Nein, nein! Ich meine doch nicht meinen Katerli-Schätzu! Nein aber auch. Wo denkt ihr hin!?
Obschon ... er hat Schnupfen. Das heisst: Er ist dem Tode näher als dem Leben. Siecht dahin. Hat 37.2° hohes Fieber - was soviel bedeutet, als dass er demnächst im Fieberwahn haltlos vor sich hin schwitzt.
Armer Kerl. Ich werde in Laufe des heutigen Tages noch so manch aufbauendes Wort für seinen schwindenden Geist finden müssen, damit er mir bloss durchhält!
Ich schweife schon wieder ab. Herrjeee!
Weil wir Beide heute arbeiten - ergo "gezwungen" waren, der Wärme des Bettes um 05.00h zu entfliehen und nun schon mitten in der Arbeit stecken, haben wir uns entschlossen, diesen wunderbar letzten Tag (endlich!) des Jahres 2010 bei "suurem Mocke" (eine Art Sauerbraten à la mode de la Suisse) mit "Rotchabis" (Rotkraut), "Härdöpfuschtock" (Kartoffelstock) und des Katerchens geliebten Knödel zu befeiern. Knödel, welche sich diesmal ganz bestimmt nicht im Blubbern des Wassers auflösen - so wie die letzten, die selber Fabrizierten ... ooooh, ich sehe noch heute das entsetzte und aufgelöste Gesicht meines Herzallerliebsten vor mir, als die Kartoffelknödel sich nach bereits 2 Minuten in ihre Einzelteile aufgelöst hatten und er das weissflockige Wasser zu seinem Leidwesen wegschütten musste.
DAS wird heute nicht passieren, weil unsere Freundin -die Malerin - uns 4 Pakete der bewährten Maggi-Kartoffel-Knödel Halb und Halb auf deutschem Boden gesichert hat. Über den MHHHHH-Faktor unterhalten wir uns dann morgen. Darf man aber der Freundin Worte glauben, ist es ein lukullischer Hochgenuss.
Bin ja gespannt.
Nähert sich dann Mitternacht mit seinem Geläute, werden wir uns auf zum Rathausplatz machen. Da sammeln sich traditionsgemäss die Thuner und Thunerinnen um gemeinsam auf besagtem Platze das neue Jahr zu begrüssen. Ganz schweizerisch, ganz ruhig, ganz besonnen. Hier wird nicht geböllert, gebechert, gegrölt. Ein Gläschen süsser Prosecco reicht, um mit den geschätzten 300 Anwesenden auf's 2011 anzustossen. Als Krönung und höchstes der Gefühle könnte ich mich unter Umständen dazu bereit erklären, eventuell eine Wunderkerze abzubrennen.
Ich werden den Kater innigst umärmeln, küssen bis uns die Puste ausgeht und anschliessend alle Umstehenden herzlichst anlächeln, freundliche, wohlgesonnene Worte und Wünsche werden BesitzerIn wechseln.
Gegen 00.46h - allerspätestens - spaziert man dann gesittet und still nach Hause. Zufrieden in und mit sich selber, der Welt allgemein.
Sich freuend auf ein gutes, neues Jahr. Möge es genau so werden!
Huiii - da habe ich die Überleitung aber wieder mal prima geschafft. Da wären wir also nun angekommen ... bei der Verabschiedung des betagten Jahres 2010 und der Begrüsssung des jungen 2011.
Mir gefallen die Worte, welche die Mutter des Johann Wolfgang von Goethe, Katharina Elisabeth Goethe, dazu gefunden hat - ich persönlich finde ihr Rezept wirklich empfehlenswert:
Man nehme 12 Monate, putze sie sauber von Neid, Bitterkeit, Geiz, Pedanterie und zerlege sie in 30 oder 31 Teile, so dass der Vorrat für ein Jahr reicht.
Jeder Tag wird einzeln angerichtet aus 1 Teil Arbeit und 2 Teilen Frohsinn und Humor.
Man füge 3 gehäufte Esslöffel Optimismus hinzu, 1 Teelöffel Toleranz, 1 Körnchen Ironie und 1 Prise Takt.
Dann wird die Masse mit sehr viel Liebe übergossen.
Das fertige Gericht schmücke man mit Sträußchen kleiner Aufmerksamkeiten und serviere es täglich mit Heiterkeit.
In diesem Sinne, ihr Lieben: Wunderschönen letzten 2010-Tag heute. Glücklichen Silvesterabend und guten Rutsch in das neue Jahr. Es war mir eine Ehre, dieses alte Jahr mit euch zu verleben und es wird mir immer eine Ehre bleiben, auch kommende Zeiten mit euch verbringen zu dürfen.
Bei mir, bei euch - mit uns.
Danke für alles Schöne, Gute, Liebe und Lehrreiche.
Ihr seid - ich sage es nicht zum letzten Mal, aber zum letzten Mal in diesem Jahr ...
... ETWAS GANZ BESONDERES!