nur annähernd so gedacht haben, wie sie schauten ... dann bin ich für alle Zeiten unten durch, disqualifiziert bis in alle Ewigkeit.
Es floss übrigens Kaffee in alle Ritzen von Wilhelmine. Selbst in die Lautersprecheranlage des Radios. Jetzt schäumt es bei tiefen Tönen auch noch!
Unglaublich! Fand Katerchen auch. Ich glaube, er schüttelt immer noch den Kopf ob meiner Schussligkeit....!



Nun ja - eigentlich wollte ich nur kurz berichten, dass wir schier in Rekordzeit die Schweiz erreicht haben. Das Farbenspiel der Wolken unglaublich schön war und überhaupt ... unsere Fahrt mal abgesehen der kurzen Disharmonien ansonsten völlig unproblematisch verlief. Keine Unfälle, keine Staus - und keine weiteren Zwischenfälle in welche mein Person verwickelt war.



Sozusagen Harmonie in extremis.
Katerchen räuspert sich gerade. Jetzt hustet er.

FROHE WEIHNACHTEN!

Donnerstag, 24. Dezember 2009

LIEBE MENSCHEN DA DRAUSSEN ...

ICH MÖCHTE DIR AN DIESER STELLE DANKE SAGEN
 UND NOCH VIEL MEHR ...



Glückliche, schöne, friedliche, lustige, gemütliche Feiertage. Möchte danken, dass Du ab und zu hier bei mir und in meinem Geschichtenhimmel zu Besuch bist. Mich mit Deiner Aufmerksamkeit motivierst, glücklich machst, mit Zufriedenheit erfüllst.


Auch Du bist mir ein Stück vom Glück. Wenn meine Worte Dich erreichen, Dich manchmal zum Lächeln bringen - dann îst es genau das, was ich bewirken möchte. Die kleinen Glücke des ganz normalen Alltages mit Dir zu teilen, darauf aufmerksam zu machen. Auf sehr Menschliches und auf Dinge, welche auf den ersten Blick sich so ganz normal und schier banal zeigen. Schenkt man diesen Dingen aber ein klein wenig Zeit und Aufmerksamkeit, so finden sich unendlich viele Gründe, die einem lächeln machen, die wertvolle Gedanken erlauben und neue Welten eröffnen.


Es ist mir ein Anliegen, Dich dazu einzuladen. Weiterhin mit mir daran teilzuhaben, am kleinen Grossen - genannt Leben. Ich würde es mir wünschen.


Von ganzem Herzen alles Liebe, alles Gute. Bleibe gesund und geniesse jeden Tag.


Dies kleine Gedicht - es ist von Hans Kruppa und eines meiner Lieblingsgedichte - möge es mit seiner Aussage ein bisschen vom Guten auf die richtige Seite der Waage legen. Für Jeden von uns.


Herzlichst und mit meinem Lächen und einem Blinzeln


DEINE STERNENZAUBER




GEGENGEWICHT

Dieses Gedicht ist ein kleines Gegengewicht
auf der Schale der Waage,
auf der immer zuwenig liegt.
Ein Gegengewicht zum Autolärm,
zu überfüllten Wartezimmern,
ein Gegengewicht zu den Nachrichten,
zu Schlagzeilen und Schlagbäumen,
Hochstraßen und Dampfwalzen,
Herzinfarkt und Krebsverdacht.
Ich lege es vorsichtig auf die Waagschale
zu all den andren leichten Dingen.
Einen Moment erschien es mir,
als hätte sich etwas verändert ...

OH DU HEILIGER BIMBAM!

Nun ist er also da, der 24. Dezember 2009.
Ich sitze in unserem gemütlichen Hotelzimmer, geniesse die Ruhe und freue mich riesig, eeendlich die Eindrücke der letzten Stunden niederzuschreiben. Mein gestriger Tag war unglaublich lang, lustig und schön. Begonnen hat er schon um ...

... 01.30h! Da hat mein seismographisches Gefühlsempfinden nämlich statuiert, dass die mir so wichtigen 50% in meinem Bette fehlen! Diese 50% in Form meines Herzallerliebsten stiefelten indess hellwach in der Wohnung rum, suchten wohl den Schlaf.

Ich kann gar nicht sagen warum das so ist, aber es ist immer so! Selbst im tiefsten Tiefschlaf registiere ich, wenn mein Schätzu einschliesslich seiner wohligen Wärme mit Abwesenheit glänzt. Da erwache ich. Katerchen hat es mir so erklärt, dass dies wohl dem Mutterinstinkt zuzurechnen sei, dass frau ihre Schäfchen um sich gescharrt haben wolle und entsprechend reagiere, ist dem nicht so.

Ich registriere die Worte: Mutter, Schafe = Mutterschaf. Ich?!? "Scha-a-a-tz, wir müssen reden! Dringend!"!!

Zurück zu 01.30h in der Nacht. Ich als liebende Frau weiss natürlich ganz genau, wie mein Katerchen zu behandeln ist, wenn er denn den Schlaf nicht finden kann. Lockte ihn mit Gurr-Lauten also zurück in das weiche Warm, kraulte und streichelte ihn so lange, bis er mir mit seinem sonoren, schnarrenden Schnurren klar zu verstehen gab: "Sternenzauberchen - ich schlafe. Herrlich schlafe ich. Und tschüss!"

Weil meine Bemühungen so erfolgreich waren, freute ich mich derart Schneeköniginnenmässig und hochtourig, dass ich nun keinen Schlaf mehr fand. Rollte mich nach rechts, nach links. Ich trank warme Milch mit Honig, ich zählte Schafe (AHA - da haben wir es wieder!), kramte gedanklich in Uraltgeschichten, erfand neue und schaute irritiert ob des ungewohnten Wachzustandes halbstündlich auf die Uhr. Irgendwann vor 06.00h muss ich dann doch noch ins Reich der Träume rübergerudert sein. Blöd. Um 07.00h schellte nämlich der Wecker. Ganz blöd!

Zombiartig bewergte ich mich in der Wohnung, liess mir Latte einflössen und musste mir ungehörige Bemerkungen eines ausgeschlafenen, fidelen Katers in Hochform anhören. Bingo! Das hatte ich nun also davon.

Um 08.00h wollten wir eigentlich gen Germanenland fahren - kurz vor 10.00h war auch ich dann soweit. Er ist schuld, ganz klar. Er sagt, ich sei schuld, ganz klar. Mein Chef gab uns dann anlässlich des weihnachtlichen Kurzbesuches den versöhnlichen Rat, unser Auto Wilhelmine zu beschuldigen. Das taten wir dann auch und waren uns wieder gut.

An und für sich haben wir uns auf eine gemütliche Fahrt eingestellt, auf ca. 1 x tanken, 3 Kaffeehalte und mindestens so viele Pinkelpausen. Wir hatten ja Zeit. Die erste Stunde liessen wir dann schon mal in "meiner" Garage bei eben des erwähnten Kurzbesuches liegen. Kaffee trinken mit Chef ist gut, tut gut. Soviel muss sein. Die Fahrt bis zur Grenze verlief anschliessend auch völlig unproblematisch - kaum auf Boden des deutschen Landes, erreichten uns via Radio aber schon die ersten Horrormeldungen. Staus ohne Ende, Flickarbeiten infolge der Kälte von letzter Woche - und dort wo nicht geflickt wurde, waren dann halt Löcher im Belag.



Mir fiel gestern auf - dauernd wurde von irgendwo gemeldet, dass sich Menschen hier, Schafe da, Esel dort und Pferde irgendwo auf der Fahrbahn befanden. In mir keimte der Verdacht: ... sind die etwa auf dem Weg zur Krippe ... ? So im Sinne von: Bethlehem via Köln?

Ich mochte aber gar nicht weiter darüber nachdenken - fühlte mich einfach nur platt. Und weil ich so müde war, meldete ich mal bei dem Fahrer zu meiner Linken ab, wollte mich meinem Bedürfnis ergeben. Aber - das war so unbequem. Ich suchte den Schalter - den Knauf - was auch immer an meinem Sitz, um die Lehne ein paar Zentimeter zu senken. Aha - ich fand! Ich drückte! Und knallte in einem einzigen Ruck und mit lautem Garacho in die Waagrechte. DAS hätte man mit 20 wissen müssen!! Gut, es jetzt endlich zu wissen!

Katerchen hatte ich natürlich wieder mal zu Tode erschreckt und die Harmonie war für mindestens 5 Minuten nachhaltig gestört. Aber immerhin - ich kringelte mich zu einem Schlafklopps zusammen, war gerade im Begriffe mich endlich ins Traumland zu verabschieden ... doch wieder nix. Unser Navigerät begann nämlich plötzlich laute, eindringliche und störende Huuuuptöne von sich zu geben! Was war denn das? Schätzu erklärte mir, dass er infolge der verkehrstechnischen Irritationen auf deutschen Autobahnen nach Frankreich ausgewichen sei und unser Navi anscheinend bei sämtlichen Radar-Blitzgeräten Laut gab. Frankreich muss voller solcher Installationen sein! Es hupte und warnte ohne Punkt und Komma. An Schlaf war nicht denken und so schaukelte ich dann also mit Augenlidern auf Halbmast in Richtung zweite Heimat.

Um 18.00h hatten wir es dann endlich geschafft und bogen beim Hotel Uferkamp ein. Ein herzliches Willkommen, Sekt, Geschenke und liebe Worte warteten da schon auf uns. Es ist stets schön, hier sein zu dürfen! Den Abend beschlossen wir dann mit unserem Freund Toto beim Griechen, herrlichem Essen und guten Gesprächen.



Gegen 22.00h waren dann die Batterien aber völlig leer. Mein Schatz schon ganz fahl um die Nase und ich blinzelte für mich alleine um die Wette ... so torkelten wir schlaftrunken gen Hotel, halfen einander beim Treppen hochsteigen und liessen uns ins weiche Bett fallen." Mit Zwanzig war das anders" ... hörte ich mein Katerchen noch ächzend sagen.

Gute Nacht ...

... DER LETZTE LÖSCHT DAS LICHT!

Dienstag, 22. Dezember 2009

STERNENZAUBERS ALLERLEI

Heute ist Packtag. Und Putztag, Kauftag, Alles-in-allem-Tag.
Überhaupt - heute muss ich richtig ranklotzen!

Kurzum: Allerlei-Tag ... ein einfaches Wort für komplizierte Stunden. Lasst es euch gesagt sein. Ich bin heute weniger freiwillig, dafür aber umso erforderlicher, noch vor 7 dem warmen Bette entstiegen. Als ich meine quietschpinkfarbenen Schluppen unter dem Bett hervor geholt hatte, wusste ich auch sofort wieder um der Notwendigkeit dieses frühen Erwachens. Die Schluppen hatten Mäuse dran. Staubmäuse.


Heute muss ich zum Beispiel: Noch die restlichen Geschenke holen - also sozusagen alle, ich kaufe ein (weil Sohn Max ja 3 Tage alleine ist und er keinesfalls dem Hungertode erliegen soll), ich müsste noch die paar (!).... Kleider waschen, welche sich seit letzten Freitag wieder angesammelt haben, werde abstauben, Staub saugen, fertig dekorieren, Kühlschrank sauber machen, Papier entsorgen.
Punkto Papier entsorgen ... unter uns gesagt: ich habe da so eine grosse Tasche. Aus Sisal gefertigt, in Afrika hergestellt - robust, bunt, schön und vor allem schön gross. Freunde von mir haben da ihr Cheminéeholz drin gelagert - ich lege seit jeher immer die Zeitschriften, welche ich auf all meinen Fernbeziehungsflügen gesammelt habe, hinein. Es  finden sich Jahrgänge von VOGUE, Brigitte, Freundin, Die Bunte, Celebrity, Cosmopolitan, Glamour und anderen!





Letzten Sonntag musste mein Schatz ja in diesem Fundus wühlen. Nicht nur, dass er im wahrsten Sinne des Wortes Staub aufgewirbelt hat - nein, er musste mir ja unbedingt grinsend ein Exemplar von 2003 unter die Nase halten. Wofür? Keine Ahnung! Es gibt Dinge, die MUSS man nicht tun. Mann schon gar nicht. Ein Unding, einem die Sünden aus vor fast 7 Jahren vorhalten zu wollen. Kerle!
Ich habe dann einfach so getan, als dass ich dem üüüberhaupt keine Wertung beimessen würde - war mir doch pffffff-egal, piep-schnurz-egal ... und seither studiere ich fieberhaft daran herum, wie ich die geschätzten 10kg Zeitschriften aus 7 Jahrgängen unerkannt an den Papiercontainer nach vorne schleppen kann. Und überhaupt ... hat es da nicht vielleicht noch Mode- und Schönheits-Tipps, von denen ich noch nichts weiss ...?!?

Nun gut, wir wollen nicht weiter darüber reden - ihr habt das nie gelesen und wisst von nichts. Von gar nichts! Ich will ja nix gesagt haben!
Also - fassen wir zusammen: nebst einer Grundrenovation der Wohnung, dem Gepacke und all den anderen tausend Kleinigkeiten die man nicht vergessen darf, müssen wir ja auch noch Vorbereitungen für den 26.12. treffen - da sind wir dann nämlich wieder aus Deutschland zurück und erwarten la grande famiglia zum Festessen! Ein zeitlicher Tanz auf dem Trapez!

Mein Herzallerliebster will es sich da ja auch nicht einfach machen - es gibt "suure Mocke". Dazu wird es selbstgemachten Kartoffelstock und karamelisierte Karotten geben. All das muss vorgeplant und vorbereitet sein.
Lecker! Ein Rindsbraten, der schon Tage vorher in Rotwein und allerlei Gemüsen und anderen Zutaten eingelegt wird und regelmässig gewendet werden muss. Ein Braten also, der Zuneigung und Ansprache braucht.
Bis heute habe ich das übernommen, ab morgen muss Max dann den (Zu-)Wender spielen.

Und klar ist auch, dass wenn Wohnung und Essen gepflegt und picobello sein sollen, ich da nicht hinten anstehen darf. Kann. Will. Was ergo heisst, dass auch ich heute noch ... sagen wir es so: an mir arbeiten muss. Mal abgesehen von Epilieren, Maniküren, Augenbrauen zupfen, Ganzkörper-Peeling, Gesichtspeeling, Maske, Nägel lackieren, Wohlfühlbad und dergleichen, habe ich natüüürlich auch noch einen Frisörtermin bei meiner Fabienne ausgemacht. So für die ultimative Brillanz, den Glanz und die Special Effects. Nicht, dass ich etwa gegenüber der Schwiegerelterns Weihnachtsbäumchen abfallen möge! Nein! Dekomässig werde ich dem Bäumchen mit Sicherheit Konkurrenz machen - aber all die anderen Arbeiten an mir sind dafür da, dass die Basics stimmen. Also so Dinge wie: was soll ich anziehen? Ich habe ja nichts Passendes!
Frauen, ihr wisst was ich meine. Männer, studiert nicht weiter darüber nach.

VOR ALLEM: Will ich mich heute auch ganz doll freuen! Das erste Mal Weihnachten mit meiner Familie in Deutschland! Das wird bestimmt toll! Mit Schwiegermama probiere ich mich dann schluckweise quer durch die selbergemachten Liköre, mit Schwiegerpaps zusammen kann ich mich wieder so herrlich über HDTV und Ähnliches ärgern - weil wir Beide keinen blassen Schimmer von neuster Technik haben, stets die falschen Knöpfe drücken und nie ans Ziel kommen. Ich freue mich auf meine Schwägerin und ihren Schätzu, die sind Beide einfach pure Bereicherung. Mit unserem lieben Freund Toto werden wir mit Sicherheit auch geniale Stunden erleben! Und wer weiss, wen man in diesen Tagen noch alles zu Gesichte bekommt! Ich mag sie ALLE da! Von ganzem Herzen! Und ich freue mich so sehr auf sie! Es wird wie immer turbulent, heiter, laut, lustig und schön!
Und endlich werden nach all den anstrengenden letzten Wochen auch mein Katerli und ich viel viel Zeit für- und miteinander haben. So schön! Diese Gefühle - genau diese - sie will ich heute schon in der Vorfreude zu geniessen wissen! Trotz all dem Trubel. 

Weil ich jetzt definitiv loslegen muss ... wo soll ich bloss anfangen?? ... verabschiede ich mich an dieser Stelle von Dir, Dir und Dir. 



Morgen Abend werde ich dann live aus Deutschland berichten - falls W-LAN funktioniert. Wie die Fahrt war, ob ich meinen Herzallerliebsten mit imaginären Bremsmanövern vom Beifahrersitz aus wieder schier in den Wahnsinn getrieben habe und ob ich eventuell noch das eine oder andere Modegeschäft aufsuchen muss...

Heute ist nicht alle Tage - ich komm wieder, keine Frage!
In diesem Sinne:

TSCHÜSS!

Montag, 21. Dezember 2009

HERRLICH - EIN HDDTWDW-TAG!

Liebe LeserInnen

Heute ist für mich ein HDDTWDW-Tag. Einer der ganz seltenen HEUTE-DARFST-DU-TUN-WAS-DU-WILLST-Tage. Das sind die Tage, wo Arbeiten aller Arten und Spezies freiwillig sind. Morgen ist dann wieder ein MUSS-Tag, da habe ich schon jetzt den gedrängten Plan dafür im Kopf - und die dazugehörige TO-DO-Liste.
Aber heute ... herrlich!

Ich hab mir den Wecker nicht gestellt, bin um 09.00h erwacht, mich erst mal gestreckt, gereckt und dann gelächelt. Weil ich auswählen durfte, ob ich jetzt noch in der morgendlichen Wärme des Bettes 10 Seiten von diesem unsagbar spannenden Krimi lesen will - ooooder Kaffee trinken gehe - ooooder was auch immer. Eine besondere Eigenart solcher HDDTWDW-Tage ist, dass ich mich meist fürs aus dem Bett steigen entscheide, dies ohne Geächze. Wenn ich MUSS, dann geht das viel harziger. Beim DÜRFEN sieht das alles anders aus.

Ok, habe mich dann also frohgemut aus der Wärme des Bettes auf die Wärme des beheizten Bodens begeben und mich Richtung Kaffeemaschine bewegt - langsam, bedächtig und leicht stöhnend. Vielleicht wäre noch zu sagen, dass ich seit dem frostigen Weihnachtsmarkt am letzten Samstag in Freiburg i.B. (siehe meine Geschichte: ICH - DIE PROFILLOSE FROSTBEULE) mir einen vollumfänglich heftigen, deftigen, überall ziependen, störenden und echt schmerzhaften Muskelkater vom kleinen Zeh bis hin über die Mittelrundungen (da ganz heftig), den Rücken hinauf zu den Oberarmen geholt habe. Ich schätze mal, das habe ich dem Eiertanz und den Pirouetten auf dem vereisten Kopfsteinpflaster zu verdanken. Nun ja, so wanke ich dann also noch ein wenig schlaftrunken und tapfer den Flur entlang, als Sohn Max wie aus der Pistole geschossen aus seinem Zimmer jumpt. Voller Elan und Energie. Mir so nebenbei mitteilt, er gehe jetzt gerade in den Trainingscenter Kondition büffeln. Während meinereiner stolz auf sich ist, die Kaffeemaschine innert nützlicher Frist erreicht zu haben!
Manchmal finde ich ihn unausstehlich! Der hat gut jumpen - soll er doch mal am Samstag in violetten Ledersohlenstiefeln an den Weihnachtsmarkt, dann wird er schon sehen was er davon hat! 


Der Gerechtigkeit halber und um interfamiliären Komplikationen vorzubeugen möchte ich hier erwähnt haben, dass Sohn Max jeden Tag und bei auch noch so widrigen Minustemperaturen seine 3 Stunden Training auf dem Bike absolviert - dies nach 2 Stunden Training im Fitnesscenter und vor dem obligaten, lockeren Joggen. Und seine Freundin - welche mir total ans Herz gewachsen ist und die ich nicht mehr hergebe - bei -28° Grad Skifahren geht und das auch mit einem "Judihuiii" auf Facebook kommentiert ...!
Ich gehe mal davon aus, dass ich halt doch noch wesentlich mehr von diesem italienischen Blute meines Vaters in mir habe, deswegen unvergleichlich besser auf heisses Klima anspreche und den Hang zur Gemütlichkeit pflege ... es muss so sein.

An HDDTWDW-Tagen erträgt man es viel besser, dass Schatz - gemäss seinen Zeilen im Hab-Dich-lieb-Briefchen welches ich verdankensweise jeweils vorfinde - sich heute im Dunkel des frühen Morgens die Socken zusammensuchen musste.
Es hätte ja gehabt, im Schrank, unter der Badehose. Und auf dem Bügelbrett neben Lotti, da auch. Der Rest hängt unten auf der Leine zum Trocknen. Und ein ganzer IKEA-Sack voller Sockenmonster-Opfer hat es auch noch. Von jedem Paar Socken ist nur 1 Exemplar übrig. Das muss man sich mal vorstellen! Geht es euch auch so?




Na ja, was ich sagen wollte: An Tagen wie diesem verschiebe ich Gedanken an vermisste Socken auf morgen.

An HDDTWDW-Tagen stelle ich mir jeweils die Fragen: "Sternenzauber, Kindchen, nach was wäre Dir heute?" Gut, ich gebe zu, so ein bisschen halte ich ja dann das Steuer schon in der Hand. Locker, ganz locker. Und verliere die Arbeit nicht aus den Augen.
Auf meine Frage, was ich denn heute so tun möchte, lauten die Antworten ja nicht simpel und banal: "Heute will ich ins Kino" oder "ich geh hemmungslos shoppen" oder "ich les jetzt den ganzen Krimi und bin dann fertig, wenn Katerchen von der Arbeit kommt".
Nein, nein. Ich erlaube mir die Freiheit zu wählen. Es gibt ja durchaus Dinge, die man gerne tut: Handtaschen nach Farbe ordnen - und mal wieder den Inhalt begutachten. Erstaunlich, was sich da alles findet! Schauen, welche Schuhe man noch benötigt, grosszügig aussortieren um am nächsten freien HDDTWDW-Tag sich Neue kaufen zu gehen. Ich für mich probiere auch sehr gerne mal wieder all die Parfums durch, welche sich auf meinem schönen Glasregal tummeln. Fehlt vielleicht noch die eine Nuance mit dem Hauch Maiglöcken und Amber? Die Palette der diversesten Kosmetikas muss mal wieder durchgeschaut werden um festzustellen, dass man wahrlich 17 Varianten an Rosétönen hat, ganz zu schweigen von den Violett´s...!

An HDDTWDW-Tagen kann man ohne Bedenken die grossen Bärentatzenfinken anziehen - wahlweise auch die Dinosaurierschlappen. Man geht eh nicht aus dem Hause. Keiner sieht einem.




Ich mag auch den grossen, grauen Fledermauspulli, er ist so kuschelig, warm, gemütlich. Passt prima zur Sofafarbe und unterstreicht die Falten im Gesicht nicht, kaschiert wunderbar die anderen. Aber so richtig zum Herzeigen ist er auch nicht. Mehr so für "entre nous" - für unter uns. Und nicht zum Weitersagen. So gewandet kann man sich hemmungslos kaffeetrinkend, endlich mal die Portemonnaies-Inhalte nach Euros und Franken trennend, vor den Fernseher setzen und dazu Slalom schauen. Oder mitfiebern zu "Julia sucht ihr Glück" und zum Dessert noch "Alisa, folge Deinem Herzen".

HDDTWDW-Tage sind die Grosszügigkeit in Person. Sie erlauben alles und müssen nichts. Das pure Dürfen. Ein Genuss. So geht alles viel einfacher. 

So einen Tag wünsche ich DIR auch!

Manchmal hat das kleine Glück 7 Buchstaben - genau wie das grosse Glück.

Gell , SCHÄTZU?
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Sonntag, 20. Dezember 2009

DIE GESCHICHTE VON BETHLI

Bethli heisst wohl eigentlich Elsbeth. Oder Elisabeth? So genau weiss ich es nicht und es tut ja auch nicht wirklich was zur Sache.

Diese kleine Geschichte heute ist von gestern. Um genauer zu sein: Wir - mein Schätzu und ich - haben sie auf der Fahrt ab Bern nach Hause erleben dürfen.
Bekannterweise zelebrierten wir ja gestern einen Tiefkühltag am Weihnachtsmarkt in Freiburg i.B. Und vieles andere mehr ....
Müde und durchgefroren waren wir dann doch froh, den warmen Zug in Basel zu besteigen, den Kopf zurückzulehnen, die Augen zu schliessen und uns nach Hause fahren zu lassen. Kaum Menschen im Abteil - herrlich. Wir hatten unsere Ruhe.
Diese Herrlichkeit hatte aber nur bis Bern Bestand. Da wurde der Zug von Menschenmassen richtiggehend überfallen. So machten dann auch wir die Plätze neben uns frei, stapelten unsere Taschen über und unter uns, wollten die Augen gerade wieder zumachen als ... sich ein Paar zu uns setzte. Höflich, freundliche Menschen. Gut gelaunt und munter plaudernd. Die Frau setzte gerade zum Monologe an, erzählte dem Manne - es muss ein Freund von ihr gewesen sein - ob sie ihm denn schon berichtet hätte, dass eine neue Katze bei ihr eingezogen sei? Er zuckte unwissend mit den Schultern, schüttelte den Kopf  . .. "nein, nicht dass ich wüsste...".

Und schon spürte ich den Knuff in meine Seite. "Wissen Sie, ich habe eine neue Katze - Bethli heisst sie - ein räudiges Vieh! Die Hässlichste die ich je hatte. Unmöglich, unansehnlich - schlimm. Ein wunderbares Katzenwesen!"
Diese Frau war mir - uns - von erstem Momente an sympathisch. Gerade heraus, äusserst humorvoll, herzlich und alles andere als schüchtern. Es hatte also gerade mal einen Satz von ihr gebraucht, sie ins Herz zu schliessen. Mein Schätzu lächelte von einem Ohr zum anderen, ich gluckste kichernd vor mich hin. War gespannt, was jetzt noch kommen werde. Und es kam vieles - eine herrliche Story, welche ich den LeserInnen hier keinesfalls vorenthalten möchte:

Um jetzt nicht immer von "der Frau" oder "der Dame" zu sprechen - so taufe ich sie jetzt einfach mal Heidi Tobler. Sie sah danach aus. Eine aufgeschlossene, lebenserfahrende und kluge Frau um die 50zig. Die weiss was sie will - und vor allem weiss, was sie nicht will.
Ihren Ausagen gemäss wollte sie eigentlich einen 10kg schweren, 70cm langen, jungen, schönen, vollfelligen, autarken, gesunden, vor Kraft strotzenden Monster-Kampfkater mit Gemüt, dem Hang zur Faulheit, Häuslichkeit und Sinn fürs Revier.
Genau so hat sie ihren Wunsch in den diversen Tierheimen und Katzenauffangstationen auch formuliert. Ihr Aufruf traf dann auch voll ins Schwarze: "Ja Frau Tobler, genau solche Exemplare haben wir hier. Kommen Sie doch vorbei und wählen Sie aus!"
Frau Tobler machte sich sofort auf dem Weg ins Katzenheim, hat sich die diversen Kandidaten angeschaut, auf sich wirken lassen. Allesamt hoheitliche Tiere, kugelrund, katertechnisch vollkommen, leicht hochnäsig und gaben ihr klar zu verstehen, dass sie es ja mal mit ihr als Büchsenöffnerin und Fellkraulerin probieren würden. Eventuell. Kater müsse noch schauen. Egomanen allesamt!
Die Tierheimleiterin war gerade daran, die Charakteren der Einzelnen Mitbewerber zu beschreiben als das Telefon schellte. Sie drückte Frau Tobler ein Häufchen Elend an Katze in den Arm "halten Sie mal kurz", eilte ans Telefon ....

... und eigentlich hier beginnt auch die Geschichte. Frau Toblers Augen ruhten noch auf den gestanden Katern, als sich das unsagbar hässliche Häufchen Katze in ihrem Arm regte, maunzte und sie verliebt anschaute. Knappe 2kg Katze. Ein grobes, stuppiges Fell das an einen alten, buntcheckigen Flickenteppich undefinierbarer Farbe erinnerte. Der Schwanz abgefahren - da war nur noch ein Stummel. Das Gesicht - so beschrieb es Frau Tobler - voller Flecken. Auf den ersten Blick meine man, das Ding habe Katzenseuche. Beim zweiten Hinschauen verwirft man diesen Gedanken und meint zu wissen, dass Katze einfach nur irgendwo kopfsvoran in den Dreck gefallen ist und zu faul zum putzen gewesen sei. Erst bei genauem Hinsehen entpuppen sich diese Flecken im Gesicht als ... Flecken im Gesicht. Ist so, weil ist so. Katze sieht einfach so aus.



Frau Tobler stand als da, mit dem Bündel WÄÄÄHHH im Arm. "Bist Du aber eine potthässliche Katze!". Die Antwort war ein Schnurren und ein quietschiges MIAU.
"Dich will bestimmt niemand - so wie Du riechst und aussiehst - nein danke!" *NOCHLAUTERSCHNURRRRRRRRRRR* *MIAUUUUUUUUUU*.

Unterdessen kam die Frau vom Tierheim zurück. "So, für welchen Kater haben sie sich entschieden?" - und schaute sich in der Reihe der gelangweilt aus dem Felle schauenden Kater um. Frau Tobler musste nicht lange überlegen und zeigte auf das schnurrende Fellpaket in ihrem Arm. "Die hier!"
Das genaue Gegenteil von dem, was Heidi Tobler an und für sich avisiert hatte.

Kam also mit 2kg Katze nach Hause - und gestand sich immer wieder aufs Neue ein: Boaah - so ein räudiges Vieh!

Schaute man aber Heidi Tobler beim Erzählen in die Augen, dann sah man dieses heisse Funkeln von Zuneigung, von tiefster Zuneigung. Wie sie davon sprach, dass sie doch eigentlich einen autarken Monster-Kater gewollt hätte, bei dem ihr die Beine infolge seines Gewichtes einschlafen - und sie nun halt eine ober-unschöne Katze hätte, bei der ihr die Arme einschlafen, weil diese immer gestreichelt werden wolle.
"Bethli hat nun schon zwei kg zugenommen - aber in die Breite. Die wird immer klein und mickrig bleiben. Habe ihr nun für 500.-- Fr. eine Katzentüre auf Mass machen lassen. Da muss ich langsam aufpassen, dass Bethli da noch durchpasst. Phuuuu - ist das ein räudiges Vieh...!"

Wir haben Tränen gelacht ob ihren Katzengeschichten. Wie sie dann noch weiter ausführte, dass sie in einem eigentlich so wunderschönen Quartier wohnen täte ... so schön ... bis auf Bethli eben. Die sei kein Anblick .... so räudig. So eine tolle Katze! Der freche Siamkater, welcher ansonsten immer unberechtigterweise Heimrecht im Quartier eingefordert hätte, der tauche nun nicht mehr auf. Bethli würde für Ruhe sorgen. Der brauche man auch nur einmal zu pfeiffen - und sie käme angeschossen wie ein Pfeil. Schnurrend, mauzend, flattierend.

Und dass mit Bethli fix abgemacht war, sich das Bad, die Couch und das Bett zu teilen. Das Wohnzimmer und überhaupt - eigentlich alles. Ausser: "Der Küchentisch - der gehört allein mir!!". Bethli sah das aber nicht so, annektierte die eine Hälfte, legte sich der Länge nach hin und lässt sich da seither auch nicht verjagen. Ok ... "ab da teilen wir auch den Küchentisch".
"Wissen Sie" sagte Heidi Tobler beim Aussteigen "Bethli ist die erste Katze, die mich ausgewählt hat. Alle anderen waren arrogant, eitel und faul. Bethli ist eine Freundin durch und durch. Ein räudiges Vieh - ich liebe sie!"

Ich wünschte ihr, ihrer Familie und Bethli noch frohe Weihnachten und ein gutes neues 2010.
Und seither hoffe ich, sie nochmals anzutreffen.
Ich möchte mehr wissen und sie kennenlernen:

HEIDI TOBLER UND BETHLI

Samstag, 19. Dezember 2009

ICH - DIE PROFILLOSE FROSTBEULE!

Boahhhh - heute ist aber so richtig viel passiert.

Ich meinerseits bin (in absteigender Reihenfolge) von: Herzallerliebste, Liebste, Schöne, Schatz, Sternenzauber ... bis hin zur ... Frostbeule durchgereicht worden.
Fror wie noch nie in meinem Leben infolge nichtexistenter, langer Unterhosen und dem Hang zur winterlichen Eleganz. Habe beinahe einen Totschlag im Affekt begangen. War ungeplantermassen Schlittschuhlaufen in Stiefeln - was mir die Bemerkung einbrachte: "Da hast halt kein Profil". Und zu guter letzt hat ein glühweingesättigter Kater mit dem geschätzten Stimmvolumen von 10 Kirchenglocken das Publikum des ICE an Pinkelnöten und Ähnlichem teilhaben lassen.

Ich bin geschafft!
Doch nun ganz langsam, von vorne und zum Mitlesen:
In einem Anfall Weihnachtsmarkt-Vorfreudenmässiger Umnachtung sind wir heute früh um 07.00h dem Bette entstiegen. "Guten Morgen meine Herzallerliebste" - so gut begann der Tag. Haben uns dann ausgehfein gemacht und stiefelten noch vor 8 aus dem Hause. Brrrrr - eine Affenkälte! Während mein Liebster sich die 7-fach gefütterten SUVA-Schutzschuhe mit der Profilsohle eines LKW´s anzog, trippelte ich in den schicken violetten Stiefeln los. Jajajaja ... ich weiss ...

Im ICE via Bern - Basel direkt nach Freiburg i.B. haben wir es uns so richtig gut gehen lassen. Genossen ausgiebig das Superieur-Frühstück und schauten uns draussen das winterliche Geflocke an. Eine wunderschöne Fahrt! Endlich in Freiburg i.B. angekommen, empfingen uns extreme Minustemperaturen, eine schneidend kalte Bise welche das noch X-fach verstärkte und Kopfsteinpflaster, dass durch die über den Schnee stampfenden Menschenmassen total vereist, rutschig und schwer begehbar geworden war. Ich stelzte wie auf rohen Eier die Gasse rauf, schlidderte akrobatisch über den Boden, legte ab und an eine Drehung in Anlehnung an die berühmte Bielmann-Pirouette hin, gefolgt von einem doppelten Rittberger ... um die Sache mit einem Dreifachaxel zu beenden. Es war nur eine Frage der Zeit, wann ich der Länge nach hin knalle. Habe mich dementsprechend krallenartig an meinem Schatz festgehalten, ihm teilweise schier den Jackenärmel abgerissen. Aber immerhin: wir kamen unfallfrei zum Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz.



Der erste Gang führte uns aber vorher noch zu C&A ... Handschuhe und Kappen kaufen. Ich erinnere mich nicht, jemals in meinem Leben so gefroren zu haben! Während ich - natürlich - wieder mal so ein violettes Manchesterstoff-Beret mit den dazugehörigen, todschicken, dünnen Handschuhen erstanden habe, kaufte sich mein Katerchen dicke Skihandschuhe und eine Sherlock-Holmes-Mütze mit Ohrenklappen. Irgendwie - ich weiss nicht mal warum - sah das sogar cool aus!
Ich schlotterte also weiter munter und schick vor mich hin, mein Herzblatt fühlte sich einigermassen wohl. Beim durch die Stände bummeln erzählte er mir dann auch, dass er die langen Unterhosen angezogen hätte - und ob ich denn nicht .... ?  N E I N !!!! Geht ja gar nicht. Man stelle sich doch das vor: ich stürze wirklich und wahrhaftig, werde ins Krankenhaus eingeliefert ... den Rest stelle man sich jetzt lieber nicht mehr vor. Geht nicht - geht gar nicht! Ausser vielleicht, es gäbe lange Unterhosen in Violett, ohne Linkseingriff, dafür mit Spitzenbordüren-Abschluss. Dann vielleicht. Aber nur dann!

Gut gut - der Eistanz führte uns an einen Stand, der Namensstempel verkaufte. Aus Holz gesägt - wirklich ganz toll! Sofort haben wir 2 in Auftrag gegeben - für Sohn Max und dessen Freundin. Konnten diese eine halbe Stunde später abholen. Beziehungsweise ... hätten gekonnt. Wäre da nicht eine Dame vor uns am Stand gewesen, die auch so einen Stempel wollte. Den gewünschten Namen erst falsch angab und das Ganze also nochmals gesägt werden musste. Die Schlange am Stand wuchs und wuchs .... ich fror und fror ... nicht nur ich! Dann wollte sie sich noch eine Farbe auswählen. "Soll ich grün? Ne, rot ist besser. Oder doch vielleicht blau? Also gelb mag er auch sehr...! Alsoooo - ich nehm grün!". Dann benötigte die Dame "mindestens 3 Fäden, bitte. Und eine Spiralaufhängung. Besser 2 - falls die Eine kaputt geht. 3 kleine Holz-Dinos noch, macht sich bestimmt gut am Mobile. Der Kleine wird sich aber freuen!" Wir Wartenden freuten uns aber nicht! Hatten allesamt böse Gedanken. Man sah es deutlich! Den Vogel schoss das Frauenzimmer dann aber ab, als sie mit einer 200-Euro-Note bezahlen wollte!! Der arme Mann hinter dem Tresen brach schier in Tränen aus. Und wir sammelten Geld um der "Dame" einen baldigen Abgang zu verschaffen. Ich war kurz davor Selbstjustiz zu verüben ... mein Schatz flüsterte laut hörbar, dass ein Totschlag im Affekt in so einem Falle bestimmt auf mildernde Umstände zählen könne. Die Anwesenden nickten verständnisvoll.
Tief durchatmen. Auch wenn die Bronchien dabei schmerzten ....Es war nämlich KALT!!!!!

Wir erstanden anschliessend noch so lebenswichtige Dinge wie Lotuskerzen, violette Sterne für an die Decke, Raumparfum und ähnlich geniale Dinge. Ich war glücklich. Wenn auch bald tot infolge Erfrieren - aber immerhin. Ein Sterben in Wonne.



Katerchen schien mir auch so langsam zu frösteln. Er tendierte dann zum Glühweinstand. Dort stand in grossen Lettern: 8 bezahlen, 10 trinken. Ein neben dem Stande durchtorkelnder Mann schien dem Angebot nicht widerstanden zu haben. Aiaiaiaiaiaiai..... sah nicht gut aus.



Mein Herzblatt genehmigte sich einen Glühwein und meinte schon nach dem ersten Schluck: "Hoppla, der hat es aber in sich! Da ist nicht nur Glühen und Wein. Da ist noch was ganz anderes drin...!" So schien es mir auch, denn er wurde ab da immer redseliger, munterer und fröhlicher.
So schleifte ich ihn denn ins Bahnhofbuffet, holte uns je eine Frikadelle im Brötchen und hoffte darauf, dass der Wein bald verglühen möge.




Unser Zug kam dann nach 3/4 Stunden Verspätung auch noch irgendwann, wir stiegen ein - und Katerchen erzählte lautstark, dass er jetzt doch schon wieder müsse. Und dass DAS im Bahnhof ganze 80 Cent gekostet hätte! Und überhaupt - sooo sauber sei das nun auch nicht gewesen. Das Pinkeln heute eine teure Angelegenheit sei. Diese Debatte mit sich selber bekamen ALLE im Abteil mit. Schätzu plauderte ... ich rollte Augen ... die Mitreisenden grinsten. Bis Basel. Da hatte ich meinen Schatz wieder einigermassen geerdet.

Die Fahrt nach Hause verlief übrigens auch weiterhin noch äussert heiter und lustig - davon erzähle ich dann in der Geschichte morgen.
Nur noch soviel zum heutigen Tage: Kaum waren wir zu Hause angekommen, liess ich mir ein ultraheisses Bad ein. Ich war sowas von Kältekonserviert! Danach ging es mir besser.

Ich umarmte meinen Schätzu, danke ihm für den spassigen, schönen Tag. Und er - was sagt er:

"Oh! Du hast wieder Farbe im Gesicht. Und keine blauen Lippen mehr.

MEINE FROSTBEULE!"

Freitag, 18. Dezember 2009

MASSIMO ROCCHI, ICH, SCHATZ UND DER ALIEN-CONVENT

Liebe Menschen

Gestern war echt ein Monstertag - ich kam richtiggehend ins Zittern, so dolle schnell, angespannt und hochkonzentriert hab ich meine Aufgabenberge beackert. Hat sich auch echt gelohnt. Um 18.00h konnte ich auf viel Erledigtes zurückschauen. Habe mir sogar einen Anflug von Tennisarm geholt - vom dauernden Ordner raus nehmen, Ordner rein stellen, ich habe gestern geschätzte 5kg weggearbeitet Arbeits-Papiere abgeheftet. Dies liebe ich ja ...
Die Vorfreude auf einen entspannten  Abend bei Massimo Rocchi war dementsprechend gross - den hatten wir uns redlich vedient!

Wir machten uns also auf den Weg ins tiefste Berner Oberland. Fanden den Kursaal dort auch auf Anhieb, bloss den dazugehörigen Parkplatz nicht. Aber was soll´s! Gab infolge Zeitnot halt kein Nachtessen und Spaziergänge bei Minustemperaturen sind gut fürs Immunsystem. Tja. Ansonsten klappte alles prima, wir hatten gute Plätze und aus unserer Sicht stand einem Superabend nichts im Weg.
Allerdings kamen wir - je länger wir da sassen und beobachteten - ins Staunen. Wo genau waren wir? 3 Lösungsvarianten standen letztendlich im Raume:
A)  Die Interlakner und Umgebung haben eine eigene Art der Frisör-Kunst entwickelt. Sind der Welt voraus. Oder hilflos im Hintertreffen. Wer weiss es schon?
B)  Interlaken und Agglomeration hat letztes Wochenende an einem ganz besonderen, experimentellen und ausserordentlich ... ähhhmm ... kreativen ...  Coiffure-Event teilgenommen: "Haare schneiden im Dunkeln". Darauf tippe ich übrigens.
C)  Hierzu hingegen tendiert mein Schätzu: Aliens sind gelandet! Und um es klar zu benennen: Laut unbestätigten Annahmen seinerseits müssen es Tarkaner, Talaxianer, Klingonen und Voth gewesen sein.



Ok - man mag sagen, dass ich auf diverse Sachen mit erhöhter Aufmerksamkeit reagiere: Männer, Rindsbraten mit Klössen, Radiosendungen, Düfte usw. :-). Scherz beiseite. Frisuren betrachte und beachte ich aus purem Eigeninteresse doch sehr intensiv. Und ich übertreibe nicht  wenn ich sage, dass in dieser Hinsicht im Raum Interlaken kürzlich Verbrechen begangen wurden. Es muss so sein.
Dies fiel nicht nur mir auf ... auf dem Platz nebenan sass ein uralter Mann, mit ohne Haar, mit Hörgerät, Krückstock und dicker Brille. Wenn ich richtig gesehen habe trug er sogar noch Kontaktlinsen, damit er bis zur Brille sehen konnte. Selbst er sagte zu seiner hochbetagten Angetrauten in der Pause: "Wie kommt man dazu, eine junge Frau so zu verunstalten??!" - und schüttelte derart verständnislos den Kopf, dass ich sein Gebiss klappern hörte!

Vor uns sass nämlich wirklich ein Parade-Beispiel der ganz besonderen Sorte: Die junge Frau hatte eigentlich braune Haare. Vorne ca. 2 cm kurz, seitlich ca. 30 cm lang, gestreift in diversen Farben und hinten von 0,2 mm bis 15 cm alle Längen wild durcheinander, hochfrisiert zu einem - schön formuliert - Entenpopo der ausladensten Sorte in rot. Wie ein Federvieh in der Mauser, anders kann man es nicht betiteln.
Mein Herzallerliebster hat dazu noch ganz andere Wort gefunden, welche ich aber zensuriert habe. Ihr versteht .... ich bin hier ein anständiger Blog! In mir keimt seither aber die berechtigte Frage - müssen wir uns vielleicht jetzt auch noch vor der Vogelgrippe fürchten? Jetzt, wo die rosa Grippe gerade überstanden ist!?



Dann der arme kleine Bub ... er kam mit seiner Mutter. Und den Grosseltern. Ging in der Pause auch gleich wieder. Mit seiner Mutter und den Grosseltern. Allesamt müssen sie Opfer einer nächtlichen Ohne-Licht-Schneid-Haare-Attacke geworden sein. Es MUSS so sein. Anders lässt sich dieses Schnippelwerk an der gesamten Familie nicht erklären. Aber den Kleinen hatte es am schlimmsten erwischt. Eigentlich hätte er wohl das bekannte "Pilzli" haben wollen. Und jemand (keine Fachkraft!) hatte im Sinne, ihm diesen Wunsch zu erfüllen. Da ich aber weiss, dass so ein Pilz-Schnitt nicht ohne ist (... sprecht bitte besser meine Söhne NICHT auf dieses Thema an ...), kann ich mir lebhaft erklären, was da passiert sein muss.
Auf jedem Fall sah es so aus, als wäre er irrtümlicherweise in eine Schredderanlage geraten, ist früh genug - aber haartechnisch gesehen halt doch zu spät - gerettet worden. Er trug nicht umsonst einen Kapuzenpulli! Im Saale war es aber heiss. Und das Kind unglücklich. Er wollte unbedingt die Kapuze oben haben - warum habe ich ja erklärt - schwitzte darin aber wie ein Bär beim Sonnenbad. Die Mutter beruhigte andauernd das Kind, die Grosseltern beruhigten andauerd die Mutter. Ein Drama, dass uns so manchen Gag bei Massimo kostete ...
Irgendwann hat die gesamte Familie dann kapituliert und flüchtete in der Pause. Wir hatten endlich freie Sicht auf die Bühne und konnten akustisch auch mithalten.

Im übrigen: Massimo war in Hochform, wir haben uns schier schlapp gelacht - der Abend war einfach nur super! Im Laufe der Vorstellung wurde dann noch eine Dame aus dem Publikum auf die Bühne gebeten - sie durfte bei einer von Massimo´s Kapriolen mithelfen. Ich war ja schon total gespannt, was uns da in punkto Frisur geboten wird, bereitete mich aufs Schlimmste vor. Doch vergebens: Die junge Frau war topgestylt und ihre Haare toll!
3 Minuten später wusste ich warum. Massiomo Rocchi fragte, aus welcher Stadt sie komme.
Ihre Antwort:

BIEL!

Donnerstag, 17. Dezember 2009

DER ENDSPURT DER NACKTEN FRISÖSEN - WEIL JEDER RAPPEN ZÄHLT

Kurz nach 06.00h sind Katerli und ich mit Wilhelmine - bekanntlich unser Auto - in Bern eingefahren und haben dazu DRS 3 gehört. "Jeder Rappen zählt" - die Schweiz-Leser dieses Blogs dürften wissen, von was die Rede ist. Eine Sammelaktion zur Bekämpfung von Malaria prägt zur Zeit das Mediengeschehen. Finde ich gut.

Mir persönlich gefällt vor allem, dass man sich Lieder kaufen kann. Man spendet zum Beispiel Fr. 50.-- und widmet seinem/r Herzallerliebsten einen Song. Ist das nicht eine
supercoolewahnsinnsgeilemegaultragigarundumgeniale
Knalleridee? So von Schatz zu Schatz. Vertone Liebe! Herztöne! Melodiöse Worte und erst noch für einen guten Zweck. Und dies gleich in mehrfacher Hinsicht!
Ich habe dem besten aller Männer diese Sache erst mal ganz diskret näher bringen wollen - heute Morgen im Auto. Lobte die Idee, quietschte laut vor Entzücken, wenn wieder irgendein Hans irgendeiner Anna gegen Entgeld eine musikalische Freude machte. Katerli kapierte nicht. Ergo wurde ich konkreter. Verbalisierte meine Freude ausschweifend, kommentierte jeden erfüllten Musikwunsch und war kurz davor mittels tränenerstickter Stimme auf meine Rührung aufmerksam zu machen.
NO CHANCE. NO WAY. NO GO.
Mit Katerli muss man Klartext reden - was ja an und für sich ganz ok ist.
Es gibt Momente, genau solche Momente, da tendiere ich zum Märchenprinzen auf dem weissen Pferde.
Nun gut - ich kann mich nicht wirklich beklagen - habe ich doch im übertragenen Sinne den wirklich weltbesten Prinzen abgekriegt - aber er hat nur ein Pony. Und das lahmt. Lahmt schlimm, das arme Vieh.
Zudem hat Schätzu noch einen rabenschwarzen Humor - der ganz besonders am Morgen seine Wirkung entfaltet ... !

Katerli ist ja aber weder doof noch unsensibel und merkte dann irgendwann doch, in welche Richtung ich ihn schon seit der Einfahrt auf die Autobahn im schönen Berner Oberland schubste. Grinste. Grinste fies. "Oh, meine Schöne will also vertont werden. Am Radio. Wie wäre es mit dem Kultsong "10 nackte Frisösen" - oder wäre Dir doch vielleicht "Patrona Bavariae" lieber - vom Naabtal Duo sehr schön intoniert? So herrlich schnulzig. Und dann sage ich dem Radiomann noch, dass er Sternenzauber in Garage Sowieso an der Sowiesostrasse in Sowieso ganz lieb von ihrem Katerli grüssen soll. Gut so, meine Schöne?"
Ich habe ihn ohne zu antworten ultimativ, final und erbarmungslos zur Abgabe der Hausschlüssel aufgefordert.
Er wird nicht gehorchen - wie immer. Zum Glück. :-). So werde ich wohl ewig unbesungen bleiben.
*SEUFZ UND GRINS UND KATERLI IN DIE SEITE KNUFF*



Meine Lieben, heute ist der letzte Arbeitstag in "meiner" Garage für mich in diese Jahr. Endspurt. Ob ich alles schaffen werde? Wohl kaum. Aber ich werde heute nochmals so richtig Gas geben und mich ins Zeug legen, versprochen.
Ich freue mich auf ruhigere Tage, die zwar so ganz ruhig auch nicht werden - aber auf eine andere Art. Mein Schätzu und ich läuten diese Zeit mit einem lustigen Abend ein - heute Abend ist Massimo Rocchi angesagt! Da kann ich mich kringeln vor Lachen! Und Massimo war damals wohl auch DER Mann, der meinem Katerli das Berndeutsch so herrlich erklären konnte. Wer - wenn nicht Massimo? ÄUÄ! Von keinem Anderen lasse ich mir gerne den Spiegel vorhalten, Massimo darf das - er hat Narrenfreiheit.

Und ab morgen schalte ich dann einen Gang zurück. Werde zwar allerhand zu tun haben mit Lotti, dem Bügeleisen. Sollte mich vielleicht jetzt dann doch langsam mit dem Thema Geschenke auseinandersetzen und fühle mich moralisch verpflichtet, Fritzli - den Weihnachtsbaum - vom Balkon in die warme Stube zu holen und ihn weihnachsfein zu machen. Vielleicht müsste ich bei dieser Gelegenheit E N D L I C H die Sonnenblumendeko an der Eingangsüre gegen Tannzapfen, Engelshaar und Glitzerkugeln austauschen...?

Samstag besuchen wir nun doch noch den Weihnachtsmarkt in Freiburg i.B. - jupiiii! Mein Schatz ist ja wieder munter auf den Beinen. Das wird richtig schön! Schlendern mit Schätzu, Glühwein trinken und .... ja klar doch: Katerli wird Currywurst mit Pommes und doppelt Mayo wollen. Soll er kriegen!

Ueber die Feiertage werde ich mir die volle Dröhnung an lieben Filmen, Lieblingsfilmen und Liebesfilmen geben. Endlich wieder mal hemmungslos schluchzen zu "Die Kinder des Monsieur Mathieu", schwelgen in "Die fabelhafte Welt der Amélie", "Tatsächlich Liebe" und und und. Kerzenmeer, heissen Kakao trinken, dicke Hüttenfinken tragen, sich mit Schatz und Kuscheldecke auf der Couch drapieren. Herrlich...

Irgendwie ist heute ein wunderbarer Tag.

Und falls jemand jetzt dies alles gelesen hat:
ICH WÜNSCHE MIR: "JEDE TAG UND JEDI NACHT" VON PLÜSCH! :-)

JEDER RAPPEN ZÄHLT!

Mittwoch, 16. Dezember 2009

PLATZNOT UND SCHWEISSFÜSSE

Liebe Leute - ich leide.
Im Moment finde ich Zug fahren nicht wirklich mehr schön.

An und für sich bin ich ja ein Fan des Zugfahrens, aber momentan vergeht mir gerade die Lust daran. Seit dem Fahrplan- und gleichzeitigen Wetterwechsel per letzten Sonntag, hat man A) "meinen" Zug neu formiert und B) hat es wesentlich mehr Zugreisende als sonst.
Die 1.-Klassenwagen sind plötzlich schier in der Ueberzahl und meine Holzklasse muss man suchen. Dies hat zur Folge, dass ich nun nicht mehr in aller Ruhe des Abends mich gaaaanz hinten aufs Perron stellen und sozusagen im Schlusslichtwagen einsteigen kann.
Da, wo es immer Platz hat. Da, wo man noch gute Gespräche führen kann. Da, wo man sich auf der Heimfahrt noch erholen kann.

Es sind bloss noch Erinnerungen! Jetzt muss ich mich irgendwo mitten im Getümmel im Abschnitt B auf das Perron stellen und beten - darauf hoffen - dass die einfahrenden Zugkompositionen es gut mit mir meinen, eine Türe in erreichbarer Sprintnähe ist. Weil ich ansonsten total verkackt hab. Vielevieleviele andere Menschen hegen nämlich um 18.04h den gleichen Wunsch wie ich: Nach Hause! Und zwar möglichst rasch, erholsam, ruhig und stressfrei - der Tag war hart genug.

Gestern Abend ... ojeeee. Wieder mal stehen die Menschenmassen mit ausgefahrenen Ellbogen und platzreservierendem Spreizschritt ganz nah entlang des Perronrandes, stürmen sofort zu den Türen und ... schon sind die ersten Komplikationen vorprogrammiert: Physische und verbale Konfrontationen --> erste Kollisionen --> Schimpftiraden --> böse Flüche ... weil es ja noch Menschen hat, die aus den Zügen raus wollen. Alle scharren mit den Hufen und zerren die Menschen gedanklich grobmotorisch aus der Türe. Ist dann mal endlich die Bahn wortwörtlich frei, wird gekämpft! Um einen Sitzplatz. Ich nehme mich ja da nicht aus - aber manchmal artet es echt aus.



Vorgestern war ich ja ob der Neuformierung so irritiert, dass ich glattweg 1. Klasse gefahren bin und gerne den Aufpreis von Fr. 9.-- bezahlt habe. Gestern rechnete ich das kurz mal aufs Jahr hoch ... und stieg murrend in die 2. Klasse ein. Da ich das Glück hatte mit dem ersten Guss in den Waggon geschwemmt zu werden, ergatterte ich mir erstaunlicherweise sogar einen Platz. Den neben mir reservierte ich auch gleich mit meiner Handtasche, der Einkaufstüte und einem weitere Beutel - schliesslich musste jeden Augenblick mein Schätzu in den Zug steigen.

Es war schlimm, es war eine Tortour! Menschenmassen kamen, hechelten atemlos und hoffnungsvoll: "Ist da noch frei?" Nach ca. 50 mal "nein, tut mir leid, ist besetzt für meinen Mann - sein Zeh ist kaputt" (was übrigens auch stimmt), sagte ich es bereits vor der zu erwartenden Frage, wenn jemand schon nur den ersten begehrlichen Blick warf. Habe mir damit gestern Abend nicht wirklich Freunde gemacht. Sorry.
Erschwerend kam noch hinzu, dass der Zug meines Herzallerliebsten Verspätung hatte, er sich durch 3 Zweitklassewagen kämpfen musste um dann endlich kurz vor Münsingen völlig entnervt bei mir zu landen.
Es gibt ja so Schlaumeier, die setzten sich in solchen Momenten einfach auf den Boden. Blockieren alle und alles. Mein armes Katerli musste über diverse Zeitgenossen hinwegsteigen und sich ca. 10x anhören: "Hey Monn, hesch Broblemm?".
Es brauchte viele viele Küsschen, Streicheleinheit und gute Worte, damit ich ihn wieder handzahm gekriegt hab!

Sitzt man dann mal endlich in einem Abteil, atmet tief durch ... bemerkt man sofort, bei wem das Deo versagt hat. Ich bin da vielleicht ein bisschen heikel und meine Nase ein klein wenig sensibel ... aber es ist manchmal echt schlimm grenzwertig!



Der Zigarettenrauch eines Monats in Einzelhaft scheint an diesen Menschen zu kleben, zudem Stinkesocken die den Eindruck hinterlassen, dass die betreffenden Füsse sich längst durch die dicke Wintergummisohle gefressen haben müssten ... nebst allen anderen nicht genannt sein wollenden Geruchsemissionen diversester, undefinierbarer Abstammungen - bäääääh!
Und das alles eng auf eng. Mensch!!!!!

VIELLEICHT SOLLTE ICH WIRKLICH JETZT ENDLICH MAL DEN FÜHRERSCHEIN MACHEN!!!

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